Wenn ich nicht mit dickem, rotem Schwitzkopf auf dem Sofa liege, dann esse ich einfältig grinsend dieses fantastisch scharfe, asiatisch anmutende Geflügelgericht mit Reis, Pilzen und Gemüse, dessen Duft mir erst stundenlang in die Nase steigt, bis ich an den Tisch gerufen werde und vor Freude das Reden komplett einstelle, um dann vollkommen geschafft aufs Sofa zurückzukehren - oder ich folge einer interessanten Diskussion über sprachliche Vielfalt, Verflachung und so Sachen, bzw. beteilige mich manchmal auch am, wie es mein Mitschüler T. mal nannte, Labern übers Labern (1, 2, 3, 4).

Ich war es neulich leid, Emulgator Mono- und Diglyceride von Speisefettsäuren und Natriummetabisulfit über meine Nahrung zu mir zu nehmen (da gehe ich ganz mit der Masse und schließe aus dem Klang der Worte auf die Zuträglichkeit der Substanzen) und habe zum ersten Mal Bio-Kartoffelpüree gekauft. Bio-Kartoffelpüree aus der Bio-Ecke im Supermarkt, umgeben von Gepa und den anderen Produkten für politisch korrekte Besserverdiener. Was habe ich mich drauf gefreut! Bei der Lektüre von "Zubereitung für ein Portionsbeutel" zweifelte ich dann aber schon an der Überlegenheit der Bio-Hersteller und -Esser. Die umseitige Kaufempfehlung für die markeneigenen "Bio Kartoffel Klösse" rundete die Illusionszerstörung ab. Auch nich bessa wie die andern!