Mumien, Analphabeten, Diebe.
Du hast's gut, du hast dein Leben noch vor dir.
3 x kurz gelacht!
nnier | 12. Januar 2009 | Topic In echt
Einmal, es war gerade relativ still, fragte mein Mitschüler A. seinen Sitznachbarn B.: "Sag mal, fehlen dir 70 Pfennig?", worauf dieser seine Taschen durchsuchte und antwortete: "Ja! Mir fehlen wirklich 70 Pfennig!"
A., der inzwischen bemerkt hatte, wie ihn alle ansahen, sagte: "Die muss dir jemand geklaut haben!"
Es wurde dann so richtig still.

~

C. wiederum, der einen wirklich bösartigen Stiefvater hatte, der ihn regelmäßig brutal schlug, handelte sich ebenso regelmäßig noch mehr Ärger ein. So hatte er angesetzt, einer Lehrerin ein schlimmes Wort hinterherzurufen - dieses Vorhaben aber mittendrin abgebrochen, als er bemerkte, dass sie noch gar nicht um die Ecke gebogen war, sondern ihn sehr intensiv anstarrte. Wochen später, als sie dem bösen Stiefvater erzählte, dass C. ja auch mal "ein hässliches Wort" zu ihr gesagt habe, protestierte dieser ganz entschieden: "Stimmt doch gar nicht! Ich habe nur 'ALTE HU' gesagt!"

~

Wie ja jeder weiß, wird die originale und in der Tat von keinem Nachahmerprodukt geschmacklich auch nur annähernd erreichte Bihunsuppe "Indonesia" seit 1971 in Barterode gefertigt, und zwar im Unternehmen der Gebrüder S.:

Als J. und D. S. 1960 von ihren Schiffsreisen aus Indonesien zurückkehren, ahnen sie nicht, wie wertvoll das Abschiedsgeschenk ihres javanesischen Arbeitgebers für sie werden soll... Im Gepäck haben die Brüder das Originalrezept der Indonesia Bihunsuppe [...] Der Koch und der Steward eröffnen in Göttingen ein indonesisches Restaurant – und keine zwei Jahre nach ihrer Rückkehr ist die Indonesia Bihunsuppe [...] die erfolgreichste Spezialität auf der Speisekarte. Die Nachfrage nach dem köstlichen Gericht übertrifft alle Vorstellungen, und so entschließen sich die Brüder 1971 zur industriellen Produktion der Bihunsuppe in Barterode, nahe Göttingen.
Beim Zivildienst lernte ich einen Kollegen kennen, der den Nachnamen S. trug und aus Barterode kam. Die Zahnräder in meinem Kopf griffen ineinander, und ich fragte ehrfürchtig: "Wie? Bist du etwa der Sohn von den Gebrüdern S.?"
- "Na ja. Von einem von den Gebrüdern S.!"

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jean stubenzweig, Dienstag, 13. Januar 2009, 06:51
Ach! Ist das eine schöne Geschichte. Von Ihnen gewürzt!

Und das mit der besagten Bihunsuppe kann ich nur bestätigen. Früher, so bis vor etwa gut zehn Jahren habe ich die auch öfter mal gekauft und gerne gegessen. Vor ein paar Wochen bekam ich von meiner Büddenwarderin mal wieder eine Kostprobe. Sie schmeckt immer noch hervorragend. Ich weiß allerdings nicht, ob es im Fertiggerichtebereich Vergleichbares gibt, da ich sowas (nicht mehr) kaufe. – Halt, doch, seit langem, unbedingt und sehr gerne: dieses a href=""http://www.frosta.de/index2_reinheitsgebot.html"">Frostige Gemüse. Ich würze es lediglich nach, da ich ein sehr scharfer Hund bin. Positiv überrascht war in vom Hähnchengeschnetzelten in einer feinen Sauce. Das alles kann ich durchaus empfehlen, vor allem denjenigen, die nie Zeit haben oder manchmal so faul sind wie ich, wenn ich alleine im Büro so vor mich hinhungere.

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nnier, Dienstag, 13. Januar 2009, 09:27
Wenigstens einmal konnte ich der harte Hund sein! Sylvester z.B. gab's die Bihunsuppe regelmäßig, und während das der Schärfe wegen bei anderen Kindern höchstens als Mutprobe durchging, habe ich sie wirklich sehr gerne gegessen (und bekam dann noch die ganzen Reste von denen, die aufgegeben hatten).

Ich habe jahrelang von den legendären Bihunsuppenfesten* in Barterode geträumt, wo man anfangs für angeblich einen Pfennig soviel Bihunsuppe essen konnte, wie man wollte. Das erzählte mir ein Mitschüler, auf den ich deshalb ewig neidisch war. Später hob man den symbolischen Preis ein wenig an, da wohl zu viele Schlauberger tatsächlich den einen Pfennig bezahlten, statt fröhlich für die karitativen Zwecke zu spenden, denen alle Einnahmen zugutekommen sollten. Aber eine schöne Vorstellung war es immer, denn das Zeug ist nun mal nicht ganz billig - ich habe deshalb auch die nachgeahmten Produkte ausprobiert, die man aber allesamt vergessen kann: scharf sind sie irgendwie, das ist aber auch alles.

Übrigens ist beim Originalprodukt die Tiefkühl- der Dosenvariante deutlich überlegen. Man findet sie aber leider nicht überall. Und, als man später seine Produktpalette ausweitete, gab es mal eine "Tomatensuppe scharf", ebenfalls tiefgefroren und sehr gut. Was nicht für alle anderen Produkte aus dem Hause gilt - im Werksverkauf erwarb ich mal eine 24er-Palette Zwiebelsuppendosen, Aktionspreis, ich vertraute auf den guten Namen, aber: Das Zeug war ekelhaft. Die letzten Dosen warf ich weg.

--
*Gibt's immer noch!

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jean stubenzweig, Dienstag, 13. Januar 2009, 11:13
Ich kenne sie nur tiefgefroren. Aber scharf? Na, ich weiß nicht. Oder so: Für Kinder vielleicht. Nein, so herum: Ich bin', vermutlich seit meiner Studentenzeit, als ich durch eine afrikanische Würzschule ging. Allerdings nur bei Gerichten dieser sogenannten exotischeren Art. Ansonsten sollte es der Eigengeschmack sein, der allenfalls etwas verstärkt werden darf. Das funktioniert jedoch nur bei wirklich guten Produkten.

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nnier, Dienstag, 13. Januar 2009, 11:52
Das Gericht lief damals eindeutig unter "scharf" und löste bei vielen wohl ähnliche Empfindungen aus, wie ich sie viele Jahre später mal auf der Insel Amrum hatte, als ich, wohl einem Brauch folgend, einen Strandhafer zur Begrüßung bzw. Inseltaufe trank. Ich bekam ihn mit gleichmütigem Gesichtsausdruck herunter und erntete eine gewisse Anerkennung - meine unmittelbaren Schweißausbrüche konnte ich dabei wohl halbwegs verbergen, und was die Zehen in meinen Schuhen da so anstellten, konnte ja niemand sehen.

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jean stubenzweig, Mittwoch, 14. Januar 2009, 01:47
Wenn ihn der Hafer sticht, geht der Esel an den Strand? Aber an der Nordseeküste, das wissen wir, geschieht ohnehin Seltsames. Auch Gastronomisch. Küste und Nebel und so, zum Beispiel.

Schon wieder als komisch empfinde ich diese Blaue Maus. Wenn ich diesen Namen lese, denke ich zuerst an ein Saarbrücker Theaterchen deselben Namens, das unter den bundesdeutschen Kleinkunstbühnen durchaus einen gewissen Bekanntheitsgrad hatte. Nun frage ich mich, wer da wohl von wem den Namen ausgeliehen hat. Wissen Sie mehr?

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nnier, Mittwoch, 14. Januar 2009, 09:43
Küstennebel habe ich wahrscheinlich noch nie getrunken, das ist doch ein Anisschnaps aus der Schmiede, die auch Unsägliches wie Kleiner Feigling produziert?

Ein Freund hat einige Zeit auf dieser Insel gelebt und ich hab' ihn dort besucht. Die Blaue Maus ist, soweit ich weiß, einfach die Kneipe, die man mal besucht haben muss, und das lustige Logo findet man, wenn man erst mal drauf achtet, gelegentlich als Aufkleber auf Autos. Zum Stichwort habe ich im Internet gestern die Information gefunden, dass die Kneipe bereits 1950 eröffnet wurde, zunächst unter einem anderen Namen. Aber, so konnte man lesen, "inoffiziell" hieß sie schon bald Blaue Maus. Wann sie offiziell umbenannt wurde, habe ich nicht herausbekommen.

Ich erinnere mich an einen recht sympathischen Laden, der natürlich auch reichlich von sauflustigen Touristen aufgesucht wird. Auf der Internetseite kommt das Norddeutsche übrigens gut durch:
Hallo Mausfans!

Öffnungszeiten:
ab 20 Uhr

Mittwoch und Donnerstag ist zu!!!

Wir wünschen Allen ein gesundes, neues Jahr.

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