Mumien, Analphabeten, Diebe.
Du hast's gut, du hast dein Leben noch vor dir.
Serienbriefe (liest eh keiner)
nnier | 10. August 2009 | Topic Brainphuq
Lieber Mercedesfahrer,

es ist mir durchaus bewusst, dass heutzutage niemand mehr beim Abbiegen blinkt, schließlich haben jetzt alle Navigationsgeräte. Wenn ich trotzdem gelegentlich den beabsichtigten Fahrtrichtungswechsel anzeige, so ist das schlicht eine alte Gewohnheit, die sich schlecht abstellen lässt. Kein Grund, mir einen Vogel zu zeigen.

Mit freundlichen Grüßen
~

Liebe Fa. "Xing",

bitte halten Sie sich in Zukunft aus meinen Träumen heraus. Auch wenn andere Menschen sich an so etwas zu erheitern vermögen: Es interessiert mich nicht, ob Sie plötzlich alle Ihre Mitarbeiter fristlos entlassen und in einer Pressemeldung verkünden, Ihnen sei nämlich gerade aufgegangen, dass diese Sozialen Netzwerke "echt totaler Unsinn" sind und "gar nix bringen."

Mit freundlichen Grüßen
~

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jean stubenzweig, Montag, 10. August 2009, 20:07
Das ist der Hauptgrund meiner ständigen Linksrheinischfahrerei – dort kann ich die permanente Blinkerei sein lassen. Die ist nämlich kein bißchen vachement.

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nnier, Montag, 10. August 2009, 20:15
Sie sind auch so einer!? Mich macht es verrückt und ich stelle das natürlich in den üblichen kulturpessimistischen Zusammenhang, Motto der Ichbezogenen: Ich weiß doch, wohin ich fahren will, wozu soll ich es anderen anzeigen, sollen die doch erschrecken oder blöd warten, wenn ich ihnen entgegenkomme, obwohl ich doch kurz vorher abbiege.

Im übrigen: Schön, von Ihnen zu hören. Ich begann schon wieder, einsam vor mich hinzupfeifen.

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jean stubenzweig, Montag, 10. August 2009, 21:13
Nein, im hiesigen Lande traute ich mich das nicht. Da tu' ich's auch. Auch, weil ich immer glaubte, daß alle das machen. Man will ja nicht auffallen. Und weil ich die Ordnungswidrigkeitenbestimmungsbehörden fürchte, die da an der Straßenecke stehen und jeden notieren, der's nicht tut, wie sich's gehört.

Oder anders: Ich vermute tatsächlich, daß es linksrheinisch jahrhundertelang geübte Nachlässig-, Gedankenlosigkeit ist, es hier jedoch den Beweisführungsversuch der eigenen Kuhlnäß darstellt. Aber wenn sie dann mal rausgewunken werden, nennen sie's Abzocke. Wie bei Tempo achtzig durch die Ortschaften. Links des Rheins täten sie das nur einmal.

Ab morgen pfeife ich wieder ein bißchen mit. Nach dem Ausschlafen.

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vert, Dienstag, 11. August 2009, 02:40
auf dem rückweg hatte ich nächtens noch zwei franzosen vor mir, die permanent auf der linken spur fuhren und immer, wenn sie an einem lkw vorbeifuhren den blinker eine minute laufen ließen. anfänglich erheiternd.
nach zehn minuten bekommt man es dahinter langsam an den nerven. wo es auf der a1 doch sowieso schon selten genug geradeaus geht.
ich finde blinken ja auch gut, aber nicht so nutzlos.

(ich flöte ja auch schon wieder mit, aber meine entschuldigung war gut. die beste eigentlich schlechthin.)

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jean stubenzweig, Dienstag, 11. August 2009, 08:25
Es ist in Frankreich üblich, den links anzeigenden Blinker während des Überholvorgangs eingeschaltet zu lassen und erst dann (kurz) anzuzeigen, wenn's wieder auf die rechte Spur zurückgeht. Auch dürfte für französische Fahrer der hiesige Autobahnverkehr ungewohnt sein. Das erklärt sicherlich die lange «Verweilzeit» auf der linken Spur – dort kommt ja so selten einer. Ausnahmen gibt es, wie anders, zur Sommerreisezeit auf der Autoroute in Richtung Süden, also Spanien, ab kurz vor Lyon wird's übel (ich vermeide deshalb die Umgehung und fahre durch die Stadt). Insgesamt sind die Autobahnen ohnehin weniger befahren, da die Benutzung Geld kostet. Dafür fährt man sehr viel streßfreier als auf den Nationalstraßen (RN), wo es meist sehr hektisch zugeht.

Nachtrag: Was mir noch eingefallen ist soeben (7:14 Uhr): Aufgrund der vorgeschriebenen Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h auf der französischen Autoroute kommt es seltener vor, daß ein niedersächsischer Rennpilot mit seiner Kleinwagenrakete da eben mal vorbei will. Denn viel flotter als vorgeschrieben unterwegs zu sein, kostet linksrheinisch richtig viel Geld.

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nnier, Dienstag, 11. August 2009, 10:39
"Blinken könnt ihr alle nicht mehr", das gehört zu den wenigen Dingen, die ich regelmäßig vor mich hinspreche, auch wenn ich alleine bin. Und natürlich das da. Vor mir fährt einer und biegt plötzlich nach links in eine Straße ein. Oder: Kommt mir, der ich links abbiegen will, geradeaus entgegen, ich warte, er wird immer langsamer und biegt dann irgendwo ab. Auf Autobahnen beim Kolonnenwechsel wird sowieso nicht mehr geblinkt, man muss stets mit abrupt von links oder rechts einscherenden Fahrzeugen rechnen. Und das war definitiv noch nicht so, als ich das Autofahren lernte und in den ersten Jahren danach (damals fuhr ich sehr viel).

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vert, Dienstag, 11. August 2009, 21:40
ich weiß um diesen französischen brauch und verliere in frankreich maximal ein schmunzeln darüber.
spätestens nach ein paar hundert autobahnkilometern könnte aber auch dem verbohrtesten franzmann auffallen, dass man das auch anders machen kann - und offenbar macht.
das pilotieren nahezu historischer kleinwagenboliden ist zugegebenermaßen eine meiner wenigen spezialitäten, die ich wirklich gut kann: ICH HABE EINE MUSE UND ICH WERDE SIE BENUTZEN!

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