Sicher ist es Ihnen auch bereits aufgefallen: In ausnahmslos jedem Ferienhaus, Wochenendhaus, in Gartenhäusern und verlassenenen Wohnungen sowie bei Tante M. im alten Kinderzimmer liegt ein Bücherstapel, und zwar exakt dieser Bücherstapel.
Sollten die Titel Ihr Interesse wecken, besuchen Sie den nächstgelegenen Flohmarkt oder den Weihnachtsbasar Ihrer Kirchengemeinde. Achten Sie allerdings darauf, dass Sie exakt diesen Stapel bekommen, denn es kursieren billige Nachahmungen, die man am Vorhandensein des Titels Huberty, Ernst und Willy B. Wange: Fußball WM Deutschland 1974 erkennt.
Nach Sichtung des Stapels fiel mir ein aktuelles Sachbuch in die Hände, das ich Ihnen ebenfalls anempfehlen möchte. (Es sollte sich ganz in der Nähe des Stapels befinden - schauen Sie andernfalls aber auch im Wohnzimmer nach, ganz oben in der Anbauwand, neben den Simmel-Bänden oder ganz außen neben den Bestsellern von Reader's Digest.) Denn ausgerechnet hier, im Urlaub, sollten mir endlich die Augen geöffnet werden: Ich bin nicht Herr meines eigenen Hirnkastens!
Ein packender Report, ein Dokument zum Zeitgeist, den ich dann auch fiebrig von der ersten bis zur letzten Seite verschlang. Hätten Sie, meine Herren, bspw. geahnt, dass Ihr Verhältnis zu Frauen zu ganz wesentlichen Teilen durch sog. Schlüsselreize geprägt ist?
Das aktuelle Bildmaterial, z.T. im aufwendigen Vierfarbverfahren gedruckt, wird auch den kundigen und welterfahrenen Beobachter tief beeindrucken; so werden u.a. die Zukunft der Fahrbahn- und der Landesgrenzenmarkierung, Nachdenkliches zum Thema Burgenbau sowie die Persönlichkeit des Fernsehmoderators Stefan Raab in teilweise doch recht drastischen Bildern aufgezeigt.
Erst am Ende der viel zu kurzen Urlaubszeit entsann ich mich dann der drei Büchlein, deren Preis von je 1.- EUR exakt ihrer pixibuchartigen Anmutung entsprach und die ich auf der Hinreise unbedingt aus ihrer unwirtlichen Umgebung hatte retten müssen; sie lagen in einem Korb zwischen einer Unmenge anderer Produkte, deren gemeinsamer Nenner der genannte Preis sowie der Geruch nach ungesunden Chemikalien war.
Etwas für die Hosentasche; etwas fürs Wandern, so wie das Stück Dauerwurst. Man meint erst, sie nicht zu benötigen, und irgendwann ist man doch froh, dass man sie dabeihat.
Sollten die Titel Ihr Interesse wecken, besuchen Sie den nächstgelegenen Flohmarkt oder den Weihnachtsbasar Ihrer Kirchengemeinde. Achten Sie allerdings darauf, dass Sie exakt diesen Stapel bekommen, denn es kursieren billige Nachahmungen, die man am Vorhandensein des Titels Huberty, Ernst und Willy B. Wange: Fußball WM Deutschland 1974 erkennt.
Nach Sichtung des Stapels fiel mir ein aktuelles Sachbuch in die Hände, das ich Ihnen ebenfalls anempfehlen möchte. (Es sollte sich ganz in der Nähe des Stapels befinden - schauen Sie andernfalls aber auch im Wohnzimmer nach, ganz oben in der Anbauwand, neben den Simmel-Bänden oder ganz außen neben den Bestsellern von Reader's Digest.) Denn ausgerechnet hier, im Urlaub, sollten mir endlich die Augen geöffnet werden: Ich bin nicht Herr meines eigenen Hirnkastens!
Ein packender Report, ein Dokument zum Zeitgeist, den ich dann auch fiebrig von der ersten bis zur letzten Seite verschlang. Hätten Sie, meine Herren, bspw. geahnt, dass Ihr Verhältnis zu Frauen zu ganz wesentlichen Teilen durch sog. Schlüsselreize geprägt ist?
Das aktuelle Bildmaterial, z.T. im aufwendigen Vierfarbverfahren gedruckt, wird auch den kundigen und welterfahrenen Beobachter tief beeindrucken; so werden u.a. die Zukunft der Fahrbahn- und der Landesgrenzenmarkierung, Nachdenkliches zum Thema Burgenbau sowie die Persönlichkeit des Fernsehmoderators Stefan Raab in teilweise doch recht drastischen Bildern aufgezeigt.
Erst am Ende der viel zu kurzen Urlaubszeit entsann ich mich dann der drei Büchlein, deren Preis von je 1.- EUR exakt ihrer pixibuchartigen Anmutung entsprach und die ich auf der Hinreise unbedingt aus ihrer unwirtlichen Umgebung hatte retten müssen; sie lagen in einem Korb zwischen einer Unmenge anderer Produkte, deren gemeinsamer Nenner der genannte Preis sowie der Geruch nach ungesunden Chemikalien war.
Etwas für die Hosentasche; etwas fürs Wandern, so wie das Stück Dauerwurst. Man meint erst, sie nicht zu benötigen, und irgendwann ist man doch froh, dass man sie dabeihat.
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venice_wolf,
Mittwoch, 29. Juli 2009, 19:04
Hintergründig, hintergründig. Die nächste Story hat also begonnen, aber war es nicht zuletzt noch Marocco? Wie soll man da noch aufpassen und sich alles erinnern?
Und dann von einem link zum anderen.
Und dann so ein blubbern.
Und dann so ein schönes Grün.
Und dann von einem link zum anderen.
Und dann so ein blubbern.
Und dann so ein schönes Grün.
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nnier,
Mittwoch, 29. Juli 2009, 21:32
"Wie soll man da noch aufpassen und sich alles erinnern?", diese Frage stellt sich mir tagtäglich. Meine Antwort: Einfach behäbig die Synapsen funkeln lassen, um mal die Formulierung eines anderen aufzugreifen. (Marokko allerdings war im Prinzip abgeschlossen, wobei evtl. irgendwann ein Nachschlag kommen könnte. Es gab ja noch eine Heimreise und das mit der goldenen Uhr.)
Ja, das Grün. In dem Licht. Aber wem sage ich das.
Ja, das Grün. In dem Licht. Aber wem sage ich das.
vert,
Mittwoch, 29. Juli 2009, 21:23
ich bin schockiert! "schlüsselreize" sagen sie? das werde ich überprüfen müssen. und das mir als konstruktivist.
"briefe an den vater" hat mal einer meiner freunde als faksimile zum geburtstag bekommen. von seinem dominanten vater. wie kafkaesk;-)
"briefe an den vater" hat mal einer meiner freunde als faksimile zum geburtstag bekommen. von seinem dominanten vater. wie kafkaesk;-)
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nnier,
Mittwoch, 29. Juli 2009, 22:41
Fragen Sie doch mal die Autofahrer, die damals wegen des H&M-Plakats mit Anna Nicole Smith am nächsten Pfeiler gelandet sind, ob die mal bei einem Glas Rotwein in aller Ruhe mit Ihnen über Ernst von Glasersfeld diskutieren möchten.
(Ja, es gibt sie wohl. Und jeder geht anders damit um: Michael Jackson, Brian Wilson, Robert Crumb.)
(Ja, es gibt sie wohl. Und jeder geht anders damit um: Michael Jackson, Brian Wilson, Robert Crumb.)
kid37,
Mittwoch, 29. Juli 2009, 22:02
Ha, Fußballweltmeisterschaft 1974 muß noch in einem der vielen Bananenkartons liegen, die ich einst bei meinem Vater deponierte. Zum Glück bin ich nie mit dem Auto da, wenn ich ihn besuche.
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nnier,
Mittwoch, 29. Juli 2009, 22:48
Dinge, die genau an ihren Ort gehören. Ich will nach Hause kommen und dort das alte Malefiz-Spiel vorfinden, das Tonbandgerät von Uher, die Fotoalben.
damenwahl,
Donnerstag, 30. Juli 2009, 13:01
Pixibücher! Die hatte ich als Kind... ewig keines mehr gesehen. Vielen Dank für die Erinnerung!
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nnier,
Donnerstag, 30. Juli 2009, 13:20
Es gibt sie noch. Übrigens gab es lange eine Begriffsverwirrung zwischen Petzi und Pixi, denn zum einen erschien beides im Carlsen-Verlag und zum anderen gab es eben auch sehr viele Pixi-Bücher mit Petzi-Geschichten. Man entnahm den größeren Petzi-Bänden einfach einzelne Sequenzen und baute diese ggf. ein wenig um. Tief beeindruckt hat mich "Petzi und die Trolle".
Wenn ich mich nicht ganz täusche, hatte ich auch ein Asterix-Pixibuch. Darin war eine Sequenz aus "Asterix, der Gallier", die mich sehr verstörte, denn ein beängstigend aussehender Folterknecht sollte Asterix und Miraculix das Geheimnis des Zaubertranks abpressen. Asterix rief dann unter Tränen: "Gnade! Gnade! Ich werde alles sagen!", während sich der Folterer am Kopf kratzte: "Aber ich habe doch noch gar nicht angefangen ... ?"
Heute sind die Geschichten von "Conni" der Bestseller, sie sind fürs Kindergartenalter auch irgendwie brauchbar, haben aber so gar nichts Hintergründiges oder Abseitiges an sich, sondern sind klinisch reine, in Geschichten verpackte Lerneinheiten ("Conni backt Pizza", "Conni kommt in die Schule" etc.)
Wenn ich mich nicht ganz täusche, hatte ich auch ein Asterix-Pixibuch. Darin war eine Sequenz aus "Asterix, der Gallier", die mich sehr verstörte, denn ein beängstigend aussehender Folterknecht sollte Asterix und Miraculix das Geheimnis des Zaubertranks abpressen. Asterix rief dann unter Tränen: "Gnade! Gnade! Ich werde alles sagen!", während sich der Folterer am Kopf kratzte: "Aber ich habe doch noch gar nicht angefangen ... ?"
Heute sind die Geschichten von "Conni" der Bestseller, sie sind fürs Kindergartenalter auch irgendwie brauchbar, haben aber so gar nichts Hintergründiges oder Abseitiges an sich, sondern sind klinisch reine, in Geschichten verpackte Lerneinheiten ("Conni backt Pizza", "Conni kommt in die Schule" etc.)
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