Kurz darauf saß ich mit meiner Oma am Tisch, sie hatte eine Zeitschrift aufgeschlagen. "Was sieht man da", "Was macht der Mann", so wurde ich befragt, "Ein großes Haus", "Der gräbt ein Loch", antwortete ich, und es wurde weitergeblättert zu einer ganzseitigen Vierfarbanzeige, in der man, vielleicht hatte Frau Sommer persönlich eingedeckt, Menschen an einer festlichen Kaffeetafel sitzen sah. "Was machen die da", lautete die Frage, und das wusste ich nun ganz genau: "Die arbeiten!"
Zwar ging ich, besonders am Anfang, gerne zur Schule, dennoch hielt ich die Zeit der Schulpflicht lediglich für eine wenn auch lang dauernde, irgendwann aber definitiv endende Unterbrechung des paradiesischen Urzustands. Mit zunehmender Irritation lauschte ich deshalb in der achten oder neunten Klasse den Antworten meiner Mitschüler auf die Frage, was sie denn "nach der Schule" zu tun gedächten. Diese Ausbildung, jenes Studium, gab es da zu hören, und als die Reihe an mir war, sprach ich: "Na, erst mal gar nichts, erst mal in Ruhe gar nichts!"
Zum Glück kam dann erst mal der Zivildienst.
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