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Sie kennen das ja: Bei der wöchentlichen Rasur trägt man die Stoppeln nicht einfach ab, sondern lässt bis zum Schluss einen albernen Kinnbart stehen. Oder man schert nur eine Seite und tut völlig normal, wenn der Paketzusteller eine Unterschrift möchte. Oder man kommt mit einem Lemmy-Kilmister-Sadistenbart zum Frühstück.
"Du musst doch aber auch Rücksicht auf deine Mitmenschen nehmen", sprach vor Jahrzehnten die Mitbewohnerin, als ich mich eines morgens mühsam auf Sportlehrer getrimmt hatte und mit meinem Schimanski-Schnauzer darauf bestand, dass ich so endlich auch Biologie auf Lehramt studieren könne. Und geben Sie's doch zu, als Letztes bleibt immer ein Quadrat unter der Nase und man will irgendwas ausrradierrren. So jedenfalls gestern bei mir, ich bin dann erst mal zum Frühstück gegangen und die kennen das ja, die sagen schon nichts mehr, nur dass ich auf dem Markt an den Salat denken soll.
Alle waren sehr freundlich zu mir, dauernd dachte ich: Da schimpft man immer über seine griesgrämigen und verbitterten Mitbürger, aber schau nur, wie sie lächeln, auch der gute Bekannte, den du noch getroffen hast, und später im Supermarkt die Leute und vor allem die Frau an der Kasse, richtig nett alle!
"Warst du so einkaufen?", und ich dachte: Ist ja Samstag, ist ja schönes Wetter, da kann man doch mal eine kurze Hose anziehen, bei der Arbeit würde ich das ja nicht machen, aber doof ist das schon, dass es für Frauen so schöne Sommersachen gibt, die ganzen Kleidchen jetzt wieder, und Männer können entweder aussehen wie ganz große Grundschüler oder halt schwitzen, also klar war ich so einkaufen, und ich habe gerade noch einen schönen Kopf Salat bekommen.
Abends dann zu Gast bei guten Freunden, da bringt jeder eine Kleinigkeit zu Essen mit und es ist immer zu viel, aber lecker: Suppe, Hirseschnitten, Salate, Hefeteigdinger mit Pilzfüllung, und das hier ist die Lisa und das sind Helga und Klaus, und das ist der nnier, hallo, angenehm. Nach je zwei Partien Mystery oder wie das heißt und Codenames hängt nachts im Bad so ein Spiegel und man schaut rein und lacht, weil keiner was sagt, erst auf dem Heimweg erfährt man, dass die eine gefragt hat, sag mal, hat der eigentlich schon immer einen Bart?
Nachdem ich neulich schon den ganzen Tag eine Primark-Tüte durch die Firma getragen habe, steht mir der Sinn nach weiteren sozialen Experimenten:
- Im Meeting ein T-Shirt "Bier rein / Bier raus" (Pfeil nach oben / Pfeil nach unten) tragen
- Mit einem Hummer zur Arbeit fahren
- Dabei den Chef vom Fahrrad hupen
- Einen "SPD"-Button anstecken
- Samantha Fox als Bildschirmhintergrund einrichten
- Das Lied "Hallo, guten Morgen, Deutschland" von Willy Astor als Klingelton einstellen
Der Rasierer ist vorhin runtergefallen, gleich beim Einschalten, aber ich habe sofort ein neues Scherblatt bestellt, das kommt schon in wenigen Tagen.
"Du musst doch aber auch Rücksicht auf deine Mitmenschen nehmen", sprach vor Jahrzehnten die Mitbewohnerin, als ich mich eines morgens mühsam auf Sportlehrer getrimmt hatte und mit meinem Schimanski-Schnauzer darauf bestand, dass ich so endlich auch Biologie auf Lehramt studieren könne. Und geben Sie's doch zu, als Letztes bleibt immer ein Quadrat unter der Nase und man will irgendwas ausrradierrren. So jedenfalls gestern bei mir, ich bin dann erst mal zum Frühstück gegangen und die kennen das ja, die sagen schon nichts mehr, nur dass ich auf dem Markt an den Salat denken soll.
Alle waren sehr freundlich zu mir, dauernd dachte ich: Da schimpft man immer über seine griesgrämigen und verbitterten Mitbürger, aber schau nur, wie sie lächeln, auch der gute Bekannte, den du noch getroffen hast, und später im Supermarkt die Leute und vor allem die Frau an der Kasse, richtig nett alle!
"Warst du so einkaufen?", und ich dachte: Ist ja Samstag, ist ja schönes Wetter, da kann man doch mal eine kurze Hose anziehen, bei der Arbeit würde ich das ja nicht machen, aber doof ist das schon, dass es für Frauen so schöne Sommersachen gibt, die ganzen Kleidchen jetzt wieder, und Männer können entweder aussehen wie ganz große Grundschüler oder halt schwitzen, also klar war ich so einkaufen, und ich habe gerade noch einen schönen Kopf Salat bekommen.
Abends dann zu Gast bei guten Freunden, da bringt jeder eine Kleinigkeit zu Essen mit und es ist immer zu viel, aber lecker: Suppe, Hirseschnitten, Salate, Hefeteigdinger mit Pilzfüllung, und das hier ist die Lisa und das sind Helga und Klaus, und das ist der nnier, hallo, angenehm. Nach je zwei Partien Mystery oder wie das heißt und Codenames hängt nachts im Bad so ein Spiegel und man schaut rein und lacht, weil keiner was sagt, erst auf dem Heimweg erfährt man, dass die eine gefragt hat, sag mal, hat der eigentlich schon immer einen Bart?
Nachdem ich neulich schon den ganzen Tag eine Primark-Tüte durch die Firma getragen habe, steht mir der Sinn nach weiteren sozialen Experimenten:
- Im Meeting ein T-Shirt "Bier rein / Bier raus" (Pfeil nach oben / Pfeil nach unten) tragen
- Mit einem Hummer zur Arbeit fahren
- Dabei den Chef vom Fahrrad hupen
- Einen "SPD"-Button anstecken
- Samantha Fox als Bildschirmhintergrund einrichten
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Der Rasierer ist vorhin runtergefallen, gleich beim Einschalten, aber ich habe sofort ein neues Scherblatt bestellt, das kommt schon in wenigen Tagen.
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Es geht so einfach: Ein paar Esslöffel Essig, ein paar Esslöffel Öl, etwas Salz, etwas mehr Zucker miteinander verrühren. Über kleingeraspelte Möhren oder Sellerie schütten, durchmischen und eine Nacht lang im Kühlschrank einwirken lassen. Man kann dann morgens, mittags und abends davon essen, vor allem, wenn auch noch jemand was Feines aus Roter Bete und richtig schmackigen Kartoffelsalat gebastelt hat.
Mjamski. Warum mache ich das nicht öfter?
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I wish I was a baby
I wish I was dead
(John Lennon, Cold Turkey)
So etwas würde Paul nie schreiben, und schon gar nicht damals, als er sich in immer hektischeren Bewegungen zwischen alle Stühle setzte: Als hätte es nicht genug rechtliche Streitigkeiten mit den ehemaligen Bandkollegen gegeben, kamen noch welche dazu, weil nicht jeder Medienmogul gleich einsehen wollte, dass aus der Fotografin Linda Eastman plötzlich eine professionelle Songschreiberin geworden war. OK, sagte Paul, bevor wir uns hier um die zusätzlichen Tantiemen streiten, mache ich euch noch eine Fernsehshow, dann kriegen wir aber das Geld, Deal?
Ich habe davon nur Ausschnitte gesehen, aber schon diese und oberflächliches Lesen machen klar, dass sich hier jemand seine Reputation auf Jahre hinaus kaputtmachen würde. Gotta Sing, Gotta Dance, die alte Hut-und-Stock-Nummer, der Entertainer für die ganze Familie, dazwischen Pub-Gesinge mit den Großtanten und musikalisch schlechte Wings-Auftritte: Ganz unschuldig an seinem zweifelhaften Ruf war er damals sicher nicht.
Und dabei konnte er's doch! Im selben Jahr erschien z.B. dieser Slowie. Sparsam instrumentiert mit einem grandiosen Gitarrenriff, lediglich von der Wings-Kernbesetzung mit Paul, Linda und Denny Laine aufgenommen, fegt der Song mühelos allen Kitsch vom Kamin und rockt relaxt, ohne irgendwas beweisen zu wollen. Wunderbar auch die leere Strophe gegen Ende: Alles wartet auf ein Instrumentalsolo (und bei Livekonzerten gibt es das leider auch), aber nein, man darf schlicht dem Riff und der Bassbegleitung lauschen, bis der Refrain wieder einsetzt. Seit dem "Drumsolo" in Birthday wurden meine Erwartungen nicht so schön unterlaufen!
Echoes of Lennon, na klar, und die Gelehrten streiten sich, ob das eher Parodie oder eher Hommage war: Zünglein an der Waage ist für mich das kurze "Ooh-oh-ohaho" ganz am Schluss, in dem für mich punktgenau und überhaupt nicht bösartig so viel Plastic-Urschrei-Lennon konzentriert ist, dass ich lächeln und nach draußen rufen möchte: Jungs, nun hört mal auf zu streiten, in Wahrheit liebt ihr euch doch!
Platz 20: Let Me Roll It (1973)
I wish I was dead
(John Lennon, Cold Turkey)
So etwas würde Paul nie schreiben, und schon gar nicht damals, als er sich in immer hektischeren Bewegungen zwischen alle Stühle setzte: Als hätte es nicht genug rechtliche Streitigkeiten mit den ehemaligen Bandkollegen gegeben, kamen noch welche dazu, weil nicht jeder Medienmogul gleich einsehen wollte, dass aus der Fotografin Linda Eastman plötzlich eine professionelle Songschreiberin geworden war. OK, sagte Paul, bevor wir uns hier um die zusätzlichen Tantiemen streiten, mache ich euch noch eine Fernsehshow, dann kriegen wir aber das Geld, Deal?
Ich habe davon nur Ausschnitte gesehen, aber schon diese und oberflächliches Lesen machen klar, dass sich hier jemand seine Reputation auf Jahre hinaus kaputtmachen würde. Gotta Sing, Gotta Dance, die alte Hut-und-Stock-Nummer, der Entertainer für die ganze Familie, dazwischen Pub-Gesinge mit den Großtanten und musikalisch schlechte Wings-Auftritte: Ganz unschuldig an seinem zweifelhaften Ruf war er damals sicher nicht.
Und dabei konnte er's doch! Im selben Jahr erschien z.B. dieser Slowie. Sparsam instrumentiert mit einem grandiosen Gitarrenriff, lediglich von der Wings-Kernbesetzung mit Paul, Linda und Denny Laine aufgenommen, fegt der Song mühelos allen Kitsch vom Kamin und rockt relaxt, ohne irgendwas beweisen zu wollen. Wunderbar auch die leere Strophe gegen Ende: Alles wartet auf ein Instrumentalsolo (und bei Livekonzerten gibt es das leider auch), aber nein, man darf schlicht dem Riff und der Bassbegleitung lauschen, bis der Refrain wieder einsetzt. Seit dem "Drumsolo" in Birthday wurden meine Erwartungen nicht so schön unterlaufen!
Echoes of Lennon, na klar, und die Gelehrten streiten sich, ob das eher Parodie oder eher Hommage war: Zünglein an der Waage ist für mich das kurze "Ooh-oh-ohaho" ganz am Schluss, in dem für mich punktgenau und überhaupt nicht bösartig so viel Plastic-Urschrei-Lennon konzentriert ist, dass ich lächeln und nach draußen rufen möchte: Jungs, nun hört mal auf zu streiten, in Wahrheit liebt ihr euch doch!
Platz 20: Let Me Roll It (1973)
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Aus deinem Zimmer raus nach rechts, den Gang runter, links um die Ecke zum Fahrstuhl. Damit ins Erdgeschoss, rechts raus durch zwei Türen, die nicht automatisch aufgingen: Die musste man dir aufhalten. Nach links am Haus entlang, dann rechts über den Hof. Die Betonplatten um den Baum herum geschlitzt und uneben, aber das ging irgendwie, und bei der Einfahrt raus, vorbei an der alten Braumeistervilla, in der jetzt Physiotherapie angeboten wird: Das alles war ja mal das Brauereigelände. Direkt über die Straße und ein Stück nach rechts auf der Gegenfahrbahn entlang, so ging das am leichtesten mit deinem Wägelchen, und bei der Garageneinfahrt wieder auf den Bürgersteig.
Noch ein Stück bis zum Gartentor, hier das Wägelchen leicht anheben, und über den gepflasterten Weg zur Haustür. Dort das Wägelchen die Stufe hoch, da musste man dir helfen, dann warst du im Haus. Du hast dich am Geländer festgehalten oder am Türrahmen, während man das Wägelchen zusammengeklappt und in die Ecke gestellt hat. Vier Stufen Steintreppe, nach rechts drehen, dann kommen neun Stufen Holztreppe. Seit wir auf beiden Seiten Geländer haben, hast du das wieder alleine machen können, unglaublich! Noch einmal rechts rum, noch einmal sieben Holzstufen, durch die Wohnungstür. Jemand half dir aus dem Mantel, du musstest dich nicht festhalten, und dann durch die Küche an den Tisch im Wintergarten: Jemand hat dir die Hand gehalten, aber du konntest das noch ohne Stock laufen, und wenn du schließlich auf dem Stuhl gesessen hast, warst du froh über einen Schluck Wasser.
Das war dein Weg in den letzten Jahren, den bin ich jetzt noch mal alleine gegangen und habe mich gefreut, wie viel wir noch voneinander haben konnten. Du hattest umziehen müssen, nach über 90 Jahren, musstest weg von da, wohin man unendlich lange mit dem Auto fuhr, und dorthin, wo ich als Kind aus unserem Fenster den großen Garten der Braumeistervilla sehen konnte: Ausgerechnet da haben sie vor ein paar Jahren ein Heim gebaut. Leicht war das bestimmt nicht für dich, und doch war es gut, glaube ich. Ich bin froh, wie oft wir uns noch sehen konnten, mittagessen, rommeespielen, kaffeetrinken, miteinander sprechen. Das geht jetzt nicht mehr.
"Dann kam schon das elektrische Licht", hast du einmal erzählt, da habe ich mal wieder geahnt, aus welcher Welt du gekommen bist. Dein eigenes Licht ist jetzt erloschen. Schön, dass du da warst.
Noch ein Stück bis zum Gartentor, hier das Wägelchen leicht anheben, und über den gepflasterten Weg zur Haustür. Dort das Wägelchen die Stufe hoch, da musste man dir helfen, dann warst du im Haus. Du hast dich am Geländer festgehalten oder am Türrahmen, während man das Wägelchen zusammengeklappt und in die Ecke gestellt hat. Vier Stufen Steintreppe, nach rechts drehen, dann kommen neun Stufen Holztreppe. Seit wir auf beiden Seiten Geländer haben, hast du das wieder alleine machen können, unglaublich! Noch einmal rechts rum, noch einmal sieben Holzstufen, durch die Wohnungstür. Jemand half dir aus dem Mantel, du musstest dich nicht festhalten, und dann durch die Küche an den Tisch im Wintergarten: Jemand hat dir die Hand gehalten, aber du konntest das noch ohne Stock laufen, und wenn du schließlich auf dem Stuhl gesessen hast, warst du froh über einen Schluck Wasser.
Das war dein Weg in den letzten Jahren, den bin ich jetzt noch mal alleine gegangen und habe mich gefreut, wie viel wir noch voneinander haben konnten. Du hattest umziehen müssen, nach über 90 Jahren, musstest weg von da, wohin man unendlich lange mit dem Auto fuhr, und dorthin, wo ich als Kind aus unserem Fenster den großen Garten der Braumeistervilla sehen konnte: Ausgerechnet da haben sie vor ein paar Jahren ein Heim gebaut. Leicht war das bestimmt nicht für dich, und doch war es gut, glaube ich. Ich bin froh, wie oft wir uns noch sehen konnten, mittagessen, rommeespielen, kaffeetrinken, miteinander sprechen. Das geht jetzt nicht mehr.
"Dann kam schon das elektrische Licht", hast du einmal erzählt, da habe ich mal wieder geahnt, aus welcher Welt du gekommen bist. Dein eigenes Licht ist jetzt erloschen. Schön, dass du da warst.
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Sie wissen das nicht, aber unter uns Handwerkern heißt Putz- und Mauermörtel Mischung, einfach Mischung. Die normale Gebindegröße ist 40 kg, und als ich mich beim Hochschleppen von zwanzig Säcken Mischung mal beschwert habe, dass der Inhalt etwas zu gut bemessen sei, zumal man die blöden Säcke so schlecht greifen könne, erfuhr ich: Ha, das sind doch nur 40 kg, wir haben früher Zentnersäcke geschleppt.
Ich habe dann meinen Mund gehalten und kaufe seither meine Mischung in Gebinden zu 20 oder 25 kg, auch wenn diese teurer sind als die billigsten 40-Kilo-Säcke.
Wie komme ich darauf: Ach ja! Diese anstrengenden Dreiviertel- oder Literflaschen Wein, furchtbar. Ideal wären Viertele, sind aber kaum zu bekommen, und wenn, dann nicht in der gewünschten Sorte.
Ein Fläschchen steht da herum, es sieht aus wie eine Seifenprobe oder die Miniaturausgabe einer Neapolitanerwaffel, wie man sie zum Kaffee gereicht bekommt. Es hat einen Schraubverschluss, das ist praktisch fürs Kino oder morgens in der Straßenbahn, und dass ich mit Merlot nicht unbedingt Freunde werde, war schon klar. Dennoch will man jedem eine Chance geben, der Kleine riecht intensiv nach Eichenfass und ist schön dunkelrot.
Erdfeucht, bloß nicht zu viel Wasser rein, das passiert Anfängern schnell: Einfach mit der Schaufel in Bottich, Balge, Bütte oder Kübel herumrühren, da dürfen Sie dem Regionalismus Ihrer Wahl frönen, und es gehört gerade so viel Wasser hinein, dass es nicht mehr staubt, aber nicht mal in die Nähe von flüssig kommt.
Was für ein grauenhaft saures Zeug, stechende Essignote trifft auf faulige Bitternis, den kannst du dir nicht schöntrinken, den Rest schüttest du hier zu der Mischung, aber langsam, gerade so erdfeucht soll das sein.
Canti Merlot Sicilia von 2010, 13%, Preis unbekannt. Der Fassgeruch kommt geschmacklich irgendwie durch, der Rest ist bläärgh, da ist auch ein Viertelliter deutlich zuviel.
Ich habe dann meinen Mund gehalten und kaufe seither meine Mischung in Gebinden zu 20 oder 25 kg, auch wenn diese teurer sind als die billigsten 40-Kilo-Säcke.
Wie komme ich darauf: Ach ja! Diese anstrengenden Dreiviertel- oder Literflaschen Wein, furchtbar. Ideal wären Viertele, sind aber kaum zu bekommen, und wenn, dann nicht in der gewünschten Sorte.
Ein Fläschchen steht da herum, es sieht aus wie eine Seifenprobe oder die Miniaturausgabe einer Neapolitanerwaffel, wie man sie zum Kaffee gereicht bekommt. Es hat einen Schraubverschluss, das ist praktisch fürs Kino oder morgens in der Straßenbahn, und dass ich mit Merlot nicht unbedingt Freunde werde, war schon klar. Dennoch will man jedem eine Chance geben, der Kleine riecht intensiv nach Eichenfass und ist schön dunkelrot.
Erdfeucht, bloß nicht zu viel Wasser rein, das passiert Anfängern schnell: Einfach mit der Schaufel in Bottich, Balge, Bütte oder Kübel herumrühren, da dürfen Sie dem Regionalismus Ihrer Wahl frönen, und es gehört gerade so viel Wasser hinein, dass es nicht mehr staubt, aber nicht mal in die Nähe von flüssig kommt.
Was für ein grauenhaft saures Zeug, stechende Essignote trifft auf faulige Bitternis, den kannst du dir nicht schöntrinken, den Rest schüttest du hier zu der Mischung, aber langsam, gerade so erdfeucht soll das sein.
Canti Merlot Sicilia von 2010, 13%, Preis unbekannt. Der Fassgeruch kommt geschmacklich irgendwie durch, der Rest ist bläärgh, da ist auch ein Viertelliter deutlich zuviel.
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