In einem der Nachbarhäuser wohnte kurzzeitig ein Mann, an dessen Namen ich mich nicht erinnere. Auch sonst weiß ich nichts mehr über ihn, bis auf die Tatsache, dass er eine Zeitlang an Krücken gehen musste. Eine Knie- oder Beinoperation hatte ihn monatelang ans Haus gefesselt, und als er sich wieder ohne Gehhilfe bewegen konnte, sah ich ihn eines Sommertages sehr konzentriert mit einem merkwürdigen Gegenstand in den Händen durch seinen Garten laufen.
Es war ein etwas flexibles, langes und dünnes Stück weißen Kunststoffs, das er in der Hand hielt, und bei genauerem Hinsehen erkannte ich, dass es offenbar aus zwei in der Mitte aneinander befestigten Stäbchen von jeweils etwa 40-50 cm Länge bestand. Den Aufbau kann man sich etwa so vorstellen, dass die zwei Stäbchen parallel direkt nebeneinander gelegt und an einem Ende mit stabilem Klebeband fest umwickelt wurden, so dass diese Seite eine stabile "Spitze" bildete, während man den Doppelstab an der gegenüberliegenden Seite auseinanderbewegen konnte. Im auseinandergebogenen Zustand ergab sich demnach so etwas wie ein "V" mit allerdings gebogenen Schenkeln. Ob die Verbindung tatsächlich mit Klebeband oder anders hergestellt wurde, weiß ich nicht mehr, evtl. war das ganze Gebilde sogar aus einem Stück gefertigt - zumindest hoffe ich, dass Sie sich die Gestalt dieses seltsamen Werkzeugs nun in etwa vorstellen können.
Der Mann hielt mit jeder Hand eines der Stäbchen am "geöffneten" Ende auf sonderbare Weise fest und bog sie dabei etwas auseinander; die Spitze, das verbundene Ende, wies von ihm weg. Da das Material wie gesagt nicht starr, sondern etwas flexibel war, ergab sich, wie ich erkannte, beim Auseinanderziehen eine leichte Spannung; das Gebilde wollte mit der Spitze nach oben oder unten flutschen.
Ich sah noch eine Weile von meinem Fenster aus dabei zu, wie sich der Mann konzentriert und äußerst langsam Schritt für Schritt durch seinen Garten bewegte. Manchmal schnellte die Spitze seines zweigeteilten Plastikstabs nach oben, dann nahm er einen Zettel und legte ihn genau dorthin, wo er gerade stand. So bildete sich langsam eine Zettelspur schräg durch den Garten.
Ich ging hinunter, um beser sehen zu können, und fragte ihn, was er da tue. Er suche Wasseradern, erklärte er, und in der Hand habe er eine Wünschelrute.
Wünschelruten hatte ich mir bis dahin ganz anders vorgestellt, wie ein Y-förmiges Ästchen nämlich, das man an den verzweigten Enden mit beiden Händen anfasst, während das lange Ende von einem wegweist - vor allem aber, so hatte ich es in -zig Comics und Zeichentrickfilmen gesehen, zerrt die Rute grundsätzlich nach unten, wie von einem starken Magneten angezogen, wenn man auf Gold oder wenigstens Wasser stößt. Und dieses kümmerliche Plastikding solte nun Wasseradern anzeigen, indem es nach oben wies? Ich war äußerst skeptisch.
Andererseits schienen die Ergebnisse von einer gewissen Stringenz, denn die markierten Punkte waren nicht kreuz und quer im Garten verteilt, sondern folgten einer nachvollziehbaren Linie. So konnte man sich eine Wasserader durchaus vorstellen.
(Geht evtl. weiter)
Es war ein etwas flexibles, langes und dünnes Stück weißen Kunststoffs, das er in der Hand hielt, und bei genauerem Hinsehen erkannte ich, dass es offenbar aus zwei in der Mitte aneinander befestigten Stäbchen von jeweils etwa 40-50 cm Länge bestand. Den Aufbau kann man sich etwa so vorstellen, dass die zwei Stäbchen parallel direkt nebeneinander gelegt und an einem Ende mit stabilem Klebeband fest umwickelt wurden, so dass diese Seite eine stabile "Spitze" bildete, während man den Doppelstab an der gegenüberliegenden Seite auseinanderbewegen konnte. Im auseinandergebogenen Zustand ergab sich demnach so etwas wie ein "V" mit allerdings gebogenen Schenkeln. Ob die Verbindung tatsächlich mit Klebeband oder anders hergestellt wurde, weiß ich nicht mehr, evtl. war das ganze Gebilde sogar aus einem Stück gefertigt - zumindest hoffe ich, dass Sie sich die Gestalt dieses seltsamen Werkzeugs nun in etwa vorstellen können.
Der Mann hielt mit jeder Hand eines der Stäbchen am "geöffneten" Ende auf sonderbare Weise fest und bog sie dabei etwas auseinander; die Spitze, das verbundene Ende, wies von ihm weg. Da das Material wie gesagt nicht starr, sondern etwas flexibel war, ergab sich, wie ich erkannte, beim Auseinanderziehen eine leichte Spannung; das Gebilde wollte mit der Spitze nach oben oder unten flutschen.
Ich sah noch eine Weile von meinem Fenster aus dabei zu, wie sich der Mann konzentriert und äußerst langsam Schritt für Schritt durch seinen Garten bewegte. Manchmal schnellte die Spitze seines zweigeteilten Plastikstabs nach oben, dann nahm er einen Zettel und legte ihn genau dorthin, wo er gerade stand. So bildete sich langsam eine Zettelspur schräg durch den Garten.
Ich ging hinunter, um beser sehen zu können, und fragte ihn, was er da tue. Er suche Wasseradern, erklärte er, und in der Hand habe er eine Wünschelrute.
Wünschelruten hatte ich mir bis dahin ganz anders vorgestellt, wie ein Y-förmiges Ästchen nämlich, das man an den verzweigten Enden mit beiden Händen anfasst, während das lange Ende von einem wegweist - vor allem aber, so hatte ich es in -zig Comics und Zeichentrickfilmen gesehen, zerrt die Rute grundsätzlich nach unten, wie von einem starken Magneten angezogen, wenn man auf Gold oder wenigstens Wasser stößt. Und dieses kümmerliche Plastikding solte nun Wasseradern anzeigen, indem es nach oben wies? Ich war äußerst skeptisch.
Andererseits schienen die Ergebnisse von einer gewissen Stringenz, denn die markierten Punkte waren nicht kreuz und quer im Garten verteilt, sondern folgten einer nachvollziehbaren Linie. So konnte man sich eine Wasserader durchaus vorstellen.
(Geht evtl. weiter)
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damenwahl,
Donnerstag, 7. Januar 2010, 23:30
Schon nach der Lektüre der ersten zwei Absätze dachte ich: Wünschelrute! Und da wollte mich M*K nicht haben... wo ich doch so genial bin.
Jetzt wüßte ich aber doch gerne, ob der Herr Wasser gefunden hat? Gebohrt hat?
Jetzt wüßte ich aber doch gerne, ob der Herr Wasser gefunden hat? Gebohrt hat?
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vert,
Donnerstag, 7. Januar 2010, 23:34
nnier,
Freitag, 8. Januar 2010, 00:11
Frau D., darüber muss ich mal nachdenken, vielleicht fällt's mir ein!
vert, Sie sind zu gut zu mir.
vert, Sie sind zu gut zu mir.
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