... neuere Einträge
1979: Auf dem Flohmarkt entdeckt der kleine Junge eine nie gesehene Schallplatte. Kurz zuvor hat er sich mit der Musik einer kleinen britischen Band zu beschäftigen begonnen (die Liebe seines Lebens übrigens). Längst kennt er noch nicht alle Platten, geschweige denn sie zu besitzen - bis dahin sollen noch einige Geburtstage ins Land gehen; doch hat er sich mit der Diskografie dieser Kapelle bereits so weit vertraut gemacht, dass ihm das unbekannte Cover sogleich auffällt.
Bei einem Preis von DM 2,50 muss nicht groß gehandelt werden, zudem entspricht die Summe seinem wöchentlichen Taschengeld. Er zahlt also den geforderten Betrag, geht frohen Herzens nach Hause und legt die Scheibe gespannt auf das elterliche Abspielgerät. Das Knacksen der aufsetzenden Diamantnadel ist vertrauter Wohlklang, gleich wird die Musik einsetzen, er freut sich auf die neu zu entdeckenden Lieder - statt dessen erschallt plötzlich ein schrilles Pfeifen, das den Knaben zusammenzucken lässt und, um die Nadel vor möglichem Unheil zu schützen, ihn dazu veranlasst, sofort den Hebemechanismus des DUAL-Halbautomaten zu betätigen. Erneut wird die Vinylscheibe eingehender Musterung unterzogen, doch scheint sie sich, von einigen Fingerabdrücken abgesehen, in einwandfreiem Zustand zu befinden. Vorsichtig wird die Nadel abermals, diesmal an anderer Stelle, zwischen zwei Liedern, abgesenkt. Wieder das Geräusch - ist die Platte etwa doch ein Fehlkauf gewesen, weist sie womöglich einen merkwürdigen Defekt auf, beginnt er sich zu fragen, als plötzlich das wunderschöne (und ihm bis dato unbekannte) Stück Things We Said Today einsetzt*.
An diesem Tag wird ihm klar, dass es diese Musik schon vor unvorstellbar langer Zeit - länger als sein Leben - gegeben hat. Dass er mit seiner Liebe nicht allein ist. Und dass sich in dem schrillen Pfeifen - oder ist es ein Kreischen? - eine Form von Begeisterung entlädt, die er noch nicht kennt.
Und heute bin ich der Großvater. Aber meine Werthers
*Im Video ab 04:30; warum sind eigentlich bei manchen youtube-Videos die Ladezeiten so grauenhaft lang??
Bei einem Preis von DM 2,50 muss nicht groß gehandelt werden, zudem entspricht die Summe seinem wöchentlichen Taschengeld. Er zahlt also den geforderten Betrag, geht frohen Herzens nach Hause und legt die Scheibe gespannt auf das elterliche Abspielgerät. Das Knacksen der aufsetzenden Diamantnadel ist vertrauter Wohlklang, gleich wird die Musik einsetzen, er freut sich auf die neu zu entdeckenden Lieder - statt dessen erschallt plötzlich ein schrilles Pfeifen, das den Knaben zusammenzucken lässt und, um die Nadel vor möglichem Unheil zu schützen, ihn dazu veranlasst, sofort den Hebemechanismus des DUAL-Halbautomaten zu betätigen. Erneut wird die Vinylscheibe eingehender Musterung unterzogen, doch scheint sie sich, von einigen Fingerabdrücken abgesehen, in einwandfreiem Zustand zu befinden. Vorsichtig wird die Nadel abermals, diesmal an anderer Stelle, zwischen zwei Liedern, abgesenkt. Wieder das Geräusch - ist die Platte etwa doch ein Fehlkauf gewesen, weist sie womöglich einen merkwürdigen Defekt auf, beginnt er sich zu fragen, als plötzlich das wunderschöne (und ihm bis dato unbekannte) Stück Things We Said Today einsetzt*.
An diesem Tag wird ihm klar, dass es diese Musik schon vor unvorstellbar langer Zeit - länger als sein Leben - gegeben hat. Dass er mit seiner Liebe nicht allein ist. Und dass sich in dem schrillen Pfeifen - oder ist es ein Kreischen? - eine Form von Begeisterung entlädt, die er noch nicht kennt.
*Im Video ab 04:30; warum sind eigentlich bei manchen youtube-Videos die Ladezeiten so grauenhaft lang??
Link zu diesem Beitrag (0 Kommentare) | Kommentieren [?]
... hier geht's zu den --> älteren Einträgen *
* Ausgereift und gut abgehangen, blättern Sie zurück!
* Ausgereift und gut abgehangen, blättern Sie zurück!