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Wahrscheinlich ist strikt verboten, was er tut. Andererseits ist er ein Held.
Wenn man reinkommt, schrappt ein an die Tür geschraubtes, grob zugeschnittenes Stück Plastik an mehreren völlig verstimmten Gitarrensaiten entlang. Das Geräusch ist einmalig und kommt für mich knapp nach dem Eröffnungsakkord von A Hard Day's Night.
Man legt dann ein paar Meter durch den Laden zurück, in dem kaum etwas zu sehen ist, wahrscheinlich gibt es ein paar Regale mit Alkohol und Süßigkeiten, für die Fläche aber viel zu wenig. Normale Kiosks sind eng und übertrieben vollgepackt. Hier ist richtig Platz, und es gibt keinen Bistrotisch und keinen Coffe-To-Go.
Irgendwo steht ein offener, leerer Pappkarton. Daneben ein uralter Plastikmülleimer mit Coca-Cola-Logo. In beiden wird nach einem nicht näher erkennbaren Prinzip Müll gesammelt.
Irgendwo steht ein Karton mit gebrauchten Taschenbüchern. Dunkel meine ich mich zu erinnern, auch ein paar einsame Zippo-Feuerzeuge gesehen zu haben. Das wären aber echte Wertgegenstände, und hier wirkt eigentlich alles ärmlich.
Es gibt einen kleinen Fernseher, keinen flachen, modernen, sondern ein winziges Röhrengerät steht irgendwo hinterm Tresen. Meist schaut er fern, wenn ich reinkomme, und der verstimmte Gitarrenklang kommt ganz verzögert bei ihm an, jedenfalls hebt er erst nach einigen Sekunden den Kopf.
Vor dem Laden steht ein ausrangierter, gläserner Coca-Cola-Kühlschrank. Ich weiß nicht mal, ob man in dem Laden eine Cola bekäme. In dem Kühlschrank stehen und liegen Bücher. "Büchertausch", steht auf einem vergilbten Schild, und dass man nehmen und bringen kann, wie man mag, aber das tut keiner, ich sehe seit Ewigkeiten dieselben Titel drinstehen.
Das ist noch nicht so lange her, ein paar Monate vielleicht, da fuhr ich mit dem Fahrrad zur Arbeit und konnte den normalen Weg nicht nehmen, alles war von der Polizei abgeriegelt, es gab richtige Straßensperren und diese Leute mit schwarzer Montur und Helm überall. Ich habe dann einen anderen Weg genommen. Mittags kam in den Nachrichten, dass ein Überfall stattgefunden habe, ein Laden sei überfallen worden, man habe dann den bewaffneten Täter unter Einsatz von Spezialkräften in dessen eigenem Haus gestellt.
Hier gibt es kein Geld, hat der Mann aus dem Laden zu dem Mann mit der Waffe gesagt, der ist dann nach Hause gegangen und vom SEK abgeholt worden. Der Mann im Laden hat einfach weitergearbeitet.
Ich wusste gar nicht, dass das bei ihm war, außerdem rauche ich kaum noch, aber wenn ich welche kaufe, dann dort, und ich bin mir fast sicher, dass das streng verboten ist, was er tut, sonst denkt am Ende noch jemand, Rauchen sei nicht tödlich.

Wenn man reinkommt, schrappt ein an die Tür geschraubtes, grob zugeschnittenes Stück Plastik an mehreren völlig verstimmten Gitarrensaiten entlang. Das Geräusch ist einmalig und kommt für mich knapp nach dem Eröffnungsakkord von A Hard Day's Night.
Man legt dann ein paar Meter durch den Laden zurück, in dem kaum etwas zu sehen ist, wahrscheinlich gibt es ein paar Regale mit Alkohol und Süßigkeiten, für die Fläche aber viel zu wenig. Normale Kiosks sind eng und übertrieben vollgepackt. Hier ist richtig Platz, und es gibt keinen Bistrotisch und keinen Coffe-To-Go.
Irgendwo steht ein offener, leerer Pappkarton. Daneben ein uralter Plastikmülleimer mit Coca-Cola-Logo. In beiden wird nach einem nicht näher erkennbaren Prinzip Müll gesammelt.
Irgendwo steht ein Karton mit gebrauchten Taschenbüchern. Dunkel meine ich mich zu erinnern, auch ein paar einsame Zippo-Feuerzeuge gesehen zu haben. Das wären aber echte Wertgegenstände, und hier wirkt eigentlich alles ärmlich.
Es gibt einen kleinen Fernseher, keinen flachen, modernen, sondern ein winziges Röhrengerät steht irgendwo hinterm Tresen. Meist schaut er fern, wenn ich reinkomme, und der verstimmte Gitarrenklang kommt ganz verzögert bei ihm an, jedenfalls hebt er erst nach einigen Sekunden den Kopf.
Vor dem Laden steht ein ausrangierter, gläserner Coca-Cola-Kühlschrank. Ich weiß nicht mal, ob man in dem Laden eine Cola bekäme. In dem Kühlschrank stehen und liegen Bücher. "Büchertausch", steht auf einem vergilbten Schild, und dass man nehmen und bringen kann, wie man mag, aber das tut keiner, ich sehe seit Ewigkeiten dieselben Titel drinstehen.
Das ist noch nicht so lange her, ein paar Monate vielleicht, da fuhr ich mit dem Fahrrad zur Arbeit und konnte den normalen Weg nicht nehmen, alles war von der Polizei abgeriegelt, es gab richtige Straßensperren und diese Leute mit schwarzer Montur und Helm überall. Ich habe dann einen anderen Weg genommen. Mittags kam in den Nachrichten, dass ein Überfall stattgefunden habe, ein Laden sei überfallen worden, man habe dann den bewaffneten Täter unter Einsatz von Spezialkräften in dessen eigenem Haus gestellt.
Hier gibt es kein Geld, hat der Mann aus dem Laden zu dem Mann mit der Waffe gesagt, der ist dann nach Hause gegangen und vom SEK abgeholt worden. Der Mann im Laden hat einfach weitergearbeitet.
Ich wusste gar nicht, dass das bei ihm war, außerdem rauche ich kaum noch, aber wenn ich welche kaufe, dann dort, und ich bin mir fast sicher, dass das streng verboten ist, was er tut, sonst denkt am Ende noch jemand, Rauchen sei nicht tödlich.

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Er hatte wieder ein Päckchen bekommen, drin zwei Lagen Äpfel, gut gepolstert und verpackt. Er hat sich gefreut: Sind die von meinem Baum! Einen hat er probiert, der war ihm zu sauer. Sind jetzt aber schon ganz schön viele, hat er gesagt, und das stimmt auch: Früher haben wir uns gefreut, wenn überhaupt mal ein Apfel dranhing, das Bäumchen war auch die ganze Zeit kaum gewachsen, und jetzt kann man immerhin schon ein Päckchen packen mit der Ernte.
Er war jetzt schon länger nicht bei seinem Baum, vielleicht würde er sagen: Der ist ja doch ganz schön gewachsen, der Baum, ich habe lange nicht mehr nachgesehen.
Einmal, als ganz Kleiner, hatte er ein winziges Bäumchen mitgebracht und in unseren Vorgarten gepflanzt. Das wuchs ganz vorsichtig vor sich hin, und wir wussten nicht, was für ein Bäumchen das war, jahrelang, und wir sagten: Was das wohl mal für ein Baum wird! Irgendwann nachts rissen Idioten es ab, da wollte ich ihn trösten, da war er mit etwas anderem beschäftigt und blieb es vielleicht auch.

Das roch so gut, vorhin, da kam er, setzte sich zu mir und wir aßen zusammen Bratäpfel. Weißt du was, sagte ich, das sind die von deinem Baum. Das hat ihn gefreut, und das hat mich gefreut.
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nnier | 27. November 2012

Welcher berühmte Film ist gemeint?
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nnier | 26. November 2012 | Topic Illiterarisches

Außerdem: Ist doch unsere Sache, wie schnell wir uns waschen!
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Mehr als 250 Millionen Euro seien ihm nicht zuzubilligen. [Q]Das ging vor ein paar Jahren los. Zuerst Thomas Gottschalk, dem lange nicht hatte einfallen wollen, wie er das ZDF noch weiter abmelken konnte: Plötzlich kam ein langweiliger "Bruder" ins Spiel, gab ein Wetten Dass ...? - Magazin heraus, "beriet" die Produktionsfirma, bekam Werbeverträge und kaufte kurz darauf die Deutsche Bundespost. Nur wenig später erschien ein ähnlich amorpher Bruderklon auf der Bildfläche, mal ehrlich: Man weiß natürlich seit Schaf Dolly, dass diese Klone als Proof of Concept funktionieren, aber jede Nacht an einen Generator angeschlossen werden, nicht fortpflanzungsfähig sind und ihre gesamte Energie dafür aufwenden müssen, die schlaffe äußere Gestalt zusammenzuhalten. Dietrich Grönemeyer nannte sich das Experiment, denn Herbert war ja schon seit Jahren auf jeder Zeitschrift abgebildet und hatte mit der Platte Mensch auf allen Sendern die Bevölkerung körperfressermäßig und endgültig bis zum Overload infiltriert. Der schlappe Versuch einer Tarnung seiner Zweitauflage scheiterte aber an der notorischen Einfallslosigkeit des Herbert G., der sich eines Tages spontan ein Stück abgeschabt und dieses mit etwas Biohefe abgedeckt in einer Schüssel hatte ruhen lassen: Guter Versuch, aber das Buch von "Dietrich" hieß dann doch wieder Mensch, und man hätte weniger Mehl zugeben müssen.
Weitere Rückschläge blieben nicht aus (so scheiterte Michael Schumachers Ableger trotz guter Ansätze im Kinnbereich an den auftretenden Fliehkräften im Nürburgring) und das Thema geriet ein wenig in Vergessenheit. Zu Unrecht! Denn das neueste Modell erweist sich als erstaunlich viril: Michael Frege, eine verblüffend passgenaue Nachzucht seines Toten Bruders, überflügelt seine biologische Vorlage um Längen im Honorarbereich.
Vor der obligatorischen Koksparty in der Kanzlei ("allein für die bisher geleisteten Arbeitsstunden könne CMS eine Rechnung von 215 Millionen Euro stellen") wurde allerdings, wie Teilnehmer berichten, auch hier und da die Stirn gerunzelt über gewisse Auffälligkeiten im Benehmen des geklonten Insolvenzverwalters. So soll dieser mehrfach lautstark "ein belegtes Brot mit Schinken, ein belegtes Brot mit Ei" verlangt, einen US-Investor um eine Mark angebettelt, ihm anschließend den gestreckten Mittelfinger gezeigt und "mit Vollgas im Auftrag des Herrn" gegröhlt haben, bevor er in einem orangefarbenen Opel Kadett C zurück nach Schloss Marienfels raste. "Punk is not dead", kommentiert Kanzleichef Kolster schmunzelnd: "Die Gläubiger, die von Anfang an dabei gewesen sind, sind alle hochzufrieden mit dem Verfahren."
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