Irgendwas hat sich verändert. Ich habe noch keine Tickets. Rein rational lässt sich nun rumargumentieren: jaah, die Preise sind sehr hoch und jaah, es gibt wieder nur Sitzplätze und jaah, das alles lässt sich gerade schwer mit dem sonstigen Leben vereinbaren. Aber hat mich das jemals abgehalten?
Irgendwas hat sich verändert. Es gibt schon seit einer Weile das neue Buch zu kaufen. Ich habe es noch nicht. Rein rational lässt sich nun rumargumentieren: jaah, das läuft nicht weg und jaah, als reiner Illustrator hat er mich nie so fasziniert wie mit seinen persönlichen und autobiograpischen Sachen. Aber hat mich das jemals abgehalten?
Ich will's nicht an die Wand malen. Vielleicht ist es ja nur der Herbst. Oder dieses eine graue Haar da neulich.
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Seit langem frage ich mich, warum ausgerechnet Tankstellen von Schmierereien so auffällig verschont bleiben. Dabei bietet sich das Logo einer bekannten Spritmarke gleich doppelt zum Übersprühen an, und vor Aufregung könnte ich mich wieder nicht entscheiden, und heraus käme ONAL.
Ich begleitete eine kleine Musikerin zum Instrumentalunterricht. Die Lehrkraft legte ein neues Notenblatt vor. "Kennst du Bizet?", wurde die Flötistin gefragt und verneinte dieses, woraufhin die nächste Frage lautete: "Aber was ein Bizet ist, das weißt du? Nicht?", ich wurde auch langsam neugierig und erfuhr: "Man kann es in der Bäckerei kaufen oder auch selbermachen, das ist aus Eischnee und Zucker!"
Die wollten plötzlich schick sein und schraubten so Plexiglasschilder in ihre Glasstahlmarmorbauten. Ich knibbelte mühsam ein "e" von der Rückseite und weidete mich innerlich am legasthenisch im Empfangsbereich prangenden "Fachbereich Psychologi". (Das war aber nichts, um Frauen herumzukriegen.)
Seit wann eigentlich trägt Karl-Heinz Rummenigge eine Brille?
"Hol dir Kraft", "Atme dich frei", "Fühl dich jung", "Träum schön", "Freu dich": Es gibt so tolle Teesorten, und was wird mir wieder eingeschenkt - "Wichs dir einen", na danke.
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Wenn wir früher die Verwandtschaft besuchten, freute ich mich besonders darauf, an den Schubladenschrank im Wohnzimmer meines Onkels zu gehen, seine umfangreiche Asterix-Sammlung herauszuholen und sie immer wieder zu lesen. Sehr genau erinnere ich mich auch an sein enttäuschtes Gesicht, als Der Sohn des Asterix erschienen war, und seine, des Kenners, mahnenden Worte: "Das ist das erste Heft, bei dem mir schon das Titelbild nicht gefällt!"
So weit ich weiß (ich bin in der frankobelgischen Comicwelt nicht bibelfest), hatte es zuvor mit Der große Graben schon ein Abenteuer gegeben, das ungewohnt schwach war und in dem plötzlich ein (viel zu naturalistisch gezeichneter) großer, breitschultriger Held und eine hübsche Blonde wie Fremdkörper durchs Comicbild liefen. Aber dass es noch wesentlich weiter bergab gehen kann, musste man sich seither alle paar Jahre beweisen lassen: Die strunzdummen und langweiligen Odyssee und Maestria habe ich mir noch mit eigenen Augen angesehen, erbärmliches Zeug ohne Geist, in denen ohne jeden dramaturgischen Sinn die Piraten und anderes liebgewonnenes Personal auftauchen müssen und sich verhalten wie schlechte Schauspieler, es ist ein Graus - als es dann aber vor einigen Jahren hieß, jetzt kämen Außerirdische und Supermänner ins gallische Dorf, da beschloss ich: Nicht mit mir. Ich möchte es nicht mal sehen. Und was da jetzt gerade als Jubiläumsheft erschienen ist, klingt tatsächlich nach einem noch tieferen Tiefpunkt.*
Es gibt zwei bestimmte Seiten in einem Asterix-Album, - ich weiß gerade gar nicht, welches es ist - , die mein Leben bereichert haben. Sie sind so perfekt aufgebaut und gezeichnet, dass ich mich verneigen möchte. Natürlich ist es auch hier, wie generell beim Lesen und Gucken, nicht schlecht, wenn man ein paar Hintergründe kennt - zum Beispiel, weil man schon ein paar andere Asterix-Hefte gelesen hat und also weiß, wie sehr sich die Dorfbewohner freuen, wenn es "frische" Römer zum Verprügeln gibt, wie sie begeistert losstürmen, wie sie sich gegenseitig, vor allem aber den stets vornewegrennenden Obelix missgünstig anherrschen: "Lass den anderen auch ein paar Römer übrig!"
Eine gute Comicseite funktioniert auch für sich allein, und so beginnt die erste Seite damit, dass Obelix mit seinem Hinkelstein durchs Dorf läuft. Die anderen Dorfbewohner kichern, wann immer sie ihn sehen, Obelix wundert sich, immer dieses "Hi hi hi", schließlich beginnt er sich zu ärgern - und auf dem letzten Bild schreit er seinerseits einen arglosen Spaziergänger wutenbrannt an: "HI HI HI!", es ist ein fantastisches Bild, wie der unschuldige Kerl zu Tode erschrickt, und man wundert sich noch mit Obelix, was denn eigentlich los ist, da beginnt die zweite Seite der Sequenz.
Jemand kommt ins Dorf gerannt und verkündet, dass neue Römer ins Lager gekommen seien. Sofort will Obelix losrennen, er ruft wie üblich: "Lasst sie mir! Lasst sie mir!", wird aber von Asterix noch festgehalten, der ihm erklärt: "Ja, wir lassen sie dir, du kannst sie alle für dich alleine haben, denn du hast heute Geburtstag!" - und Obelix versteht plötzlich die Geheimnistuerei der anderen, er ist zutiefst gerührt, kann sein Glück nicht fassen, dann rennt er los und darf alle Römer wirklich ganz alleine verhauen, während - grandios gezeichnet - die Männer des Dorfes beisammenstehen wie ein Feuerwehrchor und lauthals ein Geburtstagsständchen singen: "Wir gratulieren! Wir gratulieeeren!"
Obelix kehrt, nachdem er die Garnison plattgemacht hat, zu seinen Freunden zurück und bedankt sich vor Rührung schniefend, die ganze Seite ist großartig durchkomponiert und wäre schon bis dahin wunderschön - ins Nirwana aber befördert mich das letzte Bild, das I-Tüpfelchen, das hauchdünne Pfefferminzblättchen, ohne das das Menü nicht komplett wäre.** Man sieht auf diesem Bild, inzwischen liegt das Schlachtfeld im Dunkeln und die Gallier sind längst fort, einige übel zugerichtete Römer mit blauen Augen usw. herumliegen.
Einer von ihnen singt mit komplett derangiertem Gesichtsausdruck: "Wir gratulieren! Wir gratulieeeren!"
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*(Gruß an Herrn Völler)
** (Oh, Scheiße! Mr. Creosote!)
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Ich habe alle paar Jahre auf Dichtigkeit geprüft

Die Zeit strömte außen vorbei

Sie drang tatsächlich nicht ein

Es hat ganz schön lange gehalten

Immerhin
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* Ausgereift und gut abgehangen, blättern Sie zurück!