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[Fortsetzung]
Malindi ist eine kenianische Küstenstadt mit etwa 70000 Einwohnern, die ich allerdings, obwohl ich später sogar selbst mal in Kenia, aber trotzdem nicht, und aber jedenfalls hieß damals auch diese Kneipe in der Admiralstraße so. Um eine Reise in einen kleinen Ort an der Costa Brava sollte es gehen, ganz nahe der spanisch-französischen Grenze, und zu den Vorbereitungstreffen verabredete man sich in jener Kneipe; zehn, fünfzehn Studenten und -innen waren es, die Interesse an dem freundlichen Angebot eines Dozenten bekundet hatten, in den Semesterferien vollkommen fachfremd und in keinerlei Zusammenhang mit dem, was er da lehrte, zum Selbstkostenpreis einige Tage in seinem Haus in jenem katalanischen Dörfchen zu verbringen und dort unter anderem ein wenig Spanisch zu lernen. Das klang durchaus sympathisch, man organisierte dann auch recht schnell die Fahrgemeinschaften, stellte beim Durchzählen allerdings fest, dass insgesamt zu wenige Kraftfahrzeuge zur Verfügung standen, so dass zwei Personen übrig blieben, die irgendwie anders - kein Problem, merkte ich an, ich sei ja ein erfahrener Tramper und hätte wohl Lust, das Abenteuer schon zwei Tage früher zu beginnen und per Anhalter nach Spanien zu reisen. Ein Komilitone stand bereit, diese Unternehmung gemeinsam anzugehen und dabei nicht zuletzt auch ordentlich Geld zu sparen. Alle waren zufrieden, man wünschte sich gegenseitig eine gute Reise und wir sehen uns dann ja am soundsovielten in Spanien.
Gut, überlegte ich, für die 1600 km sollten wir sicherheitshalber drei Tage veranschlagen, sonst wird das noch stressig, Rucksack, Lederjacke, etwas Geld und diese coolen neuen Schuhe - ach, und ein paar Zettel sowie den dicken Edding, um damit "Spanien" daraufschreiben zu können.
Kurz bevor es losgehen sollte, rief ich aus einem Impuls heraus noch mal die Mitfahrzentrale an - nein, keine MFG* nach Katalanien, aber immerhin eine nach Frankreich, DM 25.- pro Nase plus Vermittlungsgebühr, gut, das ist auch Geld, aber, so überlegten mein Reisegefährte und ich, man hätte schon mal ein gutes Stück Strecke hinter sich und das wäre ja kein schlechter Anfang. Was auch stimmte, denn bei diesem Schneeregen Anfang März wäre es nicht so schön an dieser Tramperstelle in der Vahr gewesen, statt dessen fuhren wir mit einem Pärchen mit, das ein wenig verwundert die Pläne der Mitfahrer zur Kenntnis nahm, und während man bereits kurz hinter Bremen den skurrilen Anblick eines nahezu senkrecht im Boden steckenden Autos bestaunte, dessen Schleuderweg und anschließende Flugbahn man anhand der frischen Spuren im tiefen Schneematsch noch gut rekonstruieren konnte, streckte man behaglich die Beine im Fond des Wagens aus, beteuerte, dass es kein Problem sei, wenn der französische Zielort um etwa 2:00 morgens erreicht würde, man wolle dann einfach ein wenig herumlaufen und eine gute Tramperstelle suchen, äußerte sich ("ja, schlimm!") mitfühlend zum Thema Straßenverhältnisse und freute sich schon auf das wesentlich wärmere Frankreich.
[Wird fortgesetzt - nützt ja nichts!]
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*Das Wort muss man kennen
Malindi ist eine kenianische Küstenstadt mit etwa 70000 Einwohnern, die ich allerdings, obwohl ich später sogar selbst mal in Kenia, aber trotzdem nicht, und aber jedenfalls hieß damals auch diese Kneipe in der Admiralstraße so. Um eine Reise in einen kleinen Ort an der Costa Brava sollte es gehen, ganz nahe der spanisch-französischen Grenze, und zu den Vorbereitungstreffen verabredete man sich in jener Kneipe; zehn, fünfzehn Studenten und -innen waren es, die Interesse an dem freundlichen Angebot eines Dozenten bekundet hatten, in den Semesterferien vollkommen fachfremd und in keinerlei Zusammenhang mit dem, was er da lehrte, zum Selbstkostenpreis einige Tage in seinem Haus in jenem katalanischen Dörfchen zu verbringen und dort unter anderem ein wenig Spanisch zu lernen. Das klang durchaus sympathisch, man organisierte dann auch recht schnell die Fahrgemeinschaften, stellte beim Durchzählen allerdings fest, dass insgesamt zu wenige Kraftfahrzeuge zur Verfügung standen, so dass zwei Personen übrig blieben, die irgendwie anders - kein Problem, merkte ich an, ich sei ja ein erfahrener Tramper und hätte wohl Lust, das Abenteuer schon zwei Tage früher zu beginnen und per Anhalter nach Spanien zu reisen. Ein Komilitone stand bereit, diese Unternehmung gemeinsam anzugehen und dabei nicht zuletzt auch ordentlich Geld zu sparen. Alle waren zufrieden, man wünschte sich gegenseitig eine gute Reise und wir sehen uns dann ja am soundsovielten in Spanien.
Gut, überlegte ich, für die 1600 km sollten wir sicherheitshalber drei Tage veranschlagen, sonst wird das noch stressig, Rucksack, Lederjacke, etwas Geld und diese coolen neuen Schuhe - ach, und ein paar Zettel sowie den dicken Edding, um damit "Spanien" daraufschreiben zu können.
Kurz bevor es losgehen sollte, rief ich aus einem Impuls heraus noch mal die Mitfahrzentrale an - nein, keine MFG* nach Katalanien, aber immerhin eine nach Frankreich, DM 25.- pro Nase plus Vermittlungsgebühr, gut, das ist auch Geld, aber, so überlegten mein Reisegefährte und ich, man hätte schon mal ein gutes Stück Strecke hinter sich und das wäre ja kein schlechter Anfang. Was auch stimmte, denn bei diesem Schneeregen Anfang März wäre es nicht so schön an dieser Tramperstelle in der Vahr gewesen, statt dessen fuhren wir mit einem Pärchen mit, das ein wenig verwundert die Pläne der Mitfahrer zur Kenntnis nahm, und während man bereits kurz hinter Bremen den skurrilen Anblick eines nahezu senkrecht im Boden steckenden Autos bestaunte, dessen Schleuderweg und anschließende Flugbahn man anhand der frischen Spuren im tiefen Schneematsch noch gut rekonstruieren konnte, streckte man behaglich die Beine im Fond des Wagens aus, beteuerte, dass es kein Problem sei, wenn der französische Zielort um etwa 2:00 morgens erreicht würde, man wolle dann einfach ein wenig herumlaufen und eine gute Tramperstelle suchen, äußerte sich ("ja, schlimm!") mitfühlend zum Thema Straßenverhältnisse und freute sich schon auf das wesentlich wärmere Frankreich.
[Wird fortgesetzt - nützt ja nichts!]
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*Das Wort muss man kennen
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