[Fortsetzung]
Bei uns standen die LPs in zwei Würfeln aus dunklem Holz auf dem Fußboden. Es waren nicht sehr viele; und besonders gerne und häufig hörten wir in dieser Zeit die beiden Wim-Thoelke-Platten. Es schien mir ein Naturgesetz zu sein, dass auf solchen Platten je ein Lied von Heino, Udo Jürgens und Mireille Mathieu vertreten sein musste, auch Tony Marshall, Jürgen Marcus und Michael Holm gehörten eindeutig zum Inventar. Aber das alles war nichts gegen den einen: Gunter Gabriel. Hey Boss, ich brauch mehr Geld und vor allem der Dreißigtonner Diesel hatten es mir wirklich angetan. Seine Stimme strahlte eine Verwegenheit aus, die mich beeindruckte. Er hieß auch nicht schnöde Günter oder Günther*, nein, die Abwesenheit der Umlautpünktchen ließ den Namen gleich viel ursprünglicher und rauher wirken. Und dann diese Texte aus dem echten, harten Leben - dagegen kam Johnny Hill mit seinem Tränendrücker wirklich nicht an:
Er sei jede Woche von Sonntagabend bis Freitagabend unterwegs, am Wochenende aber daheim bei Frau und Kind, deren gerahmtes Fotografenfoto wie andernorts auf dem Bürotisch hier eben auf dem Armaturenbrett stand. Doch wenn er mal Urlaub habe, stehe er schon drei Tage vor dem Ende wieder "auf dem Hof" und bringe seinen Lastzug auf Vordermann, es jucke ihn dann einfach, da helfe nichts. (So unter Kollegen verstand ich das übrigens genau, schließlich hatte ich auch schon mal einen Transit gefahren).
Der Lastzug rauschte durch die Nacht, es war gemütlich, an der französisch-deutschen Grenze mussten wir die Pässe vorzeigen, meine sanft schlummernde Begleitung gab mir den ihren in die Hand, ich hielt beide hinaus, der Grenzer gab sie mir kurz darauf zurück, der LKW fuhr weiter, wir hatten Deutschland erreicht!
So groß meine Freude darüber auch war, das böse Land unbeschadet hinter mir gelassen zu haben, es mischte sich doch eine leise Melancholie hinein. Vielleicht war es nur die Müdigkeit, vielleicht aber auch das Bedauern darüber, dass die Wege der beiden, ähm, Heimreisenden (ich kann hier nicht ganz frei sprechen) sich bald trennen würden, denn, so hatte sie erzählt, sie würde zunächst in Süddeutschland bleiben und von dort aus noch eine Woche nach Österreich fahren. Die Zeichen standen auf Abschied.
Doch zuvor gab es noch einige frühe Morgenstunden an irgendeiner Autobahnraststätte zu überstehen, die der Fahrzeuglenker relativ unvermittelt mit den Worten: "Ich muss jetzt unbedingt schlafen!" angesteuert hatte. Er wolle maximal zwei Stunden schlafen, schärfte er uns ein, "weckt mich dann um jeden Preis, egal was ich sage, ich muss UNBEDINGT weiterfahren, EGAL, WAS ICH SAGE!"
Die zwei Stunden vergingen irgendwie, man klopfte also an die Fahrertür, hämmerte an die Tür, nichts geschah, man stieg auf den riesigen Reifen und schlug gegen die Seitenscheibe, bis der Fahrer sich plötzlich erhob und wutentbrannt losschrie, was denn sei, ob wir denn TOTAL VERRÜCKT seien, er müsse UNBEDINGT SCHLAFEN, wir sollten sofort VERSCHWINDEN und ihn IN RUHE LASSEN!!! EGAL, WAS ICH VORHIN GESAGT HABE!
Zurück in der Raststätte beratschlagten wir; es wurde hell, man könnte eigentlich versuchen, anders weiterzukommen. Die Idee war nicht schlecht, nur: unser Gepäck befand sich im LKW. Nachdem ich eine weitere Stunde damit verbracht hatte, genug Mut anzusammeln, startete ich also den nächsten Versuch. Ich klopfte und machte möglichst viel Lärm, bis der Fahrer aus dem Schlaf hochschrak und mich verwirrt anstarrte. Ich erklärte ihm die Lage, er sah erschrocken auf die Uhr, schimpfte los, dass wir ihn doch hätten wecken sollen, das habe er doch gesagt, bot uns an, uns noch ein Stück mitzunehmen und tat das dann (nach ausgiebiger Morgentoilette im Rasthaus) auch.
Als er uns an irgendeiner Raststätte hinausließ, war endgültig klar, dass die Wege der Reisenden sich nun würden trennen müssen, die Reisende bekam recht schnell einen Lift in ihre südliche Richtung, der Reisende deutlich später einen in die ganz grob nördliche Richtung, bis zur Raststätte Baden-Baden - immerhin! Wo er nach ein paar Stunden in die Autobahnkirche ging, um Trost zu suchen, verzweifelt angesprochene Autofahrer sich um keinen Preis erweichen ließen, die Abenddämmerung hereinbrach, es windig und eiskalt war, er schließlich einen Querfeldeinmarsch dorthin begann, wo er die Stadt Baden-Baden vermutete, sie irgendwann auch fand, dort den Bahnhof ansteuerte und sein allerletztes Geld für ein Zugticket ausgab. Barfuß war der Nordpol einfach nicht zu bezwingen, nächstes Mal würde er die Badelatschen mitnehmen.
Epilog
Mit der Bahn fuhr ich in die Stadt, in der ich aufgewachsen bin, fand mein Elternhaus leer vor und gab mich dort ausgiebig der Badewanne hin. Danach schlief ich einen Tag durch. Alles war gut.
Es gab da allerdings jemanden, an den ich in den folgenden Tagen viel denken musste, und als das Telefon klingelte und sie ihren Namen nannte, wurde mir gleichzeitig heiß und kalt. Woher kannte sie die Nummer? Und warum rief sie an? Wollte sie nicht nach Österreich? Sollte das etwa heißen ... ? Immerhin musste sie sich große Mühe gegeben haben, herauszufinden, wo ich war und wie man mich erreichen konnte! [Kids: Das war weit vor Internet und Handy.]
Ich war noch nicht ganz fertig damit, meiner Freude über diesen unerwarteten, unverhofften Anruf gebührenden Ausdruck zu verleihen, da klangen aus dem Hörer die folgenden, unvergesslichen Worte:
"Du Idiot hast meinen Reisepass!"
--
*"Gunter Gabriel (* 11. Juni 1942 in Kirchlengern/Westfalen; eigentlich Günther Caspelherr) ..."
Er ist ein Kerl, ein ganzer MannMein Opa kaufte uns LPs mit dem Titel Wim Thoelke präsentiert: Stars und ihre goldenen Hits. Denn von jeder verkauften Schallplatte gingen 2,50 DM an die Aktion Sorgenkind. Die Ausgaben von 1975 und 1976 hatten wir von ihm bekommen, so meine ich, während ich die von 1974 erst etwas später bei meinen anderen Großeltern in dem großen Album entdeckte. Sie besaßen nämlich ein mit beigebraun gemustertem Kunstfell überzogenes Album, größer und dicker als ein Fotoalbum, darin durchsichtige PVC-Hüllen, in die man Schallplatten einlegen und dann durch die Sammlung blättern konnte. Non Stop Dancing, Heimwehmelodie, Platten von Heino und Mozarts Zauberflöte befanden sich darin.
Und sein Zuhause ist die Autobahn
Uuuuh-uhuhuuuu-uhuhuuuuuu
(Gunter Gabriel)
Bei uns standen die LPs in zwei Würfeln aus dunklem Holz auf dem Fußboden. Es waren nicht sehr viele; und besonders gerne und häufig hörten wir in dieser Zeit die beiden Wim-Thoelke-Platten. Es schien mir ein Naturgesetz zu sein, dass auf solchen Platten je ein Lied von Heino, Udo Jürgens und Mireille Mathieu vertreten sein musste, auch Tony Marshall, Jürgen Marcus und Michael Holm gehörten eindeutig zum Inventar. Aber das alles war nichts gegen den einen: Gunter Gabriel. Hey Boss, ich brauch mehr Geld und vor allem der Dreißigtonner Diesel hatten es mir wirklich angetan. Seine Stimme strahlte eine Verwegenheit aus, die mich beeindruckte. Er hieß auch nicht schnöde Günter oder Günther*, nein, die Abwesenheit der Umlautpünktchen ließ den Namen gleich viel ursprünglicher und rauher wirken. Und dann diese Texte aus dem echten, harten Leben - dagegen kam Johnny Hill mit seinem Tränendrücker wirklich nicht an:
Dies ist ein Lied für dich, mein Freund,Es war spät geworden an der spanisch-französischen Grenze. Einer dieser modernen Helden, ein Kapitän der Landstraße, nahm uns dann schließlich mit und versprach hoch und heilig, bis Deutschland durchzufahren. Beeindruckt von der gut ausgestatteten Fahrerkabine, vor allem aber sehr erleichtert, nahmen wir also Platz und verbrachten eine Nacht on the road. Während der Fahrer des Lastzugs sich beim Fahren routiniert Kaffee kochte (man kann gut mit den Knien lenken), per CB-Funk mit seinen Kollegen sprach (es war genau wie in den Liedern!) und zwischendurch Geschichten erzählte (wie z.B. die von seinem letzten Unfall), hatte ich gegen die etwas beengten Platzverhältnisse rein gar nichts einzuwenden, denn ich habe ja schon angedeutet, dass mir meine Reisegefährtin durchaus (Au! Au! Das ist doch schon so lange - au!)
der du Tag für Tag mit einem Laster
auf der Straße liegst,
Junge, für dich habe ich dieses Lied geschrieben!
Er sei jede Woche von Sonntagabend bis Freitagabend unterwegs, am Wochenende aber daheim bei Frau und Kind, deren gerahmtes Fotografenfoto wie andernorts auf dem Bürotisch hier eben auf dem Armaturenbrett stand. Doch wenn er mal Urlaub habe, stehe er schon drei Tage vor dem Ende wieder "auf dem Hof" und bringe seinen Lastzug auf Vordermann, es jucke ihn dann einfach, da helfe nichts. (So unter Kollegen verstand ich das übrigens genau, schließlich hatte ich auch schon mal einen Transit gefahren).
Der Lastzug rauschte durch die Nacht, es war gemütlich, an der französisch-deutschen Grenze mussten wir die Pässe vorzeigen, meine sanft schlummernde Begleitung gab mir den ihren in die Hand, ich hielt beide hinaus, der Grenzer gab sie mir kurz darauf zurück, der LKW fuhr weiter, wir hatten Deutschland erreicht!
So groß meine Freude darüber auch war, das böse Land unbeschadet hinter mir gelassen zu haben, es mischte sich doch eine leise Melancholie hinein. Vielleicht war es nur die Müdigkeit, vielleicht aber auch das Bedauern darüber, dass die Wege der beiden, ähm, Heimreisenden (ich kann hier nicht ganz frei sprechen) sich bald trennen würden, denn, so hatte sie erzählt, sie würde zunächst in Süddeutschland bleiben und von dort aus noch eine Woche nach Österreich fahren. Die Zeichen standen auf Abschied.
Doch zuvor gab es noch einige frühe Morgenstunden an irgendeiner Autobahnraststätte zu überstehen, die der Fahrzeuglenker relativ unvermittelt mit den Worten: "Ich muss jetzt unbedingt schlafen!" angesteuert hatte. Er wolle maximal zwei Stunden schlafen, schärfte er uns ein, "weckt mich dann um jeden Preis, egal was ich sage, ich muss UNBEDINGT weiterfahren, EGAL, WAS ICH SAGE!"
Die zwei Stunden vergingen irgendwie, man klopfte also an die Fahrertür, hämmerte an die Tür, nichts geschah, man stieg auf den riesigen Reifen und schlug gegen die Seitenscheibe, bis der Fahrer sich plötzlich erhob und wutentbrannt losschrie, was denn sei, ob wir denn TOTAL VERRÜCKT seien, er müsse UNBEDINGT SCHLAFEN, wir sollten sofort VERSCHWINDEN und ihn IN RUHE LASSEN!!! EGAL, WAS ICH VORHIN GESAGT HABE!
Zurück in der Raststätte beratschlagten wir; es wurde hell, man könnte eigentlich versuchen, anders weiterzukommen. Die Idee war nicht schlecht, nur: unser Gepäck befand sich im LKW. Nachdem ich eine weitere Stunde damit verbracht hatte, genug Mut anzusammeln, startete ich also den nächsten Versuch. Ich klopfte und machte möglichst viel Lärm, bis der Fahrer aus dem Schlaf hochschrak und mich verwirrt anstarrte. Ich erklärte ihm die Lage, er sah erschrocken auf die Uhr, schimpfte los, dass wir ihn doch hätten wecken sollen, das habe er doch gesagt, bot uns an, uns noch ein Stück mitzunehmen und tat das dann (nach ausgiebiger Morgentoilette im Rasthaus) auch.
Als er uns an irgendeiner Raststätte hinausließ, war endgültig klar, dass die Wege der Reisenden sich nun würden trennen müssen, die Reisende bekam recht schnell einen Lift in ihre südliche Richtung, der Reisende deutlich später einen in die ganz grob nördliche Richtung, bis zur Raststätte Baden-Baden - immerhin! Wo er nach ein paar Stunden in die Autobahnkirche ging, um Trost zu suchen, verzweifelt angesprochene Autofahrer sich um keinen Preis erweichen ließen, die Abenddämmerung hereinbrach, es windig und eiskalt war, er schließlich einen Querfeldeinmarsch dorthin begann, wo er die Stadt Baden-Baden vermutete, sie irgendwann auch fand, dort den Bahnhof ansteuerte und sein allerletztes Geld für ein Zugticket ausgab. Barfuß war der Nordpol einfach nicht zu bezwingen, nächstes Mal würde er die Badelatschen mitnehmen.
Epilog
Mit der Bahn fuhr ich in die Stadt, in der ich aufgewachsen bin, fand mein Elternhaus leer vor und gab mich dort ausgiebig der Badewanne hin. Danach schlief ich einen Tag durch. Alles war gut.
Es gab da allerdings jemanden, an den ich in den folgenden Tagen viel denken musste, und als das Telefon klingelte und sie ihren Namen nannte, wurde mir gleichzeitig heiß und kalt. Woher kannte sie die Nummer? Und warum rief sie an? Wollte sie nicht nach Österreich? Sollte das etwa heißen ... ? Immerhin musste sie sich große Mühe gegeben haben, herauszufinden, wo ich war und wie man mich erreichen konnte! [Kids: Das war weit vor Internet und Handy.]
Ich war noch nicht ganz fertig damit, meiner Freude über diesen unerwarteten, unverhofften Anruf gebührenden Ausdruck zu verleihen, da klangen aus dem Hörer die folgenden, unvergesslichen Worte:
"Du Idiot hast meinen Reisepass!"
--
*"Gunter Gabriel (* 11. Juni 1942 in Kirchlengern/Westfalen; eigentlich Günther Caspelherr) ..."
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monnemer,
Montag, 2. März 2009, 11:42
Schon zuhause? Schade.
Aber vielen Dank für den kurzweiligen Lesespaß.
Aber vielen Dank für den kurzweiligen Lesespaß.
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vert,
Dienstag, 3. März 2009, 01:01
ja, besten dank für das road movie im kopf, kopfkino on the road, also sie wissen schon.
(herr monnemer! da sind sie ja wieder! man sucht sie schon bei mir:
search request: monnemer;-)
(herr monnemer! da sind sie ja wieder! man sucht sie schon bei mir:
search request: monnemer;-)
monnemer,
Dienstag, 3. März 2009, 09:15
(am einfachsten hätte man das mit der Suche in Monnem, da gibt´s die massenhaft. Wenn sie nicht z.B. in einem mittelalterlichen Städtchen wie Gruyère einigermaßen verdutzt vor Museen irgendwelcher Alien-Schöpfer herumstehen. Einen gibt´s auch noch im niederrheinischen Exil, wahrscheinlich schwer heimwehkrank;-)
nnier,
Dienstag, 3. März 2009, 10:23
Bittewas? Museen? Alien-Schöpfer? Der Mystery Park kann's ja nicht sein. Und außerdem haben doch die Außerirdischen uns geschöpft und nicht wir sie. Das weiß ich sehr genau, denn ich habe als Kind ungefähr fünfzig mal diese wissenschaftliche Abhandlung zum Thema gelesen. Also, was ist das für ein Museum?
monnemer,
Dienstag, 3. März 2009, 10:35
Das Museum von HR Giger, dem Alien-Erfinder. Ich kannte den gar nicht. Ein Besuch lohnt auf jeden Fall, bei diesen detailverliebten Surrealisten bekommt man viel zu sehen für´s Eintrittsgeld. Nur ist es nix für Kinder, meine Tochter hatte Alpträume in der Nacht, obwohl ich für meine Verhältnisse recht schnell geschaltet hatte und mit ihr nach draußen ging.
Zitat von Giger aus einer Skizze zu Alien III: "I could kill the audience, when they close their eyes at the best scenes." Gefährlich, dieser Hansruedi.
Zitat von Giger aus einer Skizze zu Alien III: "I could kill the audience, when they close their eyes at the best scenes." Gefährlich, dieser Hansruedi.
monnemer,
Dienstag, 3. März 2009, 10:51
Das ist ganz gut zusammengefasst, besser als die offizielle HP:
http://www.littlegiger.com/articles/files/Juxtapoz_35.pdf
http://www.littlegiger.com/articles/files/Juxtapoz_35.pdf
nnier,
Dienstag, 3. März 2009, 11:19
Verstehe, verstehe. Ich hab' mir nur die Bilder angeguckt (so wie mein Freund A. damals immer bei den Comics). Aber die reichen aus. Ein Kind sollte man wohl nicht mit hineinnehmen. Einmal bin ich nach Krems gefahren, zu einer Ausstellung von Crumb-Originalen. Mein (ganz kleines) Töchterlein sagte dann auch zu mir: "Aber das ist doch schrecklich, oder?" - dabei ging es nur um so etwas.
monnemer,
Dienstag, 3. März 2009, 11:40
Ja, Crumb ist dagegen wohl harmlos.
Ich hab´ja eigentlich mit dieser Giger-Kunst nix am Hut, nur kam die Erkenntnis, dass im Idyll jenseits des Röstigrabens das Grauen haust völlig überraschend.
Am besten hat mir übrigens der Fußboden gefallen, sieht aus wie Linolschnitte, übersät mit bizarren Mustern und das über 3 Stockwerke (ob das jetzt eine Ohrfeige für den Künstler ist?).
Leider spielt meine Frau jetzt mit dem Gedanken das hier auch mal zu probieren.Oje.
Ich hab´ja eigentlich mit dieser Giger-Kunst nix am Hut, nur kam die Erkenntnis, dass im Idyll jenseits des Röstigrabens das Grauen haust völlig überraschend.
Am besten hat mir übrigens der Fußboden gefallen, sieht aus wie Linolschnitte, übersät mit bizarren Mustern und das über 3 Stockwerke (ob das jetzt eine Ohrfeige für den Künstler ist?).
Leider spielt meine Frau jetzt mit dem Gedanken das hier auch mal zu probieren.Oje.
nnier,
Dienstag, 3. März 2009, 11:43
"Das" meint den Fußboden? Bleiben Sie entspannt. Und machen Sie die Tür zu, wenn Sie es nicht mit ansehen können, wie sie sich abplagt beim Linoleumverlegen.
jean stubenzweig,
Dienstag, 3. März 2009, 01:44
Zunächst einmal stelle ich wieder überrascht fest, was Sie doch für ein aufregendes Leben hatten. Früher. Non Stop Dancing, Heimwehmelodie, Platten von Heino und Mozarts Zauberflöte. Und alles auf einer Scheibe. Und das mit dem Naturgesetz, Sie bringen mich überhaupt darauf: Das wäre doch mal einer eingehenden Untersuchung wert. Vielleicht sogar ein Dissertationsthema? Ich wüßte momentan nur noch nicht, welcher Fakultät das zuzuordnen wäre. Physik oder Soziologie? Oder beides? Heutzutage sieht man das ja nicht mehr so eng. Außerdem befinden wir uns ja mit einem Mal mitten in der Evolution. Bei der Gelegenheit ließe sich auch gleich was gegen die Theologen tun. Auf daß sie nicht allzu übermütig werden, jedenfalls die ganz Kreativen.
Und überhaupt steckt in Ihrer gesamten Geschichte soviel Geschichte drinnen. Dann auch noch, ganz zum Schluß, im Epilog, noch ein Stückchen aufkeimender und dann jäh wieder zunichte gemachter Liebe, zugleich verquickt mit Aufklärung (Kids: Das war weit vor Internet und Handy.). Ich bedauere zutiefst, daß sie nun zuende sein soll. Das wird schwer für Sie, das zu überbieten. Ich bin für weiterschreiben.
Möglicherweise sollten wir gemeinsam losziehen. Als Anhalter. Über genügend einmalige Erfahrung verfügen wir ja. (Oder sollten Sie danach je wieder per Autostop gefahren sein? Dann wäre das ja eine andere, eine neue Geschichte.)
Sollten meine Äußerungen etwas seltsam anmuten, fragen Sie – es flirrt seit zwei Tagen etwas Diffuses in meinem Kopf herum. Es ließe sich auch behaupten, ich hätte sie nicht mehr alle beisammen. Irgendwie.
Und überhaupt steckt in Ihrer gesamten Geschichte soviel Geschichte drinnen. Dann auch noch, ganz zum Schluß, im Epilog, noch ein Stückchen aufkeimender und dann jäh wieder zunichte gemachter Liebe, zugleich verquickt mit Aufklärung (Kids: Das war weit vor Internet und Handy.). Ich bedauere zutiefst, daß sie nun zuende sein soll. Das wird schwer für Sie, das zu überbieten. Ich bin für weiterschreiben.
Möglicherweise sollten wir gemeinsam losziehen. Als Anhalter. Über genügend einmalige Erfahrung verfügen wir ja. (Oder sollten Sie danach je wieder per Autostop gefahren sein? Dann wäre das ja eine andere, eine neue Geschichte.)
Sollten meine Äußerungen etwas seltsam anmuten, fragen Sie – es flirrt seit zwei Tagen etwas Diffuses in meinem Kopf herum. Es ließe sich auch behaupten, ich hätte sie nicht mehr alle beisammen. Irgendwie.
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vert,
Dienstag, 3. März 2009, 01:53
nnier,
Dienstag, 3. März 2009, 10:34
Es ging ja ohnehin zu Ende mit der Trampkultur, so dass ich glaube, danach kaum noch per Anhalter unterwegs gewesen zu sein. Mitfahrgelegenheiten, ja, die habe ich noch einige Zeit lang angeboten und genutzt. (Weiterschreiben kann ich hoffentlich trotzdem.)
Ja, ich frage, und mit dem Diffusen hab' ich's ja selber. Dauernd. Erklären Sie sich hier oder gerne per E-Mail! Wenn Sie können. Ich harre.
Ja, ich frage, und mit dem Diffusen hab' ich's ja selber. Dauernd. Erklären Sie sich hier oder gerne per E-Mail! Wenn Sie können. Ich harre.
nnier,
Dienstag, 3. März 2009, 10:36
@vert: Das mit dem Handtuch musste ich erst nachlesen. Ich bin nämlich der, der Per Anhalter durch die Galaxis noch nicht gelesen hat.
vert,
Donnerstag, 5. März 2009, 02:20
erst faust nicht, jetzt den anhalter nicht. hört das denn nie auf?
jean stubenzweig,
Donnerstag, 5. März 2009, 03:00
Jetzt werfen Sie ihm aber alte Geschichten vor ...
@nnier: Es ist nichts besonderes bzw. ruhiger geworden. Ich hatte zwei, drei Tage temporäre Aussetzer, die mich etwas ängstigten und verwirrten. Die Fachfrau meinte allerdings, das sei vermutlich dieses mittlerweile legendäre Virus. Es scheint einige in ähnlicher Weise zu attackieren.
@nnier: Es ist nichts besonderes bzw. ruhiger geworden. Ich hatte zwei, drei Tage temporäre Aussetzer, die mich etwas ängstigten und verwirrten. Die Fachfrau meinte allerdings, das sei vermutlich dieses mittlerweile legendäre Virus. Es scheint einige in ähnlicher Weise zu attackieren.
nnier,
Donnerstag, 5. März 2009, 11:15
"42" kenne ich trotzdem und noch so ein paar Dinge aus dem Buch. Man will mich seit Jahrzehnten dazu bringen, das Buch (bzw. die Bücher) zu lesen, da mir das einfach gefallen müsse. Ich habe auch nichts dagegen. Außer zu wenig Zeit und zu vielen anderen Büchern.
Gute Besserung weiterhin.
Gute Besserung weiterhin.
vert,
Sonntag, 8. März 2009, 19:16
müssen müssen sie gar nix.
lassen sie es mich so sagen: ich könnte mir vorstellen, dass sie es auf gewisse weise beeindruckend lustig fänden. hinterher, also nach der lektüre, wären sie vielleicht der meinung, dass sie fast etwas verpasst hätten, wenn sie nicht auf die wohlmeinenden menschen ihrer umgebung gehört hätten.
lassen sie es mich so sagen: ich könnte mir vorstellen, dass sie es auf gewisse weise beeindruckend lustig fänden. hinterher, also nach der lektüre, wären sie vielleicht der meinung, dass sie fast etwas verpasst hätten, wenn sie nicht auf die wohlmeinenden menschen ihrer umgebung gehört hätten.
venice_wolf,
Mittwoch, 4. März 2009, 11:29
Schade, das die Story so, relativ, schnell zu Ende ging. Beinahe eine "Coast to Coast" Erfahrung... wird es weitere Beiträge in dem Sinn geben?
Reiseschildeungen nach einem realen oder ideellen Ziel? so Richtung Feuer, Luft, Erde, Wasser, oder vielleicht gar zum Südpol?
Reiseschildeungen nach einem realen oder ideellen Ziel? so Richtung Feuer, Luft, Erde, Wasser, oder vielleicht gar zum Südpol?
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nnier,
Mittwoch, 4. März 2009, 12:16
Momentan reise ich ja mehr im Kopf als anderswo herum (Arrive without travelling / See all without looking / Do all without doing).
Irgendwie wird's weitergehen. - Ja, die Rückreise war in erzählter wie in realer Zeit viel schneller als der Hinweg. Und irgendwie wollte ich auch mal fertigwerden. Danke noch mal fürs Anfeuern!
Irgendwie wird's weitergehen. - Ja, die Rückreise war in erzählter wie in realer Zeit viel schneller als der Hinweg. Und irgendwie wollte ich auch mal fertigwerden. Danke noch mal fürs Anfeuern!
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