Wär deine schwarze Tochter nicht
Du hätt'st mich nie gekannt
Im Wald in der Schänke zum Kürassier. Lässt du mich ein ins Kämmerlein. Es schenkt ein der grobe Johann: Seit Tagen singe ich das vor mich hin, und von heute aus ist das ja alles bloß ein großer Spaß. Das geht los mit der Gebrauchtwagenstimme von Dieter Thomas Heck und endet mit den lustigen Menschen in grünen Anzügen und offenen Hemden. Der Typ, der da singt, mit seinem schwarzen Anzug und dem riesigen, weißen Kragen: Völlig absurd! Total außerirdisch, diese Helmfrisur, dieses steife Auftreten, das theatralisch gerollte "R": Klopf zurrr Nachtzeit durrrstig ich an. Grotesker geht's doch nicht!
Ich halte es für einen großen kulturellen Gewinn, dass so jemand heute nur noch als Selbstparodie und dreifach ironisch gebrochen eine Chance hat. Denn natürlich hatte Heinz Strunk recht, als er vor ein paar Jahren sagte: Leute, die Heino scheiße finden, sind Spießer. Da war der Fall nämlich längst erledigt. Und als Freund und Befürworter eines musikalischen Pluralismus bin ich absolut für Artenschutz - warum soll es keine Volks- und Schlagermusik geben, ob mit Plastikbums aus der Retorte wie von Andrea Berg oder mit rückwärtsgewandter Tümelei wie von Heino. Nur zu!
Bloß dass man manchmal vergisst, wie ernst und nahe das damals war. Wie miefig und eng das Weltbild in Hecks ZDF-Parade, durchbrochen erst von Neuer Deutscher Welle in den frühen 80ern und endgültig erledigt mit dem großen Scheißegal des ironischen Schlagerrevivals in den 90ern.
Das kann nicht ernst gemeint gewesen sein, sagen junge Leute, wenn man ihnen so etwas (späte 70er) zeigt: Doch, das war es, da braucht niemand im nachhinein eine zweite Ebene dazuzuerfinden. Vom trübgrauen Germanengrund mal ganz abgesehen, auf den heute jeder von (gähn) Rammstein über Witt zu Zander rezitativ-dräuend zurückgreift, um im globalen Popkessel noch irgendwie aufzufallen. Abgenutztes Stilmittel. Damals aber: Purer Ernst.
So gesehen ist es einfach schön, dass seine alten Verbündeten von B*LD jetzt irgendwelche Rockerkriege herbeiphantasieren müssen, um ihn beim Comeback zu unterstützen: Es interessiert einfach niemanden mehr. Für einen Lacher ist er noch gut - und das war's dann auch.
Du hätt'st mich nie gekannt
Im Wald in der Schänke zum Kürassier. Lässt du mich ein ins Kämmerlein. Es schenkt ein der grobe Johann: Seit Tagen singe ich das vor mich hin, und von heute aus ist das ja alles bloß ein großer Spaß. Das geht los mit der Gebrauchtwagenstimme von Dieter Thomas Heck und endet mit den lustigen Menschen in grünen Anzügen und offenen Hemden. Der Typ, der da singt, mit seinem schwarzen Anzug und dem riesigen, weißen Kragen: Völlig absurd! Total außerirdisch, diese Helmfrisur, dieses steife Auftreten, das theatralisch gerollte "R": Klopf zurrr Nachtzeit durrrstig ich an. Grotesker geht's doch nicht!
Ich halte es für einen großen kulturellen Gewinn, dass so jemand heute nur noch als Selbstparodie und dreifach ironisch gebrochen eine Chance hat. Denn natürlich hatte Heinz Strunk recht, als er vor ein paar Jahren sagte: Leute, die Heino scheiße finden, sind Spießer. Da war der Fall nämlich längst erledigt. Und als Freund und Befürworter eines musikalischen Pluralismus bin ich absolut für Artenschutz - warum soll es keine Volks- und Schlagermusik geben, ob mit Plastikbums aus der Retorte wie von Andrea Berg oder mit rückwärtsgewandter Tümelei wie von Heino. Nur zu!
Bloß dass man manchmal vergisst, wie ernst und nahe das damals war. Wie miefig und eng das Weltbild in Hecks ZDF-Parade, durchbrochen erst von Neuer Deutscher Welle in den frühen 80ern und endgültig erledigt mit dem großen Scheißegal des ironischen Schlagerrevivals in den 90ern.
Das kann nicht ernst gemeint gewesen sein, sagen junge Leute, wenn man ihnen so etwas (späte 70er) zeigt: Doch, das war es, da braucht niemand im nachhinein eine zweite Ebene dazuzuerfinden. Vom trübgrauen Germanengrund mal ganz abgesehen, auf den heute jeder von (gähn) Rammstein über Witt zu Zander rezitativ-dräuend zurückgreift, um im globalen Popkessel noch irgendwie aufzufallen. Abgenutztes Stilmittel. Damals aber: Purer Ernst.
So gesehen ist es einfach schön, dass seine alten Verbündeten von B*LD jetzt irgendwelche Rockerkriege herbeiphantasieren müssen, um ihn beim Comeback zu unterstützen: Es interessiert einfach niemanden mehr. Für einen Lacher ist er noch gut - und das war's dann auch.
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