... neuere Einträge
- Sie hatten um einen Termin zwischendurch gebeten, das wirkte durchaus dringend auf mich
- Es ist ja auch nur noch eine Woche!
- …?
- Na, bis er 81 wird!
- Bis wer einund- … aaah, sicher, der hat im Juni Geburtstag, das erwähnten Sie schon
- Am 18.!
- Ja, mhm, er hat also am 18. Juni Geburtstag, auch dieses Jahr, wenn ich das so sagen darf … ist es denn ein besonderer, so ein runder Geburtstag? Ah, ich ahne es! Er wird 90, richtig?
- 81! 81! Der runde war letzes Jahr, das habe ich doch erzählt. Dass er da 80 geworden ist und wie ich mich über diese Fotos mit den grauen Bartstoppeln gefreut habe und wie er heimlich hinterm Hotel raucht, obwohl er schon seit Jahren behauptet, er hätte aufgehört
- Mhm, mhm … ja, ich erinnere mich, das war auch sehr eindrücklich für mich, wie Sie sagten, dass dieser George … Lemon, nicht, dass der nur 50 geworden ist
- John. John war das, und er ist mit 40 erschossen worden, und Paul ist letztes Jahr 80 geworden, mithin doppelt so alt
- Richtig, richtig … er ist also letztes Jahr 80 geworden, da wird er nun also bald 81, was macht das mit Ihnen?
- Na das ist ja nicht einfach so eine Zahl! Das ist für mich, weil ich doch vor 10 Jahren angefangen habe mit dieser Liste, und da dachte ich noch, das schaffe ich in einem Jahr, he he, total lächerlich, dachte ich noch so: 71 Songs, weil er halt 71 geworden ist, und im Schnitt wäre das ein Song alle fünf Tage, dass das gehen würde, dachte ich so, und hab dann ja auch mit "71@71", also diesem Titel, diesem Serientitel, mir quasi selbst … [atmet hörbar aus]
- Ja, das haben wir in den letzten Jahren, da haben Sie doch, da waren wir ja schon an dem Punkt, dass Sie gesagt haben, so, das mache ich ja für mich selbst, so, nicht für andere, nicht wahr, bin niemandem verpflichtet, und dass Sie sich ja ganz frei auch jederzeit neu entscheiden können, ist ja nicht in Stein gemeißelt, waren, glaube ich, Ihre Worte damals …?
- Klar, ich hab mir dann ja … Zeit gelassen und alles … und man kommt eh kaum noch zum Bloggen, ist auch schade irgendwie, ist auf ne Art selbstverstärkend: Man macht es nicht mehr und da sind keine Leute mehr und dann macht man es nicht mehr, weil keine Leute mehr da sind, und dann sind keine Leute mehr da, weil keiner mehr bloggt, das ist schon ein bisschen schade … war eine schöne Zeit damals … jetzt ist halt mehr die moderne Häppchengesellschaft, geht auch viel einfacher direkt mit dem Smartphone, zack, ein halber Gedanke – raus damit! Zack, ein lustiges Foto – raus damit, habe ich ja erzählt, ist ähnlich wie dieses Twitter …
- Mastur-, Master-, Sie haben davon erzählt
- Mastodon heißt das, sind echt ganz nett da alle, macht auch Spaß, aber es ist halt mehr Instant, hier ein Like und da ein Boost und zack, nächstes Thema, also mir macht das auch Spaß und alles, aber das mit dem Bloggen damals … na, ich hätte jedenfalls trotzdem nicht gedacht, dass es ZEHN Jahre werden, also das war in meinem Hinterkopf schon immer die ab-so-lu-te Höchstgrenze, wo ich noch dachte, das ist dann die endgültige rote Linie, das ist immerhin Faktor zehn, also sorry … und nun ist es in einer Woche soweit … was soll ich nur machen … hat auch mit Selbstachtung zu tun …
- Sie machen sich Gedanken, weil Sie nicht so weit mit Ihrem Projekt, nenn ich es jetzt mal, gekommen sind, wie Sie gerne … wieviele Lieder fehlen Ihnen denn noch?
- Nur eins, das letz-
- [Sehr leise] Nur eins?
- Ja, ich habe
- ES FEHLT IHNEN NUR NOCH EIN LIED? UND SIE MACHEN HIER SO EINEN AUFRISS?
- Ich wollte eigentlich
- ICH KRIEG DIE KRISE. SEIT JAHREN SPRECHEN WIR HIER ÜBER NICHTS ANDERES: McCARTHY DIES! McCARTHY DAS! UND JETZT MACHEN SIE EINEN EXTRATERMIN, WEIL IHNEN EIN! LIED! VON! IHRER! LISTE! FEHLT! ICH SAGE EXTRA PATIENTEN AB, DIE HABEN ERNSTHAFTE - ACH, WAS REDE ICH!
- Ich dachte
- AUFM SACK GEHT DAS EINEN!
- Es ist nur, weil
- WEIL McCARTHY DIES! WEIL McCARTHY DAS! JAHREIN, JAHRAUS HÖRE ICH MIR DAS AN! ICH SAGS MAL DEUTLICH: ICH KANN ES NICHT MEHR HÖREN! GROW UP! GET A LIFE! [Schnauft hörbar durch]
- Tut mir leid … Sie haben wohl recht … ist wahrscheinlich wirklich … ich kann sonst auch nächstes Mal …
- NIX DA. SITZENBLEIBEN! JETZT WILL ICH ES AUCH WISSEN. WELCHES IST DAS LETZTE LIED VON IHRER ACH SO WICHTIGEN LISTE? WAS HABEN SIE AUF NUMMER EINS? DA SIND SICHER NE MENGE LEUTE TOTAL GESPANNT DRAUF! [Schnaubt höhnisch]
- Also das ist jetzt nicht in dem Sinne die Nummer eins wie bei so einer Hitparade … im Sinne von, der größte Kracher kommt zum Schluss … ich habe eher, wie wenn man so die Essenz, aber das ist schwer zu erklären
- DARAN SOLL ES NICHT LIEGEN! WIR HABEN NE MENGE ZEIT! LASSEN SIE HÖREN!
- Also das ist so ein Lied, kaum jemand wird es kennen, und das hat es mir ja auch so schwer gemacht, damit die Serie abzuschließen, weil dann alle denken
- ALLE DENKEN! WER SIND DENN "ALLE"? WIE VIELE LESER HABEN SIE DENN NOCH? ODER LESERINNEN, MUSS MAN JA HEUTE SAGEN? [Schnaubt verächtlich]
- Ich bin nicht ganz sicher … eine hat früher manchmal komm-
- "EINE" SAGT ER! SEHR GUT! MUSS ICH NACHHER MEINER FRAU ERZÄHLEN, DIE LACHT SICH SCHLAPP! ALSO - WAS DENKEN "ALLE"? RAUS DAMIT!
- Na, so, dass am Ende was besonders … Beeindruckendes kommt, ein Kracher, ein großer Hit, wo dann alle sagen: Wau, das ist mal wirklich ein gutes Lied
- NA WO GEHOBELT WIRD, FALLEN SPÄNE! TRAU, SCHAU, WEM! NACHTIGALL, ICK HÖR DIR TRAPSEN! MORGENSTUND HAT GOLD IM MUND! DIE SPANNUNG STEIGT: WIRD ER MICH NOCH ERHELLEN? DARF ICH WOHL WEITER IN SEIN INNERSTES VORDRINGEN UND HÖFLICH FRAGEN, AUF WELCHES LIED DIE WELT NUN 10 JAHRE GEWARTET HAT? TROMMELWIRBEL! TUSCH! NUN ABER! JETZT, UNVERZÜGLICH!
- Es ist Great Day
- GREAT DAY?
- Ja, das ist so ein
- AUF PLATZ EINS IHRER IN 10 JAHREN KURATIERTEN LISTE STEHT ALSO DER ABSCHLIESSENDE SONG AUS DEM 97ER ALBUM FLAMING PIE, DEN ER SCHON IN DEN 70ERN KOMPONIERT UND DANN IM SEPTEMBER 1992 IN DER GLEICHEN SESSION MIT GEORGE MARTIN AUFGENOMMEN HAT, DER AUCH "CALICO SKIES" VOM SELBEN ALBUM (DAS IN IHRER LISTE IMMERHIN AUF PLATZ 23 GEKOMMEN IST) SOWIE DAS ERST 2020 VERÖFFENTLICHTE "WHEN WINTER COMES" ENTSTAMMEN? DIESES LIED HABEN SIE AUF PLATZ EINS?
- Äh ... ja, weil, obwohl
- Interessante Wahl. Wäre ich nicht drauf gekommen. Aber das Lied hat was, muss ich zugeben. Wie sagten Sie vorhin … Quintessenz? Interessant, interessant …
- Es ist so viel von ihm drin. Die einleitenden Akkorde auf der akustischen Gitarre, und überhaupt, dass es sozusagen purer McCartney ist … sich selbst live mit der akustischen Gitarre begleitend … und dann diese Stimme, die mag ich für mein Leben gerne, damals ist er noch in die Höhen gekommen, und es ist was Wehmütiges dabei, trotz der positiven Lyrics, sind vielleicht ein paar Mollakkorde dazwischen oder so, ist vielleicht auch überinterpretiert jetzt von mir, aber es löst so eine nostalgische Sehnsucht nach den 70ern aus, als er das Lied seinen Kindern vorgespielt hat, und manchmal auch vielleicht, dass ich mir wünsche, ich hätte dabeisein können, einmal nur … weil er mir auch als Mensch so …
- Und Linda begleitet ihn
- Genau! Ganz dezent singt sie manchmal mit, und das klingt sogar schön, also muss man hier wirklich sagen: "sogar," weil ich das manchmal auch nicht so gut finde
- Aber er hat sie geliebt und wollte sie mit dabeihaben
- Ja, und das ist natürlich auch total sympathisch auf ne Art … in einer Zeit, als die ganzen Rockstars einen auf Wild Life (he he) gemacht haben, so Sex&Drugs, und er geht mit Familie und Kindern auf Tour und pfeift auf die ganzen Kommentare … so uncool, dass es schon wieder cool ist
- Und dann ist sie ja auch krank geworden
- Ja, bald nach Flaming Pie ist sie gestorben … ich war echt traurig an dem Tag … und Paul hat jahrelang gelitten, das sah man richtig auf den Fotos … aber 1992, als sie das aufgenommen haben, wussten sie das wohl alle noch nicht
- Ist jedenfalls wirklich ein schönes Lied
- Nicht wahr? Und so beiläufig. Er kann ja auch massiv durchproduzierte Sachen, kann er ja auch sehr gut, und bei diesem Lied freut mich aber gerade diese dahingeschrummte Gitarre mit den Saitengeräuschen beim Umgreifen, und wie er da auf irgendeinem Kofferdeckel trommelt oder so, und diese kurze, improvisierte Stelle ohne Worte, wo er nur so … [singt:] "Woohooohoohoooo, ooohooohooohooo yeah … gonna be a great day"
- [Stimmt ein:] "… gonna be a great day!" Ja, und auch das Ende ist schön
- Genau! Das wollte ich noch sagen! Dieser Ausklang mit der letzten hohen Gitarrennote: So simpel, und gleichzeitig einfach perfekt. Ich finde halt das ganze Lied so … Paul auf den Punkt gebracht irgendwie, und es macht mich tief drinnen einfach umfassend … glücklich, ihn ... singen zu hören ... so wie kaum etwas anderes [räuspert sich] … ich kann das gar nicht richtig ausdrücken [reibt sich den Augenwinkel] ... Entschuldigung …
- Das verstehe ich. Das kann ich gut verstehen.
- …
- Tut mir übrigens leid, wenn ich vorhin …
- …
- Also wenn ich da ein wenig aus der Rolle sozusagen
- …
- Aber Sie müssen verstehen, ich habe manchmal auch solche und solche Tage
- …
- Und mir erschien das über die Jahre manchmal ein wenig
- …
- Also andere Pat-, andere Klienten sprechen manchmal auch jahrelang über ein Thema, das für sie sehr zentral ist
- …
- Und das ist auch völlig OK so
- …
- Mir schien es nur zwischendurch, dass Sie
- …
- Ich war manchmal nicht sicher, ob das sozusagen echt ist
- …
- Also ob Sie vielleicht auch tiefer liegende Dinge dadurch vermeiden, niemand kann ja ernsthaft immer nur diese eine Sache
- …
- Also wenn jemand quasi 10 Jahre, wenn es da immer und immer wieder um die Lieder von diesem Paul McCarthy … äh … da auf dem Tisch sind Taschentücher …
- …
- Also das ist halt schwer vorstellbar, dass das jemand sooo emotional und in der Tiefe … nehmen Sie noch ein Taschentuch ... was ist denn ... also ich wollte jetzt nicht ... äh
- …
- Ich wollte Sie auf keinen Fall … das ist mir jetzt … warten Sie, ich habe noch eine neue Packung da hinten
- …
- Ähm, aber immerhin haben Sie es jetzt geschafft
- …
- Also mit Ihrer Liste. Nummer eins ist also Great Day. Von Paul McCarthy. Ist doch irgendwie auch ein schöner, versöhnlicher Abschluss, finden Sie nicht!
- …
- Ähm, wir sind über die Zeit, wollen wir es für heute dabei belassen? Und fürs nächste Mal, Themenvorschlag, weil's mich schon immer interessiert hat: Wie war eigentlich das Verhältnis zu Ihrer Mutter?
- McCartney. McCartney heißt der.
---
Platz 1: Great Day (1997)
- Es ist ja auch nur noch eine Woche!
- …?
- Na, bis er 81 wird!
- Bis wer einund- … aaah, sicher, der hat im Juni Geburtstag, das erwähnten Sie schon
- Am 18.!
- Ja, mhm, er hat also am 18. Juni Geburtstag, auch dieses Jahr, wenn ich das so sagen darf … ist es denn ein besonderer, so ein runder Geburtstag? Ah, ich ahne es! Er wird 90, richtig?
- 81! 81! Der runde war letzes Jahr, das habe ich doch erzählt. Dass er da 80 geworden ist und wie ich mich über diese Fotos mit den grauen Bartstoppeln gefreut habe und wie er heimlich hinterm Hotel raucht, obwohl er schon seit Jahren behauptet, er hätte aufgehört
- Mhm, mhm … ja, ich erinnere mich, das war auch sehr eindrücklich für mich, wie Sie sagten, dass dieser George … Lemon, nicht, dass der nur 50 geworden ist
- John. John war das, und er ist mit 40 erschossen worden, und Paul ist letztes Jahr 80 geworden, mithin doppelt so alt
- Richtig, richtig … er ist also letztes Jahr 80 geworden, da wird er nun also bald 81, was macht das mit Ihnen?
- Na das ist ja nicht einfach so eine Zahl! Das ist für mich, weil ich doch vor 10 Jahren angefangen habe mit dieser Liste, und da dachte ich noch, das schaffe ich in einem Jahr, he he, total lächerlich, dachte ich noch so: 71 Songs, weil er halt 71 geworden ist, und im Schnitt wäre das ein Song alle fünf Tage, dass das gehen würde, dachte ich so, und hab dann ja auch mit "71@71", also diesem Titel, diesem Serientitel, mir quasi selbst … [atmet hörbar aus]
- Ja, das haben wir in den letzten Jahren, da haben Sie doch, da waren wir ja schon an dem Punkt, dass Sie gesagt haben, so, das mache ich ja für mich selbst, so, nicht für andere, nicht wahr, bin niemandem verpflichtet, und dass Sie sich ja ganz frei auch jederzeit neu entscheiden können, ist ja nicht in Stein gemeißelt, waren, glaube ich, Ihre Worte damals …?
- Klar, ich hab mir dann ja … Zeit gelassen und alles … und man kommt eh kaum noch zum Bloggen, ist auch schade irgendwie, ist auf ne Art selbstverstärkend: Man macht es nicht mehr und da sind keine Leute mehr und dann macht man es nicht mehr, weil keine Leute mehr da sind, und dann sind keine Leute mehr da, weil keiner mehr bloggt, das ist schon ein bisschen schade … war eine schöne Zeit damals … jetzt ist halt mehr die moderne Häppchengesellschaft, geht auch viel einfacher direkt mit dem Smartphone, zack, ein halber Gedanke – raus damit! Zack, ein lustiges Foto – raus damit, habe ich ja erzählt, ist ähnlich wie dieses Twitter …
- Mastur-, Master-, Sie haben davon erzählt
- Mastodon heißt das, sind echt ganz nett da alle, macht auch Spaß, aber es ist halt mehr Instant, hier ein Like und da ein Boost und zack, nächstes Thema, also mir macht das auch Spaß und alles, aber das mit dem Bloggen damals … na, ich hätte jedenfalls trotzdem nicht gedacht, dass es ZEHN Jahre werden, also das war in meinem Hinterkopf schon immer die ab-so-lu-te Höchstgrenze, wo ich noch dachte, das ist dann die endgültige rote Linie, das ist immerhin Faktor zehn, also sorry … und nun ist es in einer Woche soweit … was soll ich nur machen … hat auch mit Selbstachtung zu tun …
- Sie machen sich Gedanken, weil Sie nicht so weit mit Ihrem Projekt, nenn ich es jetzt mal, gekommen sind, wie Sie gerne … wieviele Lieder fehlen Ihnen denn noch?
- Nur eins, das letz-
- [Sehr leise] Nur eins?
- Ja, ich habe
- ES FEHLT IHNEN NUR NOCH EIN LIED? UND SIE MACHEN HIER SO EINEN AUFRISS?
- Ich wollte eigentlich
- ICH KRIEG DIE KRISE. SEIT JAHREN SPRECHEN WIR HIER ÜBER NICHTS ANDERES: McCARTHY DIES! McCARTHY DAS! UND JETZT MACHEN SIE EINEN EXTRATERMIN, WEIL IHNEN EIN! LIED! VON! IHRER! LISTE! FEHLT! ICH SAGE EXTRA PATIENTEN AB, DIE HABEN ERNSTHAFTE - ACH, WAS REDE ICH!
- Ich dachte
- AUFM SACK GEHT DAS EINEN!
- Es ist nur, weil
- WEIL McCARTHY DIES! WEIL McCARTHY DAS! JAHREIN, JAHRAUS HÖRE ICH MIR DAS AN! ICH SAGS MAL DEUTLICH: ICH KANN ES NICHT MEHR HÖREN! GROW UP! GET A LIFE! [Schnauft hörbar durch]
- Tut mir leid … Sie haben wohl recht … ist wahrscheinlich wirklich … ich kann sonst auch nächstes Mal …
- NIX DA. SITZENBLEIBEN! JETZT WILL ICH ES AUCH WISSEN. WELCHES IST DAS LETZTE LIED VON IHRER ACH SO WICHTIGEN LISTE? WAS HABEN SIE AUF NUMMER EINS? DA SIND SICHER NE MENGE LEUTE TOTAL GESPANNT DRAUF! [Schnaubt höhnisch]
- Also das ist jetzt nicht in dem Sinne die Nummer eins wie bei so einer Hitparade … im Sinne von, der größte Kracher kommt zum Schluss … ich habe eher, wie wenn man so die Essenz, aber das ist schwer zu erklären
- DARAN SOLL ES NICHT LIEGEN! WIR HABEN NE MENGE ZEIT! LASSEN SIE HÖREN!
- Also das ist so ein Lied, kaum jemand wird es kennen, und das hat es mir ja auch so schwer gemacht, damit die Serie abzuschließen, weil dann alle denken
- ALLE DENKEN! WER SIND DENN "ALLE"? WIE VIELE LESER HABEN SIE DENN NOCH? ODER LESERINNEN, MUSS MAN JA HEUTE SAGEN? [Schnaubt verächtlich]
- Ich bin nicht ganz sicher … eine hat früher manchmal komm-
- "EINE" SAGT ER! SEHR GUT! MUSS ICH NACHHER MEINER FRAU ERZÄHLEN, DIE LACHT SICH SCHLAPP! ALSO - WAS DENKEN "ALLE"? RAUS DAMIT!
- Na, so, dass am Ende was besonders … Beeindruckendes kommt, ein Kracher, ein großer Hit, wo dann alle sagen: Wau, das ist mal wirklich ein gutes Lied
- NA WO GEHOBELT WIRD, FALLEN SPÄNE! TRAU, SCHAU, WEM! NACHTIGALL, ICK HÖR DIR TRAPSEN! MORGENSTUND HAT GOLD IM MUND! DIE SPANNUNG STEIGT: WIRD ER MICH NOCH ERHELLEN? DARF ICH WOHL WEITER IN SEIN INNERSTES VORDRINGEN UND HÖFLICH FRAGEN, AUF WELCHES LIED DIE WELT NUN 10 JAHRE GEWARTET HAT? TROMMELWIRBEL! TUSCH! NUN ABER! JETZT, UNVERZÜGLICH!
- Es ist Great Day
- GREAT DAY?
- Ja, das ist so ein
- AUF PLATZ EINS IHRER IN 10 JAHREN KURATIERTEN LISTE STEHT ALSO DER ABSCHLIESSENDE SONG AUS DEM 97ER ALBUM FLAMING PIE, DEN ER SCHON IN DEN 70ERN KOMPONIERT UND DANN IM SEPTEMBER 1992 IN DER GLEICHEN SESSION MIT GEORGE MARTIN AUFGENOMMEN HAT, DER AUCH "CALICO SKIES" VOM SELBEN ALBUM (DAS IN IHRER LISTE IMMERHIN AUF PLATZ 23 GEKOMMEN IST) SOWIE DAS ERST 2020 VERÖFFENTLICHTE "WHEN WINTER COMES" ENTSTAMMEN? DIESES LIED HABEN SIE AUF PLATZ EINS?
- Äh ... ja, weil, obwohl
- Interessante Wahl. Wäre ich nicht drauf gekommen. Aber das Lied hat was, muss ich zugeben. Wie sagten Sie vorhin … Quintessenz? Interessant, interessant …
- Es ist so viel von ihm drin. Die einleitenden Akkorde auf der akustischen Gitarre, und überhaupt, dass es sozusagen purer McCartney ist … sich selbst live mit der akustischen Gitarre begleitend … und dann diese Stimme, die mag ich für mein Leben gerne, damals ist er noch in die Höhen gekommen, und es ist was Wehmütiges dabei, trotz der positiven Lyrics, sind vielleicht ein paar Mollakkorde dazwischen oder so, ist vielleicht auch überinterpretiert jetzt von mir, aber es löst so eine nostalgische Sehnsucht nach den 70ern aus, als er das Lied seinen Kindern vorgespielt hat, und manchmal auch vielleicht, dass ich mir wünsche, ich hätte dabeisein können, einmal nur … weil er mir auch als Mensch so …
- Und Linda begleitet ihn
- Genau! Ganz dezent singt sie manchmal mit, und das klingt sogar schön, also muss man hier wirklich sagen: "sogar," weil ich das manchmal auch nicht so gut finde
- Aber er hat sie geliebt und wollte sie mit dabeihaben
- Ja, und das ist natürlich auch total sympathisch auf ne Art … in einer Zeit, als die ganzen Rockstars einen auf Wild Life (he he) gemacht haben, so Sex&Drugs, und er geht mit Familie und Kindern auf Tour und pfeift auf die ganzen Kommentare … so uncool, dass es schon wieder cool ist
- Und dann ist sie ja auch krank geworden
- Ja, bald nach Flaming Pie ist sie gestorben … ich war echt traurig an dem Tag … und Paul hat jahrelang gelitten, das sah man richtig auf den Fotos … aber 1992, als sie das aufgenommen haben, wussten sie das wohl alle noch nicht
- Ist jedenfalls wirklich ein schönes Lied
- Nicht wahr? Und so beiläufig. Er kann ja auch massiv durchproduzierte Sachen, kann er ja auch sehr gut, und bei diesem Lied freut mich aber gerade diese dahingeschrummte Gitarre mit den Saitengeräuschen beim Umgreifen, und wie er da auf irgendeinem Kofferdeckel trommelt oder so, und diese kurze, improvisierte Stelle ohne Worte, wo er nur so … [singt:] "Woohooohoohoooo, ooohooohooohooo yeah … gonna be a great day"
- [Stimmt ein:] "… gonna be a great day!" Ja, und auch das Ende ist schön
- Genau! Das wollte ich noch sagen! Dieser Ausklang mit der letzten hohen Gitarrennote: So simpel, und gleichzeitig einfach perfekt. Ich finde halt das ganze Lied so … Paul auf den Punkt gebracht irgendwie, und es macht mich tief drinnen einfach umfassend … glücklich, ihn ... singen zu hören ... so wie kaum etwas anderes [räuspert sich] … ich kann das gar nicht richtig ausdrücken [reibt sich den Augenwinkel] ... Entschuldigung …
- Das verstehe ich. Das kann ich gut verstehen.
- …
- Tut mir übrigens leid, wenn ich vorhin …
- …
- Also wenn ich da ein wenig aus der Rolle sozusagen
- …
- Aber Sie müssen verstehen, ich habe manchmal auch solche und solche Tage
- …
- Und mir erschien das über die Jahre manchmal ein wenig
- …
- Also andere Pat-, andere Klienten sprechen manchmal auch jahrelang über ein Thema, das für sie sehr zentral ist
- …
- Und das ist auch völlig OK so
- …
- Mir schien es nur zwischendurch, dass Sie
- …
- Ich war manchmal nicht sicher, ob das sozusagen echt ist
- …
- Also ob Sie vielleicht auch tiefer liegende Dinge dadurch vermeiden, niemand kann ja ernsthaft immer nur diese eine Sache
- …
- Also wenn jemand quasi 10 Jahre, wenn es da immer und immer wieder um die Lieder von diesem Paul McCarthy … äh … da auf dem Tisch sind Taschentücher …
- …
- Also das ist halt schwer vorstellbar, dass das jemand sooo emotional und in der Tiefe … nehmen Sie noch ein Taschentuch ... was ist denn ... also ich wollte jetzt nicht ... äh
- …
- Ich wollte Sie auf keinen Fall … das ist mir jetzt … warten Sie, ich habe noch eine neue Packung da hinten
- …
- Ähm, aber immerhin haben Sie es jetzt geschafft
- …
- Also mit Ihrer Liste. Nummer eins ist also Great Day. Von Paul McCarthy. Ist doch irgendwie auch ein schöner, versöhnlicher Abschluss, finden Sie nicht!
- …
- Ähm, wir sind über die Zeit, wollen wir es für heute dabei belassen? Und fürs nächste Mal, Themenvorschlag, weil's mich schon immer interessiert hat: Wie war eigentlich das Verhältnis zu Ihrer Mutter?
- McCartney. McCartney heißt der.
---
Platz 1: Great Day (1997)
Link zu diesem Beitrag (4 Kommentare) | Kommentieren [?]
Ihr kennt doch dieses eine Spiel, wo man, wenn man es falsch sagt, oder zu früh, also alle haben am Anfang erst mal keine, und dann muss man, so viele Punkte wie man gerade im Gesicht, aber nicht bevor der Sitznachbar -
- kriegt man so bunte Punkte ins Gesicht, waren am Ende bei manchen die Nasen komplett ver-, aber da geht's ja weniger ums Gewinnen.
Klar, Bleigießen muss!, und so wie die gekichert haben, frage ich mich schon, was da noch so, aber soll ja jetzt legal werden.
Draußen war zuerst richtig friedlich, ich meine nach dem Jahr und so wollten alle auch einfach mal wieder -
hat die Band gespielt
das war ziemlich gut, haben manche getanzt
hat eigentlich den meisten richtig gut gefallen, kein Wunder, bei dem Programm!
Hätten sie nach der Zugabe ruhig noch weitermachen können, mussten aber ihren Bus noch kriegen
die meisten waren trotzdem zufrieden
aber manche, das ist eigentlich jedes Jahr so
liegt bestimmt auch mit am Alkohol
wobei ich da meistens eher still und müde werde
war dann für einen Moment richtig unangenehm
die sind dann zum Glück in die Stadt weiter
war dann auch schon 12, sind alle schnell zum Feuerwerk
Bin dann noch ein Stündchen dageblieben, manche wollten noch Activity spielen, aber ich war mehr für Tabu.
Link zu diesem Beitrag (3 Kommentare) | Kommentieren [?]
Vertrieb
Buchhaltung
Admins
Facility Management
Azubis/Werksstudent*innen
Techsupport
Flottenmanagement
Team Web
Junior & El Jefe
Stabstellen Diversity´& Inklusion
Kundenservice
Wir alle wünschen Ihnen von Herzen, dass Sie ein ebenso besinnliches und vergnügtes Weihnachtsfest haben wie wir hier bei Mumien, Analphabeten, Diebe. Bleiben Sie gesund!
Link zu diesem Beitrag (2 Kommentare) | Kommentieren [?]
Cucumber Castle, 1970.
Dieses Album stammt aus der heute gern beschwiegenen Phase, als Robion die Band verlassen hatte, so dass die verbleibenden Brüder Mriauce und Brray vorübergehend als Duo weitermachten. Immerhin ein mittlerer Hit sprang mit "O.I.O.I" heraus, der später auf kaum einem Konzert fehlen sollte und ironischerweise stets von Rboin als Leadsinger vorgetragen wurde.
Hjálp! ("Help!", isländische Version, 1965)
Pomoshch'! ("Help!", sowjetische Version, 1968)
Schier endlos natürlich das Feld der internationalen Ausgaben. Nicht nur die unterschiedlichen Coverbilder und teilweise in die jeweilige Landesprache übersetzten (oder gleich völlig abgeänderten) Titel sind für ambitionierte Sammler*innen interessant, sondern auch klangliche Anpassungen bis hin zu geänderten Tracklisten für die jeweiligen Märkte. Kurios z.B. die oben abgebildete isländische Version des Albums Help!, bei dem mit den ruhigen Stücken Ystreday und Yoev'u Gto to Hdie Yrou Lvoe Aywa begonnen und das Tempo dann mit jedem Stück gesteigert wird, bis die Platte mit Dzzizzy Mssiis Lzzyzy und natürlich dem Titelstück Hlep! endet. Ein Hörerlebnis, auf das man sich einlassen muss!
Link zu diesem Beitrag (2 Kommentare) | Kommentieren [?]
Im vergangenen Jahr gelang es mir, meine Vinylsammlung um einige gesuchte Stücke zu ergänzen.
Le morse était Pual (franz. Buchklubausgabe), 1967
Nataka kukushika mkono, Ruanda Records, 1972 (78 RPM)
The Bleatlse meet The Who, 1979
pol maekateuni gyeong (a.k.a. The North Korean Album), 2004
The Bleatlse met The Who, 1981
Le morse était Pual (franz. Buchklubausgabe), 1967
Nataka kukushika mkono, Ruanda Records, 1972 (78 RPM)
The Bleatlse meet The Who, 1979
pol maekateuni gyeong (a.k.a. The North Korean Album), 2004
The Bleatlse met The Who, 1981
Link zu diesem Beitrag (0 Kommentare) | Kommentieren [?]
... hier geht's zu den --> älteren Einträgen *
* Ausgereift und gut abgehangen, blättern Sie zurück!
* Ausgereift und gut abgehangen, blättern Sie zurück!