Mumien, Analphabeten, Diebe.
Du hast's gut, du hast dein Leben noch vor dir.
Dienstag, 30. November 2010
Stimmhafter uvularer Frikativ
nnier | 30. November 2010 | Topic Sprak
Berge spucken Lava aus in den silberklaren Mond.
Aschenregen fällt auf uns
Die Erde hat Milliarden Volt
Dass ich von den angeblich fünf verschiedenen Aussprachevarianten des Buchstabens R in der deutschen Sprache nicht nur eine kenne, habe ich ja schon mal erzählt. Ich als Hochdeutscher bevorzuge natürlich das etwas langweilige Zäpfchen-R, bin aber durchaus in der Lage, diesen Konsonanten auch englisch oder spanisch zu intonieren; notfalls bekomme ich das Ding auch auf Fränkisch oder Bairisch heraus, wenngleich man meine diesbezüglichen Versuche bestenfalls amateurhaft nennen kann.
Kontinente rasen dann in Sekunden auf sich zu.
Wer sieht noch den letzten Blitz dann vor dieser Explosion ?
Woran ich hingegen komplett scheitere: Müntefering. Ich habe keine Ahnung, wie man diesen Laut so erzeugt, dass er natürlich klingt und nicht nach einem schlechten Kabarettisten. Stellen Sie sich bitte z.B. das Wort "Kabarettist" mal auf Münteferingsch vor. Es ist kein rollendes R wie bei Rubenbauer, es scheint irgendwie seitlich unterhalb der Zunge zu entstehen, ich habe keine Ahnung.
Dann hat kein Sprengkopf mehr irgendwo ein letztes Ziel.
Bleibt dies nur Utopie? Rotes Telefon
Wenn du versagst.
Die absolut bescheuerten Zeilen, die hier zwischendurch eingestreut sind, habe ich nach Jahrzehnten heute mal wieder im Radio gehört. Ich war fassungslos. Wie ernsthaft Peter Maffay damals den zornigen, jungen Mann gegeben hat, hatte ich wirklich verdrängt. Ein solch dräuendes Geschwurbel, den ganzen Duktus und diese ironiefreie Art des Vortrags muss man erst mal zustandebringen!
Atlantis kommt jetzt hoch
Doch wo bleibt der Mensch
Der sich daran freut?
(Mach mal was Endzeitmäßiges, Peter, das ist gerade in.) Aber wie soll man auf den Text achten, wenn man beim Hören ständig grübeln muss: Wie zum Teufel fabriziert der ein solches R? Der unkundige Imitator, nehmen wir mal Stefan Raab, macht es sich ja viel zu leicht, wenn er dieses einfach "englisch" ausspricht. Muss man aus Siebenbürgen stammen, um das hinzubekommen?
Wenn die Meere untergehn
Und die Erde bricht.
Und die Erde bricht. Bricht. Wer das nachmachen kann, hat meinen R-, äh, R-, Entschuldigung, Res-, verdammt! RESPEKT!

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Montag, 29. November 2010
250000 + 1
nnier | 29. November 2010 | Topic Gelesn


Im Gegensatz zu anderen hätte ich durchaus erwartet, dass die Beatlesverkäufe bei iDings unter den Erwartungen bleiben, und was mich, auch nach einem nachrichtenlosen Langwochenende unter dem Meeresspiegel, ebensowenig überrascht, sind diese 250000 geheimen Botschaften ("Der deutsche Außenminister kommt ein wenig unbeherrscht rüber", "Berlusconi macht private Dinger", "Putin auch"), früher musste ich ja dauernd heimlich zu dem toten Briefkasten da laufen, in der Zeit, wenn sich der Agent mit dem Doppelagenten und den Leuten von der Abwehr getroffen hat, in dieser einen Kneipe, das war noch echte Arbeit - Trenchcoat raus, Zeitung vors Gesicht, immer schön an den Mantelkragen denken, dann die Umschläge da rausfingern, der Topf mit dem Wasser kochte unterdessen schon - da ist das heute, muss ich sagen, schon bequemer mit Google, die haben da halt alle ihre Accounts und ich les dann ab und zu mal drüber, obwohl man das Flair natürlich irgendwo auch vermisst, sag ich mal, ich träum ja noch manchmal von meiner ersten Knopflochkamera und wie ich mich da über die Dokumente gebeugt hab, das kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen - ich bin echt noch persönlich rein damals beim Facharzt für Geschlechtskrankheiten und hab die Dame im Vorzimmer abgelenkt, in der Registratur rumgesucht und klickediklick, nicht wahr, oder bei dem einen Psychiater da die Wanzen installiert - direkt im Sofa!, und aus Spaß habe ich ihm in der Stunde noch erzählt, ich hätte voll die Paranoia von wegen man könnte uns abhören, ha ha, und er immer so: Mhm, mhm, und wie dann später der Staatsminister da lag, hö, da saß ich dann mit meinen Kopfhörern auf dem Dachboden, ne, und ich dann immer so: Mhm, mhm. Hö.

Ich sach mal ich halt mich da auch raus, ne, ich guck mir nicht alles an, da liegen ja immer diese Akten rum in der Zentrale, "Wer Kennedy erschoss", "Glühbirne, die nie kaputtgeht", "Was mit Horst Köhler eigentlich plötzlich los war", so Sachen - was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß, aber heute früh, da stolperte ich dann doch über was, das ist heiß, das kann ich Ihnen nur sagen, wenn Sie mir ab-so-lu-te Verschwiegenheit garantieren, weil, also, ich habe Ihr Wort:
Die Beatles haben sich nie getrennt.

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Dienstag, 23. November 2010
Klaus Müller
nnier | 23. November 2010 | Topic In echt






















































Mein Vorname ist heute kein ungewöhnlicher mehr. Als Kind aber wurde ich häufig, nach meinem Geschmack: Viel zu oft, gefragt: Wie heißt du? Was ist das für ein Name? Und wie heißt du richtig?

Das brauchten gar nicht die schwerhörigen Cousinen meiner Uroma zu sein, von denen mich eine immer wieder fragte: Wie heißt du denn? Und ich gab Antwort. Ja, wie heißt du denn? Und ich gab laut Antwort. Wie heißt du? Und ich schrie Antwort. "Heißt du vielleicht Oliver?", fragte sie, und ich wandte mich verzweifelt ab, weil von allen Namen der Welt, wäre meiner der Nordpol, "Oliver" der Südpol wäre.

Ich heiße eigentlich so wie ich heiße, im Ausweis aber steht ein längerer Name, da meiner oft als Kurz- oder Spitzname verstanden wurde, auch wenn das heute keiner mehr so sieht. Folglich kam ich regelmäßig in die Situation, dass ich mit diesem langen Namen angesprochen wurde, auch von meinem Grundschullehrer, in dessen Liste ich natürlich so geführt wurde, und ich traute mich nicht, ihn darauf anzusprechen, bis es eine Mitschülerin tat, die mich nach einigen Wochen zu Hause besucht und ganz erstaunt gefragt hatte: Wie nennen deine Eltern dich?

Es hat mich damals oft gestört, keinen "normalen" Namen zu haben, und oft wünschte ich mir, ich hieße Klaus Müller oder dergl., damit ich einfach einmal ohne Nachfrage meinen Namen nennen könnte.

Vor der Geburt meines Sohnes sprach ich mit der Oma, die ihre Meinung kundtat, wir sollten unserem Kind "nicht so einen komplizierten Namen geben, den keiner aussprechen kann", und während ich an indianisch-indisch-esoterische Kreationen wie Cosma Shiva, Vishnu oder Gopal Venu dachte, fuhr sie fort: "... so wie Sven."

"Hier oben heißen Sie alle Sven", entgegnete ich, aber mein sprachliches Einfühlungsvermögen ins Süddeutsche reicht weit genug, um zu erahnen, wie seltsam ein solcher Name für dortige Ohren klingt, wo man Hermann, Josef oder Eduard heißt.

Es ist kein "normaler" Name geworden, soviel sei verraten, es ist ein Name geworden, den ich schön finde und den man aussprechen kann, nach dessen Herkunft gelegentlich gefragt wird, über den er sich noch nicht beschwert hat, und überhaupt wünscht sich mancher Klaus Müller vielleicht, er hieße Gopal Venu.

Seit kurzem kenne ich übrigens einen Herrn, der ungefähr in meinem Alter ist und dessen Vorname dem Künstlernamen des Schlagzeugers einer bekannten Liverpooler Beat-Gruppe entspricht. Ohne nachzudenken fragte ich neulich seine Tochter: Heißt dein Vater eigentlich wirklich so - oder ist das sein Spitzname?

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Sonntag, 21. November 2010
Mein Wochenende in Essen
nnier | 21. November 2010 | Topic In echt
















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Freitag, 19. November 2010
Behind the Schwurbel
nnier | 19. November 2010 | Topic Gelesn
Seemann, entpixelt:
Vielleicht hast du gute Gründe dafür, dass [...] Aber mit Verlaub, die sind mir völlig schnurz." [Q]
(Weiteres zum Thema)

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