Mumien, Analphabeten, Diebe.
Du hast's gut, du hast dein Leben noch vor dir.
Aufzeichnungen aus einem Eierloch
nnier | 31. Januar 2009 | Topic Brainphuq
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Es ist sechsmal wahrscheinlicher, vom Blitz getroffen zu werden, als den Jackpot beim Lotto zu "knacken" - steht heute in der Zeitung! Der vielzitierte "Amerikanische Wissenschaftler", schätze ich mal. Aber "die da oben" machen ja sowieso, was sie wollen - siehe Benzinpreis. Siehe Dschungelwahl. Mal ehrlich: Ingrid van Bergen - das ist doch alles Fake! Ich bin da sehr kritisch. Und jetzt diese Meldung, ausgerechnet heute - wer's glaubt. Die Politiker wollen das Geld des Kleinen Mannes unter dem Staat aufteilen, streuen ihm mächtig Sand ins Getriebe, aber mit mir nicht! Ich war schon immer ein kritischer Geist. Ich meine: Gerade heute(!) streuen die das mit dem Blitz in allen Medien - sorry, tut mir leid, das ist mir zu generalstabmäßig. Nachtigall, sage ich zu dem Lottomann, ich glaube nicht an solche Zufälle, sage ich, ich tippe trotzdem. Und unter uns, ich habe so das Gefühl: Heute kann's klappen. Ich habe mein Geburtsdatum getippt und in dem anderen Feld so eine Diagonale. Wenn's klappt (toi toi toi), dann zuerst natürlich: auch an Bedürftige denken, ist ganz klar. Also einiges, also eine respektable Summe, das würde ich machen. Nur, aufpassen!, dann wollen sie plötzlich alle, und - bin ich das Sozialamt? Bitte. So klein mit Hut plötzlich! Nee, ich muss dann echt zusehen, dass das nicht gleich jeder mitkriegt, denn das kennt man ja: Vom Millionär zum Tellerwäscher, gerade hast du noch wegen Reichtum geschlossen und dann, frei nach George Best, das ganze Geld für Autos und schnelle Frauen ausgegeben und den Rest, hrr-hrr-hrrh, sinnlos verprasst. Aber: mit mir nicht. Keiner kennt mein Gesicht, und das soll auch so bleiben. Ich würde trotzdem weiter Pfandflaschen sammeln und mir höchstens unter strikter Geheimhaltungserklärung jemanden kommen lassen, der jeden morgen fünf Frühstückseier kocht und die dann, das erste nach dreieinhalb Minuten, im Abstand von je 30 sec rausholt. Denn je nach Größe der Eier und wie das Huhn gefüttert wurde, bis hin zur Höhe über Normalnull, variiert ja der Siedepunkt. Dann köpfe ich die der Reihe nach wie Prinz Charles, nehme mir das beste und, zack!, weg mit den anderen, das kostet mich dann ein müdes Fingerschnipsen! Meine Meinung zu dem Thema. "Mer muss och jönne könne", wie ich immer so schön sage, und zwar sich die besten Eier zum Frühstück, wenn du weißt, was ich meine: Weder ganz fest noch zu glibberig, das Dotter muss gerade eben etwas stocken, leicht trübe sein, aber du musst noch tunken können. Und das kannst du nur empirisch ermitteln - da kann der "Amerikanische Wissenschaftler" auch nicht gegen anstinken.
Übersicht behalten! Im Wirbel der täglich auf uns einstürmenden Ereignisse die Übersicht zu behalten, darauf kommt es heute an - auch für Sie. Nur die zuverlässige und objektive Unterrichtung über das Zeitgeschehen hilft Ihnen, sich zu orientieren. Die vielen Abonnenten dieser Tageszeitung wissen, dass sie sich auf "ihre" Tageszeitung verlassen können. Darum - wer Klarheit haben will, abonniert!
Ich würde auf keinen Fall den Fehler machen, gleich am nächsten Morgen die Sekretärin abzuknutschen und dem Chef den Papierkorb über den Kopf zu stülpen. Das ist schon viel zu oft passiert. Ich würde erst mal fünf, sechs Jahre einfach so weiterarbeiten. Wenn er den Dicken macht: lächeln! Wenn er dich anscheißt: kuschen! Und wenn die anderen längst aufbegehren: zusammenreißen, alles wegstecken, einfach weitermachen, bis er psychisch total fertig ist. Und wenn er dann, nach der ganzen Zeit, ankommt und will dein Gehalt erhöhen - eiskalt ablehnen, ihm einen Hunderter in den Ausschnitt stecken und sich mit dem Rolls vom Fahrer abholen lassen! Das verstehe ich unter Stil.
Vorteile liegen auf der Hand! Nicht von ungefähr haben sich die Leser dieser Tageszeitung für ein Abonnement entschieden. Die Vorteile liegen ja auch klar auf der Hand: jeden Tag wird einem die neueste Ausgabe zur gewohnten Stunde ins Haus gebracht, und man erhält sie sogar billiger als im Einzelverkauf. Wen gute Gründe überzeugen, der abonniert.
Konsul Weyer hat sich ja damals in Südamerika ein Gebiet gekauft, groß wie das Saarland. Ist auch legitim, der Mann hat die besten Kontakte und hart gearbeitet - ich empfinde da keinerlei Neid, denn, wie er mal ganz richtig gesagt hat, seine Kritiker sind nichts als Neider. Sollen sie erst mal selbst hinkriegen, so einen Titelhandel - das klingt leichter, als es dann in der Praxis ist. Und das Saarland ist soo groß ja nun auch nicht. Wobei ich das trotzdem nicht machen würde. Du musst dich um alles kümmern. "Herr Weyer, der Fluss ist über die Ufer getreten. Herr Weyer, die Cholera ist ausgebrochen. Herr Weyer, das Volk verlangt mehr Brot." - ich kann mir das lebhaft vorstellen. Seine Entscheidung, bitte!, aber mir wäre das zu stressig. Ich bin mehr so der bodenständige Typ, solide, mancher mag es langweilig nennen, und ich werde auch nicht die Rolling Stones für mich alleine aufspielen lassen (denen geht es ja auch nur ums Geld, die machen alles mit, wenn der Preis stimmt, das waren meiner Meinung nach übrigens auch nie echte 68er). Ich mache schön in Bundesschatzbriefen und Kommunalobligationen, und wer mir zweistellige Renditen verspricht, der soll sich andere Idioten suchen. Auf irgendeine verdrehte Weise fahre ich übrigens total auf die Franziska Reichenbacher ab, und wenn die dann nachher meine Zahlen verkündet - mein lieber Scholli!

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jean stubenzweig, Sonntag, 1. Februar 2009, 00:23
Witzig. Gestern noch sagte ich zur Büddenwarderin, man müsse mal wieder Lotto spielen, um diesem Elend zu entfliehen.

Aber ich würde es (vielleicht) machen wie die Mutter der ehemaligen Lebensgefährtin (ursprünglich mal «untrennbar»). Die hat damals alle diese Bankmenschen in der Schweiz (keine vorbeugende Steuerflucht, sondern Ortsansässigkeit seit dem 18. Jahrhundert) zur Verzeiflung gebracht, indem sie im zarten Alter von siebzig Jahren deren Wesen studierte. Sie war so gut im jonglierenden Verwalten des Geldsegens, daß die am Ende sich Tips bei ihr holten. Einer lautete: keine Glücksspiele wie Lotto. Schlechte Rendite. Erben ist zuverlässiger. Das Wissen hatte sie nicht aus den USA. Aber das Geld kam von dort. Ein kinderlos gebliebener Bruder hatte sie bedacht. Irgendwie sowas ähnliches wie ein Sechser im Lotto.

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nnier, Sonntag, 1. Februar 2009, 15:51
Jonglieren kann ich nicht mal mit Bällen, Tüchern oder Reissäckchen. Wie Einradfahren gehört das ja heutzutage zu den basalen Fertigkeiten der Grundschüler und vor allem -innen, von denen es ja heißt, dass sie nicht mehr schwimmen und rückwärtslaufen können und auch keinen Purzelbaum hinbekommen. Ich vermute, dass auch hier die Schere sich sehr weit öffnet - mit einer signifikant geschlechtsspezifischen Komponente. Die auch von Ihnen verehrten Frauen haben da noch einiges in Petto, will mir scheinen. Ich kann da nur bewundernd zusehen und mit der schlechten Rendite leben.

Aber: Gerade noch rechtzeitig bekam ich gestern abend, 22:44:03 Uhr, folgende E-Mail:
Sie haben im Lotto gewonnen!

Herzlichen Glückwunsch nnier,

Sie haben mit Ihrem Normalschein 6463... bei der Ziehung am 31.01.2009

- 3 Richtige (Gewinnklasse 8)

erzielt.
Sobald die Gewinnquoten feststehen, wird der Gewinn Ihrem Spielkonto gutgeschrieben.
Jetzt nur nicht übermütig werden und alles auf einmal ausgeben!

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vert, Sonntag, 1. Februar 2009, 19:12
ja, machen sie bloß nicht den george best, sonst druckt man sie am ende auch noch auf eine banknote...

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nnier, Sonntag, 1. Februar 2009, 20:41
Oh! Vordergründig die Ehrung eines Fußballers, aber (Finanzkrise! Irland!) doch sehr leicht durchschaubar, so ähnlich wie mit den Briefmarken, die einen nominellen Wert haben und doch nicht genutzt werden. Will sagen: Fünf Pfund, das ist auch nicht mehr die Welt - aber die ganzen Sammler weltweit kaufen ein billiges Stück Papier für teuer Geld. Mich würde mal interessieren, wieviel die Post damit verdient, dass Briefmarken postfrisch oder sogar gleich entwertet gekauft werden und für immer im Album verschwinden. Die Leistung, abgesehen vom Herstellen der Marke, wird ja nie in Anspruch genommen.

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nnier, Montag, 2. Februar 2009, 14:53
Herzlichen Glückwunsch nnier,

bei der Lotto-Ziehung vom 31.01.2009 haben Sie mit Ihrem Normalschein 6463... insgesamt 7,30 EUR gewonnen.

Der Gewinn ergibt sich aus:

- 3 Richtige (7,30 EUR)

Alle Angaben ohne Gewähr.
7,30 EUR haben oder nicht haben macht 14,60 EUR Differenz, damit ist der abgegebene Tippschein schon fast refinanziert.

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vert, Montag, 2. Februar 2009, 14:56
sie glücklicher, meinen aufrichtigen glückwunsch!

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nnier, Montag, 2. Februar 2009, 15:03
Das Geld beim Friseur anlegen und dann rein in den neuen Job! Jetzt geht's aufwärts.

(Das Motto des Oberfriseurs nagele ich mir derweil über meine Tür: "Der Wirtschaftsaufschwung ging an uns vorbei. Dann wird der Abschwung auch irgendwie an uns vorbeigehen.")

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vert, Montag, 2. Februar 2009, 15:32
das nervt mich ja schon lange: dass die blumenverkäuferin drei stunden arbeiten muss, um zum friseur zu gehen. und der friseur drei stunden für einen blumenstrauß.
kein wunder also, dass das zu schlecht frisierten blumenverkäuferinnen und unglücklichen friseursgattinnen führt.

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