Mumien, Analphabeten, Diebe.
Du hast's gut, du hast dein Leben noch vor dir.
Mittwoch, 28. Dezember 2011
Und am Mittwoch kommt die Müllabfuhr
nnier | 28. Dezember 2011 | Topic Ja nee
... und holt den ganzen Plunder. Muss das sein, fragen viele - wir haben uns heute einfach mal unter das umtauschende Volk gemischt und die besten Tipps zusammengetragen.

- Noch jemand ohne iPad? Wenn Oma, Opa, Onkel und Tante sich wieder mal nicht abgesprochen haben, werden Kindergesichter spätestens beim dritten Tablet-Computer lang. Mit etwas Silikon, Zuckerguss und bunten Smarties zaubert man im Handumdrehen lustige Knusperhäuschen aus überzähligen Rechenflundern - und ein Lächeln auf verheulte Kindergesichter. Guten App-etit ;-)

- Meter 30 EUR:
So schön war die Zeit mit der Nordmanntanne - und für den Preis allzu kurz! Unser Tipp: Im Römertopf lebt die Erinnerung ans Fest der Feste das ganze Jahr über immer wieder auf. So ein Zweiglein schmeckt zwar nicht wie Rosmarin, ist dafür aber garantiert nicht "öko"!

- 1, 2, mp3-Player! Nicht verzweifeln: Niemand muss seine überzähligen Musikabspielgeräte heimlich im Bus "vergessen". Mit etwas Kuvertüre ist im Handumdrehen ein prima Anstandsstück für den Lebkuchenteller gezaubert!

- Burlington war letztes Jahr! Der Härtetest fürs Weihnachtsfest: Was wäre Heiligabend ohne Wutausbruch, weil Oma partout die Sockenmarke nicht checkt? Die einfühlsame Hausfrau holt den Empfänger dort ab, wo er "steht": Nicht nur kalte Füße fühlen sich in einer schmiegsamen Baumwollhülle rundum wohl! Und auch die Umwelt freut sich: Aufs Leben gerechnet spart man(n) so bis zu 4 Kubikmeter Kleenex, das entspricht 2,8 Gramm CO2 am Tag!

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Mittwoch, 16. November 2011
Bekannte Namensträger
nnier | 16. November 2011 | Topic Ja nee
Helmut Schmidt. Helmut Kohl. Helmut Genscher. Helmut Strauß. Helmut Matthöfer. Helmut Apel. Helmut Lahnstein. Helmut Lambsdorff. Helmut Blüm. Helmut Waigel. Helmut Stoltenberg. Helmut Vogel. Helmut Börner. Helmut Barschel. Helmut Rau. Helmut Späth. Helmut Schwarz-Schilling. Helmut Möllemann. Helmut Albrecht. Helmut Voscherau. Helmut von Weizsäcker. Helmut Herzog. Helmut Matthäus-Maier. Helmut Verheugen. Helmut Schröder. Helmut Kiechle. Helmut Stoiber. Helmut Lafontaine. Helmut Geissler. Helmut Ditfurth. Helmut Scharping. Helmut Beck. Helmut Engholm. Helmut-Renate Laurien. Helmut Wallmann. Helmut Töpfer. Helmut Wehner. Helmut Dregger. Helmut Adam-Schwaetzer. Helmut Süssmuth. Helmut Klose. Helmut Trampert. Helmut Bastian. Helmut Kelly. Helmut Schäuble. Helmut Kinkel. Helmut Bangemann.

(Dieser Vorname ist seit den 70er Jahren völlig aus der Mode.)

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Sonntag, 6. November 2011
Jemine:
nnier | 06. November 2011 | Topic Ja nee
Morgen ist schon wieder Montag!

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Montag, 31. Oktober 2011
Materialien: 52 in temporärer Welt
nnier | 31. Oktober 2011 | Topic Ja nee


Man kann lange darüber diskutieren was umweltfreundlich und nachhaltig ist es ist ein langer Weg bis man als Unternehmen diesen Punkt erreicht bei Nike kann man aber zumindest Schuhe kaufen bei deren Produktion über Umweltschutz und Nachhaltigkeit sehr viel nachgedacht worden ist als wir dann anfingen uns über die Arbeitsbedingungen in diesen Fabriken Gedanken zu machen stießen wir auf jede Menge Ineffizienzen alle bauten interne Kontrollteams auf um die Einhaltung der Kodizes zu überprüfen dann heuerten alle externe Kontrolleure an um die internen Kontrolleure zu überwachen schließlich stellten wir fest alle Hersteller benutzen mehr oder weniger dieselben Fabriken und zum Teil sogar dieselben externen Kontrolleure die traten sich in der einen Fabrik beim Überwachen auf die Füße während bei der anderen keiner hinguckte da wurde uns klar.



Wir kennen die Debatte um den Konsumverzicht natürlich aber die passt wenig zu den Bedürfnissen der wachsenden Mittelschicht in Indien und China wir versuchen deswegen eher den Verbrauch von Rohstoffen weiter zu reduzieren wir sammeln Materialreste vom Fabrikboden und verwerten sie wieder das geht heute schon bei 52 Materialien wir denken auch über das Schicksal unseres Produktes beim Verbraucher nach.




Blabla, oder halt irgendwas mit Mode, von Tillmann Prüfer: Ja, hach!, die neue Kollektion, das ist einerseits und dann aber doch wieder, nicht wahr (von Hermès, 600 EUR.) Jedenfalls: Steht in der Zeit bzw. im Magazin buchstäblich nichts(!) über die vom Fabrikboden aufgesammelte, verhaltenskodifizierte neue MAD-Kollektion, bei deren Produktion über diverse Sexualpraktiken und die Vorteile des Hamburger Mattenfilters im Süßwasseraquarium sehr viel nachgedacht worden ist.

Bevor Sie nun anfangen, sich Gedanken über die Arbeitsbedingungen in diesem Blog zu machen: Das passt nicht zu den Bedürfnissen der wachsenden Mittelschicht in Indien und China, die sich in geleasten Schuhen gegenseitig auf die Füße tritt (von Hermès, 600 EUR) und ist zwar ineffizient, dann aber wieder hach! (von Hermès, 600 EUR), und wir denken über das Schicksal unseres Produkts beim Verbraucher nach, du, Mensch, du, wie mag es mit dem Turnschuh wohl weitergehen, hm, ich stell mir grad so vor wie er so ausgepackt wird, nü, so, und das ist schon so manchmal so: puh!, nü, erst so vom Fabrikboden - und im VK dann plötzlich so: 269 EUR, nü, aber das dematerialisiert sich ja auch alles immer mehr, niemand versteht die Sportler besser als wir, wir haben dann begonnen, uns auch so über die Arbeitsbedingungen da so Gedanken zu machen so, also: wie ineffizient das mit dem Kontrollieren der Kontrolleure manchmal ist, nü, ist aber alles halt auch so ein Kreislauf, also da verleasen sie sogar Teppiche, wir müssen hin zu so ner Kreislaufwirtschaft, wo man so aus Materialien dann so Sachen macht, der alte Traum, nü, ich will jetzt nicht sagen: Aus Scheiße Gold, aber wenn wir klitzekleine Veränderungen durchsetzen, dann macht das in echt ganz viele Menschen glücklich, die arbeiten ja eh alle für uns und kontrollieren sich und werden kontrolliert und sammeln sich gegenseitig vom Fabrikboden auf und sehen dann im Grunde auch ein, dass die Produktfälscher Produkte fälschen und niemand sie besser versteht als wir, also da passiert viel, aber wir haben natürlich noch einen langen Weg vor uns (von Hermès, 600 EUR.)

~

Neue Zeiten erfordern neue Sitten: Seit seiner Gründung vor acht Jahren geht das Label Mumien Analphabeten & Lucy zweimal im Jahr mit seinen puristisch-gradlinigen Entwürfen auf Tour und schlägt in Galerien und Museen Geschäfte auf Zeit auf. Wer Teil der temporären Welt des Modehändlers Alexander Brenninkmeijer (von Hermès, 600 EUR) werden will, muss sich beeilen, denn in jeder der insgesamt zehn Städte hält er nur jeweils zwei bis vier Tage an – ein urbanes On-The-Road-Gefühl wie zuletzt '43 im Sportpalast hätte ich beinahe gesagt. Na jedenfalls: Kaufen, unbedingt! (Ist aber nur ironisch gemeint) (von Hermès, 600 EUR.)

(Fotos: Hermès, 600 EUR / Vom Fabrikboden aufgesammelt / Atelier 52 / alle (c) (von Hermès, 600 EUR) / Gruß von Tillmann an alle die ihn kennen / Kilroy was here / Wenn nicht anders angegeben / Irgendwann wird das Material, aus dem Ihr T-Shirt hergestellt ist, wahrscheinlich so wertvoll sein, dass wir es komplett wiederverwerten / Also rücken Sie es freiwillig raus oder muss der ineffiziente Kontrolleur kommen / Gruß an Hermès (600 EUR) / (c) Zeit und Zeit Online (2011-2020) / ggf. schon früher / Der Plural von Kodex ist Ko-di-zes, du Penis, wie oft soll ich das noch sagen)

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Donnerstag, 6. Oktober 2011
Port Pietät
nnier | 06. Oktober 2011 | Topic Ja nee
Sie entschuldigen, dass ich noch einmal damit ankomme - aber diesen "Top Tweet" hätte der unlustige Dieter Nuhr wahrscheinlich heute nicht mehr gebracht. Schließlich trauern alle um den Weltverbesserer, beim Radiohören hatte ich zeitweilig heute auch den Eindruck, es müsse ein Religionsführer von uns gegangen sein. Ja, womöglich bedauert Dieter Nuhr seinen gewohnt naheliegenden Scherz sogar, viele Menschen sind schließlich betroffen, und das finde ich mindestens so interessant wie die Tatsache, dass es "Fans" einer Marke bzw. eines Konzerns bzw. dessen Vorstandsvorsitzenden gibt, die auf einen Auftritt ihres Idols hoffen wie andere auf die Rolling Stones.

Der unlustige Ingo Appelt hingegen hätte einen solchen Spruch vermutlich gerade heute gebracht, der findet es nämlich auch lustig, sich über Niki Laudas Verbrennungen zu amüsieren oder mit Puppen, die Kinder darstellen, auf der Bühne Fußball zu spielen. All das liegt lange zurück, und eigentlich hatte ich ihn schon vergessen - heute aber wurde er mir aufs Unangenehmste in Erinnerung gerufen, als ich ein neues ekliges Motiv der ekligen Werbekampagne "Ihre Meinung zu BILD" ansehen musste. Zu dieser widerlichen Kampagne ist das Notwendige längst gesagt, nicht erst seit dieser Geschichte - und man erkennt aufs Wunderbarste die charakterlichen Defizite der Teilnehmer. Ausgerechnet die strunzblöde Sabine Christiansen, auch die hatte ich längst vergessen, sitzt da heute auf dem BILD-Plakat, versucht "kritisch" auszusehen und schreibt so etwas wie: Wenn ihr von modernen Frauen gelesen werden wollt, dann legt euch mal ein modernes Frauenbild zu, genau, menno!, oder was mit Tierschutz, das geht immer. Dass Sarah Connor, die von BILD extrem protegiert wird und nur noch von dieser Zeitung lebt, sich in vermutlich sexy gemeinter Pose hinstellt - mit Lippenstiftabdruck wie damals immer in der Bravo! - und was von auch ohne Taktgefühl jeden Tag ein Hit faseln muss, ist eh klar. Frank Elstner onkelt wirr vor sich hin, diverse Fußballer tun alles dafür, ihrem schlimmsten Klischee zu entsprechen, und nun darf auch Ingo Appelt endlich ran, also schauen wir mal, was er in den letzten 25 Jahren dazugelernt hat. Ich habe es nicht fotografiert, aber ungefähr steht da: Niveaulos, immer nur Sex im Kopf: Würde ich sofort Heiraten, so genau habe ich es mir nicht merken können, aber das "H" war wirklich groß.

(Jetzt noch irgendwas entlang der Linie iPhone - App - Appelt basteln. Mal überlegen.)

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Mittwoch, 14. September 2011
Hasta La Vista, Print!
nnier | 14. September 2011 | Topic Ja nee






Doch, man kann schon ordentlich sparen mit diesen Gutscheinen. Manchen Dingen gegenüber bin ich natürlich skeptisch - ich meine, hey: Kegeln mit vier Leuten und Schnitzel und Cola für gerade mal 30.- EUR, da frage ich mich dann schon, ob die Kegelbahn so ganz koscher ist. Zumal der Anbieter davon ja nur 15.- EUR bekommt. Wie sich das für die rechnet, frag ich mich manchmal - aber das müssen die selber wissen, ich probier's auf jeden Fall aus. Mich lassen solche Schnäppchen nun mal nicht kalt - und von dem gesparten Geld kann mir dann noch viel mehr Sachen leisten, z.B. alleine mit den drei obigen Angeboten spare ich 851 + 3001 + 3001 = 6853.- EUR und kann mir dadurch eine wirklich ansehnliche Menge an Visitenkarten zulegen. Da gibt es diese Aktion, bei der man für nur 2.- EUR tatsächlich 500 Visitenkarten bekommen kann, das sind also (6852/2) * 500 = 1713000 Karten - und es bleibt sogar noch ein Euro übrig.

Wenn man Glück hat, soll man zugreifen, aber nicht unverschämt werden*, außerdem habe ich nie meine Visitenkarten dabei, wenn ich mal eine brauche - da sollten 500 fürs erste reichen, nachbestellen kann man schließlich immer. Ich hab' dann mal einen Entwurf gemacht,



das Unscharfe ist mit Absicht, das kommt hoffentlich nicht amateurhaft rüber, sondern absichtlich fuzzy. Und dafür musste ich natürlich ein Bild hochladen. Fürs Hochladen nehmen die pro Bild 5,99 EUR - gut, die müssen auch von was leben, und man muss selber halt aufpassen, dass man nicht "glänzend" oder "matt" oder irgendeine andere Oberfläche wählt, denn die dafür wird ein heftiger Aufpreis fällig. Außerdem muss man wissen, dass man auf keinen Fall die bedruckte Rückseite auswählen darf, die kostet nämlich richtig ordentlich Geld. Aber die unbedruckte ist im Preis inbegriffen, das finde ich eigentlich ganz fair.



Wenn man mit seinem Entwurf durch ist, muss man noch ganz viele andere Produkte wegklicken, so ungefähr 40, da sollte man ein bisschen aufpassen, sonst ist das ganze gesparte Geld von der Oberlidstraffung plötzlich weg - ich meine, OK, man wäre über alles zusammen rechnerisch trotzdem noch gut weggekommen, guckt euch bloß mal an, was normalerweise alleine fürs Fettabsaugen aufgerufen wird! Da fragst du dich schon, womit die bei dem Schnäppchenpreis eigentlich noch ihre Marge machen wollen in dieser Klinik, aber das müssen sie selber wissen - ich geh jedenfalls davon aus, dass das medizinisch tip top in Ordnung ist, die haben ja auch einen Ruf zu verlieren und sind bestimmt nicht scharf auf negative Bewertungen.

Jedenfalls, die Sache mit diesen Visitenkarten - wenn man die ganzen zusätzlichen Produkte abgewählt hat und bei der endgültigen Bestellung ankommt, muss man nur noch die Versandart auswählen, das sind z.B. 10,89 EUR für den normalen Versand in 21 Tagen oder halt mehr, wenn man die Sachen schneller haben will. Ich bin mal gespannt, ob die gut werden - und wenn nicht: Pff!, Waren ja nicht teuer, pfeif drauf, schmeiß weg, ich habe da inzwischen noch ein viel interessanteres Angebot gesehen, das probier ich garantiert aus, bei dem Preis kannst du echt nichts sagen:



--
*Wer das Zitat erkennt, ist mein Freund.

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Samstag, 11. Juni 2011
Der scheint rügt
nnier | 11. Juni 2011 | Topic Ja nee
Einmal habe ich selber einen verschenkt. Ich legte ihn einem per Express verschickten Reisepass bei, er hatte einen Wert von 3 (in Worten: drei) Ohrfeigen und wurde nie eingelöst. Generell bin ich Gutscheinen gegenüber allerdings recht skeptisch eingestellt. Das hat zum Beispiel mit dem seltsamen Gefühl zu tun, wenn man in einem Restaurant beim Bezahlen ein Pappkärtchen aus der Tasche zieht, auf dem zwar mit Kugelschreiber, Stempel, Datum und Unterschrift des Betreibers ein gewisser Betrag eindeutig festgehalten worden ist, die bis dahin sehr freundliche Bedienung einen aber plötzlich ansieht wie einen Zechpreller. Dieser Blick vom Kärtchen zum Einlöser, das Zögern, dieses zweifelnde "Da muss ich erst mal den Chef ...", all das macht keinen Spaß, obwohl man alle Argumente auf seiner Seite hat und das Recht sowieso: Gekaufte Gutscheine über feste Geldbeträge dürfen (im Gegensatz etwa zu verlosten oder solchen mit Rabattanspruch) nicht verfallen, und wenn ich Jahre brauche, um das Kollegengeschenk endlich einzulösen.

Außerdem, so dachte ich bei mir an jenem Abend, während die Bedienung tuschelnd beim Chef hinterm Tresen stand, hat dieser beim Kauf des Gutscheins sogar ein zinsloses Darlehen erhalten, von dem er nicht mal wusste, ob er es jemals würde einlösen müssen - mithin eines der besseren Geschäfte, sollte man meinen. Aber natürlich funktioniert der menschliche Geist nicht so rational, Cheffe wird die Einnahme vielmehr längst unter "Sonstiges" verbucht haben und reagiert nun genervt, wenn er eine Ladung seiner hervorragenden Tapas und eine Karaffe Wein rausrücken soll, ohne die Kasse klingeln zu hören.

Wenn ich nur mal an die nicht eingelösten, aber voll bezahlten Gutscheine für Wellnessmassagen, Billardspiele, Kinobesuche und Ballonfahrten denke, die mir spontan aus dem engsten Umfeld einfallen, dann bin ich der Ansicht, dass es unserer Wirtschaft ohne dieses segensreiche Instrument wesentlich schlechter ginge. Cafés, Fußpflegesalons und Buchhandlungen haben dies seit langem erkannt - warum also sollten nicht auch Schornstein­feger oder Tierkörper­beseitigungs­anstalten in das risikolose Geschäft mit den Verlegenheits­geschenken einsteigen? Bares kassieren, Inflation abwarten und womöglich nie eine Leistung erbringen - das kriegt sonst höchstens noch die Post hin, bei der ich mich auch schon gefragt habe, was eigentlich passieren würde, wenn mal ein Jahr lang keine Postwertzeichen mehr gekauft, sondern all die gesammelten und postfrischen Briefmarken aus den Alben auf Briefe und Päckchen geklebt würden.

Es ist mir deshalb ein noch größeres Rätsel, warum die alte und wenig originelle Geschäftsidee "Rabattgutscheine verkaufen" plötzlich einen Unternehmenswert von Fantastilliarden begründen soll. Seit Monaten sehe ich mir diese Groupon-Angebote an und lasse mir den Newsletter an meine Spam-Adresse schicken*- und alles, was ich sehe, sind dieselben Wellness- und Fitness- und Hotel- und Restaurantgutscheine wie überall sonst auch.

Komisch, dachte ich, wie kurzfristig die Anbieter offenbar denken: Wer glaubt denn noch an den regulären Preis, wenn es anscheinend auch zum halben geht? Hofft denn wirklich jemand, dass eine solche Aktion irgendwelche anderen als bloße Mitnahmeeffekte zeitigt? Wird man tatsächlich zum Stammkunden bei Wellness-Hotel X, wo man das Verwöhnwochenende für 99.- EUR über Groupon gekauft hat? Sucht man nicht vielmehr beim nächsten Mal wieder nach einem Superschnäppchentrip, wieder bei Groupon womöglich, und landet diesmal eben in Hotel Y?

Und so weiter. Was mich an diesem interessanten Artikel jedoch ernsthaft überrascht hat: Die eigentlichen Anbieter bekommen nur etwa die Hälfte des ohnehin heftig rabattierten Preises, den Rest behält Groupon - mithin nimmt also das Hotel für zwei Übernachtungen plus Frühstück und Zweigängemenü vielleicht 43,50 EUR ein, für zwei Personen wohlgemerkt.

Andererseits, so hatte ich überlegt, mag es ja immer noch den Gutscheineffekt geben: Hundert verkauft, nur fünfzig eingelöst - schon ist man wieder beim ursprünglichen Preis, zumal diese rabattierten Gutscheine eben auch ein eingebautes Verfalldatum haben. Aber ach: Wer freut sich dann? Groupon! Denn so funktioniert's: Der Endkunde zahlt den vollen Betrag immer an diesen Internetdienst. Erst wenn er seinen Gutschein beim eigentlichen Anbieter, bspw. dem Hotel, eingelöst hat, kann dieser seinen Anteil bei Groupon einfordern.** Mit anderen Worten: Wird der Gutschein nicht eingelöst, bekommt der eigentliche Anbieter - nüscht.

--
*Auch so ein Thema: Wie viele echte Interessenten / Kunden / Mitglieder haben die Unternehmen und Netzwerke eigentlich? Nehme ich mich selber als Beispiel mit meinen Fake- und Spaß- und Spam-Mitgliedschaften, dann müsste man die Zahlen dramatisch bereinigen. Aber daran hat wohl kaum jemand Interesse.
** Und bekommt ihn - zumindest in den USA - dann 60 Tage später (!) ausgezahlt.

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Mittwoch, 11. Mai 2011
Einer wie der andere!
nnier | 11. Mai 2011 | Topic Ja nee
Erst Gutti, jetzt unsere Silvana: Was mag da noch kommen? Setzen Sie sich erst mal!

- René Pfister hat Horschtis Eiebahn nie desehen

- Angela Merkel leidet unter keinerlei Fehlsichtigkeit - ihre Brille trägt sie lediglich, um intellektueller zu wirken

- Das gilt auch für Bastian Schweinsteiger

- Einige Pornodarstellerinnen täuschen ihre Orgasmen nur vor

- Harald Schmidt soll sich seine Gags von Autoren schreiben lassen

- Das Hintergrundlachen bei Al Bundy kommt vom Band

- Internetaktivisten suchen bisher erfolglos nach der Dissertation von Dr. Motte

- Irgendwo bellte ein Hund

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Dienstag, 4. Januar 2011
Das war 2011
nnier | 04. Januar 2011 | Topic Ja nee
Erinnern Sie sich noch?

- Januar: Guido Westerwelle fordert auf dem Dreikönigstreffen der Liberalen "mehr Brutto vom Netto", weil ja "eh keiner zuhört", packt dann seine Sachen und wird heimlich reich (ostasiatische Internetaktien).

- Februar: Mario Barth fällt ein (homophobes) Witzchen zum Thema Westerwelle ein, die designierte FDP-Vorsitzende Sabine Leutheusser-Schnarrenberger klopft sich lachend auf die Schenkel und verwahrt sich entschieden, aber nicht schnell genug gegen die sofortige Amtsübernahme ("Das ist mein Laden!") durch Barth.

- März: Herbert Grönemeyer präsentiert den offiziellen Song zur Frauenfußball-WM 2011 ("Weiber in kurzen Hosen / Früher hätt's das nicht") und kommt damit durch, weil ihn eh keiner versteht.

- April: Thomas Gottschalk gerät nach einer erneut blutigen Wetten-Dass-Sendung in die Kritik, kontert diese aber gewohnt souverän ("... im übrigen hat Zwergenwerfen in anderen Kulturen eine lange Tradition.")

- Mai: Facebook wird von allen Regierungen außer Nordkorea offiziell als Kontinent anerkannt.

- Juni: Die UNESCO feiert Bergfest! Twitter samt allen bisherigen und künftigen Tweets sowie dieses eine Spiel, wo man so eine Schlange ist und muss diese Dinger fressen und wird immer länger dabei, werden dem Weltkulturerbe zugeschlagen. Damit sind zum ersten Mal mehr Kulturgüter geschützt als nicht geschützt. Ob's was bringt?

- Juli: "Musse konzentriere, musse hunprozent Tore!" - Freude bei den Werderfans! Gesponsort vom Besitzer einer freien Tankstelle soll "Toni" Aílton das Bremer Torverhältnis (41:204) entscheidend verbessern. Trainer Otto Rehhagel: "Dagegen war Stalingrad ein großer Butterkuchen!" - ein Vergleich, den niemand versteht, aber es traut sich wie üblich keiner, nachzufragen.

- August: Die Bahn mal wieder - tss! Zahlreiche Verspätungen (wegen Störungen im Betriebsablauf.) Siemens verspricht, sich die Züge "demnächst mal genauer anzusehen" und murmelt etwas von "Hitzeproblemen", die "wahrscheinlich von der Temperatur" kommen.

- September: Nach einer Umfrage in deutschen Grundschulen bestreiten 30% aller Kinder, dass man etwas "mögen" könne, ohne dafür einen Knopf zu drücken.

- Oktober: Kou Sangin, der neueste Trend fürs iPhone - natürlich aus Tokyo! Man filmt sich, wie man sich dabei filmt, dass man einen Film ansieht, in dem man filmt, dass man sich einen Film ansieht, in dem man sich dabei filmt, wie man sich dabei filmt, dass man einen Film ansieht, in dem man sieht, wie seine Facebook-Freunde sich dabei filmen, wie sie einen Film ansehen, in dem sie sehen, wie man sich dabei filmt, dass man einen Film ansieht. Trendforscher behaupten jetzt: Danach kann nichts mehr kommen. Hallo!? Trendforscher!? Und 2012!? Hm!? Denkt doch mal logisch!

- November: Die erhoffte Sympathiewelle für Sigmar Gabriel bleibt aus - waren Franz Müntefering (kranke Frau pflegen) und Frank-Walter Steinmeier (Niere für die Ehefrau) irgendwie noch als "menschliche" Politiker durchgegangen, vermag der clevere Niedersachse áus seiner Aktion (Magenverkleinerung) kein Sympathiekaptial zu schlagen. BILD meint: Besser arm dran als Arm ab!

- Dezember: Raclette, da bringt einfach jeder was Nettes mit und man muss nicht ewig vorbereiten.

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Mittwoch, 2. Juni 2010
Waaaah!
nnier | 02. Juni 2010 | Topic Ja nee


Puh. Hui. Ohauerha. Uff. Gott. Mann. Hust. Jungejunge. Hust. Meineherrn.

He he. Sodele.

Erst mal eine rauchen.

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