Mumien, Analphabeten, Diebe.
Du hast's gut, du hast dein Leben noch vor dir.
Sputnik-Schock mit den Freges
nnier | 23. November 2012 | Topic Ja nee
Mehr als 250 Millionen Euro seien ihm nicht zuzubilligen. [Q]
Das ging vor ein paar Jahren los. Zuerst Thomas Gottschalk, dem lange nicht hatte einfallen wollen, wie er das ZDF noch weiter abmelken konnte: Plötzlich kam ein langweiliger "Bruder" ins Spiel, gab ein Wetten Dass ...? - Magazin heraus, "beriet" die Produktionsfirma, bekam Werbeverträge und kaufte kurz darauf die Deutsche Bundespost. Nur wenig später erschien ein ähnlich amorpher Bruderklon auf der Bildfläche, mal ehrlich: Man weiß natürlich seit Schaf Dolly, dass diese Klone als Proof of Concept funktionieren, aber jede Nacht an einen Generator angeschlossen werden, nicht fortpflanzungsfähig sind und ihre gesamte Energie dafür aufwenden müssen, die schlaffe äußere Gestalt zusammenzuhalten. Dietrich Grönemeyer nannte sich das Experiment, denn Herbert war ja schon seit Jahren auf jeder Zeitschrift abgebildet und hatte mit der Platte Mensch auf allen Sendern die Bevölkerung körperfressermäßig und endgültig bis zum Overload infiltriert. Der schlappe Versuch einer Tarnung seiner Zweitauflage scheiterte aber an der notorischen Einfallslosigkeit des Herbert G., der sich eines Tages spontan ein Stück abgeschabt und dieses mit etwas Biohefe abgedeckt in einer Schüssel hatte ruhen lassen: Guter Versuch, aber das Buch von "Dietrich" hieß dann doch wieder Mensch, und man hätte weniger Mehl zugeben müssen.

Weitere Rückschläge blieben nicht aus (so scheiterte Michael Schumachers Ableger trotz guter Ansätze im Kinnbereich an den auftretenden Fliehkräften im Nürburgring) und das Thema geriet ein wenig in Vergessenheit. Zu Unrecht! Denn das neueste Modell erweist sich als erstaunlich viril: Michael Frege, eine verblüffend passgenaue Nachzucht seines Toten Bruders, überflügelt seine biologische Vorlage um Längen im Honorarbereich.

Vor der obligatorischen Koksparty in der Kanzlei ("allein für die bisher geleisteten Arbeitsstunden könne CMS eine Rechnung von 215 Millionen Euro stellen") wurde allerdings, wie Teilnehmer berichten, auch hier und da die Stirn gerunzelt über gewisse Auffälligkeiten im Benehmen des geklonten Insolvenzverwalters. So soll dieser mehrfach lautstark "ein belegtes Brot mit Schinken, ein belegtes Brot mit Ei" verlangt, einen US-Investor um eine Mark angebettelt, ihm anschließend den gestreckten Mittelfinger gezeigt und "mit Vollgas im Auftrag des Herrn" gegröhlt haben, bevor er in einem orangefarbenen Opel Kadett C zurück nach Schloss Marienfels raste. "Punk is not dead", kommentiert Kanzleichef Kolster schmunzelnd: "Die Gläubiger, die von Anfang an dabei gewesen sind, sind alle hochzufrieden mit dem Verfahren."

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kid37, Freitag, 23. November 2012, 22:01
Sie nehmen mir den Beitrag aus dem Mund. Ich mußte mich beim Spon aber erst noch über das Symbolbild zum Thema "schwierige Fahrprüfungen" echauffieren (derangierte Blondine, wer - höhö - sonst, möchte man fragen). Das hat Zeit gekostet. Zum Thema: Punk bringt eben nix auf die Naht, da sieht man es wieder.

Im Forum hat einer nachgerechnet, daß es eigentlich nur 75 Mio seien dürften, jednfalls nach der im Spon benannten Honorartabelle. Macht das eigentich kein Journalist mehr, so eine schnelle Überschlagsrechnung zur Plausibiliätsprüfung? Ach, was rede ich.

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nnier, Samstag, 24. November 2012, 22:13
"Schließlich kommt man in unserem Land nur durch harte Arbeit auf 800.000 Euro", kommentiert hingegen loops-2000000 (oder so). Zwischendurch holt jemand sein Messgerät raus und stellt fest: "Wagenknecht ist kommunistischer als Marx/Lenin es je waren". Weiter heißt es: "Aber die sind alle gleich. Ob sie nicht mehr die Spur Anstand verspüren ? Scheint so."

Da findet man's als Journalist vermutlich irgendwann ungerecht, dass ausgerechnet in den eigenen Texten immer irgendwas plausibel sein soll.

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ilnonno, Sonntag, 25. November 2012, 00:07
Sie lenken geschickt vom wichtigsten Thema ab. Wir bräuchten einen Schweinsteiger-Klon. Vom echten, nicht von dem der letzten Europameisterschaft. Der kostet auch nur zehn Millionen pro Jahr.

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nnier, Sonntag, 25. November 2012, 14:41
Schweinsteiger-Klon? Oder: Til Schweiger, Einsteiger-Klon? Ich grabe mir ein tiefes Loch.

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