nnier | 07. Mai 2015 | Topic Todesbiest
Ich sehe schon, ich muss einfach mal was zeigen, aber erst mal Musik an.
Dieses Ding soll in den 70ern bei Tchibo verkauft worden sein. Muss man sich mal vorstellen: Quarzkrise, die Japaner kommen, und plötzlich sind all die mechanischen Wunderwerke out - was soll man denn da tun als Schweizer Uhrenhersteller?
Heute verkaufen alle alles, aber ich erinnere mich noch sehr gut an das leicht anrüchige Image dieses Kaffeehändlers. Irgendwann gab's plötzlich sogar Fahrräder, da haben die Fahrradläden in meiner Stadt ein paar Wochen lang Kaffee verkauft. Was als Protest gedacht war, endete natürlich als Gratis-PR für den Kaffeegemischtwarenvertrieb. Und bei so einem Uhren kaufen? Bzw.: Bei so einem Uhren verkaufen, denn wir sind ja ein respektabler Schweizer Hersteller mit Absatzproblemen. Aber es muss wohl sein.
Der Herstellername taucht nicht auf, wirkt ja viel zu bieder, ich meine: Buler, was nehmen wir denn mal - mein Sohn war gerade im Kino, Science Fiction, was haltet ihr von ASTROMASTER? Guet, bauen wir ein einfaches Stiftankerwerk in ein Bullaugengehäuse. Und gfälschti Schruubeköpf.
Das Gehäuse ist aus Metall und wirkt hochwertig, sie wiegt richtig was, und es ist schon schade, wie alles verschleudert werden musste. Es ging den Bach runter, bis die hässlichen Plastikuhren von Swatch irgendwie zur Rettung der Schweizer Uhrenindustrie führten. Die längst wieder völlig elitär rüberkommt mit ihren unerschwinglichen Nobelhobeln.
Da lobe ich mir Butterbrotuhren wie diese. Ich habe übrigens keine Ahnung von Uhrentechnik, aber einen Begriff wie "einfaches Stiftankerwerk" können Sie sich ruhig merken und bei Gelegenheit fallen lassen. Es sind wohl recht simple, aber robust und zuverlässig arbeitende Werke, die man u.a. am lauten Ticken erkennt. Und für seine knapp 40 Jahre läuft das Ding unheimlich stur geradeaus. Das klapprige Metallband habe ich durch ein schwarzes aus Kunstleder ersetzt und trage die Uhr richtig gerne.
Wenn auch nicht jeden Tag - man hat ja auch mal Geschäftstermine oder es ist plötzlich Weihnachten, aber schauen Sie, da habe ich durchaus Alternativen, hier z.B. etwas aus der Schweiz,
wo wollen Sie denn hin, warten Sie, ich wollte doch Enterprise mit Ihnen spielen, darf ich Jim sein?
Dieses Ding soll in den 70ern bei Tchibo verkauft worden sein. Muss man sich mal vorstellen: Quarzkrise, die Japaner kommen, und plötzlich sind all die mechanischen Wunderwerke out - was soll man denn da tun als Schweizer Uhrenhersteller?
Heute verkaufen alle alles, aber ich erinnere mich noch sehr gut an das leicht anrüchige Image dieses Kaffeehändlers. Irgendwann gab's plötzlich sogar Fahrräder, da haben die Fahrradläden in meiner Stadt ein paar Wochen lang Kaffee verkauft. Was als Protest gedacht war, endete natürlich als Gratis-PR für den Kaffeegemischtwarenvertrieb. Und bei so einem Uhren kaufen? Bzw.: Bei so einem Uhren verkaufen, denn wir sind ja ein respektabler Schweizer Hersteller mit Absatzproblemen. Aber es muss wohl sein.
Der Herstellername taucht nicht auf, wirkt ja viel zu bieder, ich meine: Buler, was nehmen wir denn mal - mein Sohn war gerade im Kino, Science Fiction, was haltet ihr von ASTROMASTER? Guet, bauen wir ein einfaches Stiftankerwerk in ein Bullaugengehäuse. Und gfälschti Schruubeköpf.
Das Gehäuse ist aus Metall und wirkt hochwertig, sie wiegt richtig was, und es ist schon schade, wie alles verschleudert werden musste. Es ging den Bach runter, bis die hässlichen Plastikuhren von Swatch irgendwie zur Rettung der Schweizer Uhrenindustrie führten. Die längst wieder völlig elitär rüberkommt mit ihren unerschwinglichen Nobelhobeln.
Da lobe ich mir Butterbrotuhren wie diese. Ich habe übrigens keine Ahnung von Uhrentechnik, aber einen Begriff wie "einfaches Stiftankerwerk" können Sie sich ruhig merken und bei Gelegenheit fallen lassen. Es sind wohl recht simple, aber robust und zuverlässig arbeitende Werke, die man u.a. am lauten Ticken erkennt. Und für seine knapp 40 Jahre läuft das Ding unheimlich stur geradeaus. Das klapprige Metallband habe ich durch ein schwarzes aus Kunstleder ersetzt und trage die Uhr richtig gerne.
Wenn auch nicht jeden Tag - man hat ja auch mal Geschäftstermine oder es ist plötzlich Weihnachten, aber schauen Sie, da habe ich durchaus Alternativen, hier z.B. etwas aus der Schweiz,
wo wollen Sie denn hin, warten Sie, ich wollte doch Enterprise mit Ihnen spielen, darf ich Jim sein?
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prieditis,
Freitag, 8. Mai 2015, 14:58
Die Spaceman ist der Hammer! Gut, die Astromaster gefällt mir auch. Aber die Spaceman....
Ich habe doch tatsächlich neulich noch überlegt, ob ich mir eine Nixie-Uhr besorge. Aber meine Handgelenke sind zu schmal (Künstler, nie richtig gearbeitet und so...)
Ich habe doch tatsächlich neulich noch überlegt, ob ich mir eine Nixie-Uhr besorge. Aber meine Handgelenke sind zu schmal (Künstler, nie richtig gearbeitet und so...)
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nnier,
Samstag, 9. Mai 2015, 01:37
Nixie verstehe ich voll und ganz. Man will ja gleich draufloslöten, wenn man so ein Ding sieht!
Schmale Handgelenke habe ich auch. Da passen viele der heutigen Klopper überhaupt nicht. Das hat aber auch Vorteile: Dann sehen die typischen 35 mm Durchmesser aus den 70ern nicht so verloren aus.
Schmale Handgelenke habe ich auch. Da passen viele der heutigen Klopper überhaupt nicht. Das hat aber auch Vorteile: Dann sehen die typischen 35 mm Durchmesser aus den 70ern nicht so verloren aus.
hora sexta,
Montag, 11. Mai 2015, 08:59
Wollen wir einen Nixie-Workshop machen, so mal an einem Wochenende? Und gemeinsam löten? Jaja, jetzt lachen wieder alle.
nnier,
Montag, 11. Mai 2015, 15:39
Ich hätte größten Respekt, zumal man bei diesen charmanten Dingern alte Lagerbestände aufkaufen muss, da sie schon lange nicht mehr produziert werden. Alleine der Aufbau dieser Röhren mit ihren kreisrunden Steckkontakten hat was Zauberhaftes. Und dann diese analoge Wärme. Ist irgendwo ein pensionierter, nachsichtiger Radiotechniker in der Nähe?
nemorosa,
Sonntag, 10. Mai 2015, 16:00
Nanana. Die "Spaceman", die haben Sie sich doch ausgedacht.
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nnier,
Sonntag, 10. Mai 2015, 23:08
Ganz ehrlich, die habe ich damals beim Saubermachen auf der Bühne gefunden.
nemorosa,
Sonntag, 10. Mai 2015, 23:34
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