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nnier | 11. November 2008 | Topic Margaretha
Ein ‘Newcomer’ ist der ‘madblogger’ von ‘Mumien, Analphabeten, Diebe’, gewissermaßen ein Pop-Blog, das sich oft und intelligent mit Musik, Kultur und mehr oder minder begründeten Phobien im Alltag befasst. So ganz weiß ich noch nicht, was daraus wird, das aber kann ja auch spannend sein. Und dass etwas daraus wird, ist mir sowieso klar.(Aus einer Folge der Serie "Sechsmal um den Blog" bei Medienlese.)
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Because the wind is high
It blows my mind
(The Beatles, Because)
Gehörte ich zu jenen, die stets eine Digitalkamera oder wenigstens ein Mobiltelefon mit entsprechender Funktion mit sich tragen, dann hätte ich heute früh meine abenteuerliche Fahrradfahrt durch den Sturm zweimal unterbrochen und folgende Motive abgelichtet:
a) Den Originalwindwirbel aus American Beauty mit der originalen Plastiktüte, voll echt, genau wie im Film. (In meinem Stadtteil ist heute "Gelber Sack").
b) Einen dieser PKW-Anhänger, die, mit überdimensionalen Aufbauten versehen, zu Werbezwecken in der Gegend herumstehen. Dieser hatte einen besonders hohen Aufbau und dem böigen Wind offenbar nicht genug Standkraft entgegenzusetzen. Er warb für Fitness- oder Diätkram. Die Aufschrift lautete: "Balance".
It blows my mind
(The Beatles, Because)
Gehörte ich zu jenen, die stets eine Digitalkamera oder wenigstens ein Mobiltelefon mit entsprechender Funktion mit sich tragen, dann hätte ich heute früh meine abenteuerliche Fahrradfahrt durch den Sturm zweimal unterbrochen und folgende Motive abgelichtet:
a) Den Originalwindwirbel aus American Beauty mit der originalen Plastiktüte, voll echt, genau wie im Film. (In meinem Stadtteil ist heute "Gelber Sack").
b) Einen dieser PKW-Anhänger, die, mit überdimensionalen Aufbauten versehen, zu Werbezwecken in der Gegend herumstehen. Dieser hatte einen besonders hohen Aufbau und dem böigen Wind offenbar nicht genug Standkraft entgegenzusetzen. Er warb für Fitness- oder Diätkram. Die Aufschrift lautete: "Balance".
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Respektiere die Rübenernte, auch wenn sie dir gebückt und sandig vorkommt.
(Jacques Palminger: "Playboy")

Derselbe Veranstaltungsort, in dem auch schon Mit Hass gekocht wurde, und auch diesmal: Junge Menschen, Kunststudententypen, Werbeagenturler, cooles Volk. Retro-Turnschuhe, Lederjacken, Rautenstrickpullis, Ringelpullis, Wollmützen, Basecaps. Man kann sich mit einer Flasche Bier in der Hand trotzdem einfach dazwischenstellen und ein wenig darüber nachdenken, wie alt man ist und sich fühlt und so weiter, und wie unglaublich gestyle-t einem diese jungen Menschen vorkommen, auch und gerade wenn sie sich so stylen, dass es total lässig und nebenbei aussieht, aber es sind ja nicht irgendwelche Ringelpullis, es sind ja nicht irgendwelche Rautenstrickpullis, und woran liegt es eigentlich, dass man meint, die alten und unmodischen Sachen von den auf alt gemachten, modischen Sachen so genau unterscheiden zu können, und warum sieht jemand, der in seinen Klamotten geschlafen und eine verstrubbelte Frisur hat, doch gleich viel weniger hip aus als jemand, der seine Klamotten so zurechtmacht, als habe er drin geschlafen und seinen Haaren mit "Out-of-bed-wax" einen "Out-of-bed-look" verpasst, und da geht's dann aber auch schon los mit einem nicht ganz unbekannten Stück namens "Fick dich, Henry Maske", womit der Sound des Abend bereits definiert wird:
Jacques Palminger ist schon ein cooler Hund. Seine in vorwurfsvollem, mal latent und mal offen aggressivem Ton vorgetragenen Stücke sind mir manchmal auch schon zu anstrengend gewesen. Gestern aber, mit den Kings of Dub Rock, das hat gepasst. Die Musik interessant, kein bloßes Hintergrundgedudel zu seinem Sprechgesang, sondern auch für sich genommen hörenswert (hinter dem Link befindet sich eine "MySpace"-Seite, auf der man einige Stücke des gerade erschienenen Albums "Mondo Cherry" hören kann; Anspieltipps: "Playboy" und "Deutsche Frau".)
Beide kannte ich bereits von einem Auftritt mit "Studio Braun", bei dem er mir mit den Kollegen Strunk und Schamoni vor allem aber den Ohrwurm "Colani" verpasst hatte. Und auch gestern zauberte mir dieses Stück am Ende des Konzerts ein breites Grinsen ins Gesicht, also, gut so, war doch ein schöner Abend, und sogar "I like Chopin" wurde gegeben, gutes Stück aus den 80ern, und das mit dem Älterwerden geht nicht nur dir so, und jetzt mach endlich die gebrannten Mandeln.
(Der Titel dieses Beitrags bezieht sich auf dieses Interview mit Heinz Strunk)
(Jacques Palminger: "Playboy")

Derselbe Veranstaltungsort, in dem auch schon Mit Hass gekocht wurde, und auch diesmal: Junge Menschen, Kunststudententypen, Werbeagenturler, cooles Volk. Retro-Turnschuhe, Lederjacken, Rautenstrickpullis, Ringelpullis, Wollmützen, Basecaps. Man kann sich mit einer Flasche Bier in der Hand trotzdem einfach dazwischenstellen und ein wenig darüber nachdenken, wie alt man ist und sich fühlt und so weiter, und wie unglaublich gestyle-t einem diese jungen Menschen vorkommen, auch und gerade wenn sie sich so stylen, dass es total lässig und nebenbei aussieht, aber es sind ja nicht irgendwelche Ringelpullis, es sind ja nicht irgendwelche Rautenstrickpullis, und woran liegt es eigentlich, dass man meint, die alten und unmodischen Sachen von den auf alt gemachten, modischen Sachen so genau unterscheiden zu können, und warum sieht jemand, der in seinen Klamotten geschlafen und eine verstrubbelte Frisur hat, doch gleich viel weniger hip aus als jemand, der seine Klamotten so zurechtmacht, als habe er drin geschlafen und seinen Haaren mit "Out-of-bed-wax" einen "Out-of-bed-look" verpasst, und da geht's dann aber auch schon los mit einem nicht ganz unbekannten Stück namens "Fick dich, Henry Maske", womit der Sound des Abend bereits definiert wird:
Dein Lebensentwurf, Prügeln, Kochen und Onanieren, der greift nicht mehr!
Jacques Palminger ist schon ein cooler Hund. Seine in vorwurfsvollem, mal latent und mal offen aggressivem Ton vorgetragenen Stücke sind mir manchmal auch schon zu anstrengend gewesen. Gestern aber, mit den Kings of Dub Rock, das hat gepasst. Die Musik interessant, kein bloßes Hintergrundgedudel zu seinem Sprechgesang, sondern auch für sich genommen hörenswert (hinter dem Link befindet sich eine "MySpace"-Seite, auf der man einige Stücke des gerade erschienenen Albums "Mondo Cherry" hören kann; Anspieltipps: "Playboy" und "Deutsche Frau".)Beide kannte ich bereits von einem Auftritt mit "Studio Braun", bei dem er mir mit den Kollegen Strunk und Schamoni vor allem aber den Ohrwurm "Colani" verpasst hatte. Und auch gestern zauberte mir dieses Stück am Ende des Konzerts ein breites Grinsen ins Gesicht, also, gut so, war doch ein schöner Abend, und sogar "I like Chopin" wurde gegeben, gutes Stück aus den 80ern, und das mit dem Älterwerden geht nicht nur dir so, und jetzt mach endlich die gebrannten Mandeln.
(Der Titel dieses Beitrags bezieht sich auf dieses Interview mit Heinz Strunk)
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... ob man den 537. Preis fürs Lebenswerk auch noch unbedingt annehmen muss. Diesmal heißt er "Ultimate Legend", kommt von MTV und das Publikum ist deutlich
... dann fragt man sich schon, ob er nicht besser den Reich-Ranicki gegeben und den Preis abgelehnt hätte: "Es ist schlimm, dass ich das erleben musste."
... dann fragt man sich schon, ob er nicht besser den Reich-Ranicki gegeben und den Preis abgelehnt hätte: "Es ist schlimm, dass ich das erleben musste."
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Also mit klassischer Musik kenne ich mich ja sowas von gar nicht aus. Ich hab' den Zugang bisher nie gefunden. Wenn man mal von dem lauwarm besprochenen Liverpool Oratorio absieht, das ich ganz gerne mal anhöre, so gerne, dass ich sogar mal zu einer Aufführung ging, und in dem es einige sehr schöne Melodien zu entdecken gibt - aber natürlich, die geschätzte Leserschaft weiß das, besorge ich mir so etwas nicht, weil ich Klassik höre, sondern weil's von Paul McCartney ist.
Wobei es in den letzten Jahren aber schon gelegentlich vorgekommen ist, dass ich beim Radiohören* aufmerkte und mir vorstellen musste, wie es denn so wäre, dieses Stück mal in Ruhe und Gänze zu hören, mir also Zeit zu nehmen, und, was auch bei Popmusik für mich immer dazugehört hat, weil's den Genuss vertiefte, mich über das zu informieren, was ich da höre.
Ich komme darauf, weil ich gerade ein kurzes Interview mit dem Opernsänger Thomas Quasthoff gelesen habe, in dem der (nicht nur) über Paul Potts ein paar klare Worte äußert:
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* Radio höre ich fast nur im Auto, und dort dann gerne so Kultursender.
Wobei es in den letzten Jahren aber schon gelegentlich vorgekommen ist, dass ich beim Radiohören* aufmerkte und mir vorstellen musste, wie es denn so wäre, dieses Stück mal in Ruhe und Gänze zu hören, mir also Zeit zu nehmen, und, was auch bei Popmusik für mich immer dazugehört hat, weil's den Genuss vertiefte, mich über das zu informieren, was ich da höre.
Ich komme darauf, weil ich gerade ein kurzes Interview mit dem Opernsänger Thomas Quasthoff gelesen habe, in dem der (nicht nur) über Paul Potts ein paar klare Worte äußert:
Mittlerweile macht der keine Klassik mehr - sondern, Entschuldigung, Popsülze. Aber wissen Sie, das ist so gar nicht meine Welt. Darüber möchte ich eigentlich gar nicht reden. [...] Ich kenne Studenten, die das besser können. Auch seine Ausstrahlung ist ausbaufähig. Man sieht ihm die Anstrengung richtig an. Die Kunst des großen Singens ist, dass man die Anstrengung eben nicht sieht. Potts ist sozusagen der Antipode zu dem, was ich meinen Studenten vermittle. Aber das klingt jetzt alles ein bisschen fies - und ich hab schon mal Prügel einstecken müssen, weil ich ein paar böse Worte über Andrea Bocelli verloren habe. Da wird man schnell in eine Sparte geschoben: 'Der Typ ist neidisch', was natürlich dummes Zeug ist. Ich gönne Potts den Erfolg von Herzen. Der soll sich meinetwegen dumm verdienen. Aber jetzt soll bitte keiner tun, als sei da ein neuer Klassikstar geboren.Wenn ich mir wirklich mal Klassik vornehme, wird's sicher nicht gleich mit Opern losgehen - trotzdem machen mich solche Worte irgendwie auch neugierig. Und insgesamt kommt er auch relativ un-elitär daher, der Herr Quasthoff, was ja etwas ist, das einem bei den Klassikvertretern schnell auf die Nerven gehen kann. (Und: "Glauben Sie, ich hätte Lust, neben Dieter Bohlen zu sitzen?" ist nicht elitär, sondern gesund und wohltuend deutlich in einer Zeit, in der sich jeder bei jedem anbiedert, wenn er damit meint, ein paar Einheiten mehr verscherbeln zu können).
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* Radio höre ich fast nur im Auto, und dort dann gerne so Kultursender.
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... schlief ich sehr tief, habe das nicht im Fernsehen gesehen - und natürlich auch nichts verpasst. Gestern hat jemand in der faz das, was ich nicht verpasst habe, sehr schön zusammengefasst:
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* Aber Zeitungen tun das!
[...] nachdem Jörg Schönenborn und Tom Buhrow beim Anblick der Prognosen um die Wette "too close to call" sagten [...] nach alledem hätte man in dieser historischen amerikanischen Wahlnacht es auch für möglich gehalten, dass Peter von Zahn mittels des Holodecks [...] zurück auf den Bildschirm gebeamt worden wäre – um den Reigen sämtlicher jemals in Amerika stationierten deutschen Korrespondenten zu komplettieren.Ach, und wie's ihm gerade so ergehen mag, dem Lookalike des schwarzen Anzugamerikaners auf der Straße, stellt Don Alphonso sich so vor.
Stattdessen kam Inka Schneider, die auch einmal Amerika-Korrespondentin der ARD war, und fragte einen wildfremden Passanten: "Do you have any Zweifel that Obama will win?"
[...] Wo war Bill Ramsey, der ist doch auch Deutschamerikaner und verwechselt ungeniert der, die und das? Oder Ron Williams? Oder der Assistent vom "Alten"? Weshalb berichtet das Fernsehen eigentlich über das Internet – das Radio sendet doch auch nicht, was gerade in der Glotze läuft?* [...]
Ins Bett gegangen, aufgewacht, das Morgenmagazin angeschaltet, ein neuer Präsident, aber das Fernsehpersonal ist von gestern: Inka Schneider hält einen schwarzen Amerikaner im Anzug auf der Straße fest, weil der ein "Obama-Lookalike" sei. Stimmt, die sehen ja alle gleich aus, vor allem im Anzug!
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* Aber Zeitungen tun das!
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* Ausgereift und gut abgehangen, blättern Sie zurück!
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