Ein Vergleich der beiden Seiten zeige, dass sie virtuell identisch seien.
Man muss ja nicht jede Vokabel kennen, ich tue das auch nicht - aber wenn man so einen Artikel für die FAZ schreibt, liest den dann keiner vor der Veröffentlichung durch? Fragt sich denn keiner, was "virtuell identisch" eigentlich heißen soll?
("Virtually" heißt "so gut wie", "fast", "geradezu"! Die beiden Seiten seien also "geradezu identisch", klagt der Kläger!)
Man muss ja nicht jede Vokabel kennen, ich tue das auch nicht - aber wenn man so einen Artikel für die FAZ schreibt, liest den dann keiner vor der Veröffentlichung durch? Fragt sich denn keiner, was "virtuell identisch" eigentlich heißen soll?
("Virtually" heißt "so gut wie", "fast", "geradezu"! Die beiden Seiten seien also "geradezu identisch", klagt der Kläger!)
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bvg-kunde,
Sonntag, 20. Juli 2008, 20:06
Was gibt's gegen fettendes Haar?
Ich mein, wenn man welches hat.
Ich mein, wenn man welches hat.
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nnier,
Sonntag, 20. Juli 2008, 20:20
Ich hatte stets den Verdacht, die geschätzte Leserschaft mit solchen Sprachbesserwissereien entsetzlich zu langweilen. Herzlichen Dank für diesen subtilen Hinweis zum Thema Themenwechsel! (Oder haben Sie sich einfach in der Tür geirrt?)
vert,
Sonntag, 20. Juli 2008, 21:27
machen sie mal hübsch so weiter, wie sie's gerne hätten.
ich hoffe, sie erzählen ihre geschichten, gedankensplitter, dialoge und (musik-)betrachtungen auch ein wenig für sich selbst.
natürlich freut man sich, wenn es auch jemand lesen will, aber so weit, dass sie sich in der form oder themenauswahl dafür verbiegen, sollten sie auf keinen fall gehen.
es ist schließlich ihr digitales wohnzimmer und selbst wenn sie röhrende hirsche an die wand hängten, geht das maximal ihre freunde was an. hören sie auf keinen fall auf dahergelaufene kommentatoren.
wie mich zum beispiel;-)
ich hoffe, sie erzählen ihre geschichten, gedankensplitter, dialoge und (musik-)betrachtungen auch ein wenig für sich selbst.
natürlich freut man sich, wenn es auch jemand lesen will, aber so weit, dass sie sich in der form oder themenauswahl dafür verbiegen, sollten sie auf keinen fall gehen.
es ist schließlich ihr digitales wohnzimmer und selbst wenn sie röhrende hirsche an die wand hängten, geht das maximal ihre freunde was an. hören sie auf keinen fall auf dahergelaufene kommentatoren.
wie mich zum beispiel;-)
bvg-kunde,
Sonntag, 20. Juli 2008, 21:58
Genau. Ein Shampoo gegen fettendes Hirschfell ist immer gut. "Vertpoo" z.B. wäre ein guter Markenname.
nnier,
Montag, 21. Juli 2008, 20:25
Dieser Kommentarthread zeigt Tendenzen ins Davidlynchhafte. Wunderschön! Wunderschön! Und das Bild [Fisch] ist gran-di-os gut, ganz ernsthaft!
vert,
Mittwoch, 23. Juli 2008, 02:23
jean stubenzweig,
Mittwoch, 23. Juli 2008, 05:58
Ich will hier ja nicht weiter stören. Aber ich bin ein wenig verstört wegen der hier aus dem Englischen abgeleiteten Übersetzung. Ich denke dabei eher an virtuel(l) = möglich. Demnach könnte das dann auch heißen: «möglich(erweise) identisch».
Eines ist jedoch klar: Da hat Herr Holger Schmidt sich sprachlich ein wenig arg verhoben. Andererseits: Wir wissen doch, daß auch die FAZ sich keinen Schlußredakteur mehr leisten kann.
Eines ist jedoch klar: Da hat Herr Holger Schmidt sich sprachlich ein wenig arg verhoben. Andererseits: Wir wissen doch, daß auch die FAZ sich keinen Schlußredakteur mehr leisten kann.
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nnier,
Mittwoch, 23. Juli 2008, 10:48
Lieber Herr Stubenzweig, Sie sind hier herzlich willkommen (auch einen David-Lynch-Film kann man ja zwischendurch anhalten)!
Für mich lag die Vermutung nahe, dass der (US-amerikanische) Kläger dem Beklagten vorwerfe, seine Website sei mit der eigenen "virtually identical". Und, so wenig ich mich mit Facebook und StudiVZ auch auskenne, dies scheint auch der Kern der Klageschrift zu sein, denn es wird überall berichtet, dass StudiVZ "genau wie Facebook, nur rot statt blau" aussehe, bzw. exakt die gleichen Funktionen biete.
Was die Schlussredaktion angeht, haben Sie sicherlich recht; ich persönlich suche nicht nach Fehlern, fühle mich aber immer öfter im Lesefluss gestört, wenn mir Rechtschreib- und Grammatikfehler in Spiegelartikeln oder, wie hier in der faz, das irritierende überflüssige Leerzeichen ("Otto Witz" etc.), Fehlleistungen wie "Trekker" (so nennen sich die Anhänger der Serie Star Trek) statt des gemeinten "Trecker" (= Traktor) und Unsauberkeiten wie "sozialpädagogisch natürlich ganz entsetzlichen Witz" (gemeint: "pädagogisch") präsentiert werden. Leider lese ich zu selten die gedruckte Ausgabe, um beurteilen zu können, wie dort die Lage ist.
Für mich lag die Vermutung nahe, dass der (US-amerikanische) Kläger dem Beklagten vorwerfe, seine Website sei mit der eigenen "virtually identical". Und, so wenig ich mich mit Facebook und StudiVZ auch auskenne, dies scheint auch der Kern der Klageschrift zu sein, denn es wird überall berichtet, dass StudiVZ "genau wie Facebook, nur rot statt blau" aussehe, bzw. exakt die gleichen Funktionen biete.
Was die Schlussredaktion angeht, haben Sie sicherlich recht; ich persönlich suche nicht nach Fehlern, fühle mich aber immer öfter im Lesefluss gestört, wenn mir Rechtschreib- und Grammatikfehler in Spiegelartikeln oder, wie hier in der faz, das irritierende überflüssige Leerzeichen ("Otto Witz" etc.), Fehlleistungen wie "Trekker" (so nennen sich die Anhänger der Serie Star Trek) statt des gemeinten "Trecker" (= Traktor) und Unsauberkeiten wie "sozialpädagogisch natürlich ganz entsetzlichen Witz" (gemeint: "pädagogisch") präsentiert werden. Leider lese ich zu selten die gedruckte Ausgabe, um beurteilen zu können, wie dort die Lage ist.
jean stubenzweig,
Mittwoch, 23. Juli 2008, 11:46
Sie haben wohl recht, was den Sachverhalt Facebook versus StudiVZ betrifft. Ich hatte nicht bedacht, daß es sich dabei ja um eine Auseinandersetzung handelt, die von US-amerikanischer Seite ausgeht.
Was den «Otto Witz» angeht: Ich kann es nicht mit der alten Tante FAZ «überein bringen», die ja eigentlich für die guten und wahren Werte steht, kann es nicht glauben (wollen). Und dann Minkmar, eigentlich ja nicht eben ein Baumschüler ...
Nein, es verhält sich wohl schlichter, und wir sind wieder beim Schlußredakteur oder Korrektor, die es beide nicht mehr gibt (was einiges ans Tageslicht befördert). Herr Minkmar hackt seinen Text in seine FAZ-formatierte Digitalisierungsmaschine, liest ihn nicht mehr, da er sich auf die allwissende Weichware verläßt, der er ihn anvertraut, seinen Witz. Die sagt sich: aha, deutsch, neue Rechtschreibung. Sie erledigt das so, wie die Programmierlehrer des Neuschreib sie's gelehrt haben: nach dem Internet*. Also wird sie's schon recht machen, und rechtmachen kann man's ohnehin keinem mehr so recht, also jedes dritte Wort in der Mitte durchschneiden, imprimatur. Da hilft auch keine Browning (Spielzeug-)Pistole mehr.
Daß Sie kein Sprachkrittler sind, das habe ich mitbekommen, da ich heimlich hier mitlese. Und was den zweiten Absatz Ihrer Antwort im allgemeinen betrifft: Meine Güte! Täglich aufs neue nehme ich mir vor, mich darüber nicht mehr zu ärgern. Aber es gelingt mir einfach nicht ...
Also: Nicht entschuldigen. Marchand, marchand !
*Wenn der Freund erzählt, einer seiner Studenten habe ihm — einige! Jahre ist das bereits her — auf eine (etwas) schlechte(re) Note für seine Dissertationsschrift entgegnet, er solle sich doch nicht so haben wegen der paar Rechtschreibfehler (schlappe fünfzehn pro Seite; ist ja auch nicht so schrecklich viel für einen Doktoranden der Germanistik), er solle doch mal ins Internet schauen ... (Sitten und Gesetze)
Was den «Otto Witz» angeht: Ich kann es nicht mit der alten Tante FAZ «überein bringen», die ja eigentlich für die guten und wahren Werte steht, kann es nicht glauben (wollen). Und dann Minkmar, eigentlich ja nicht eben ein Baumschüler ...
Nein, es verhält sich wohl schlichter, und wir sind wieder beim Schlußredakteur oder Korrektor, die es beide nicht mehr gibt (was einiges ans Tageslicht befördert). Herr Minkmar hackt seinen Text in seine FAZ-formatierte Digitalisierungsmaschine, liest ihn nicht mehr, da er sich auf die allwissende Weichware verläßt, der er ihn anvertraut, seinen Witz. Die sagt sich: aha, deutsch, neue Rechtschreibung. Sie erledigt das so, wie die Programmierlehrer des Neuschreib sie's gelehrt haben: nach dem Internet*. Also wird sie's schon recht machen, und rechtmachen kann man's ohnehin keinem mehr so recht, also jedes dritte Wort in der Mitte durchschneiden, imprimatur. Da hilft auch keine Browning (Spielzeug-)Pistole mehr.
Daß Sie kein Sprachkrittler sind, das habe ich mitbekommen, da ich heimlich hier mitlese. Und was den zweiten Absatz Ihrer Antwort im allgemeinen betrifft: Meine Güte! Täglich aufs neue nehme ich mir vor, mich darüber nicht mehr zu ärgern. Aber es gelingt mir einfach nicht ...
Also: Nicht entschuldigen. Marchand, marchand !
*Wenn der Freund erzählt, einer seiner Studenten habe ihm — einige! Jahre ist das bereits her — auf eine (etwas) schlechte(re) Note für seine Dissertationsschrift entgegnet, er solle sich doch nicht so haben wegen der paar Rechtschreibfehler (schlappe fünfzehn pro Seite; ist ja auch nicht so schrecklich viel für einen Doktoranden der Germanistik), er solle doch mal ins Internet schauen ... (Sitten und Gesetze)
nnier,
Freitag, 25. Juli 2008, 02:46
Zur Digitalisierungsmaschine: Die automatische Rechtschreibkorrektur [jetzt muss ich lachen: genau dieses Wort wird gerade rot unterstrichen! Ich protokolliere mal mit] verleitet in der Tat extrem zur Getrenntschreibung [rot].
Vermutlich existiert in den Tiefen dieser Programme ein Wörterbuch, mit dem die gerade eingegebene Buchstabengruppe [rot; na gut, ich lass es] nach jedem Tastendruck, bzw. nach einem Leerzeichen, abgeglichen wird. Bei Komposita scheint die Programmierung dann schnell zu versagen; und wenn ich mir so ein Programm vorstelle, kann es auch kaum anders sein - denn die Kombinationsmöglichkeiten sind ja nahezu endlos (von Problemen wie dem Fugen-"s" usw. mal zu schweigen). Die roten Unterstreichungen sollte man also als das interpretieren, was sie sind: Den Hinweis, dass das Programm diese Buchstabengruppe nicht kennt! Das kann eine sinnvolle Hilfe beim schnellen Tippen von Texten sein (ich vertippe mich z.B. häufig und sehe dann sofort, dass ich versehentlich "ganau" geschrieben habe). Mehr aber auch nicht.
Ihren verlinkten Artikel ("Sitten und Gesetze") habe ich mit Vergnügen gelesen.
(Die Bushaltestelle vor meiner Schule hieß übrigens Baumschulenweg.)
Vermutlich existiert in den Tiefen dieser Programme ein Wörterbuch, mit dem die gerade eingegebene Buchstabengruppe [rot; na gut, ich lass es] nach jedem Tastendruck, bzw. nach einem Leerzeichen, abgeglichen wird. Bei Komposita scheint die Programmierung dann schnell zu versagen; und wenn ich mir so ein Programm vorstelle, kann es auch kaum anders sein - denn die Kombinationsmöglichkeiten sind ja nahezu endlos (von Problemen wie dem Fugen-"s" usw. mal zu schweigen). Die roten Unterstreichungen sollte man also als das interpretieren, was sie sind: Den Hinweis, dass das Programm diese Buchstabengruppe nicht kennt! Das kann eine sinnvolle Hilfe beim schnellen Tippen von Texten sein (ich vertippe mich z.B. häufig und sehe dann sofort, dass ich versehentlich "ganau" geschrieben habe). Mehr aber auch nicht.
Ihren verlinkten Artikel ("Sitten und Gesetze") habe ich mit Vergnügen gelesen.
(Die Bushaltestelle vor meiner Schule hieß übrigens Baumschulenweg.)
jean stubenzweig,
Freitag, 25. Juli 2008, 06:08
Arbeiten Sie ernsthaft mit Rechtschreibkorrekturprogramm? Allein das Gekringele würde mich wahnsinnig machen.
Etwas konkreter zur Zeitungsmacherweichware: Bei den (größeren) Blättern hat man in der Regel selbstgeschriebene Programme. In die kippt der Autor sie hinein, so er von außerhalb kommt per eMail, wenn er am Schreibtisch sitzt und es schnell gehen muß, wird er vermutlich direkt hineinschreiben. Letzteres wird wohl am häufigsten der Fall sein.
Diese Programme filtern dann entsprechend. Und da ein Programm immer nur so gut ist wie sein Programmierer, kommt Demgemäßes hinten raus. Wenn jedoch der Autor selbst unwirkliche Wahrheiten hineingibt, steigt auch das beste aller Programme aus. Das wissen wir ja: Die Maschine führt nur aus, was ihr eingehaucht wurde ...
Das größte Problem dürfte sich jedoch aus der Tatsache ergeben, daß keine Fahnenkorrektur mehr vorgenommen wird, also letztlich niemand mehr liest. Und wenn der Autor Lägestanikher ist, dann bleibt nur der Automat. Aber der – siehe oben.
Und: Vielleicht hätte Minkmar in die Schule gehen sollen, die eine Bushaltestelle mit dem Namen Baumschulenweg trägt (trug?).
Etwas konkreter zur Zeitungsmacherweichware: Bei den (größeren) Blättern hat man in der Regel selbstgeschriebene Programme. In die kippt der Autor sie hinein, so er von außerhalb kommt per eMail, wenn er am Schreibtisch sitzt und es schnell gehen muß, wird er vermutlich direkt hineinschreiben. Letzteres wird wohl am häufigsten der Fall sein.
Diese Programme filtern dann entsprechend. Und da ein Programm immer nur so gut ist wie sein Programmierer, kommt Demgemäßes hinten raus. Wenn jedoch der Autor selbst unwirkliche Wahrheiten hineingibt, steigt auch das beste aller Programme aus. Das wissen wir ja: Die Maschine führt nur aus, was ihr eingehaucht wurde ...
Das größte Problem dürfte sich jedoch aus der Tatsache ergeben, daß keine Fahnenkorrektur mehr vorgenommen wird, also letztlich niemand mehr liest. Und wenn der Autor Lägestanikher ist, dann bleibt nur der Automat. Aber der – siehe oben.
Und: Vielleicht hätte Minkmar in die Schule gehen sollen, die eine Bushaltestelle mit dem Namen Baumschulenweg trägt (trug?).
nnier,
Freitag, 25. Juli 2008, 12:39
> Arbeiten Sie ernsthaft mit Rechtschreibkorrekturprogramm?
Je nachdem; oft hat man ja nicht einmal mehr die Wahl, wie z.B. jetzt, da ich einen fremden Computer zur Eingabe nutze und der Firefox-Browser ungefragt das Wort "Rechtschreibkorrekturprogramm" rot unterstreicht.
Ich nutze es vor allem für E-Mails an der Arbeit, die oft in Eile geschrieben werden müssen (und bei mir dann noch mit Zweifingersuchsystem).
Worüber ich schon heftige Diskussionen geführt habe, sind die Auswirkungen auf junge Schüler. Die Lehrer erwarten heutzutage, dass Hausarbeiten mit dem Computer getippt werden. Ich bin der Ansicht, dass dadurch sehr viele Fehler, die die Schüler machen, unentdeckt bleiben (und daher auch nichts dazugelernt werden kann). Man tippt ein Wort ein, es wird rot unterstrichen, die Autokorrektur schlägt zu und niemand hat es je gesehen. Ich finde das fatal.
Dazu noch: In einem gewissen Alter ist es nicht nur schön, sondern auch sinnvoll, wenn z.B. rein lautgetreu geschrieben wird. Man sieht daran, dass das Kind die Beziehung von Zeichen und Laut verstanden hat und dass es gewisse Regeln erkennt und anwendet. Wenn nun meine Kinder, als sie kleiner waren, unbedingt am Computer "Word" verwenden wollten, habe ich die Autokorrektur immer ausgeschaltet. Eine Rechtschreibprüfung wäre nicht nur frustrierend gewesen, sondern hätte auch viel zu früh die Ausnahmen statt der Regeln gelehrt etc.
Das Gegenargument ist ja immer: "Aber heutzutage ist es nun mal so, und im Beruf können sie das ja auch benutzen". Ich persönlich finde die Vorstellung grausig, dass immer "intelligentere" Programme aus immer gröber hingeschluderten Buchstabengruppen Rechtschreibung und Grammatik herleiten sollen. Über Bedeutungsverschiebungen durch Worttrennungen wie bei "rechtmachen " vs. "recht machen" brauchen wir dann nicht mehr zu sprechen.
Je nachdem; oft hat man ja nicht einmal mehr die Wahl, wie z.B. jetzt, da ich einen fremden Computer zur Eingabe nutze und der Firefox-Browser ungefragt das Wort "Rechtschreibkorrekturprogramm" rot unterstreicht.
Ich nutze es vor allem für E-Mails an der Arbeit, die oft in Eile geschrieben werden müssen (und bei mir dann noch mit Zweifingersuchsystem).
Worüber ich schon heftige Diskussionen geführt habe, sind die Auswirkungen auf junge Schüler. Die Lehrer erwarten heutzutage, dass Hausarbeiten mit dem Computer getippt werden. Ich bin der Ansicht, dass dadurch sehr viele Fehler, die die Schüler machen, unentdeckt bleiben (und daher auch nichts dazugelernt werden kann). Man tippt ein Wort ein, es wird rot unterstrichen, die Autokorrektur schlägt zu und niemand hat es je gesehen. Ich finde das fatal.
Dazu noch: In einem gewissen Alter ist es nicht nur schön, sondern auch sinnvoll, wenn z.B. rein lautgetreu geschrieben wird. Man sieht daran, dass das Kind die Beziehung von Zeichen und Laut verstanden hat und dass es gewisse Regeln erkennt und anwendet. Wenn nun meine Kinder, als sie kleiner waren, unbedingt am Computer "Word" verwenden wollten, habe ich die Autokorrektur immer ausgeschaltet. Eine Rechtschreibprüfung wäre nicht nur frustrierend gewesen, sondern hätte auch viel zu früh die Ausnahmen statt der Regeln gelehrt etc.
Das Gegenargument ist ja immer: "Aber heutzutage ist es nun mal so, und im Beruf können sie das ja auch benutzen". Ich persönlich finde die Vorstellung grausig, dass immer "intelligentere" Programme aus immer gröber hingeschluderten Buchstabengruppen Rechtschreibung und Grammatik herleiten sollen. Über Bedeutungsverschiebungen durch Worttrennungen wie bei "rechtmachen " vs. "recht machen" brauchen wir dann nicht mehr zu sprechen.
jean stubenzweig,
Samstag, 26. Juli 2008, 07:16
Wie? Was?
Ob mir das jemand erklären kann, weshalb Hausarbeiten mit dem Computer geschrieben werden müssen? Davon mal abgesehen, daß es doch sicherlich noch immer Haushalte mit ohne Computer geben wird und unsereins sich fragt, was die wohl machen. Sind das die Vorboten zur Abschaffung der Handschrift, werden wir demnächst direkt in den Kopf des Gegenübers schreiben? Ouf! Mit Grausen denke ich daran, wie diese ewige Maschinenschreiberei mir meine früher mal ansehnliche Schrift verunstaltet hat, wie sehr ich heute damit zu kämpfen habe, längere Textstrecken per Hand zu notieren!
Das ist das eine. Zum anderen habe ich nichts weiter hinzuzufügen – bis vielleicht auf meinen erneut aufkeimenden Ärger über eine (Rechtschreib-)Reform, die den einstmals lediglich schiefen Turm von PISA definitiv umgeschmissen hat, indem sie das Fundament aufs unterste Niveau absinken ließ (siehe oben bzw. Sitten und Gesetze). Ich verstehe es einfach nicht! Wir haben es doch auch gelernt ...
Ob mir das jemand erklären kann, weshalb Hausarbeiten mit dem Computer geschrieben werden müssen? Davon mal abgesehen, daß es doch sicherlich noch immer Haushalte mit ohne Computer geben wird und unsereins sich fragt, was die wohl machen. Sind das die Vorboten zur Abschaffung der Handschrift, werden wir demnächst direkt in den Kopf des Gegenübers schreiben? Ouf! Mit Grausen denke ich daran, wie diese ewige Maschinenschreiberei mir meine früher mal ansehnliche Schrift verunstaltet hat, wie sehr ich heute damit zu kämpfen habe, längere Textstrecken per Hand zu notieren!
Das ist das eine. Zum anderen habe ich nichts weiter hinzuzufügen – bis vielleicht auf meinen erneut aufkeimenden Ärger über eine (Rechtschreib-)Reform, die den einstmals lediglich schiefen Turm von PISA definitiv umgeschmissen hat, indem sie das Fundament aufs unterste Niveau absinken ließ (siehe oben bzw. Sitten und Gesetze). Ich verstehe es einfach nicht! Wir haben es doch auch gelernt ...
nnier,
Samstag, 26. Juli 2008, 14:13
Um Mißverständnissen vorzubeugen: "Hausarbeiten" sind bei mir etwas anderes als "Hausaufgaben" (in anderen Teilen unseres Landes werden diese Begriffe meines Wissens synonym verwendet). Ersteres sind größere Arbeiten, oft gemeinschaftlich zu erstellende Schriftstücke zu Projektthemen, Referaten usw.; letzteres die normalen, täglichen Pflichtübungen. So weit ist es also noch nicht, dass auch diese mit dem Computer angefertigt werden müssen. (Wenngleich mir auch diese Möglichkeit durchaus in Sichtweite scheint; ist es doch auch viel bequemer für die Lehrkräfte, besser vergleichbar, quantifizierbar, man kann sie per E-Mail einsenden und zentral auswerten lassen).
Was die Frage nach den computerlosen Haushalten angeht: Es wird mit großer Selbstverständlichkeit erwartet, dass es einen Rechner und Drucker im Haushalt gebe. Subtext: Eltern tun ihren Kindern sonst Böses an. Seit Jahren herrscht ja diese doch manchmal reichlich naive Computereuphorie in den Schulen ("Schulen ans Netz" etc.), und man kann sich nur wundern, wie sehr das Ding zum Fetisch erhoben wird.
Was die Frage nach den computerlosen Haushalten angeht: Es wird mit großer Selbstverständlichkeit erwartet, dass es einen Rechner und Drucker im Haushalt gebe. Subtext: Eltern tun ihren Kindern sonst Böses an. Seit Jahren herrscht ja diese doch manchmal reichlich naive Computereuphorie in den Schulen ("Schulen ans Netz" etc.), und man kann sich nur wundern, wie sehr das Ding zum Fetisch erhoben wird.
vert,
Samstag, 26. Juli 2008, 23:37
...mit dem einhergehenden problem sozialer selektion beim erlernen dieser kulturtechnik.
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