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Wenn man diese Suche durchführt, bekommt man sehr wenige Treffer (OK, bald ist es einer mehr).
(Ist doch egal, wie überbelichtet das Bild ist; die Musik ist wichtig! In schönster Bootleg-Qualität.)
Das hat durchaus Energie, ist mit den kurzen Einsätzen der aparten Saxophonistin auch recht originell, sympathisch waren sie auch - und man merkte ihnen ihre Nervosität vor dem Riesenpublikum, das ohnehin nicht ihretwegen gekommen war, deutlich an. ("We're all a bit nervous", sagte auch der Sänger irgendwann und klang dabei vom Dialekt her wie Lennon). Also, gut so, weitermachen! (Übrigens, im Gegensatz zu den Kaiser Chiefs, die auch beim Liverpool Sound Concert auftraten, sind The Zutons tatsächlich eine Liverpooler Band).
"Die Beatles nerven. Aber die Liverpooler entkommen ihnen nicht.", heißt es in dem Welt-Artikel. Leider fehlt im ersten Satz ein Objekt. Ließe sich eines finden?

Ganz ehrlich: Bevor ich da war, hatte ich immer Angst davor, an jeder Ecke mit Geschmacklosigkeiten und aufdringlichem Beatles-Ramsch behelligt zu werden. Aber es könnte kaum diskreter sein angesichts des Marktwerts, der hier eigentlich abzuschöpfen wäre. Man vergleiche das mal mit den verzweifelten Marketingbemühungen anderer Städte! Nein, es gibt zweidrei kleine Shops in der Stadt und den offiziellen bei den Docks, der ein insgesamt sehr geschmackvolles Angebot führt, es gibt den Cavern-Club und die Busrundfahrt Magical Mystery Tour, die ich übrigens sehr empfehlen kann.
Unaufdringlich moderiert, nicht sakral, kenntnisreich, aber ohne sich in langweiligen Details zu verlieren, kann man hier doch einen ganz anderen Eindruck von Stadtvierteln, Relationen und Entfernungen gewinnen und sich eines gewissen Ergriffenheitsgefühls nicht erwehren, wenn man das Haus endlich mal sieht.

Ich würde also glatt das Gegenteil von dem behaupten, was über diesem Artikel steht.
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Fahre ich mal nach Berlin, kommt mir zwangsläufig ein altes Lied von Insterburg & Co. in den Sinn und treibt dort tagelang sein Unwesen:
Ich liebte ein Mädchen in Wedding
Die wollte immer nur Petting
...
Ich liebte ein Mädchen in Neukölln
Die wollte es niemals im Helln
Und so weiter; wer es nicht kennt, kann froh sein. Womit nichts gegen die Insterburger gesagt sein soll - man denke nur an Die Kaulquappen im Ehentehenteich oder Hallo Frollein Lisa / Ham sie schon ein Visa.
Über was wollte ich hier noch mal schreiben. Ach ja: Zum Glück war ich ja gar nicht in Berlin! Ich war an einem anderen Ort, dessen Erkennungsmelodie dann doch ungleich angenehmer klingt.
Man kann nicht dorthin fahren, ohne dass Holly Johnson einem ins Ohr singt (Life goes on day after day / Hearts torn in every way). Wenn man Glück hat, tut er das in der Version von Welcome to the Pleasuredome und wenn man Pech hat, dann ist es die 89er Verbrecherversion der Verbrecher Stock, Aitken, Waterman, die anlässlich der Katastrophe im Hillsborough Stadion zu Sheffield veröffentlicht wurde und an der übrigens auch Paul McCartney mitgewirkt hat. Der konnte es aber auch nicht retten. (Nein, ich habe nicht die Version von Gerry & the Pacemakers im Kopf, das ist manchmal das Problem, wenn man die Coverversion vor dem Original kennenlernt.)
Man befindet sich in einer Stadt, in der Busfahrer sagen: "That's two eighty, mate". "Any change, mate?", fragt der Mann mit dem Pappbecher. Mate. Man ist mate und fühlt sich angenehm integriert. "Thanks, mate". Es gibt unsympathischere Anreden für Fremde.
Man lauscht dann interessiert dem Scouse mit seinem Fur-fair merger. Man läuft dann um die Docks herum und freut sich über die alte Hafenarchitektur. Man landet dann vor allem aber immer wieder am Ufer des gigantischen Flusses, wo man gar nicht anders kann, als sich auf eine dieser Bänke zu setzen, vielleicht eine Zigarette anzustecken und sich mit einem Mal ganz ruhig und ganz friedlich zu fühlen.
Man mag sich womöglich über die Hobbys der Briten wundern; so pflegen sie z.B. gegen 4:30 a.m., wenn im Hotel dann doch langsam Ruhe eingekehrt ist, mit aufgemotzten Autos unter die Fenster desselben zu fahren. Dort wird eine spezielle, aggressive Techno-Musik so laut aufgedreht, wie man es hierzulande nicht für physikalisch möglich hält. Daraufhin wird die Autotür aufgerissen, um den Schalldruck gegen die Hotelfenster noch mal zu erhöhen, die Tür wieder zugeknallt und mit durchdrehenden Reifen weggerast. Dies wird dann dreimal, und zwar etwa alle zehn Minuten, wiederholt. Seit ich vor Jahren einmal einen Freund in der damals noch für nichts als ihre schönen Flaschenöfen bekannte Geburtstadt dieses einen Teenystars besuchte, eines nachts laute Splittergeräusche hörte und hochschreckte, durchs Fenster einen Mob beobachtete, der mit Eisenstangen auf ein neues Auto einschlug und mein Bekannter lediglich etwas von "randalierenden Normalengländern" murmelte, bevor er ruhig weiterschlief, bin ich auf so etwas aber innerlich gefasst. Es gibt ja neben den distinguierten und das Queuing perfekt praktizierenden auch die rotgesichtigen, stoppelhaarigen und wie Wayne Rooney aussehenden Engländer, denen man dann doch nicht unbedingt im Dunkeln begegnen muss. Es reicht schon, dass sie mit einem fliegen.
Man denkt dann auf der Bank am Fluss noch kurz darüber nach, wie das so wäre, den Job im Beatlesshop zu machen. Den ganzen Tag? Immer? Nur? Beatlesmusik?
Nein, es käme der Tag, an dem man davon genervt wäre.
Solche Anflüge von Masochismus verscheuchen die Möwen mit ihrem irren Lachen, man drückt die Zigarette aus und schaut noch lange auf den Fluss. Langsam wird es dunkel.

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nnier | 20. August 2008
Wie ich erfahre, ist es momentan nicht möglich, sich bei blogger.de als neuer Benutzer zu registrieren. Wer keinen Account hat, kann hier also momentan auch nicht kommentieren. Sobald ich erfahre, dass es wieder möglich ist, sich neu anzumelden, werde ich diesen Hinweis entfernen.
[Edit: Es ist wohl schon länger so und ich habe es nicht mitbekommen. Man kann die aktuelle Entwicklung hier verfolgen.]
[Edit 3.9.08: Nun sollte es wieder gehen]
[Edit: Es ist wohl schon länger so und ich habe es nicht mitbekommen. Man kann die aktuelle Entwicklung hier verfolgen.]
[Edit 3.9.08: Nun sollte es wieder gehen]
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Hier ist ganz nebenbei ein wunderbares Filmchen verlinkt, das ich noch nicht kannte.
Die Fotos, die dieser allerletzten gemeinsamen Fotosession der Beatles im Blumenfeld entstammen, gehören schon immer zu meinen liebsten. Wie müde sie aussehen, und sind noch keine 30 Jahre alt. John, der mir als Kind mit seinem Vollbart und dem schwarzen Hut immer unheimlich war, sieht hier vollkommen detached aus; Ringo wirkt ganz finster - und Paul schaut verloren in die Ferne und sieht dabei so traurig aus wie jemand, der weiß, dass etwas Schönes vorbei ist. Es ist eine ergreifende Aufnahme.
Die Fotos, die dieser allerletzten gemeinsamen Fotosession der Beatles im Blumenfeld entstammen, gehören schon immer zu meinen liebsten. Wie müde sie aussehen, und sind noch keine 30 Jahre alt. John, der mir als Kind mit seinem Vollbart und dem schwarzen Hut immer unheimlich war, sieht hier vollkommen detached aus; Ringo wirkt ganz finster - und Paul schaut verloren in die Ferne und sieht dabei so traurig aus wie jemand, der weiß, dass etwas Schönes vorbei ist. Es ist eine ergreifende Aufnahme.
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nnier | 15. August 2008 | Topic Klar jewesn
Dreckf*ck! Da mache ich "nur noch eben schnell" den Online-Check-In für den Flug in das nordenglische Städtchen, kann es nicht lassen, "muss" natürlich noch "mal eben kurz" bei Spiegel Online vorbeischauen - und da steht dann, dass Werder den arroganten Peruaner zurückholt!? Wo ist eigentlich Rade Bogdanovic? Oder wie wär's mit Ailton, der hat sich doch auch gerade wieder ins Gespräch gebracht? Manni Burgsmüller? Uwe Reinders? Otze?
Ich fliege erst mal weg.
Ich fliege erst mal weg.
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Komm ich von der Arbeit heimNein, ich glaube nicht, dass meine geschätze Leserschaft jetzt mit dem Finger schnippt und sagt: Klar, das ist doch das Lied X von der Band Y aus dem Jahr Z.
Schalte ich das Radio ein
Ich drehe laut, die Bude dröhnt
Die Nachbarn sind das schon gewöhnt
Ich höre Radio
Ich höre Radio
Bis in die Nacht
Ich höre Radio
Denn nur das Radio
Rockt dass es kracht
[Und dann fehlt was, aber obacht, jetzt kommt's]
Nur Rock, dass die Schwarte kracht
[Und blablabla so weiter]
Mein Plan sieht vielmehr folgendermaßen aus:
Und weil er der letzte lebende Verwandte des Leadgitarristen ist (der ihm damals bei Familienfeiern immer die Ohren vollgequatscht hat, dass er ja mal fast berühmt geworden wäre, wenn das mit dem Plattenvertrag geklappt hätte, sogar im Radio habe man das Lied einmal gespielt, Radio, verstehst du, und das Lied heißt doch "Radio" und ging so: "Komm ich von der Arbeit heim ..."), klickt er lächelnd auf "Kommentieren" unter diesem dann völlig veralteten und längst vergessenen Beitrag und schreibt: Klar, das ist doch das Lied X von der Band Y aus dem Jahr Z.
Das könnte doch klappen, ich weiß gar nicht, was du hast!
Nein, es ist egal, ob der Text gut oder schlecht ist!
Es ist egal! Ich will das nur endlich wissen!
Wann? So um 1981 rum, auf meiner Cassette kam es direkt nach Abacab
Nein, die Singleversion, die ist kürzer.
Doch, das war ein mittlerer Hit. Ohne das lange Gitarren- und Keyboardsolo von der Albenversion.
Doch, das war als Single ausgekoppelt. Die B-Seite war Another Record.
Nein, die hatte ich damals nicht, ich habe das alles aus dem Radio aufgenommen. Und nach Abacab kam dieses deutsche Lied mit dem "Radio".
Nein! Das weiß ich eben nicht, von wem das ist! Hast du das nicht verstanden?
Ich weiiiß eeeees niiiiicht! Deswegen frage ich doch!
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nnier | 14. August 2008 | Topic Klar jewesn
Städte wie Liverpool, Bradford, Hull oder Sunderland, so ein Report des renommierten Think Tanks "Policy Exchange", seien nicht mehr lebensfähig; ihre Bewohner sollten am besten gleich nach Süden abwandern. [...] Mit dem Ende klassischer Industrien in den achtziger Jahren des 20.Jahrhunderts hätten viele dieser Städte ihre "Daseinsberechtigung verloren".Da komme ich hoffentlich noch rechtzeitig!? Will mir doch das Hafenstädtchen demnächst noch mal genauer ansehen als neulich.
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