Mumien, Analphabeten, Diebe.
Du hast's gut, du hast dein Leben noch vor dir.
Bītoruzu myūjikaru mashin
nnier | 17. Dezember 2022 | Topic Ja nee


Ierōsabumarin, Tokyo, 1969

Interessant sind auch die kleinen, meist undokumentierten Zusatzfunktionen, die in vielen Bītoruzu-ki verbaut sind. Beim obigen Modell kann man, während die Melodie abgespielt wird, durch bestimmte Tastenkombinationen zusätzliche Klangeffekte erzeugen (Unterwasser- und Motorengeräusche; manche Sammler wollen so etwas wie "Full steam ahead, Mister Boatswain" oder "Full steam ahead it is, Sergeant" heraushören).



Obu ra di, Obu ra da, Tokyo, 1968

Auch bei dieser Bītoruzumashin lassen sich einzelne Silben ("Brah", "Ha-ha-ha", "Ob", "Ra", "Di") melodiebegleitend einfügen, wenn man weiß, wie es geht. Dauerhafter Spielspaß war so garantiert!



Herupu!, Sendai, 1965

Dieses Modell kann das internationale S.O.S.-Signal im Takt morsen.



Hei burudoggu, Osaka, 1969

Erst kürzlich durch einen norwegischen Sammler entdeckt: "Ich wollte meine Bītoruzumashin nur gründlich reinigen, da ertönte plötzlich wildes Hundegebell!"



Jon to yōko no barādo, Sendai, 1969

"Christ!", "Crucify!", "Gurus!", "Drag!": Scheinbar willkürlich wirft die obige Bītoruzumashin zusätzlich zur Melodie englische Vokabeln aus, deren Zusammenhang sich bisher noch nicht erschlossen hat.



Diapurūdensu, Osaka, 1968

Und auch dieses Modell kann durch Tastendruck eine Begleitstimme ("Round round round round round") hinzufügen, die harmonisch exakt auf die abgespielte Melodie abgestimmt ist.



Kanzasushiti/Heiheiheihei!, Sapporo, ca. 1965

Hier heißt es aufgepasst: Im ersten Teil des Liedes, das diese Bītoruzumashin abspielt, kann die Benutzerin nicht aktiv eingreifen. Dann aber, wenn die Abspielmechanik bei "Heiheiheihei" angekommen ist, können an rhythmisch passender Stelle entsprechende Antwortchöre ("So long, so long" / "Bye bye, bye bye") erzeugt werden. Das Modell befindet sich übrigens noch in Erstbesitz. Wie der japanische Eigentümer verschmitzt erzählt, nahmen ihm seine drei großen Brüder das Gerät regelmäßig weg, wenn er nachts wieder zu lange unter der Bettdecke damit spielte.



Erinā rigubī, Osaka, ca. 1966

Obiges Gerät birgt nach Ansicht vieler Sammler "auf jeden Fall" einen Zusatzmechanismus, allerdings ist dieser noch nicht entdeckt worden. Dennoch ist dieses Modell aufgrund seiner wunderschönen, melancholischen Melodie eines der gesuchtesten.



Reboryūshon 9, Sendai, 1968

Umgekehrt verhält es sich mit diesem Set, das erst kürzlich vervollständigt werden konnte, indem zwei lange rivalisierende Sammler ihre komplementären, einzeln funktionslosen Teilsammlungen zur Freude der weltweiten Bītoruzu-ki-Szene zusammenfügten und so das weltweit einzige Exemplar dieses sagenumwobenen Modells zum Leben erwecken konnten. Hier wird keinerlei Melodie erzeugt, statt dessen kann durch Betätigen der einzelnen Teilgeräte eine Klangcollage erzeugt werden (z.B. lachende Frau, Babygeräusche, verfremdetes Klavier). Das Mastergerät, ohne welches keines der anderen funktioniert, spielt eine männliche Stimme ab, welche permanent die vermutlich japanischen Silben "Nam/ba/naīn" wiederholt. Während einige Sammler dieses Set für den "Heiligen Gral" unter den Bītoruzu-ki halten ("in Form und Inhalt revolutionär"!), lehnt die Mehrheit es ab, sich überhaupt damit zu befassen: "Das ist eigentlich keine Bītoruzumashin. Nicht mal eine Melodie, sowas kann doch jedes Kindergartenkind!"

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