Mumien, Analphabeten, Diebe.
Du hast's gut, du hast dein Leben noch vor dir.
Preußische und andere Ärsche
nnier | 18. September 2010 | Topic Gelesn
Mozarts Witwe Constanze ...?

a) erhielt einen Nobelpreis
b) saß Picasso Modell
c) hatte den Pilotenschein
d) ist auf einem Foto zu sehen
(Wer wird Millionär, September 2010)

Es gab mal, das gebe ich gerne zu, eine Zeit, in der ich die Ratesendung mit Günter Jauch gerne angesehen habe. Mit meinem Freund und Kollegen M. besprach ich morgens regelmäßig die Performance der Kandidaten des Vorabends, und ganz besonders freute ich mich, als er eines Tages sprach: Gestern war so ein richtig unsympathisches Arschloch dabei.

Ich wusste sofort, wer gemeint war, denn einige Stunden zuvor, auf dem heimischen Sofa, hatte ich immer fassungsloser einem unangenehm selbstgewiss auftretenden Jüngling dabei zusehen müssen, wie er breitbeinig auf dem Kandidatenstuhl lümmelte, sich in raumgreifenden Siegergesten gefiel und dabei dermaßen selbstgefällig grimassierte, dass ich ausrief: "In die Fresse! Ansatzlos in die Fresse!"

Erschrocken wurde ich von der Seite angesehen, was denn sei, ich sei doch sonst nicht so, und der sei bestimmt nur aufgeregt, doch wischte ich diese Einwände, ganz gegen meine Art, einfach beiseite und beharrte: "Ein ganz widerlicher Mensch! Solche kenne ich. Gitt ih gitt. Wenn der noch einmal die Zunge so unter die Unterlippe schiebt und sich beifallheischend umsieht, zack!, einfach vom Sessel prügeln und direkt raus aus dem Studio."

Wenigstens unter uns Kollegen bestand also wieder einmal Einigkeit bezüglich der Grenzen eines sozial akzeptablen Auftretens, was mich dazu ermunterte, gleich noch davon zu berichten, dass ich kurz zuvor einem Kitesurfer dabei zugesehen hatte, wie er sein seltsames Geschäft verrichtete, indem er stundenlang parallel zum Strand auf und ab kitesurfte, sich in die Luft erhob, Salti schlug und allerlei tolle Tricks vorführte, den Blick dabei stets gen Küste gerichtet. "Was für ein Arschloch!", sagte ich zu meiner Strandbegleitung, die mich erstaunt ansah, "kann der nicht zu Hause onanieren wie alle anderen auch!", woraufhin sich eine Diskussion darüber entwickelte, welche Faktoren es denn seien, die eine theoretisch ja auch mögliche andere Reaktion (z.B: "Boah! Toll!") bei mir so effektiv unterbunden hatten. Es könne natürlich an meinem menschenfeindlichen und neidzerfressenen Charakter liegen, schlug ich vor, andererseits sei ich schon oft an sporttreibenden Menschen vorübergegangen, ohne diese zu hassen - gut, es gebe da gerade unter Marathonläufern so ganz unangenehme Charaktere, die sich an ihrer eigenen Askese aufgeilen, und wenn man den fanatisch leuchtenden Blick dieser Fernostkampfsportler oder Yogamenschen sehe, brr, da sei ja jeder einzelne Tresensitzer angenehmer, Surfer seien natürlich insgesamt indiskutabel, ob mit oder ohne Drachen, und dann noch diese unangenehmen Snowboarder oder Leute, die "klettern" - eigentlich aber sollten die Menschen ruhig machen, was sie wollen, leben und leben lassen, das sei meine Devise, und was könne schließlich der Berg dafür, dass der Messner ihn besteigt. Treffen sich zwei Yetis, sagt der eine: Du, ich habe den Messner gesehen, sagt der andere: Geh mir weg mit dem, der hat so ein Ego!

Andererseits muss man auch differenzieren. Rein zufällig stolperte ich heute über zwei Buchrezensionen, die mit dem Thema überdimensionierter Egos in einem Zusammenhang stehen. Eine davon wird beim immer öfter unangenehm zickig herüberkommenden, doch, diese Tendenz beobachte ich nun schon seit einer Weile, Perlentaucher folgendermaßen zusammengefasst (Verlinkungen wie im Original):
In der Leitglosse mokiert sich Frank Schmiechen über den Blogger Sascha Lobo (Inhaber einer gutgehenden Frisur, so seine ironische Selbstbeschreibung), der es gewagt hat, einen Roman über den Internethype vor zehn Jahren vorzulegen.
"Gewagt hat", "ironische Selbstbeschreibung", das wird mir langsam doch zu seilschaftlich, vielleicht schreibt in 20 Jahren mal jemand einen Schlüsselroman über das Hinter-den-Kulissen der Perlentaucher-Loboschmobo-Connection und die Innereien von Spiegel Online, und wissen Sie was, ich bin bei der Leseprobe vor ein paar Tagen ebensowenig aus dem Staunen herausgekommen wie der Rezensent: Was, bitteschön, soll das denn sein? Und kann bitte jemand den ekelhaften Satz "Wir gerieten ins Vögeln" wieder aus meinem Gedächtnis lobotomieren? Aber immerhin merken auch noch andere Menschen etwas.

Wie unterhaltsam eitle Menschen mit großen Egos aber auch schreiben können, merkt man erst wieder, wenn man bei denen nachliest, die etwas zu erzählen haben:
Ohne Vorwarnung (jedenfalls nach außen wahrnehmbare) hat der Herr von Holtzbrinck den Chefredakteur Roger de Weck gefeuert, die Alt-Herausgeber Dönhoff & Schmidt nicht mal informiert, geschweige denn sich mit ihnen beraten – was beide ohne Murren hinnehmen, mit ihren dürren Preußenärschen an ihren Sesseln sich festklammernd, weil’s ja so angenehm, Büro, Sekretärin und Reisespesen ohne Obergrenze zu haben…
Dieses Zitat stammt aus einer Besprechung in der Frankfurter Rundschau, und es gefällt mir. Übrigens auch folgende Einschätzung des Rezensenten:
Raddatz ist nicht ausgewogen. Er schüttet alle Kinder mit allen Bädern aus. Wenn sie dann schreien, wundert er sich.
Ich lese nun schon seit Jahren die Zeit, allerdings ist mir der Herr Raddatz immer nur als Verfasser einzelner Feuilletonartikel der selbstverliebteren Art aufgefallen, so in der Art von "In den internationalen Salons, aber die Hanseaten, und diese Krawatte hat ja nun gar nicht gepasst", und dass sie ihn als Feuilletonchef mal rausgeschmissen haben, als er mit Goethe und dem Bahnhof durcheinandergekommen war, wusste ich auch - weiter hat's mich nicht interessiert. Bisher. Aber nun würde ich gerne mehr wissen, z.B. ob Herr Raddatz eigentlich kitesurfen kann. Gab's bei Mozart eigentlich schon Flugzeuge?

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jean stubenzweig, Samstag, 18. September 2010, 09:23
«Wer die Eitelkeit anderer», schreibt Widmann, «– mit der eigenen kommt ja jedermann gut zurecht – unerträglich findet, der wird dieses Buch nicht lesen können. Allenfalls in homöopathischen Dosen. Wer aber ein wenig ein Raddatz ist, also selbst eitel genug, um den Blick auf die Eitelkeit der anderen geschärft zu haben, der wird das Buch kaum aus der Hand legen können.»

Es gibt in dieser Kulturbetriebsmaschinerie kaum jemanden, der nicht darauf achtet, daß der Helm richtig sitzt. Der Kanalarbeiter schaut sich das vom Gipfelstürmer ab, weil höfisches Gehabe schon immer nachgeahmt wurde. Man will dabei sein, weil man beachtet werden möchte. Die einen haben Gala oder die Bunte, die anderen die FAZ oder Die Zeit. In letzter Zeit haben sich dabei allerdings zunehmend diejenigen auf den Laufsteg gedrängt, die über die Macht verfügen, den kreativen Prozeß zu verhindern, dabei aber selbst bei Hofe die eine oder andere Etude am Bechstein vorklimpern, obwohl sie nicht einmal das Einmaleins des Schifferklaviers im Griff haben. Dann höre ich lieber Raddatz zu, der wenigstens keinen Irokesenrock an der Hammondorgel im Nebenzimmer der Medienkneipe intoniert.

Was, in Kalliopes Namen, ist eigentich kitesurfen?!

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nnier, Samstag, 18. September 2010, 18:30
Drachensteigen mit Neoprenanzug und Surfbrett.

Mir scheinen Tagebücher voller Selbstüberschätzung und Peinlichkeiten allemal lesenswerter als sogenannte Romane voller Selbstüberschätzung und Peinlichkeiten. Vor einigen Jahren las ich z.B. mal einige der Kempowski-Aufzeichnungen durch. Auch wenn es oft um peinliche, kleinliche Eitelkeiten und Alltagsbanalitäten geht, dreht es sich eben nicht nur um diese; und schreiben sollte man können.

Was man in dieser Lobo-Leseprobe geboten bekommt, ist ja noch mal um einiges unterhalb dessen, was zu erwarten war - inhaltlich, vor allem aber auch sprachlich:
Internet. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich kaum Kontakt mit dem Netz gehabt. Obwohl ich Technologie liebte und schon Mitte der Neunziger das Handy als ideales Werkzeug für Privatleben und Arbeitsorganisation entdeckt hatte, war mir das Internet egal. Ich verstand nicht, wozu es gut sein sollte, denn jeder, den ich fragte, kam nach wenigen
Sätzen auf Kochrezepte zu sprechen. Ich kochte nicht – also brauchte ich kein Internet. Statt E-Mails, die mir durchaus sinnvoll zu sein schienen, schrieb ich lieber SMS.

[...]

Felix Förster, Gründer und Geschäftsführer der Agentur,
begrüßte mich überschwänglich. « Stefan ! Toll, dass du
da bist. Thorsten hat uns schon so viel von dir erzählt. Und jetzt lernen wir uns endlich mal kennen. »
« Ja, freut mich auch, dass wir . . . »
« Setz dich, ich stell dir mal alle vor. »
« Wenigstens meinen ersten Satz hätte ich gern ausgeredet», dachte ich, sagte aber nichts.
Das klingt teils nach aufgeblasenem Blog-Eintrag der uninteressanteren Art (oben), teils "wie das eilig hingeworfene Drehbuch zu einer Fernseh-Vorabendserie" (Frank Schmiecchen in der Welt), jedoch nirgends nach Roman.

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mark793, Samstag, 18. September 2010, 12:38
Lust auf mehr weckt diese Leseprobe bei mir nicht. Zumal der Verfasser etliche der Plots und Pointen schon vor etlichen Jahren im Rahmen eines Mehrteilers beim Schockwellenreiter (oder wars it&w?) verbraten hat. Das las sich damals ganz flockig, aber zu einem Roman aufpumpen musste man das nun wirklich nicht. Oder sagen wir mal so: 2001 oder 2002 hätte es eine zeitnahe und notwendige Abrechnung mit dem Dotcom-Hype werden können - aber heute? pfffff...

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nnier, Samstag, 18. September 2010, 18:46
Man kann es natürlich auch so sehen wie dieser eloquente Herr - ich wusste erst nicht, ob da jemand eine Satire auf das typische Gehabe der Fernsehliteraturmenschen abliefert, aber er meint es wohl ernst. Was mich fassungslos macht. Aber in dem Betrieb scheinen ja einige auf Autopilot zu laufen.

Ich habe keine Ahnung von Schockwellenreitern und weiß auch nicht, was Herr Lobo früher so gebloggt hat. Seit einiger Zeit wird er ja immer wieder, auch in den Zeitungsartikeln zum Buch, als erfolgreicher oder "Vorzeige-" Blogger geführt, und bisher bin ich noch nicht dahintergekommen, wo oder was er so vorzeigemäßig bloggt. In seiner eigenen Präsenz jedenfalls erscheint alle drei, vier Wochen überhaupt etwas, und dann sind es oft Einträge (wie z.B. ein Street-View-Widerspruch-Widerspruch oder jetzt die Buchwerbung), die mir nicht gerade als gute oder auch nur typische Beispiele fürs "Bloggen" erscheinen.

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mark793, Sonntag, 19. September 2010, 00:58
Wahrscheinlich sagt Ihnen auch riesenmaschine.de nichts, für dieses, ähm, Projekt unter Lobos Federführung gabs vor ein paar Jahren den Grimmepreis. Warum auch immer.

Zumindest eines muss man ihm aber zugute halten, das Ding mit dem Web-Pionier hat er anfangs selber stets mit Augenzwinkern promotet (die Jahreszahl seines Internet-Debüts, mit der er immer hausieren ging, fing glaube ich mit 2*** an, und da hätte es keiner großen Sachkenntnis seitens der Medien bedurft, um zu erkennen, dass es dann ja wohl nicht weit her damit sein kann). Ich hatte immerhin schon Mitte der 90er so eine kryptische Compuserve-Mail-Adresse mit 12-stelliger Nummer, wäre aber nie auf die Idee gekommen, mich deswegen als Web-Pionier feiern zu lassen.

Wie gesagt, ein best-of-meddley seiner Erfahrungen als Pleite gegangener Agenturfuzzi hatte er vor einigen Jahren als Gastautor auf einem der damals meistgelesenen Blogs abgesondert. Damit hätte er es - soweit ich das auf Basis der Leseprobe seines Romans extrapolieren würde - auch gut bewenden lassen können.

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nnier, Sonntag, 19. September 2010, 16:03
Riesenmaschine versuche ich alle paar Monate, ist nicht so mein Ding, aber darum geht's hier ja nicht - bloß finde ich auch dort eben so gut wie nichts vom Vorzeigeblogger. Und es war ja nicht nur in dieser schlimmen Vodafone-Kampagne, dass er als "Blogger No. 1" bezeichnet wurde, sondern es steht in fast jedem Zeitungsartikel und wird im TV wiedergekäut. Wenn es nicht noch irgendwo von mir unentdeckte Textmassen gibt, frage ich mich schon, woher eigentlich diese Zuschreibung kommt. Aber wurscht.

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kid37, Samstag, 18. September 2010, 15:09
Insgesamt doch aber auch vergnüglich zu beobachten, wie jetzt der Marsch durch die lange togesagten Institutionen losgeht. Plötzlich sitzen sie alle bei der FAZ, der Zeit, dem Spiegel und schreiben Romane. Den einen oder anderen werden wir noch als Außenminister erleben.

Zum Thema Perlentaucher wurde schon einiges auch in Blogs gesagt. Für mich begann ein gewisser Abstieg ja mit dem juristischen Zwist mit der FAZ. Seither wird diese immer unter ferner liefen nach unten sortiert und gerne mal hämisch kommentiert. Egal, welche Position man in der Sache persönlich einnimmt, mich berührt das unangenehm, wenn es an solchen Informationstüren persönlich wird.

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nnier, Sonntag, 19. September 2010, 16:15
Und wie herrlich metaironisch dieser Außenminister dann aus dem Flugzeug twittern wird ("Außenpolitik sponsored by Vodafone").

Zum Perlentaucher habe ich noch nichts in Blogs gelesen, ich merke nur, dass ich den früher - gerne - als Vorsortierer ("Heute in den Feuilletons") genutzt habe und mich nun immer öfter an fiesen kleinen Hakeleien störe, die ich eben auch für unangemessen in einem solchen Format halte. Das sind ja keine kleinen, klar gekennzeichneten Einschübe wie vom seligen taz-Säzzer, sondern es werden ganz unangenehm Aufbereitung und Zusammenfassung mit oft unklar motivierter Parteinahme und Nachtretereien verquirlt.

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dings, Montag, 20. September 2010, 11:17
@kid37 Es kommt eben alles immer wieder. Dank Internet diesmal eben etwas lauter, dank Netzwerk eitler. Präsenter wird vor allem die Unfreundlichkeit, wie mir scheint.
Sascha Lobo nehme ich allerdings bislang die Selbstironie noch ab.

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nnier, Montag, 20. September 2010, 11:55
Na ja, das ist diese Art Selbstironie, die ins Tautologische kippt: Ich bin cool, deswegen kann ich auch genau das tun, was ich bei anderen spießig finde, weil es bei mir ja cool ist und nicht spießig, weil ich ja cool bin. Das ist mir ein wenig zu simpel, genau wie wenn jemand sein zusammengestoppeltes Twitterbuch verkaufen will und dann, haha, was übers Urheberrecht erzählt, also: bitte kaufen, aber habt ihr mein Augenzwinkern gesehen.

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dings, Mittwoch, 22. September 2010, 11:27
Das juvenile Gekreische vornehmlich aus Berlin ist ja auch für mich nichts. Ich hab's ja lieber substanziell und freundlich, statt hipper Hordenlogik. Die gängigste Masche des Wichtigmachens ist nun mal Sich Aufhübschen, indem man sich von etwas oder jemandem abgrenzt, über den dann zumal Mistkübel ausgeschüttet werden.
Ich möchte keine Mistkübelargumente und keine Discokugellogik mehr, ich möchte wissen, was Sache ist. Insofern haben sie recht, dass das spießig-cool-Getue und selbstgerechtes Augenzwinkern nicht überzeugt. Aber hat der Lobo denn bspw. auch so wüste "soziologisch-philosophische Theorien", wie andere Spezialisten, vorgetragen? Ich erinnere mich nicht so recht. Mein Hirn ist Matsch - ich bin seit 15 Jahren im Internet. Ich erinnere mich nur an seine Begeisterung für Kruses "Kulturräume", als hätte der das Rad erfunden. Aber sowas ist ja vernachlässigbar.

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nnier, Mittwoch, 22. September 2010, 22:55
Ehrlich gesagt bin ich erst relativ spät auf den gestoßen und habe deshalb auch keinen Überblick darüber, was er schon alles von sich gegeben hat. Es darf ja auch jeder mal Blödsinn reden, mit ging's hier erst mal nur darum, dass ich trotz überschaubarer Erwartungen geradezu schockiert war, wie schlecht das ist, was man da als Leseprobe geboten bekommt, sprachlich wie inhaltlich.

Wüste Theorien - Sie meinen, ob er z.B. auch mal eben "ethische Bilanzen" berechnet wie andere, und irgendwas mit Paradigma? Ich weiß es nicht, ich kenne von Lobo hauptsächlich die unlustigen Filme mit Mario(?) Sixtus und habe wahrscheinlich wesentliche Teile des Internets verpasst. Aber vermutlich läuft das alles ohnehin längst auf Autopilot, Rowohlt und ich haben uns da was Tolles ausgedacht, da flitzt dann was Rotes übers eBook oder so - Pioniere, halt.

(Disclaimer: Ich hasse mein Leben und mich selbst).

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schneck08, Mittwoch, 22. September 2010, 00:08
Ich bekomme bei solchen (und anderen) loboesken Selbstzufächeleien ja oft ganz schnell rote Ohren und Bäckchen. Dass das schon reicht, dieses Baden in der eigenen bloßen Existenz, so als Output. Als Pop-Out. Das macht mich manchmal fertig. Da lebt man, man macht und tut und ackert und arbeitet, hält sich und ein Maß an eigener Bescheidenheit für wohl erzogen, man verbirgt sich hinter dem eigenen Werk, und andere erzählen einfach nur, wo sie sich gerade befinden. Das ist schon toll. Übrigens vor drei Stunden nahe Schloss Bellevue.

(Ursprünglich wollte ich kommentieren: "Hat nicht Mozart selbst damals einen Nobelpreis bekommen? Und wenn ja, für was eigentlich?", aber das fand ich dann doch nicht mehr so witzig.)

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nnier, Mittwoch, 22. September 2010, 13:11
Sie hassen doch nur Ihr Leben und sich selbst.

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lorilo, Mittwoch, 22. September 2010, 13:59
*kicher*
Das kommt wieder vom richtigen.
*immer-noch-kicher*

Im Ernst: Ich habe in meinem Leben schon sehr viele Leseexemplare von Verlagen bewertet. Bei diesem wär ich nicht bis zur 17. Seite gekommen. Gott, ist das schlecht.

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kopfschuetteln, Mittwoch, 22. September 2010, 14:27
ich musste den twittereintrag zweimal lesen. oha, ohgott: diese art von sätzen unterschreitet das niveau von kleinkindern. oh mann.

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nnier, Mittwoch, 22. September 2010, 23:10
Ihr seit alle blohs neidisch wenn ihr krittisiert dann macht es erstmal selber besser. der erfolg gibt, ihm Recht das wird ihr noch sehn und außerden muss, man auch einfach mal machen das ist besser als nörgeln und ihr hasst, euch sowieso nur alle.

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kopfschuetteln, Mittwoch, 22. September 2010, 23:17
das sowiezoo und immerzu!
wenn ich das noch ergänzen darf.

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schneck08, Donnerstag, 23. September 2010, 00:44
Das Komma nach 'gibt', allererste Sahne! :-)

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