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So, jetzt aber mal aufgepasst, damit ihr seht, wo all die aufregenden Dinge passiert sind, von denen ich immer erzähle. Du coole Stadt!
"Die gelungene Präsentation wurde anschließend im Intercity Hotel gebührend mit Original Leinemann Rostbratwürstchen gefeiert."
[Edit 12. Juli 2012: Inzwischen ist das Video nicht mehr öffentlich.]
"Die gelungene Präsentation wurde anschließend im Intercity Hotel gebührend mit Original Leinemann Rostbratwürstchen gefeiert."
[Edit 12. Juli 2012: Inzwischen ist das Video nicht mehr öffentlich.]
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nnier | 03. Juni 2012 | Topic Illiterarisches

Die höhere Mathematik lehne ich aus ideologischen Gründen ab. Im Grunde akzeptiere ich nur die natürlichen Zahlen - ohne Null!
Was soll die ganze Akrobatik: Niemand hat zwokommadrei Kinder, und ein Meter rückwärts gelaufen ist immer noch ein Meter. Die Null ist ein völllig krankes Konstrukt. Ich bin der Meinung, damit hat das ganze Elend angefangen.
Ein Baum. Fünf Schafe. Drei Kilo Äpfel: Das ist, was zählt.
Am Ende sind wir tot. Vielleicht ist dann die Null wichtig. Aber vorher nicht.
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nnier | 02. Juni 2012 | Topic Klar jewesn

Tss! Das weiß man doch: "Referenz" kommt von "Referee". Früher nannte man das ganz einfach Schiedsrichter! Aber man sagt ja jetzt auch "Coach" statt auf Gutdeutsch "Trainer". Kommt ein Mann in Blumenladen sagt er haben, Sie auch Gladiatoren. Sagt die Verkäuferin Sie meinen, wohl Gladiolen sagt er: Richtig das andere, waren ja die Heizkörper! Unparteiischer, wir sind über den Standort deines Kraftfahrzeugs informiert. Reverenz, ein Ortsteil von Erkelenz? Interferenz: Gerhard Zwerenz (* 1925 in Gablenz), Tendenz zum ewigen Stenz, Konsequenz: Keine Latenz. Direkt Benz!

Sie habe das Heilige Land als Startpunkt ihrer Tournee gewählt, um die Notwendigkeit von Erbsensuppe zu betonen, berichteten israelische Medien. "Wenn es Erbsensuppe in Israel gibt, dann wird es auf der ganzen Welt Erbsensuppe geben", habe Madonna gesagt. "Egal, ob du Moslem, Christ, Atheist, Homo, Hetero, Schwarzer oder Asiate bist, wir sind alle ein Volk. Unser Blut hat dieselbe Farbe und wir alle wollen Erbsensuppe", wurde sie von der Zeitung "Times of Israel" zitiert.
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Wenn ich meinen Freund A. besuchte, musste ich über einen Firmenhof laufen, denn sein Vater war Hausmeister und die Familie wohnte auf dem Betriebsgelände. Die Wohnung befand sich im ersten Stock und war in das große Fabrikgebäude integriert. Vom Hof aus sah man unterhalb der Wohnzimmerfenster ein großes Garagentor, das A. einmal auf den Kopf bekommen hatte. Unter dem Küchenfenster war eine Laderampe.
Ich bog unterhalb des Wohnzimmers am Haus entlang um die Ecke und gleich darauf in einen Gang, der zur Eingangstür führte. Oben, auf der rechten Seite, war A.s Fenster. Unten, auf der linken Seite, die weißgestrichene, hölzerne Tür zu einer Werkstatt. Oft, wenn ich am Wochenende zu ihm ging, schlief er noch. Ich musste dann lange klingeln und rufen, denn meistens war außer ihm keiner da. Irgendwann bewegte sich der Vorhang, das Fenster öffnete sich, ich hörte ein minutenlanges Hochziehen, dann ein ebenso ausgiebiges Nach-Vorne-Räuspern und schließlich ein Spit! und ein Flatsch! gegen die Holztür neben mir. "Ich habe beim Aufwachen immer einen Grünen im Hals!", hatte A. mir einmal erklärt, und im Lauf der Jahre hatte seine allmorgendliche Schlundreinigung ein beeindruckendes Relief entstehen lassen, an dem ich nun fast täglich vorbeikam. (Ich wollte gerne meinen Teil beisteuern, merkte aber bald, dass ich dafür doch zu selten da war und den Rest wollen Sie gar nicht so genau wissen.)
Das Garagentor war nicht das einzige, was er abbekommen hatte. Ein anderes Mal hatte ihn ein Pferd gegen den Kopf getreten. Beides war geschehen, bevor ich ihn kennengelernt hatte und wurde von den Erwachsenen immer mal in einen Zusammenhang damit gebracht, warum A. beim Lernen etwas langsamer war. Ich erinnerte mich regelmäßig daran, wenn er stundenlang an seinen Hausaufgaben saß, während ich längst fertig war und ungeduldig auf ihn wartete. Manchmal allerdings hatte er auch Stubenarrest, ein Wort, das ich bis dahin gar nicht gekannt hatte.
Überhaupt war manches anders als bei mir zu Hause, das merkte ich z.B., als A. sich mit einem Jungen aus unserer Straße schlug, vor dem ich eine Heidenangst hatte. Aus dem Fabrikfenster schauten die Arbeiter amüsiert zu. Das blöde Arschloch war stärker und brutaler. Irgendwann ging A. zu Boden und fing laut an zu heulen. "Der A. flennt!", rief es aus dem Fenster, dann hörte man es von drinnen lachen.
Wenn er flennte, bekam er ein ganz ein dreckiges Gesicht, das beeindruckte mich immer wieder. Besonders dreckig wurde es an dem Tag, als wir auf eine kleine Birke geklettert waren. Kaum oben, stürzte A. herunter und fiel mit dem Knie in eine Glasscherbe. Er blutete schlimm und hielt mir entsetzt das kleine Stück Fleisch entgegen, das die Scherbe herausgeschnitten hatte. Das Blut strömte, zu zweit stützten wir ihn und wollten ihn nach Hause bringen. "Nein, da kriege ich nur Ärger!", heulte er und bestand darauf, statt dessen zu mir zu gehen. Später, nachdem er verarztet worden war, brachte ich ihn nach Hause. Der Verband war beeindruckend. Natürlich würde seine Mutter ganz erschrocken fragen, was passiert sei, dachte ich, und ihn dann erst mal richtig trösten. Aber A. hatte recht gehabt: "Was hast du da wieder angestellt!", war die ruppige Begrüßung, dann gab's Stubenarrest.
Stubenarrest gab es auch nach Klassenarbeiten und Diktaten. Ich begleitete ihn oft, wenn er eine schlechte Note zu verkünden hatte. Ihm war das lieber so, denn dann fing er sich zwar eine ein, durfte aber trotzdem mit mir raus, wenn ich freundlich fragte. "Der ist dümmer als du!", rief seine Mutter uns hinterher, und ich merkte, wie sie um Worte rang, "der ist noch dümmer als du!"
Wenn es Zeugnisse gab, gab es Stubenarrest, das war klar, und wir gingen zusammen, ziemlich langsam, dann zeigte er sein Zeugnis vor und fing sich eine, flennte aber nicht. Ich sah zu Boden und musste mit anhören, wie seine Mutter schimpfte, er solle sich eine Scheibe von seiner Schwester abschneiden. Dann wollte sie mein Zeugnis sehen, schon fing er sich wieder eine und sie schimpfte, dass er sich auch von mir eine Scheibe abschneiden solle und von meiner Schwester gleich dazu. Man wusste nie, wie lange das dauern würde, manchmal ging es schnell und manchmal steigerte sie sich richtig hinein.
Plötzlich sah ich in seinem dreckigen Gesicht ein Lächeln. Er sah seine Mutter an und sagte: Und wo soll ich die alle aufbewahren, die ganzen Scheiben!
Da fing er sich gleich noch eine. Aber die war es eindeutig wert.
Ich bog unterhalb des Wohnzimmers am Haus entlang um die Ecke und gleich darauf in einen Gang, der zur Eingangstür führte. Oben, auf der rechten Seite, war A.s Fenster. Unten, auf der linken Seite, die weißgestrichene, hölzerne Tür zu einer Werkstatt. Oft, wenn ich am Wochenende zu ihm ging, schlief er noch. Ich musste dann lange klingeln und rufen, denn meistens war außer ihm keiner da. Irgendwann bewegte sich der Vorhang, das Fenster öffnete sich, ich hörte ein minutenlanges Hochziehen, dann ein ebenso ausgiebiges Nach-Vorne-Räuspern und schließlich ein Spit! und ein Flatsch! gegen die Holztür neben mir. "Ich habe beim Aufwachen immer einen Grünen im Hals!", hatte A. mir einmal erklärt, und im Lauf der Jahre hatte seine allmorgendliche Schlundreinigung ein beeindruckendes Relief entstehen lassen, an dem ich nun fast täglich vorbeikam. (Ich wollte gerne meinen Teil beisteuern, merkte aber bald, dass ich dafür doch zu selten da war und den Rest wollen Sie gar nicht so genau wissen.)
Das Garagentor war nicht das einzige, was er abbekommen hatte. Ein anderes Mal hatte ihn ein Pferd gegen den Kopf getreten. Beides war geschehen, bevor ich ihn kennengelernt hatte und wurde von den Erwachsenen immer mal in einen Zusammenhang damit gebracht, warum A. beim Lernen etwas langsamer war. Ich erinnerte mich regelmäßig daran, wenn er stundenlang an seinen Hausaufgaben saß, während ich längst fertig war und ungeduldig auf ihn wartete. Manchmal allerdings hatte er auch Stubenarrest, ein Wort, das ich bis dahin gar nicht gekannt hatte.
Überhaupt war manches anders als bei mir zu Hause, das merkte ich z.B., als A. sich mit einem Jungen aus unserer Straße schlug, vor dem ich eine Heidenangst hatte. Aus dem Fabrikfenster schauten die Arbeiter amüsiert zu. Das blöde Arschloch war stärker und brutaler. Irgendwann ging A. zu Boden und fing laut an zu heulen. "Der A. flennt!", rief es aus dem Fenster, dann hörte man es von drinnen lachen.
Wenn er flennte, bekam er ein ganz ein dreckiges Gesicht, das beeindruckte mich immer wieder. Besonders dreckig wurde es an dem Tag, als wir auf eine kleine Birke geklettert waren. Kaum oben, stürzte A. herunter und fiel mit dem Knie in eine Glasscherbe. Er blutete schlimm und hielt mir entsetzt das kleine Stück Fleisch entgegen, das die Scherbe herausgeschnitten hatte. Das Blut strömte, zu zweit stützten wir ihn und wollten ihn nach Hause bringen. "Nein, da kriege ich nur Ärger!", heulte er und bestand darauf, statt dessen zu mir zu gehen. Später, nachdem er verarztet worden war, brachte ich ihn nach Hause. Der Verband war beeindruckend. Natürlich würde seine Mutter ganz erschrocken fragen, was passiert sei, dachte ich, und ihn dann erst mal richtig trösten. Aber A. hatte recht gehabt: "Was hast du da wieder angestellt!", war die ruppige Begrüßung, dann gab's Stubenarrest.
Stubenarrest gab es auch nach Klassenarbeiten und Diktaten. Ich begleitete ihn oft, wenn er eine schlechte Note zu verkünden hatte. Ihm war das lieber so, denn dann fing er sich zwar eine ein, durfte aber trotzdem mit mir raus, wenn ich freundlich fragte. "Der ist dümmer als du!", rief seine Mutter uns hinterher, und ich merkte, wie sie um Worte rang, "der ist noch dümmer als du!"
Wenn es Zeugnisse gab, gab es Stubenarrest, das war klar, und wir gingen zusammen, ziemlich langsam, dann zeigte er sein Zeugnis vor und fing sich eine, flennte aber nicht. Ich sah zu Boden und musste mit anhören, wie seine Mutter schimpfte, er solle sich eine Scheibe von seiner Schwester abschneiden. Dann wollte sie mein Zeugnis sehen, schon fing er sich wieder eine und sie schimpfte, dass er sich auch von mir eine Scheibe abschneiden solle und von meiner Schwester gleich dazu. Man wusste nie, wie lange das dauern würde, manchmal ging es schnell und manchmal steigerte sie sich richtig hinein.
Plötzlich sah ich in seinem dreckigen Gesicht ein Lächeln. Er sah seine Mutter an und sagte: Und wo soll ich die alle aufbewahren, die ganzen Scheiben!
Da fing er sich gleich noch eine. Aber die war es eindeutig wert.
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The opening vocal strains of "Eleanor Rigby" greet the listener at point-blank-range, the "ah"s aren't soothing, they're aching, and the sudden drop in the cellos after the first line sinks the heart along with it.Tim Riley: Tell Me Why. New York, 1988, S. 184.
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