... neuere Einträge
They wanted to create concept albums about robots and Edgar Allen Poe; they wanted to drain rock music of every last ounce of human vitality and vigor in order to create something of lasting musical value. Unfortunately, they misjudged rock and roll ... the music will forgive any number of sins, but never a lack of passion. [Q]Ich will gar nicht stören in euren finnischen Clubs, es ist nur, weil ich meinen musikalischen Ruf eh gerade verspiele: Mich hat mal wieder diese Platte im Griff. Ja, es ist Alan Parsons Project, ja, das sind die mit Don't Answer Me und Schmus.
Es war 1979, würde ich sagen, und in der Wohnung unter uns wohnte jemand, der bei Karstadt arbeitete. Er war irgendwann mit seiner Freundin eingezogen, und einmal, sie waren noch beim Renovieren, kamen sie zum Essen, hatten eine Flasche Cointreau dabei, schenkten eine Runde aus und nahmen die Flasche dann wieder mit. Ich habe noch oft daran denken müssen.
Vorher hatte ein anderes Paar in der Wohnung gelebt. Die Frau arbeitete im Großhandel und konnte Schlümpfe um 10% billiger bekommen. Oft saß ich am Fenster und wartete, bis sie nach Hause kam, denn ich gab fleißig Bestellungen auf. Der neue Mieter bekam bei Karstadt Rabatt. Ich sollte aber nicht so oft fragen.
Seine Freundin zog schon bald wieder aus, und kurz darauf tauchte eine andere Frau auf, die auch bei Karstadt arbeitete. Sie war dann immer öfter da. Ungefähr in dieser Zeit zeigte er mir diese Platte. Ich kannte das Project natürlich nicht und sollte erst viel später lernen, dass es sogar eine Verbindung zu den Beatles gab. Die futuristische Plattenhülle drückte bei mir die richtigen Knöpfe, und der Sound haute mich um: Ein Instrumentalstück zu Beginn? Disharmonische Chöre zwischen Discostücken? Er überspielte mir die LP auf eine Cassette.
Zu dieser Zeit las ich ein Jugendbuch, in dem es um Heroin, Obdachlosigkeit und Anschaffen ging. Das war nicht mehr wie bei den Drei ???. Mit diesem Coming-of-Age-Gefühl ist der Klang der Scheibe bei mir für immer verknüpft.
Ich kaufte später, vor bestimmt auch schon wieder 20 Jahren, die CD. Und es passiert etwa einmal im Jahr, woher auch immer der Impuls kommt, dass ich sie ganz plötzlich und umso dringender heraussuchen und anhören muss. So zwei-, dreimal hintereinander, und ich lausche zugleich mit alten und neuen Ohren. Man kann das kalt und überproduziert finden, Hintergrundmusik für Wissenschaftssendungen am Nachmittag. Mir ist auch ziemlich wurscht, ob die ihrer Zeit studiotechnisch ein paar Jahre voraus waren.
Es gibt so Sachen wie Jean Michel Jarre, die sind zu sehr auf den Sound und auf den Effekt fixiert, die waren mir schon damals zu ingenieurhaft: Seht, wie ich hier am Knöpfchen drehe, dann kommt dieser Ton dabei raus und jetzt dieser andere.
Davon ist auch die hier besprochene Musik nicht frei, und man decke den Mantel des Schweigens über die Schmus- und Schlagerpampe, die erst noch folgen sollte.
Warum I Robot bei mir trotz allem überlebt: Erstens sind ein paar schöne Melodien dabei. Zweitens sorgen die Chöre für Spannung. Drittens: Wohlportionierter Orchesterbombast. Viertens ist das kein Rock'n'Roll. Und ich habe nicht mal Retrofuturismus geschrieben.
Now back to Finland.
Link zu diesem Beitrag (8 Kommentare) | Kommentieren [?]
... hier geht's zu den --> älteren Einträgen *
* Ausgereift und gut abgehangen, blättern Sie zurück!
* Ausgereift und gut abgehangen, blättern Sie zurück!