Say you don't love him / My salamander / Why do you need him? / Oh no, don't answer. Das sind so richtige Gebrauchslyrics in so richtiger Gebrauchsmusik. Denn es ist ja sonnenklar, dass ich hier keine überirdischen und außerhalb jeder Skala liegenden Werke behandele, wie sie McCartney in frühen Jahren gleich serienweise produziert hat. Ich meine, man höre sich nur mal For No One an und Eleanor Rigby und Got To Get You Into My Life, alle auf einem einzigen Album und mit 24 Jahren geschrieben - das kann ja keiner begreifen. Und da liegt der blöde Witz natürlich nahe: "Klar ist Paul tot - denn Hope of Deliverance und Yesterday kann nicht derselbe Mensch geschrieben haben, ha ha!"
Bloß dass ich gar nicht jeden Tag Trüffeln fressen kann, das würde ich seelisch auch gar nicht aushalten, und bei mir hat sich daraus eben kein erhöhter Anspruch ergeben (Bah, sowas Normales hat der auch gemacht, das fällt aber stark ab!), sondern komischerweise kann ich beides nebeneinander gelten lassen: Es kann nicht genug gute Gebrauchsmusik geben, es lebe der Werktag!
Schon wieder das letzte Wings-Album also, und nach einem instrumentalen Prolog geht die Platte mit diesem Lied erst richtig los. Die coole Gebrauchsgitarre rockt souverän, der routinierte Bass arbeitet fehlerlos, singen muss man auch irgendwas, Keeping ahead of the rain on the road / Watching my windscreen wipers / Radio play me a danceable ode / Cattle beware of snipers, und am Ende übernehmen unmerklich die Keyboards das Kommando, das ist wirklich ein tolles Finale, da kann ich solche Leute durchaus verstehen.
Platz 54: Getting Closer (1979)
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mark793,
Donnerstag, 23. Januar 2014, 18:18
Schön haben Sie das eingesungen, nächstes Mal vielleicht auch die hohe E-Saite noch stimmen, dann wird das schon. ;-)
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nnier,
Donnerstag, 23. Januar 2014, 19:36
Die hohe ist die ganz oben, oder? Ich kann ja immerhin - wie Paul McCartney! - keine Noten lesen.
mark793,
Donnerstag, 23. Januar 2014, 19:47
Jetzt wo Sie fragen, fällt mir das erst auf: Die akustisch hohe E-Seite ist die unterste, und die tiefe E-Saite ist räumlich gesehen die oberste. Es sei denn, mal spielt linkshändermäßig wie einst Jimi Hendrix). Bei normaler Schlagrichtung abwärts erwischt man also erst die tiefen Töne, worauf der Akkord mehr mit den höhen Tönen ausklingt. Was in dem Fall nervig ist, da die höchste Saite am meisten verstimmt ist.
Flüssig lesen in dem Sinn (oder vom Blatt spielen) kann ich auch nicht, aber in Grundzügen ist mir das Notensystem noch halbwegs geläufig. Und leider habe ich ein recht genaues Gehör für stimmt oder ist verstimmt.
Flüssig lesen in dem Sinn (oder vom Blatt spielen) kann ich auch nicht, aber in Grundzügen ist mir das Notensystem noch halbwegs geläufig. Und leider habe ich ein recht genaues Gehör für stimmt oder ist verstimmt.
nnier,
Donnerstag, 23. Januar 2014, 20:04
(Ehrlich gesagt weiß ich soviel dann doch. Tut mir leid, mein innerer Sechstklässler kann sowas nicht liegenlassen. Und das mit dem Gehör geht mir genauso, da konnte ich beim töchterlichen Flöteüben zwar auch nie sagen: Gis, nicht Ge, HERRGOTTNOCHMAL!, aber wenn da etwas um einen Halbton danebenlag, war mir das schmerzlich bewusst.)
mark793,
Donnerstag, 23. Januar 2014, 22:27
Schmerzlicher noch als der Halbtonfehler, wie man ihn mit Flöte, Klavier oder Gitarre erzeugen kann, sind die kleineren Danebenheiten auf der Geige. Weil das dann mehr nach verstimmt klingt, als nach ein Ton daneben gegriffen. Als Töchterlein damit anfing, das war hart. Es klingt auch heute (nach drei Jahren) nicht immer alles rein und perfekt, aber die Quote der richtig gegriffen Töne hat sich enorm erhöht. Aber Unlust sowie den Unterschied von einem guten zu einem schlechten Tag hört man schon eindeutig heraus. Von daher ist es manchmal besser für alle Beteiligten, wenn das Üben am Wochenende möglichst dann stattfindet, wenn ich draußen rumpedaliere.
nnier,
Donnerstag, 23. Januar 2014, 23:20
Der da oben lässt sich von solchen Kleinigkeiten jedenfalls nicht aufhalten, und das finde ich toll: Zur quietschenden Heimorgelbegleitung unverdrossen drauflosschrammeln und beim Singen schön im zugänglichen Korridor (immerhin eine knappe Oktave) verbleiben.
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