Mumien, Analphabeten, Diebe.
Du hast's gut, du hast dein Leben noch vor dir.
Montag, 15. Februar 2010
Der Tod kam aus dem Auspuff
nnier | 15. Februar 2010 | Topic In echt
Hilflos hing ich da. Die Gurte fesselten mich an den Sitz, das Auto lag auf der Seite, und es konnte sich nur noch um Sekunden handeln, bis sich aus dem ausgelaufenen Benzin und dem reichlich vorhandenen Sauerstoff ein hochexplosives Gemisch bilden würde, welches mich in meine Moleküle zerlegen und in einer schwarzen Wolke gen Himmel entsenden würde.

Aus der erfolgreichen Bastei-Romanserie Vrooooom! Heiße Kisten, Coole Cops diese Woche Band 1067: Spannung und Spaß wie noch nie, echt jetzt. Alle kaufen!

Nehmen wir mal diesen alten Ford Capri, mit dem wir zum Badesee, dem sogenannten "Grünen See" nahe einer Kleinstadt, die "Witzighausen" zu nennen der Mann mit dem Hut sich doch tatsächlich nicht hatte nehmen lassen, ich meine: auf manche Witze hat man seit Beendigung der Grundschule dann doch lieber verzichtet, fahren wollten. Alles klar auf der Andrea Doria jedenfalls - zu fünft ging es los, die ersten Kilometer auch durchaus problemlos, bis es vernehmlich knackte, der Besitzer und Fahrer des Wagens laut zu lachen begann und uns Beifahrern den abgebrochenen Schalthebel präsentierte. Sauber am untersten Ende abgetrennt präsentierte sich das stählerne Stängchen, und während ich überlegte, wie man nun zurück nach Hause käme, stellten die anderen fest: Wegen so etwas muss man doch noch lange nicht umkehren, der dritte und der vierte Gang funktionieren doch einwandfrei! Man musste lediglich bei getretener Kupplung mit der abgebrochenen Stange fest und präzise gegen das kleine, übriggebliebene Reststück derselben schlagen, um zwischen diesen beiden Gängen zu wechseln. Nach einem Stopp in Witzighausen bei der Eisdiele, die auch Ende der 80er noch lediglich 30 Pfennig pro Kugel Eis verlangte, demnach mit 5 mal 10 = 50 Kugeln zu insgesamt 15.- DM ausreichend versorgt, erreichte man den Badesee und konnte sich dort vom Gestank der abgehobelten Kupplungsscheiben erst mal ein Weilchen erholen.

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Ich selbst war keiner von denen, die den Führerschein unbedingt schon vor dem 18. Geburtstag erwerben und dann pünktlich mit Erreichen der Volljährigkeit ein Auto kaufen und losfahren mussten. Das lag an finanziellen Realitäten mindestens ebenso wie daran, dass ich als Stadtbewohner praktisch alle Ziele zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichen konnte. Und ein Schrauber oder Bastler war ich, was motorisierte Fahrzeuge angeht, nie; zwar wechsele ich die Glühbirnen selber (bei den heutigen Fahrzeugen auch keine ganz leichte Übung mehr) und habe sogar einige Jahre lang den Wechsel von Winter- und Sommerbereifung eigenhändig vorgenommen, und wenn ich einen Drehmomentschlüssel gehabt hätte, dann wäre es mir auch erspart geblieben, eines Tages mit den durchgedrehten Bolzen bei der Werkstatt ankommen zu müssen und mir vorrechnen zu lassen, dass ich für die fälligen Reparaturkosten locker 25 Jahre lang zweimal jährlich die Reifen in der Werkstatt hätte wechseln lassen können. Aber im Rahmen meiner Möglichkeiten tue ich, was ich kann - Öl und Scheibenwischwasser nachfüllen, Reifendruck prüfen, Autoradio einbauen; der Motor hingegen ist und bleibt mir ein geheimnisvolles Ding. Gutgemeinte Ratschläge wie etwa der, mit einem Hammer auf den Anlasser zu hauen, scheitern bei mir jedenfalls schon daran, dass ich den gar nicht finden würde.

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Als der schaltknüppelamputierte Ford Capri ersetzt werden musste, denn es war allemal günstiger, ein neues Fahrzeug zu erwerben, mein Bekannter hatte dies schon mehrere Male getan, allein in seinem ersten Führerscheinjahr waren meiner Erinnerung nach sieben oder acht Fahrzeuge durch seine Hände gegangen, fragte er mich um meinen Beistand beim Erwerb eines alten Fiat 500. Als Käufer von Gebrauchtwaren und Flohmarkthändler hatten wir schon einige gute Erfahrungen mit unserem gemeinsamen, rollenverteilten Auftreten gesammelt, so konnte z.B. einer ein mehr als unverschämtes Angebot unterbreiten, welches im Fall eintretenden Widerspruchs ("Waaas? Ich höre wohl nicht richtig!") der andere dann relativierend zurücknehmen konnte ("Nein, das finde ich auch zu wenig. Ich würde durchaus mehr bezahlen.")

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Das kleine rote Autochen stand auf dem Parkplatz vor dem großen Mietshaus in der Satellitenstadt, es sah gut aus, es hatte ein Schiebedach, die Besitzerin hatte es für mehr als angemessene 450.- DM inseriert, und wir spulten unser Programm ab. "Ach, ich weiß nicht ..."; "Ich habe ja eigentlich auch gar nicht so viel Geld"; "Ich kann dir ja was leihen", "Nein, ich mache es lieber doch nicht, mein Vater wird dann sauer", all diese wohldosiert eingestreuten Konversationsstückchen trugen vermutlich dazu bei, dass die Verkäuferin auf das selbst für unsere Verhältnisse ziemlich freche erste Angebot von 200.- DM sofort einging.

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Wir stiegen in das Wägelchen ein, knatterten davon, und während ich, nicht mehr ganz minderjährig und trotzdem noch führerscheinlos, mich auf ein paar Runden auf dem angesteuerten Kiesplatz freute, testete der Fahrer und neue Besitzer des Wagens mit einer Hand das Schiebedach, denn es war ein heißer Sommertag. Mit offenen Fenstern und aufgekurbeltem Schiebedach erreichten wir so den Schützenplatz, auf dem ich dann auch endlich ans Steuer durfte.

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Ich hatte schon einige Male im ersten Gang ein paar Meter zurücklegen dürfen, ich wusste grundsätzlich etwas darüber, wofür Kupplung, Bremse und Gas gedacht waren, doch nun wollte ich mein Wissen auch mal ernsthaft praktisch anwenden und schaltete also forsch in den zweiten Gang, gab Gas, sah zur Rechten meinen Beifahrer mit lässig aus dem Fenster gelehntem Ellbogen, von oben schien die Sonne herein, es machte Spaß und ich schaltete in den dritten Gang, kurz bevor ich der riesigen Schlaglöcher gewahr wurde, die da vor mir lagen und denen ich mit einer beherzten Linksdrehung des kleinen Lenkrades ausweichen wollte.

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Der Wagen lag auf der Seite, und wie ich da so hektisch wie erfolglos versuchte, mich aus dem Gurt zu befreien, denn das wusste man ja aus zahlreichen Filmen, dass so ein Auto nach dem Umkippen umgehend explodieren und in einem Feuerball aufgehen würde, fiel mir das Bild des aus dem Fenster lehnenden Beifahrerellbogens wieder ein, denn, wer in Physik (UE: Zentrifugalkraft) aufgepasst hat, weiß es bereits, die Beifahrerseite war es natürlich, auf die wir gekippt waren. Allerdings war meine Sorge zum Glück unbegründet, denn er hatte den Arm offensichtlich rechtzeitig hineingezogen und sich bereits aus dem Gurt befreit. Jedenfalls verließ er das Auto gerade seitlich durch das Schiebedach. "Bleib du mal drin sitzen", hörte ich, und mit einem kräftigen Schubser gegen das Dach stand der Wagen dann auch schon wieder auf seinen vier Rädern, so dass wir weiterfahren konnten.

[Werbung für täuschend echt aussehende Waffenreplikate]

Wahrscheinlich nicht direkt aufs Dorf, aber auch auch dorthin führte uns in jenen Tagen manchmal eine Kleinanzeige. Wir hatten uns auf den Handel mit Comics verlegt und die Annonce eines jungen Erwachsenen gelesen, der seine Sammlung veräußern wollte. Also fuhren wir in das von ihm genannte Dorf, kamen in dem randlagigen* Siedlungsgebiet aber vom Weg ab und bewegten uns plötzlich nicht mehr auf Asphalt, sondern auf einem Feldweg, der einen weiten Bogen um ein Rapsfeld beschrieb. "Dann fahren wir eben außenrum", beschlossen wir, erblickten dann allerdings am Ende dieses Weges mehrere blaulichtbewehrte Fahrzeuge, die die Durchfahrt versperrten, so dass wir lieber kehrt machen wollten. Dazu hieß es allerdings erst ein Stück rückwärts fahren, und schnell saßen wir in einer Bodenvertiefung fest, aus der herauszukommen wir schon einige Minuten lang versucht hatten, als eines der Blaulichtfahrzeuge herangefahren kam und zwei Polizisten ausstiegen.

[Werbung für Gedenkmünzen]

Sie untersuchten den festgefahrenen Wagen aufs eindringlichste (TÜV, Wagenheber, Verbandskasten etc.), sie behandelten uns, wie es Schwerverbrechern auf der Flucht gebührte ("Sie haben uns gesehen und sind dann sofort umgekehrt! Die Ausweise!"), sie überhörten geflissentlich unsere Bitte um Hilfe und verabschiedeten sich schließlich mit den unfreundlichen Worten: "Sehen Sie zu, dass Sie den Wagen hier wegbekommen."

[Werbung für Sea Monkeys]

Etwas abgekämpft erreichten wir zu Fuß das Haus des potentiellen Comicverkäufers, der unsere zweistündige Verspätung nicht weiter erwähnte und den wir mit städtischer Ignoranz "mal eben" um Hilfe bei der Autobefreiung fragten, denn in den Dörfern fuhren doch alle Traktor. Wortlos tippte er daraufhin eine dreistellige Nummer (Dorf!) in sein Telefon, ich war wirklich dankbar, doch als er zu sprechen begann: "Hier ist Jens, ist Jens da?", war's schon wieder um mich geschehen. Ich konnte nur noch lachen. Dieses verzweifelt unterdrückte, dann umso schlimmer doch hervorbrechende Lachen, dieses Lachen, das man nicht möchte, und je mehr man sich bemüht, es in Schach zu halten, desto unvorhersehbarer verhält es sich, man hustet dann oder heult, es spritzen die Tränen, man macht zwischendurch ein betont ernstes Gesicht, man sieht zu Boden, man versucht in normalem Tonfall etwas zu sagen, Sie kennen das, in der Schule ist mir das auch dauernd passiert, und man weiß dann wirklich nicht, wie man aus der Nummer wieder rauskommen will, so wie ich aus diesem Beitrag hier.

--
*In der Geographie geht der Trend eindeutig zur Adjektivierung.

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Freitag, 12. Februar 2010
Liftback
nnier | 12. Februar 2010 | Topic In echt
Immer wieder wurden wir darauf angesprochen, ob dieser angedeutete Heckspoiler nachträglich angebracht worden sei. Und tatsächlich habe ich nie, und ich meine nie, in all den Jahren, ein zweites Modell gesehen, bei dem das Ding nicht in Wagenfarbe lackiert war. Es war kein eigentlicher Spoiler, Sie wissen: Ich lasse hier nichts aus, aber das wäre mir dann doch peinlich. Es war eher eine leichte Verdickung am Schrägheckkofferraumdeckel, den man dadurch auch viel besser anfassen konnte. Und bei jedem der ca. 84 mio Corolla Liftbacks, die so in der Welt herumfuhren, war das Ding in Wagenfarbe lackiert. Bei unserem: Schwarzer Kunststoff.

Dieses Auto, es war ja noch nicht die Zeit der spätjapanischen Dekadenz, man hatte seine Brems- und Gaspedale also durchaus unter Kontrolle, war unser erster Japaner - und ein Phänomen. Erstanden unter eher dramatischen Umständen, da nach einem schlimmen Unfall schnell ein neues Auto hermusste, entpuppte sich das gute Stück als Kauf des Jahrzehnts. Ich war mit meinem Vater eher der Vollständigkeit halber zum Toyota-Händler gefahren, wo man uns den überraschend flott aussehenden roten Diesel anbot, einen jungen Gebrauchten, und recht schnell entschieden wir nach einer Probefahrt, dieses Fahrzeug zu erstehen. Als Führerscheinneuling fuhr ich den Wagen stolz wie Bolle nach Hause und nahm schon bei der ersten Einmündung jemandem die Vorfahrt, der allerdings dankenswerterweise bremste, so dass Auto und ich heile zu Hause ankamen. Es war der Beginn einer langen Beziehung. Die ich ziemlichen Belastungen aussetzte.

So z.B. nur wenige Wochen darauf am Tag der mündlichen Abiturprüfung, anlässlich welcher ich den Wagen nehmen durfte, denn als diese überstanden war, steuerte ich das vollbesetzte Fahrzeug auf einen Parkplatz in Innenstadtnähe, von wo aus eine ausgiebige Tour durch die Kneipen begann. In einem meiner letzten lichten Momente sprach ich zu mir: Das Auto lässt du auf dem Parkplatz stehen, es sind ja nur ein paar Meter nach Hause.

Kaum waren ein paar Stunden vergangen, man hatte inzwischen den Plan gefasst, den Tag in unserem Garten mit einem kleinen Tischtennisturnier zu beschließen, sprach ich zu mir: Es sind ja nur ein paar Meter nach Hause, die kannst du auch fahren.

"Ich ruf dann mal die Polizei", sprach der Fahrer des gegnerischen Fahrzeugs und rannte zur Telefonzelle. Ich stand da und sah ungläubig auf die völlig zerfetzte Frontpartie des Wagens, dessen Lack gerade noch so schön neu geglänzt hatte. Während man noch die Autos von der Kreuzung schob und ein paar Scherben zusammenfegte, kam einer meiner Passagiere mit einer Stange Vivil vom nahen Kiosk gelaufen und nötigte mich, diese in erhöhter Dosis einzunehmen.

Als der grünweiße VW-Bus mit den zwei Uniformierten kam und diese mich an ihren Klapptisch ins Auto baten, setzte ich mich vollkommen natürlich mit den Backen voller Pfefferminzbonbons hinein und atmete flach nach unten. Endlos wurde protokolliert, und als ich zum Unfallhergang befragt wurde, schilderte ich umständlich, wie ich zuerst dachte ich muss noch warten und dann sagte der hinter mir nach dem Golf und dann war doch nicht frei und ich dachte er meint den anderen Golf aber da war noch ein Golf und den ersten hatte ich ja gesehen und dann hatte der aber gesagt nach dem roten Golf kannst du fahren und es gibt so viele rote Gölfe auf der Welt das ist das Problem Herr Wachtmeister, und während ich kräftig weiterlutschte und -faselte, wissend, dass ich meinen Führerschein jetzt natürlich wieder los war, fürchtend, dass noch wesentlich unangenehmere Folgen auf mich zukämen, sah mich einer der beiden plötzlich an und sagte: "Ich seh die Sache so. Sie wollten um die Insel rum wenden, Sie hams nicht gepackt, ihr Unfallgegner konnte nicht ausweichen. Da sind Sie als Linksabbieger schuld, als Neuling passiert einem sowas mal."

"Ja, genau", sagte ich, und es gab dann nur noch den einen kritischen Moment, als ich gefragt wurde, ob ich dem Unfallgegner denn irgendetwas vorzuwerfen hätte. "NA KLAR WERFE ICH DEM DAS VOR, DASS DER MIR VOLLE KANNE DA REINBRETTERT!", rief es in meinem Kopf, und nur der pure Selbsterhaltungstrieb war es, der den hysterischen Lachanfall knapp hinter dem Kehlkopf zurückhielt.

Sparsam im Verbrauch, das hatte man gehört, sollte so ein Diesel sein, es war unser erster, und es stimmte. Dabei erstaunlich spritzig! (Sorry, es geht hier um Autos. Da kann man sich nicht originell ausdrücken. Ähnlich wie beim Fußball ist es hier geradezu unmöglich, sich originell auszudrücken. Spritzig. Ein Spritsparwunder. Ich kann nichts dafür.)

Der erstaunlich geringe Verbrauch wurde optisch noch überbetont durch die leicht unproportionale Spritstandanzeige, denn die ersten 150 km änderten rein gar nichts daran, dass die Nadel an der obersten Markierung anstieß, und hätte man den Verbrauch von dort oben bis hinunter zum angeblichen "1/2" hochgerechnet, so wäre man mit einer Tankfüllung fast bis nach Nordschweden gekommen. Aber auch wenn die Nadel sich von dort aus mit den letzten 100 km plötzlich doch rapide der "0" näherte und bald das gefürchtete Lämpchen aufleuchtete, kam man insgesamt auf phantastisch niedrige Verbrauchswerte.

Weshalb die junge Frau, welche per Mitfahrzentrale den Weg nach Südfrankreich mit antreten wollte, auch noch mal ganz genau nachfragte: "Wieviel wollt ihr haben? 25 Mark?"

Hach, Mensch - Südfrankreich, das wollte ich ja eigentlich erzählen, das schaffe ich jetzt gar nicht mehr.

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Muss ja
nnier | 12. Februar 2010 | Topic In echt
- Na, musst du auch los.

- Ja. Hör bloß auf.

- Zum Glück ist bald Wochenende.

- Ja. Ein Glück.

- Bring's hinter dich.

- Du auch. Bis dann.

- ...

- Die beiden Hochmotivierten. Hö hö.

- Hö hö.

(Emergenz am Morgen. Ich musste dann die ganze Zeit lachen.)

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Mittwoch, 10. Februar 2010
Perlen und Säue
nnier | 10. Februar 2010 | Topic Gelesn
Da gibt es dieses Rührstück über einen, der mal ganz böse war und der jetzt, da er sterben wird, milde und versöhnlich geworden ist. Aber früher, da war das ein Wüterich, kaum zu glauben, wie der blind draufgeschlagen hat:
Muss seine Ruhe einen verwundern? Vielleicht, wenn man Pfitzinger von früher kennt. Als er wütend wirkte. Und manchmal aggressiv.

Der Mann, der gern und ausgiebig die taz geschmäht hat, der dabei so fies sein konnte, dass sich taz-Redakteure immer wieder persönlich attackiert fühlten, [...]

Alles Bittere und Gallige hat er abgestreift. [...]

"Lob & Tadel, Perlen & Mist" kündigte er an, aber meist war es fast ausschließlich Mist, den er da in seiner Zeitung fand. Entsprechend schäumend und unduldsam fiel seine Kritik dann aus. [...]

In seinen täglichen Blogeinträgen ist viel von "reißerischen Hetzartikeln", "üblen Aufmachern" und "Journalismus unterster Schublade" die Rede. Von "Leerkopf-an-Kopf-Rennen", Kommentaren, in denen "absolut nichts drinsteht", und es gibt Kolumnen, da tippt er nur noch: "Würg!" [...]

Ist er ausnahmsweise mal zufrieden, verbucht er das für sich - er schlussfolgert dann, die Stümper in der Redaktion müssten seinen Blog gelesen und entsprechend ihr journalistisches Treiben berichtigt haben.

So war es natürlich nicht. Im taz-Intranet machten Mails mit den abgefahrensten Pfitzinger-Sottisen die Runde. Hat der Mann sie noch alle, fragten sich viele. Wer ist das überhaupt? Und woher nimmt der die Zeit, Tag für Tag seinen Ekel an dieser Zeitung ins Netz zu kotzen? [...]
Und es liest sich ja auch ganz süffig, was die Redakteurin da so schreibt, ein wenig Selbstkritik wird angedeutet, ganz verhuscht ("Und natürlich hat er nicht nur unrecht mit dem, was er da herausbellt"), aber auch hier wieder: "herausbellt", als ginge es um einen herumkläffenden Querulanten - und dann die Geschichte von der angesichts der Krankheit doch noch einsetzenden Altersmilde erzählt. Folglich kommentieren die Leute dann so:
ich finde es mutig von Dir, dass Du Hans besuchst und diesen Artikel schreibst. Schließlich war er nicht "sehr nett" zu Dir. Dir ist dennoch ein sehr empathischer Besuchsbericht gelungen. Es sind Berichte wie diese, die mir die TAZ einmalig machen.
Oder:
Schade möchte man sagen, wenn jemand derart hssserfüllt durch´s Leben geht und erst so spät Frieden findet.
Zwar hab ich nie einen seiner Ergüsse gelesen, aber ich hätte ihn spontan nicht gemocht.
Und so weiter, und dann reicht's einem langsam, denn es ist grotesk verzerrt und einfach falsch. Ich kenne Hans Pfitzinger nicht persönlich, aber eine Zeitlang hat er hier und anderswo kommentiert, und eine Zeitlang habe ich sein "tazblog" gelesen und hätte dort gerne kommentiert. (Leider gab es in seinem Blog keine Kommentarfunktion, und so fanden die kleinen, angenehmen, überhaupt nicht lauten und immer respektvollen Blogplaudereien eben anderswo statt.)

Ich weiß nicht, wo anders als in einer paranoiden Redakteursphantasie man daraus einen herumkotzenden "Grantler" und "Geiferer" machen kann. Aber vielleicht bin ich ja selber so einer, schließlich habe ich hier auch schon ein-, zweimal an dieser Zeitung herumgemäkelt. Jedenfalls bin ich der Ansicht, dass man sich gegen herausgereiherten Sprachmüll wie z.B. das "Tagebuch der Carla Bruni" auch mit deutlichen Worten wehren muss - und das hat Hans Pfitzinger bravourös getan.

Und sich sonst auf so gründliche, redliche und integere Weise mit der kleinen Zeitung auseinandergesetzt, dass ich angesichts der kindisch-beleidigten Reaktionen, die man dem Artikel direkt und indirekt entnehmen kann, schlicht entgeistert bin.

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Dienstag, 9. Februar 2010
Come on, it's such a joy.
nnier | 09. Februar 2010 | Topic In echt
Den Übergang von der Grund- in die weiterführende Integrierte Gesamtschule kann man sich kaum abrupter vorstellen. Nicht nur, dass es plötzlich keine Noten mehr gab, dass man in den Pausen nicht auf den Schulhof musste, morgens nicht aufstand, wenn der Lehrer hineinkam, beim Geburtstag kein Lied mehr sang, die Klasse nicht mehr Klasse hieß und die Lehrer nicht mehr Lehrer - sondern sie wurden auch noch geduzt und beim Vornamen gerufen. So kommt es, dass ich, wenn ich an eine bestimmte Lehrerin zurückdenke, nicht an "Frau X", sondern an "E." denke. Sie war Tutorin (so hieß das) in einer Parallelklasse (so hieß das nicht, aber ich setze ab jetzt auf Ihre Abstraktionsfähigkeit) und fiel zwischen all den anderen unkonventionellen Erwachsenen dennoch äußerlich sofort auf, da sie stets rot oder orange gewandet und mit auffälligen Ohrringen und großen, hölzernen Perlenketten behängt war.

Da so vieles neu und ungewohnt war, die Architektur des Gebäudes, die ganzen neuen Wörter, das Sitzen im Stuhlkreis, die Partner- oder Teamarbeit, das Mittagessen in der Schule, die langen Unterrichtstage, der weitgehende Verzicht auf leistungsbezogene Rückmeldungen, die Konzentration auf "soziales Verhalten" und vieles mehr, war es auch nicht weiter verwunderlich, dass eine, wie man bald von den Mitschülern erfuhr, von diesem Guru, du weißt schon, als Lehrkraft tätig war und aus ihrem Glauben keinen Hehl machte. Was ihr Äußeres anging. Irgendwelche Versuche der Indoktrination habe ich dagegen nie mitbekommen. Jedenfalls nicht, was diese Frau und den Bhagwan von Poona anging.

In unserer Klasse unterrichtete sie Musik, das funktionierte so, wie es damals eben war: Einmal hörten wir das instrumentale Intro von Pink Floyds Shine on You Crazy Diamond und malten dazu psychedelische Bilder. Einmal versuchten wir, Da da da ich lieb dich nicht du liebst mich nicht aha aha aha von Trio auf dem Klavier zu spielen. Einmal holten wir die ganzen teuren Metallophone aus dem üppig ausgestatteten Instrumentenraum und schlugen darauf herum. Einmal sollten wir, Hacke, Spitze, 1,2,3, hüpf!, klatsch!, tanzen. Ich fand es grauenhaft. Ich fühlte mich wie in einer Parallelwelt, man nannte es Unterricht, aber ich fühlte mich wie in einem Labor. Jeden Tag konnte alles anders sein, meine Bezugssysteme waren hier weitgehend unbrauchbar, vieles schien willkürlich und chaotisch zu sein, aber da ich gerne an diese Schule gewollt hatte und man uns auch täglich erzählte, was für ein Glück wir hätten, dort hingehen zu dürfen, kreidete ich mir mein Unbehagen selbst an, denn wer hier nicht glücklich war, mit dem musste etwas nicht stimmen. Anderswo gab es Noten! Anderswo wurde nicht diskutiert! Anderswo musste man Hausaufgaben machen!, hieß es, wenn jemandem mal etwas nicht gefiel.

Also lief ich manchmal ziemlich desorientiert und mit einem Kloß im Hals durch das riesengroße Gebäude, in dem man so tolle Sachen machen konnte, ein Fotolabor gab es und einen Irrgarten und Theater-AGs. Und saß bockig auf meinem Stuhl, die Arme verschränkt, als Hacke, Spitze, 1,2,3, hüpf!, klatsch! gegeben werden sollte. Warum ich denn nicht mitmachte, fragte mich E. Weil das alles doof ist und Mist und Scheiße, antwortete ich und stierte böse auf den Boden.

Als die anderen in die Pause gingen, musste ich noch dableiben. Und nun geschah etwas Wunderbares.

Statt mir zu erklären, wie toll das ist, was hier gemacht wird, und wie falsch von mir, dabei nicht mitzumachen, statt mich zu fragen, ob ich denn wohl lieber auf eine böse andere Schule mit Noten gehen wolle, statt mir zu sagen, dass gerade ich meinen Mitschülern gegenüber eine ganz besondere Verantwortung trüge und mich an ihrem weiteren Schicksal für immer schuldig machen würde, wenn ich jetzt nicht meine Haltung änderte, statt mich zu fragen, ob das vielleicht meine ganz besondere Form der Unterscheidung zwischen Haupt- und Nebenfächern sei, statt mir nahezulegen, es müsse mir doch klar sein, welch negatives Vorbild ich mit meinem Verhalten gegenüber X, Y und Z abgäbe, die sich eine solche Haltung im Gegensatz zu mir gar nicht leisten könnten, statt mir zu verstehen zu geben, dass ich sie mit meinem Verhalten auch ganz persönlich sehr traurig machte, statt mir also zu erklären, wie wichtig und richtig hier alles sei und dass mit mir wohl etwas nicht stimme, sah sie mich einfach nur freundlich an und sagte: "Du hast so einen Brast, hm?"

Sie war es auch, die sich um mich kümmerte, als ich auf einer Klassenfahrt krank wurde und fiebernd in einem Hauszelt lag, gegen dessen Stirnwand den ganzen Tag Elfmeter geschossen wurden. Und die einem ihrer Kollegen, der fürchterlich geschafft aussah und den man vormittags in seiner Klasse laut und ausdauernd hatte herumbrüllen hören, einen kalten Waschlappen auf die Stirn legte. "Na, Kranker?", sagte sie und ich beobachtete, wie er kurz die Augen schloss, ihre Hand nahm und für wenige Sekunden entspannt und friedlich aussah.

Wir machten ständig Witze über sie, die Worte Bhagwan und Poona und Rolls Royce fielen immer öfter, und es gab ein zwinkerndes Einverständns mit manchen ihrer Kollegen, die selbst ab und zu durchblicken ließen, für wie unsinnig sie es hielten, dass "eine erwachsene Frau" an diesen "Quatsch" glauben könne. Wenn ich mich recht erinnere, kam sie nach den Sommerferien äußerlich noch einmal deutlich verändert zurück, sie musste bei den Sannyasin gewesen sein, man merkte ihr an, dass sie an dieser Schule nicht mehr am richtigen Platz war, und als ihr ein Schüler gehässig entgegenrief: "Ha! Ha! Ha! Dein Guru ist verhaftet worden! Ha! Ha! Ha! Was sagst du jetzt zu deinem Guru!", schlug sie die Hände vor die Augen und rief: "Ihr wisst nicht, was ihr sagt!"

Sie verließ dann die Schule. Wir blieben noch jahrelang da.

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(inklusive Drogen, Sex und zynischen Menschen)
nnier | 09. Februar 2010 | Topic Gelesn
Gibt es Originalität oder nur Echtheit? Ganz Deutschland diskutiert über den Fall Hegemann!

Ehrlich jetzt, egal wo du bist: Bäcker, Straßenbahn, Tankstelle, Hermetisches Café - Millionen Deutsche fragen: Sind wir mal wieder betrogen worden, ist doch typisch, erst das Wetter, dann die Daten-CD, aber wehe, du brennst mal was selber, und jetzt die tabulose Beichte des minderjährigen Luders, lechz, was die da so schreibt ist ja un-ver-hoh-len, man müsste noch mal jung sein, denen würde man's, und in Berlin ist ja eh Sodom, sieht man ja an diesem feinen Herrn Canisius, denen würde ich die Eier aber sowas von, und diese jungen Dinger heute, die haben ja kei-ner-lei Hemmungen, wie sieht die denn eigentlich aus?























[Bilder von: http://www.bild.de/BILD/unterhaltung/kultur/2010/02/08/helene-hegemann-bestseller/debuetroman-axolotl-roadkill-plagiatsvorwuerfe.html]

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Sonntag, 7. Februar 2010
Als Helmut Schmidt noch Kanzler war
nnier | 07. Februar 2010 | Topic In echt
Wir hatten Jahreskarten, Freund A. und ich, und seine Eltern ihren Garten direkt neben dem Freibad. Statt erst umständlich zum Eingang zu laufen, nahmen wir deshalb gerne die Abkürzung durchs Gebüsch. Es machte großen Spaß, den herbeilaufenden Ordnungshütern mit und ohne Bademeisteruniform ("Ihr habt euch hier ohne Eintritt reingeschlichen, ich hab's genau gesehen!" bzw. "Herr Bademeister! Die beiden haben sich ohne Eintritt reingeschlichen, ich hab's genau gesehen!") die Jahreskarten vor die Nase zu halten und dann grinsend weiterzugehen.

Es gab diese Freibadclique, sie bestand aus einer Gruppe junger und nicht so junger Erwachsener, die immer dort waren. Sie saßen in der prallen Sonne, tranken Bier und kommentierten die Sprünge vom "Zehner". Im Wasser sah man sie nie. Eine Ausnahme war der stets tiefrot gefärbte Koffer. Freund A., der im Gegensatz zu mir seine Jahreskarte stets ordentlich ausnutzte, rief bei jedem Vorbeilaufen: "Hallo, Koffer!" bzw. nur "Koffer!", woraufhin Koffer grinste und die Hand hob, jedesmal.

Koffer erklomm gelegentlich den Sprungturm und führte Naturgesetze ad absurdum. Nicht nur mit seinem Ganzkörpersonnenbrand schien er der Natur den gestreckten Mittelfinger zeigen zu wollen - auch Mahn- und Warnungen wie "erst mal abkühlen", "nicht mit vollem Bauch" bzw. schon gar nicht nach Alkoholgenuss zu schwimmen, ignorierte er stoisch und pladauzte ab und zu nach ein paar Bier und einer guten Portion Pommes vom Sprungturm ins kalte Becken, schwamm ein paar Bahnen, gelegentlich hörte man auf den Nebenbahnen ein geblubbertes "Koffer!", bis er das Becken wieder verließ, und das eine oder andere "Koffer", geraunt oder gerufen, seinen Weg zurück zu den anderen Freibadbewohnern säumte, blasse Raucher, die gar nicht erst Schwimmkleidung trugen.

Ich war kein besonders guter Schwimmer, hielt mich aber ganz gerne im Wasser auf. Hier begegnete ich eines Tages einer Schildkröte. Um den Körper hatte man ihr eine Schnur gebunden. Ich suchte meine Gedanken zu sortieren: Färbte das Chlor schon meine Augen stets zuverlässig rot und sorgte für dieses unvergleichliche Freibadgefühl im Nasen-Rachen-Raum, so mochte ein solches Tier sich vermutlich umso stärker durch das aggressive und hochreaktive Element belästigt fühlen, konnte dies aber nicht zum Ausdruck bringen, da ihm lautliche Äußerungen aus anatomischen Gründen noch schwerer fielen als mir - und selbst wenn sie, so überlegte ich weiter, über ihren Schatten spränge, mochte man doch nicht so recht an die Einsichtsfähigkeit des potentiell angesprochenen Menschen glauben, der das andere Ende der Schnur in der Hand hielt und angesichts dessen geblümter Badehose, Zahnlücke und entrückt schielenden Grinsens ich nur sehr zögernd geantwortet hätte, hätte er mich um meine Prognose bezüglich seiner persönlichen Chancen auf künftige Nobelpreisgewinne gefragt.

Ich hatte mir angewöhnt, am Samstagnachmittag meinen batteriebetriebenen Radiorecorder mit ins Schwimmbad zu nehmen. Ich lag dann auf meinem Handtuch und hörte die Berichterstattung zur Fußballbundesliga. Einige Jugendliche spielten zwischen den Badegästen wild und rücksichtslos Fußball. Sie schossen mir die Antenne kaputt. Ein Mann lief zu den Jugendlichen, schnappte sie sich, kam mit ihnen zu mir und fragte: Wer bringt das nun in Ordnung? "Ist gar nichts passiert, ist schon in Ordnung", sagte ich und lief traurig nach Hause, weil ich wusste, dass ich die neue Antenne selbst würde bezahlen müssen.

Zwei Wochen darauf lag ich wieder auf meinem Handtuch, hörte Fußball, es war die Schlussphase, und aus irgendeinem Impuls heraus packte ich Handtuch und Radiorecorder, um mir einen anderen Liegeplatz zu suchen. Ich ging mit dem laufenden Gerät in der Hand los und bemerkte plötzlich den traurigen Blick des Mannes, der mir damals hatte helfen wollen. Er hatte wieder ganz in meiner Nähe gelegen und anscheinend der Fußballübertragung gelauscht. Nun ging ich einfach weg mit meinem Radio - und schon während ich an ihm vorbeilief, wusste ich, dass ich mir deshalb schäbig vorkommen würde, und ich konnte doch nicht einfach wieder umdrehen, andererseits müsste ich nicht seit 30 Jahren dran denken, ein Mist ist das immer.

Zwischen den Becken war diese blaue Mauer, zuerst aus blau angestrichenem Zement. Ich ekelte und fürchtete mich vor dieser Mauer genauso wie vor dem zementenen Becken, denn man konnte sich leicht an den scharfen Kanten und unregelmäßigen Abplatzungen aufschürfen, man konnte wegrutschen, dann brannte es unter den Füßen oder am Schienbein. Es war deshalb in meinen Augen ein Riesenfortschritt, als die Becken mit einem gummiartigen Kunststoffüberzug versehen wurden, und auch die Mauer, die Nichtschwimmer- von Schwimmerbecken trennte, war nun nicht mehr scharfkantig und roh, sondern hatte eine leicht gewölbte und von blauem Kunststoff überzogene Oberkante bekommen.

Wir spielten Fangen im Wasser, ich hatte keine Chance, da ich nicht schnell schwamm, aber die Regeln sahen vor, dass man auf der Mauer auch laufen durfte. So kam es, dass ich öfter als jeder andere Freibadbesucher auf dieser Mauer entlanglief, ich entwickelte Routine und Geschick, die Mauer war mein Freund. Bis zu dem Tag, als ich während eines wilden Sprints ausrutschte. Ein Bein ins Nichtschwimmerbecken. Ein Bein zu den Schwimmern. Ich tauchte dann lieber erst mal unter, bis es wieder ging, so nach einer Viertelstunde. Und das war alles noch unter Helmut Schmidt.

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