Mumien, Analphabeten, Diebe.
Du hast's gut, du hast dein Leben noch vor dir.
Mittwoch, 28. Dezember 2011
Zu tun
nnier | 28. Dezember 2011 | Topic In echt
"Zwischen den Jahren" - der Festtagsbraten ist vom Tisch und die ersten Vorbereitungen für die Silvesterparty laufen an. Zeit, um einmal innezuhalten, Bilanz zu ziehen und einen Ausblick aufs kommende Jahr zu wagen.

Bis dann.

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Donnerstag, 22. Dezember 2011
Bisschen Eurythmie schadet nie
nnier | 22. Dezember 2011 | Topic In echt
Who am I to disagree?
Dass beim Älterwerden die Zeit stetig schneller verfliegt, liegt bekanntermaßen an der Bruchrechnung: Entspricht ein Tag im Leben eines Dreijährigen immerhin einem groben Tausendstel seines bisherigen Lebens, ist es bei einem Dreißigjährigen halt nur noch ein Zehntausendstel und so weiter. Kennen wir alles - huch, schon wieder Winter, sagt man da höchstens noch, was mich jetzt doch an eine Stelle aus dem gewohnt routiniert geschriebenen Buch von Terry Pratchett denken lässt, das ich gerade lese, weil es mir empfohlen wurde. Mir sagte ein Buchhändler einst: Pratchett - das ist doch kein Autor, das ist ein Textverarbeitungssystem! Damals, als ein Tag noch etwa einem Siebentausendstel meines bis dahin angesammelten Lebens entsprach, hatte ich das Buch Good Omens von einem Freund aufgedrängt bekommen und mich sehr amüsiert, diese Art Humor war mir neu, und doch bin ich nie tiefer in die Pratchett-Textverarbeitungswelt eingestiegen. Im Lauf der folgenden Jahre hatte man mir dann immer mal einzelne Werke empfohlen und geschenkt und geliehen, die konnte ich als kleine Ablenkung auch weglesen wie eine Limonade am Strand, war aber nie hooked und bekam ganz im Gegenteil irgendwann das schale Gefühl, abgefüttert zu werden; äußerst profesionell hergestelltes Lesfutter zwar und nicht aus den billigsten Zutaten, dennoch war es derselbe Effekt wie nach 150 MAD-Heften, irgendwann hat man die Meta-Formel durchschaut, und wenn man sich Zusammenschauen vorangegangener Dekaden wie z.B. die Bücher MAD about the Sixties bzw. Seventies vornimmt, kann man erkennen, dass diese Formeln auch davor schon ziemlich lange angewendet worden waren. Trotzdem sollte jedes Kind Maurice der Kater lesen, das hilft bei der Synapsenverknüpfung und lehrt wichtige grundlegende, aber eben auch schon einige weiterführende Prinzipien der Humorkonstruktion.

Die Stelle aus dem von mir gerade gelesenen Buch Alles Sense!, auf die ich hinauswill, steht ziemlich zu Beginn, man erahnt gerade erst das über der Handlung schwebende Oberthema (Vergänglichkeit, das Bewusstsein ihrer, Vermutungen über das Danach), da wird eine Ansammlung von Bäumen beschrieben:
Die sechs Zählenden Kiefern lauschten der ältesten Kiefer weit und breit: Der knorrige Stamm verkündete ein Alter von einunddreißig­tausend­siebenhundert­vierunddreißig Jahren. Das Gespräch dauerte siebzehn Jahre und wird hier im Zeitraffer wiedergegeben.
"Ich kann mich noch an die Zeit erinnern, als es hier nicht nur Felder gab."
Die Kiefern blickten über die mehr als anderthalbtausend Kilometer freies Land vor ihnen hinweg. Das Firmament flackerte wie der schlechte Spezialeffekt eines Zeitreisefilms. [...]
"Und was gab es statt dessen?" fragte die nächste Kiefer.
"Eis. Wenn diese Bezeichnung angemessen ist. Damals hatten wir richtige Gletscher. Nicht so ein Eis wie heute: plötzlich da und schon wieder weg. Es blieb eine Ewigkeit lang."
"Was ist damit passiert?"
"Es verschwand."
"Wohin?"
"Was weiß ich? Wohin die Dinge eben verschwinden. Alles hat's so eilig ..."
"Potzblitz! Der hatte es in sich."
"Was meinst du?"
"Den letzten Winter. War ziemlich streng."
"So etwas hältst du für einen strengen Winter? Als ich ein junger Baum war - da hatten wir richtige Winter. Aber heute ..."
Die Kiefer verschwand.
Nach einer schockierenden Pause, die mehrere Jahre dauerte, sagte ein anderer Baum der Gruppe: "An einem Tag war er noch da, und am nächsten nicht mehr. Wie ist so etwas möglich?"
Wenn die übrigen Bäume Menschen gewesen wären, hätten sie jetzt mit den Füßen gescharrt.
"So etwas kommt vor, Junge", erwiderte einer von ihnen behutsam. Bestimmt ist er jetzt an einem besseren Ort. Immerhin war er ein guter Baum."
Ich wundere mich deshalb, dass ich im Kindergarten ganz fest überzeugt war, dass wir IMMER im Frühling was mit Blüten und IMMER im Spätsommer was mit Ernte gemacht haben. SCHON WIEDER! IMMER DAS GLEICHE!, rief ich jedenfalls, als es wieder einmal hieß: DAS BROT. Es war eine Geschichte, an die ich mich kaum erinnere, sie wurde uns IMMER vorgelesen und hatte natürlich mit Getreide zu tun und wie aus dem Korn Mehl und schließlich Brot wird, wir liefen dann herum und riefen bei jeder Gelegenheit: "Das Brot!", ehrlich gesagt finde ich es heute noch komisch, in einer beliebigen Situation plötzlich "Das Brot" zu verkünden. Sehr wahrscheinlich haben wir auch selber Korn gedroschen und gemahlen, denn wie Sie längst ahnen, spielt das alles in einem Waldorfkindergarten, das hat mir übrigens nicht geschadet (schiel sabber stöhn) und natürlich wurde am Ende eigenes Kindergartenbrot daraus gebacken, das wollte ich zu Hause auch unbedingt mal machen, nur meine Schwester meinte, dass ihr das "gebackene" Brot nicht so schmeckt, sie wollte lieber richtiges.

Sie können ja zwischendurch mal überlegen, aus wie vielen Silben die Phrase "Who am I" besteht. Oder sich an die If-Sätze erinnern, da gab es ja zwei Arten: Präsens im Bedingungssatz - dann Will-Future im Hauptsatz, Vergangenheitsform im Bedingungssatz - dann would + Infinitiv im Hauptsatz. IMMER DAS GLEICHE, will man da denken und erinnert sich an ein furchtbar langweiliges Lied von Midge Ure, das man auch nur deshalb nicht vergessen hat, weil der Titel If I Was (wie viele Silben sind das?) einem so falsch vorkam. Hatten wir nicht gelernt, dass das nur Umgangssprache sei, man sage nämlich nicht: If I was a millionaire, man sage: If I were a millionaire, und so Töchter, die IMMER am Abend vor dem Englischtest ankommen und ihre Sachen nicht dabeihaben, denen sagt man lächelnd: Das erkläre ich dir gerne, denn auch damals, als hier noch richtige Gletscher waren, hieß es schon: If it rains today, I'll take my umbrella und If I had a lot of money, I'd buy a house, dann wird man angegrinst ("GENAU die gleichen Beispiele hatten wir an der Tafel!") und kann mit der wichtigsten Botschaft fortfahren: ES HEISST IF I WERE UND IF HE SHE IT WERE, das hört sich zuerst komisch an, aber If I was ist Umgangssprache, merk dir das gut!

Das mit dem Brot hat bei mir übrigens kein Trauma hinterlassen, ganz im Gegenteil esse ich Brot sehr gerne, ich habe geradezu Hochachtung vor Brot und würde auch gerne mal wieder so ein gebackenes essen. Bis dahin aber ernähre ich mich von den übriggebliebenen Schulbroten von Töchtern, die einem Englischtests zum Unterschreiben hinhalten, alles prima, bloß dieses "If I were" ist immer rot angestrichen und mit "If I was" korrigiert, da muss ich noch mal was nachlesen, in der englischen Grammatik und auch bei Wikipedia, was Midge Ure eigentlich inzwischen macht, vielleicht ist er ja Englischlehrer, und das Brot kaufe ich oft und gerne bei Gutes von gestern, weil so ein lächerlicher Tag einem kräftigen Sauerteigbrot wirklich nichts anhaben kann, und je älter ich werde, umso weniger - siehe oben!

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Freitag, 9. Dezember 2011
Keep on keepin' on
nnier | 09. Dezember 2011 | Topic In echt
Bremen. Bremer Taxifahrer sollen besser und freundlicher werden. Die Taxi-Fahrer wollen dabei nicht mitmachen.
Friedhelm da draußen regt sich langsam wieder ab, es wird ja jetzt auch Wochenende, und während ich mit dem Öffnen der wunderschön gebastelten Adventskalendertüren immer um ein, zwei Tage zurückliege, hinter denen sich kleine Objekte aus extra für mich eingeschmolzener Schokolade befinden, eilt die Zeit davon, man müsste doch und sollte noch, und schon ist wieder ein Jahr vergangen. Jahrelang traf ich früher den freundlichen Herrn, der mich mit Vinylraritäten versorgte und mit dem ich auch einmal eine Plattenbörse besucht hatte, zu dem ich aber sonst kein persönliches Verhältnis pflegte, am Vormittag des 24. Dezember in der Fußgängerzone. Beide mit diesem etwas gehetzten und suchenden Blick stutzten wir im ersten, grinsten im zweiten und lachten laut im dritten Jahr, doch da auch ich dazulerne, kaufe ich erstens keine verrauschten Publikumsmitschnitte in Mono mehr zum vierten Mal, bloß weil das Plattencover wieder etwas anders ist, zweitens beschaffe ich gewisse Gegenstände mit einem zeitlichen Vorlauf und tue dies drittens gerne auf dem Versandweg, wovon mein heutiger Bericht künden soll, denn man kann auf diese Weise viel besser Haferplätzchen backen und literweise heißes Ingwerwasser in sich hineinkippen, eine Köstlichkeit, die mit dem Saft einer halben Zitrone und etwas Honig mein Lieblingsgetränk geworden ist.

Kommt mal etwas nicht an und man fragt den Versender nach dem Verbleib, erhält man die beruhigende Auskunft, das sei ja als Paket versendet und somit versichert, der Versandweg außerdem lückenlos dokumentiert, man kann dann auf der Logistiker-Website eine Trackingnummer eingeben und erfahren, dass einem das Paket bereits zugestellt worden sei, daraufhin einen Nachforschungsauftrag stellen, für den man umständlich eine große PDF-Datei herunterlädt, diese mit allen Angaben zur Sendung ausfüllen und an eine bestimmte E-Mail-Adresse senden, woraufhin exakt nichts passiert, sieben Tage lang, keine automatische Eingangsbestätigung noch irgendein anderer Hinweis darauf, dass der Suchauftrag nicht im Nirwana verschwunden ist, deshalb lieber noch einmal nachfragen und das kleine Paket plötzlich doch finden, Mensch!, da kann man die Übersicht auch mal verlieren bei den vielen Päckchen und Paketen, die tagtäglich bei diversen Nachbarn abgegeben oder für diese entgegengenommen werden, also eine weitere Mail schreiben mit einer Entschuldigung und dem Hinweis, dass das Paket nicht weiter gesucht werden muss - und es herrscht weihnachtliche Stille, ganz famos, da rührt sich nichts, da hört man nichts, das hat so was Friedliches und in sich Ruhendes, dass die sich da einfach nicht verrückt machen lassen bei der Post.

Den Kapitalismus an seinen inneren Widersprüchen zugrundegehen lassen und seine eigenen inneren Widersprüche mit Konsum überdecken: All das geht wunderbar mit diesem schwachsinnigen Gutscheinportal, dem ich eine schwere Implosion vorausgesagt habe, herrje: So ein blödes Geschäftskonzept!, aber ich habe da schon tolle Sachen bestellt. Beispiel: Der Kitchen King, eines dieser "Oh, das ist ja toll, Peter! Und was man damit alles machen kann, Peter! Man kann damit rühren und raspeln, Peter! Und wenn Sie jetzt bestellen, bekommen Sie nicht nur das 27-teilige Set zum Rühren und Raspeln, sondern noch den extra Ei-Trenner dazu!" - Kunststoffdinger aus den Dauerwerbesendungen, aber für den Preis habe ich es mal ausprobiert - und was soll ich sagen, seither sieht man mich dümmlich lächelnd an einer Kunststoffkurbel drehen, denn ich rühre und raspele wie ein Küchenkönig.

Dann aber wieder: Eine Firma mit Sitz in England. Gut, gut, das werden die schon beherrschen heutzutage, und eine EU-Auslandsüberweisung ist ja ein Klacks, voraussichtliche Lieferzeit nach Deutschland drei Wochen - mithin lang und breit vor Weihnachten, prima. Man bekommt dann nach einer guten Woche den Hinweis, dass zwar die Bestellung, aber leider kein Geld eingegangen sei. Rückfragen bitte an diese und jene E-Mail-Adresse, man fragt also freundlich rück, bekommt als Antwort, dass man doch bitte das Kontaktformular verwenden solle, füllt dieses aus, wird benachrichtigt, dass man garantiert innerhalb von 48 Stunden angerufen werde - und wieder kehrt dieser weihnachtliche Friede ein, still ruht der See, fern jeder Alltagshektik lässt man es dann seinerseits für ein paar Wochen gut sein und ruft irgendwann seinen Bestellstatus auf, welcher freundlich verkündet: Lieferdatum voraussichtlich KW 1.

"Wie bei einer Tupperparty" sei es bei meinem geburtstäglichen Kaffeetrinken zugegangen, meinte jemand, und das stimmt schon, diese ganzen Fotobücher haben alle etwas unterschiedliche Formate, weil sie von ganz verschiedenen Anbietern stammen. Man befingerte die Bücher und fragte mich aus, wie so etwas denn gehe und was es koste und wo man es machen lasse, ich sagte dann: Eigentlich egal, das funktioniere immer ähnlich, man gestalte sein Buch mit einer Software und lade am Ende alles hoch, dann dauere es ein paar Tage und man bekomme das Buch zugeschickt. So war es bis dahin gewesen, die Anbieter unterschieden sich nicht groß, bis ich neulich aufgrund eines attraktiven Angebots wieder mal einen neuen ausprobierte, bei dem ich eines abends - aus Gründen - mit drei verschiedenen E-Mail-Adressen, und das wird noch wichtig, jeweils ein und dasselbe Fotobuch hochlud und bestellte. Fast vier Wochen später stellte ich von den drei E-Mail-Adressen aus folgende Anfrage:
Guten Tag, Meine Bestellung Nr. xyz ist noch nicht bei mir eingetroffen, wie ist der Status? Freundliche Grüße, nnier.
Vier Tage später traf die erste Antwort ein. Sie lautete:
Sehr geehrter Herr nnier,

vielen Dank für Ihre Bestellung! Bei der Überprüfung Ihres Auftrages ist uns aufgefallen, dass Ihre Daten leider nicht an uns übertragen wurden - Ihre Bestellung daher nicht produziert werden kann. [...] Bitte öffnen Sie Ihre Software und klicken Sie in der oberen Menüleiste unter "Auftrag" auf "Datenuploader starten", damit sollten die Daten dann alle übertragen werden. [...] Sollten wider Erwarten keine Daten übertragen werden, dann müssten Sie den Auftrag erneut durchführen und wir verrechnen dies mit der geleisteten Zahlung. Hierfür gehen Sie bitte, wie folgt vor. [...]
An die zweite E-Mail-Adresse schrieb man wenige Tage später:
Sehr geehrter Kunde,

wir haben alle Ihre Daten erhalten und Ihren vollständigen Auftrag in den Druck gegeben. Ihr Auftrag wird kommende Woche Ihnen zugestellt werden. Bitte entschuldigen Sie die Verzögerung.
Und noch einen Tag darauf fand ich im dritten Posteingang folgendes:
Hallo,

Ihre Bestellung befindet sich noch in der Produktion.
Voraussichtlich wird Ihr Fotobuch nächste Woche an Sie verschickt.
Eindeutig der sympathischste Anbieter also, die Kundenservicemails so rührend und individuell wie Weihnachtskarten, auf Anfrage nenne ich Ihnen gerne die Firma! Nutzen Sie dazu bitte mein Kontaktformular und ich rufe Sie garantiert innerhalb von 48 Stunden zurück, jedenfalls wenn ich gerade eine Hand frei habe, denn mir kommt gerade eine Idee, man kann doch bestimmt auch eine Ingwerwurzel in den Kitchen King geben und dann kräftig draufloskurbeln.

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Mittwoch, 7. Dezember 2011
Careful with that glass, Eugene
nnier | 07. Dezember 2011 | Topic In echt
I don't drink water. Fish fuck in it.
(W. C. Fields)
Schwester! Soll ich Flöhe in' Bauch kriegen?
(Schiffskoch Heinrich zu Schwester Agatha, "Timm Thaler")
In meiner Grundschulklasse gab es einen Jungen ägyptischer Herkunft. Beim Hausmeister konnte man in der Pause Getränke kaufen, die seltsamerweise "eine" Kakao hießen, im Winter konnte man "eine warme" oder "eine kalte" Kakao verlangen, das hatte ich schnell gelernt, "eine Vanille" trank ich ab und zu auch, das ließ ich mir als Ellipse gerne gefallen, bloß mit der Geschmacksrichtung "Banane" hatte ich meine Probleme: "Eine Banane", das sagten die alle so, mir wollte das nicht über die Lippen kommen, und eines Tages, denn ich wollte die auch gerne mal trinken, brachte ich genügend Mut auf, "eine Bananenmilch" kaufen zu wollen. Man sah mich abschätzig an, die Gespräche verstummten, der Hausmeister griff betont langsam hinter sich und sagte gedehnt: "Hier, bitte. Eine B-a-n-a-n-e-n-m-i-l-c-h."

Zu Hause berichtete ich, dass man den Viertelliter frische Vollmilch in der Schule für 25 Pfennig kaufen konnte, mithin also günstiger als in der Literpackung bein Konsum, und so praktisch in diesen kleinen Portionen, doch mein Vorschlag, ich könne ja die Milch immer dort kaufen und mit nach Hause bringen, wurde trotzdem abgelehnt: Die ist subventioniert und für die Schulkinder gedacht. "Eine Banane" mochte ich schon deshalb so ungern bestellen, da ich befürchtete, dass man mir eine gelbe Südfrucht in die Hand drücken würde, dann wäre ich ins Stottern gekommen und hätte so tun müssen, als wäre es genau das gewesen, was ich hatte haben wollen, und so blieb es in der Grundschulzeit bei einer einzigen Bananenmilch. Obst gab es übrigens tatsächlich manchmal zu kaufen, was die beschriebene Gefahr durchaus realistisch erscheinen ließ, Äpfel zumeist. Einmal, im Herbst, standen große Kisten mit nicht immer ansehnlichen, aber sehr aromatischen Äpfeln da, die man sich einfach nehmen konnte. Ein Bürger hatte diese Äpfel den Schulen gespendet, mir schmeckten sie ganz wunderbar, es war nur schwierig, das zuzugeben inmitten von Kindern, die laut "Ihhhh!" riefen, weil diese Äpfel wie Äpfel aussahen, die mal an einem Baum gehangen hatten, manche leicht schrumplig oder mit einer kleinen Stelle. Zwei Tage lang wurden diese Äpfel auf dem Schulhof durch die Gegend geschossen und geworfen, ich musste mir dann vorstellen, dass der Bürger am Schulhof vorbeispazieren würde und sich das ansehen musste.

"Magst du eigentlich Wasser?", fragte mich in einer Pause mein ägyptischer Mitschüler, "ich trinke nie mehr Wasser!", und bevor ich fragen konnte, fuhr er fort: "Wir haben doch gelernt, dass aus Pisse Wasser wird." Tatsächlich hatten wir etwas über Klärwerke und den Wasserkreislauf gelernt, das ihn tief beeindruckt haben musste, denn mit großem Ernst sah er mich an und sprach: "Wenn aus Pisse Wasser wird, dann ist Wasser Pisse." Er nahm einen Schluck von seiner kalten Kakao, deutete mit dem Finger auf mich, und sein Blick wurde noch eindringlicher.

Pyramiden, Pharaonen, Sphinx und Alexandria: Bleiben Sie mir weg mit Ihren ägyptischen Assoziationen von der Stange. Mein Leben lang nämlich schießen diese eindrucksvollen Worte durch meinen Kopf, ein Satz, den ich nie vergessen werde: "Und wenn du Wasser trinkst, dann trinkst du Pisse!"

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Dienstag, 22. November 2011
Lieber Morgen
nnier | 22. November 2011 | Topic In echt
Normalerweise mache ich sowas mit Links, erst den Termin verpennen, dann eine Ladung Eintrittskarten ersteigern, daraufhin fragen, wer überhaupt mitkommen will, die überzähligen Tickets weiterverkaufen - wenn allerdings morgens auf rätselhafte Weise die Digitalkamera verschwindet und man also im Lauf des Tages die infragekommenden Orte abklappert, schließlich hat man doch gerade eben noch fotografiert, das Ding aber einfach nicht findet, dafür unterwegs bemerkt, dass man die Unterlagen vergessen hat, noch mal umdreht und diese eilig holt, dafür das Mobiltelefon liegen lässt und in immer hektischer werdenden rekursiven Schleifen seinen bereits getätigten Wegen folgt, bis man schweißgebadet das kleine Ding tatsächlich wiederfindet und nun nicht mehr weiß, was man wo schon erledigt hat bzw. noch tun muss, wenn zudem gewisse Zweifel ob der Seriosität einer Bieterin, die sich auf der Plattform gerade erst angemeldet und gleich das Höchstgebot abgegeben, danach aber einfach nicht gemeldet hat, sich durch unerwarteten Zahlungseingang doch noch in Luft auflösen, sollte man bei aller Freude noch mal sehr genau überprüfen, in welchem Umschlag man welches Ticket an wen schickt, und dass für einen selber auch noch welche übrigbleiben, am besten nebeneinander, vor allem an einem solchen Tag sollte man das tun, an dem man abends merkt, dass man den Laptop gar nicht dabeihat und sich fragt, wo der denn bloß.

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Sonntag, 20. November 2011
Kümmellos
nnier | 20. November 2011 | Topic In echt


Da lag dieser Weißkohl rum, schon lange, den habe ich mir vorgenommen, und ich kann mir das schon vorstellen, dass der Kohl jahrzehntlang einen so schlechten Ruf hatte, er riecht beim Kochen und sättigt kaum, hat keinen rechten Nährwert und ist wässrig, bah!, wenn ich mir so ein hungriges Fünfzigerjahrekind vorstelle!, wie es durchs Treppenhaus nach oben läuft, mit seinen kurzen Hosen, mit seinem Fassonschnitt, überall riecht es nach Kohl und der Hunger treibt's rein, angedickt das Zeug mit etwas Mehlschwitze, an guten Tagen ist ein halber Löffel Schweineschmalz drin oder es wurde eine Schwarte mitgekocht, für die Kalorien, denn ganz ohne Fett ist es nur noch grausam, hoffentlich gibt's ein paar anständige Kartoffeln dazu und nicht bloß Graupen.



Was für dekadente Säue wir geworden sind, wenn wir die welken äußeren Blätter abnehmen, alles Strunkige entfernen, auch diese dicken Rippen da, dann die Kohlblätter in Streifen schneiden und den gewässerten Römertopf erst mal mit Butter auskleiden, das war die Wochenration für einen Erwachsenen damals, noch schnell eine Gemüsezwiebel in Scheiben schneiden und sie auf den Boden schichten, und da wir zufälllig gerade ein Pfund Rinderhack in der Pfanne angebraten haben, schichten wir also den Kohl da rein und salzen immer kräftig, dazwischen das gut gepfefferte Hackfleisch, Schicht um Schicht, hach, was könnten wir denn noch reintun, es soll ja ein einfaches Gericht werden, gießen wir also lediglich etwas Wein hinzu und Brühe und etwas Sojasauce, mehr muss gar nicht sein, wir sind ja so anspruchslos!, oder zur Sicherheit grad noch einen Becher Sahne. Mehr brauche ich nicht, mehr will ich gar nicht, ich mag die einfachen Dinge, nachher kommt was mit Ruth Leuwerik.

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Freitag, 18. November 2011
Ideal ist es nirgends
nnier | 18. November 2011 | Topic In echt
Es war mein erster Urlaub in dieser Firma, da hätte ich es schon merken müssen, denn ich fuhr mit meiner kleinen Tochter auf der Rückbank der untergehenden Sonne entgegen und fühlte mich leichter und freier mit jedem Kilometer, nach einigen Stunden dann dachte ich diesen Satz, den ich immer bespöttelt hatte: Jetzt einfach weiterfahren, immer weiter, und nicht zurückkommen. Ich hätte es merken müssen, als ich dann doch wieder zurückfahren musste, dieser Kloß im Hals wurde immer dicker und die Schwerkraft stärker. Die Treppe da hoch habe ich damals schon gehasst.

Ich hätte es am ersten Tag merken müssen, als man gemeinsam zum Frühstück nach unten ging und alle eine Viertelstunde schwiegen, dann ging man wieder hoch. Als ich ins hässliche Hochhaus fahren musste und die da alle waren und jünger waren als ich und trotzdem so richtige Erwachsene. Als man mir was von Travel Arrangements erzählte und mir plötzlich so schlecht wurde, dass ich mich auf dem Klo einsperrte und zehn Minuten durchatmete.

Ich hätte es an dem Tag merken müssen, als wir nur zu zweit in der Firma waren und mit einer leeren Plastikflasche fußballspielten, die schossen wir durch den Flur wie die Bescheuerten, stundenlang, und wie mir klar war, dass ich mich zum ersten Mal wohlfühlte und dass das auch das einzige Mal bleiben würde.

Unterdrückte, beklemmende Scheiße, Kick-Off-Meetings und Verkaufsclients, und die Fluchten ins Raucherbüro, und der nnier macht aber lange Mittagspause, Satan!, aber manchmal konnte ich einfach nicht zurückgehen an meinen Platz, und wie ich punkt 17 Uhr den Hammer fallenließ, gegen jede soziale Erwünschtheit, keine Minute zuviel da drin, und dieses Kotzgefühl und die Treppe da jeden Morgen, diese Scheißtreppe.

An einem der ersten Tage im neuen Protzgebäude lief ich durchs Treppenhaus. Jemand hatte gut sichtbar auf den Marmor gekackt. Die Beratertypen waren da, jemand sprach von "Team Leads" und der Innenminister schaute vorbei, den Plastikflaschenkollegen hatte man eines Tages rausgeworfen, einfach so, ich lief danach nur noch in meiner Plexiglaskugel herum und kotzte mich selber an, weil ich trotzdem noch hinging, dann wurden die unangenehmen Businesstypen durch Soziopathen ersetzt, die sich auf ihre Macht einen abwichsten und zum Spaß Leute demütigten, manche davon wurden krank und manche heulten, andere brüllten nach unten weiter, dann saß ich bei dem Durchgeknallten im Büro und er fragte, ob ich an ihn glaube, starrte mich dabei so intensiv an, ich schrieb dann meine Kündigung, und als ich neulich die Todesanzeige für eine ehemalige Kollegin las, war mein erster Gedanke: Jetzt hat sich eine umgebracht. Das stimmte nicht, und vielleicht sehe ich das alles viel zu negativ.

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Montag, 7. November 2011
Die Straße meiner Kindheit (4)
nnier | 07. November 2011 | Topic In echt
Einmal, als mir langweilig war, fotografierte ich aus dem Fenster die Autos unserer Nachbarn mit meiner Pocketkamera. Die Bilder kleben in meinem ersten Fotoalbum. Auf einem sieht man einen gelben Ford Fiesta, erstes Modell. Dieses Auto war mir immer unsympathisch.

Es war schon nicht allzugut losgegangen. Wir waren umgezogen, kurz bevor ich in die Schule kam, es war also Sommer, und an einem der ersten Tage im neuen Garten hatte meine Mutter eine Wassermelone aufgeschnitten und uns einen großen Teller hingestellt. Wir probierten die Schaukel aus und aßen von der Melone, und immer, wenn von einem Stück nur noch die Schale übrig war, warfen wir diese über den Zaun in den angrenzenden Garten. Nach einer Weile gingen wir zurück ins Haus.

Später, als ich noch einmal nach draußen ging, bemerkte ich im Nachbargarten eine auffallend kleine Frau mittleren Alters, die etwas aufsammelte. Ich schaute hinüber, unsere Blicke trafen sich kurz, die Brille war groß und eckig, dann schleuderte sie die abgeknabberten Melonenschalen mit hasserfülltem Gesicht in meine Richtung und drehte wortlos um.

Sie hatten einen Hund, einen Boxer namens Aldo, der Mann betrieb ein kleines Geschäft für Anglerbedarf, die Frau arbeite auch irgendwo, er fuhr mit dem Fiesta, sie mit dem Klapprad, ich sah sie mittags oft nach Hause kommen, wenn ich von der Schule kam, es waren diese altmodischen Satteltaschen dran und einmal fiel das Fahrrad um, sie hatte es kurz ans Gartentor gelehnt und schloss die Haustür auf, da kullerten ganz viele Flaschen heraus, die sammelte sie schnell ein und schaute mich nicht an.

Wir hatten ein Aquarium, mein Vater sagte: Frag doch mal den Herrn S., der hat im Keller ganz viele Fische, ich mochte nicht recht und zierte mich, schließlich ging ich doch hin und musste warten, bis sie mit dem Abendessen fertig waren. Ich erinnere mich noch gut an das glänzende Stück Butter im Mundwinkel von Frau S. und wie ich die Übelkeit unterdrücken musste. Im Keller standen knapp zwanzig Aquarien, Herr S. gab mir verschiedene Fische, mir war das entsetzlich unangenehm, dann musste ich fragen, was die denn kosten, mein Vater hatte das gesagt, und Herr S. wollte kein Geld und sagte, das sei doch selbstverständlich und nicht der Rede wert.

Ich vermied die beiden, wie ich nur konnte, wechselte Straßenseiten und ging Umwege, einmal aber kam ich zufällig an seinem Geschäft vorbei, er sah mich, kam heraus und redete lange auf mich ein. Wie alt meine Schwester eigentlich inzwischen sei, wollte er wissen und vieles mehr, das dauerte endlos und ich nahm mir vor, nie wieder diesen Weg in die Stadt zu nehmen. Dass er meiner Schwester viel zu oft und viel zu aufdringlich über die langen Haare strich, erfuhr ich erst später.

Das muss doch einen Grund haben, dass die Frau so trinkt, sagte eine Nachbarin zu meiner Mutter, Frau S. war wieder mit dem Fahrrad hingefallen und hatte eine Wunde an der Stirn davongetragen. Sie sei ja nun schon lange so still und scheu, nur neulich, bei einer Geburtstagsfeier, da sei es fast wie früher gewesen, da sei sie mal ein bisschen lustig geworden, aber da habe sie auch ganz schön, nicht wahr, und die Geste mit dem zurückgelegten Kopf und dem unsichtbaren Glas an den Lippen verstand auch ich, 's Hantje nenne man sie dann, die Frau S., und er soll sie sogar mit der Hundeleine schlagen.

Mir war der Fiesta gruselig und der Hund und der frische Pansen, mir war der Hut gruselig und die Brille und der kurze Bart, mich grauste vor dem kleinen Fahrrad und den karierten Satteltaschen, ich schauderte vor den großen Augen der kleinen Frau S. und davor, dass sie manchmal so einen engen, schwarzen Lederblouson trug.

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Donnerstag, 3. November 2011
Die Straße meiner Kindheit (3)
nnier | 03. November 2011 | Topic In echt
Das "Lädchen" hatte sich nach zweimaligem Besitzerwechsel zu einem reinen Kiosk gewandelt. Geführt wurde es von Herrn und Frau K., die unterschiedlicher nicht sein konnten. Frau K., deren Name draußen auf dem großen Schild stand, wirkte so, als habe sie permanent Migräne und sah auch so aus: Man zitterte beim Hineingehen vor Furcht, irgend etwas falsch zu machen oder zu sagen, und hoffte, oft vergeblich, irgendwie ohne Rüffel wieder herauszukommen. War es davor die reine Freude gewesen, mit ein paar Groschen in den Laden zu gehen, um sich erst mal in Ruhe umzusehen und dann, zwei davon und drei davon - nein, bitte kein rotes!, den Einkauf einiger Süßigkeiten gebührend abzuschließen und von den Inhabern ebenso freundlich verabschiedet zu werden, wie man zuvor begrüßt worden war, so überlegte man jetzt schon draußen sehr genau, was es sein sollte, um dann knapp und präzise, ohne zu stottern, nicht zu langsam, nicht zu schnell, nicht zu leise und nicht zu laut seinen Wunsch vorzutragen.

Später dann, im Jugendalter, machte ich mir einen Spaß daraus, meine Freunde unvorbereitet in das Kiosk zu schicken. Draußen wartete ich und konnte mir kaum das Grinsen verbeißen, bis sie mit konsterniertem Blick wieder herauskamen und sagten: Also die Frau da drin. Und auch die Erwachsenen schüttelten ihre Köpfe über die griesgrämige, unfreundliche Frau K., und dabei hat die so einen netten Mann!

Der war nicht oft da, aber wenn, dann strahlte er seine Kundschaft an. "Ich bin der E.", wollte er beim Vornamen genannt werden, auch von uns Kindern, und wie er sich über die Witze seiner Kunden freute!, einmal z.B., als ein Herr zwei Fläschchen Magenbitter kaufte, die seien doch hoffentlich nicht eisgekühlt, das vertrage er nicht,
da verriet ihm E. seinen Trick, er jedenfalls stecke die Fläschchen einfach ein paar Minuten in die Hosentasche, dann seien die schön trinkwarm. "Aber die Eier sind kalt! Schulligung", sprach der Mann, und E. warf sich vor Lachen in die Ecke. "Der war gut!"

Die sollen noch ein anderes Kiosk haben, irgendwo, hieß es, und so vermuteten wir, dass E. dann wohl meistens dort sei, denn in "unserem" Kiosk stand ja Frau K., von morgens 6:00 bis abends 20:00, manchmal war auch das Kind da. Aber der E. lag fast immer zu Hause, viel zu betrunken, berichtete Frau K. meiner Mutter, eines Tages, nach Jahren, und der sei dann total aggressiv.

Diesmal gab es keinen Nachfolger, als das Kiosk zumachte, es ist jetzt wieder eine Wohnung, und meine Freunde klauten das große Schild und schenkten es mir zum Geburtstag, ich weiß gar nicht, ob das noch irgendwo im Keller rumliegt.

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Sonntag, 30. Oktober 2011
When in the morning
nnier | 30. Oktober 2011 | Topic In echt






Was er hier macht, ist natürlich viel cooler, er spielt im Krankenzimmer mit Halskrause Gitarre, und ich möchte Sie für einen Moment bitten, sich das Liedchen einfach mal anzuhören.

Schön, ne?

Ich kann gar nichts, ich kann die Melodie nicht aus meinem Kopf herausschrammeln, ich kann dann bloß wieder Zwiebeln schälen und in ordentlich Butter andünsten, wenn ich mich am Morgen tot fühle, Kartoffeln schälen und in Scheiben schneiden, ein Schweinefilet mit Salz und Pfeffer einreiben und scharf anbraten, alles in den Römertopf geben und ein wenig Weißwein dazu. Ab in die Röhre.



Out of the darkness / And into the light



Ein Zweiglein Rosmarin hat gefehlt, it's true, und das ließ sich zur Melodie von About You ganz hervorragend kochen. Und essen.

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