Man muss wissen, dass hier nur zum Teil normale Kippschalter verbaut sind. An vielen Stellen findet man statt dessen Drucktaster, die ein irgendwo in der Wand verborgenes Relais schalten. Die Menschen haben unterschiedliche Hobbys: Hier hat vor meiner Zeit jemand mit dem schönen Hobby Drucktaster gelebt. Es gibt durchaus verschiedene Relais, manche muss man z.B. je zweimal betätigen, also: Ein doppelter Druck zum Anschalten - ein doppelter Druck zum Ausschalten. Klicklick! Klacklack! Das sind so Feinheiten.
Einmal segnete ein solches Relais das Zeitliche. (Zehntausend Schuss - dann ist Schluss.) Klicklick! Man hat dann viel Zeit, darüber nachzudenken, wie wenig man sich vorher um das Relais gekümmert hat. "Da irgendwo im Flur" hat es immer geklickt, gut, man könnte jetzt die Wand vom Schalter her aufstemmen und immer den dünnen Drähtchen nach - das irritiert einen zuerst, dass das so spindeldürre Puppenhausdrähtchen sind, aber es wird ja nicht der Lichtstrom durchgeführt wie bei einem normalen Kippschalter, es soll ja bloß der Impuls fürs Relais getastet werden, welches die eigentliche Arbeit des Stromkreisschließens bzw. -öffnens übernimmt. Kommt ein Missionar in Dschungel / schaltet er abends das Licht an / macht es Klack / sagen die Eingeborenen typisch Weiße / nicht mal den Stromkreis schließen sie selber. Und es ist ein deprimierendes Gefühl, hilflos auf den Taster zu drücken, einmal noch, bitte, nur einmal noch, Klicklick, Klacklack, dann hole ich dich raus, dann tausche ich dich aus, doch das R. ist für immer verstummt.
Einmal ist mir ein Elektriker abgehauen, nach Stunden, der rannte einfach raus, ich lief ihm hinterher und rief, warte, du kriegst doch noch Geld, er aber schrie nur: Lass mich bloß in Ruhe! Ich will kein Geld! Ich will meine Ruhe!, er blieb einfach nicht stehen und ich ging dann langsam zurück, dabei ist er doch der Elektriker, der kam mit den ganzen Verteilerdosen nicht klar.
Im oberen Flur ist ein Drucktaster, irgendwo ziemlich senkrecht über ihm klackt es in der Wand, darauf habe ich mal geachtet, und gelegentlich ist das Relais unpässlich. Man drucktastet plötzlich ins Leere, es ist ein äußerst irritierendes Gefühl, das Licht bleibt einfach an, und vollkommen irrational drückt man noch ein paar Mal fest darauf, als handele es sich um einen Eingeborenenschalter, und man empfindet unweigerlich diesen kurzen Moment der Trauer über die verlorene erste Natur.
Das Lampenglas abnehmen, die heiße Glühbirne rausdrehen, all das ist Routine geworden, ich bin noch nicht ganz dahintergekonmmen, wonach sich die Befindlichkeiten des Relais richten, doch eines ist gewiss: In einigen Tagen funktioniert es wieder.~
Ich bin so müde, mir fällt nicht mal ein Witz über Meike Schlecker ein.
Einmal segnete ein solches Relais das Zeitliche. (Zehntausend Schuss - dann ist Schluss.) Klicklick! Man hat dann viel Zeit, darüber nachzudenken, wie wenig man sich vorher um das Relais gekümmert hat. "Da irgendwo im Flur" hat es immer geklickt, gut, man könnte jetzt die Wand vom Schalter her aufstemmen und immer den dünnen Drähtchen nach - das irritiert einen zuerst, dass das so spindeldürre Puppenhausdrähtchen sind, aber es wird ja nicht der Lichtstrom durchgeführt wie bei einem normalen Kippschalter, es soll ja bloß der Impuls fürs Relais getastet werden, welches die eigentliche Arbeit des Stromkreisschließens bzw. -öffnens übernimmt. Kommt ein Missionar in Dschungel / schaltet er abends das Licht an / macht es Klack / sagen die Eingeborenen typisch Weiße / nicht mal den Stromkreis schließen sie selber. Und es ist ein deprimierendes Gefühl, hilflos auf den Taster zu drücken, einmal noch, bitte, nur einmal noch, Klicklick, Klacklack, dann hole ich dich raus, dann tausche ich dich aus, doch das R. ist für immer verstummt.
Einmal ist mir ein Elektriker abgehauen, nach Stunden, der rannte einfach raus, ich lief ihm hinterher und rief, warte, du kriegst doch noch Geld, er aber schrie nur: Lass mich bloß in Ruhe! Ich will kein Geld! Ich will meine Ruhe!, er blieb einfach nicht stehen und ich ging dann langsam zurück, dabei ist er doch der Elektriker, der kam mit den ganzen Verteilerdosen nicht klar.
Im oberen Flur ist ein Drucktaster, irgendwo ziemlich senkrecht über ihm klackt es in der Wand, darauf habe ich mal geachtet, und gelegentlich ist das Relais unpässlich. Man drucktastet plötzlich ins Leere, es ist ein äußerst irritierendes Gefühl, das Licht bleibt einfach an, und vollkommen irrational drückt man noch ein paar Mal fest darauf, als handele es sich um einen Eingeborenenschalter, und man empfindet unweigerlich diesen kurzen Moment der Trauer über die verlorene erste Natur.
Das Lampenglas abnehmen, die heiße Glühbirne rausdrehen, all das ist Routine geworden, ich bin noch nicht ganz dahintergekonmmen, wonach sich die Befindlichkeiten des Relais richten, doch eines ist gewiss: In einigen Tagen funktioniert es wieder.
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einemaria,
Dienstag, 31. Januar 2012, 01:37
Oh, das kenn ich. Vielleicht läuft ja alles über das Relais des Nachbarn - wer weiß das schon, außer der Verbauer und das Relais. Wir haben Abende verbracht, um die irrsinnigsten Schaltkreise auf gut Glück so zu verdrahten, daß irgendwann das Licht anging. Manchmal hängt es auch direkt im Sicherungskasten (frei zugänglich). Und weil das noch nicht schwierig genug ist, wird das Relais in Treppenaufgängen zumeist von diversen Kippschaltern gleichzeitig angesteuert werden.
Eine Erfindung, die eigentlich unbedingt ansteht, wäre ein mobiler Kippschalter für ferngesteuerte Relaisimpulse - bei mir ist nämlich derzeit der Jäger&Busch-Kippschalter im Arsch.
Eine Erfindung, die eigentlich unbedingt ansteht, wäre ein mobiler Kippschalter für ferngesteuerte Relaisimpulse - bei mir ist nämlich derzeit der Jäger&Busch-Kippschalter im Arsch.
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nnier,
Dienstag, 31. Januar 2012, 17:12
Entweder bei Einzug entkernen und neu verdrahten, dabei das Wort FI-Schalter kennenlernen und beiläufig über Leerrohre schwätzen - oder das Abenteuer für immer auf sich nehmen. In einem kleinen Raum waren 8 Verteilerdosen. Den Sinn der meisten habe ich nicht verstanden. Teilweise waren Ziehdrähte drin, einmal habe ich einen Topf Vaseline verbraucht, um ein Kabel durchzuziehen, mit dem ich eine Schaltung realisiert habe, die man in zwei Dimensionen definitiv nicht mehr darstellen kann.
venice_wolf,
Dienstag, 31. Januar 2012, 10:35
Haben Sie je daran gedacht, an solch ungünstigen Stellen eine (LED)Lampe mit Sensor zu installieren, die bei Finsternis + Bewegung automatisch das Licht für ein Paar Minuten gibt ? Das ist nicht nur Top-modern sondern hilft zu sparen und spendet auch fröhliche Stunden wenn die Kinder oder Besucher stundenlang staunend mit der Hand herumfuchteln, sowohl als auch wenn Sie probieren, so langsam vorbeizugehen so dass das Licht nicht angeht.
(Diese letzte Uebung ist besonders empfohlen denn sie stärkt die Eigenkontrolle, Konzentrationsfähigkeit, Atmung und Selbstbeherrschung unheimlich.)
(Diese letzte Uebung ist besonders empfohlen denn sie stärkt die Eigenkontrolle, Konzentrationsfähigkeit, Atmung und Selbstbeherrschung unheimlich.)
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nnier,
Dienstag, 31. Januar 2012, 17:20
Kommt alles. Immer kurz bevor ich mir die Haxen breche, weil diese ver****te Treppe immer so vollgestapelt wird, denke ich an das dauerstromführende Kabel, das da hinterm Schuhregal rauskommt. Woher auch immer! Der Bewegungsmelder ist gebongt, ich würde das bloß gerne noch mit einem Klangeffekt koppeln oder wenigstens eine Weltmaschine anschließen.
hora sexta,
Dienstag, 31. Januar 2012, 10:50
Hier sehr viel auf Putz gewesen. Wenn einer da ein bisschen unsanft ranging, war gleich alles kaputt. (Beleuchte mein Herz mit einer Kerze seit einiger Zeit.)
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nnier,
Dienstag, 31. Januar 2012, 17:26
Das hat was für sich. Man sieht viel schneller, wenn etwas tropft oder qualmt. All die WC-Kästen hinter verfliester Trockenbauwand - gehen die nie kaputt, frage ich? Und wie soll ein Kind noch Physik lernen, wenn es nicht an einer Kette ziehen kann, die zu einem Spülkasten führt, der sich rauschend entleert? Über Ventilmechanismen nachdenken und sich fragen, warum der Kasten nie überläuft? Hinfort alles, weg, aus den Augen, aus dem Sinn. Kerzen sind da schon ganz gut, da führt man den Finger durch die Flamme, immer langsamer, bis man wieder was kapiert.
einemaria,
Freitag, 3. Februar 2012, 03:04
Aufputz ist eine Art Ehrlichkeit. Vielleicht hab ich's einfach noch nicht gelesen, doch in der Soziologie sollte das Wort "Aufputzgesellschaften" oder "Aufputzvölker" (bspw. die Singhalesen) einen festen Platz finden.
Nichts verstecken, sondern stolz drauf, daß wenigstens Strom im Haus - und nicht wie bei jenem indonesischem Stammesoberhaupt, zwei mannshohe Boxen und eine Solarpanele, aber eben keine Anlage und keine Kabel, sprich kein Strom - eine andere, für uns befremdliche Art von Understatement. Vermutlich passt hier der Begriff der "Leerrohrgeselschaft" ganz gut.
Nichts verstecken, sondern stolz drauf, daß wenigstens Strom im Haus - und nicht wie bei jenem indonesischem Stammesoberhaupt, zwei mannshohe Boxen und eine Solarpanele, aber eben keine Anlage und keine Kabel, sprich kein Strom - eine andere, für uns befremdliche Art von Understatement. Vermutlich passt hier der Begriff der "Leerrohrgeselschaft" ganz gut.
pathologe,
Dienstag, 31. Januar 2012, 11:41
Eigentlich... ja, eigentlich sollten die Relais an einem Platz verbaut sein, an dem der Lichtstrom gelegentlich zu Besuch vorbeikommt. Die Steuerleitungen sind da nur Nebensache. Also würde ich sowohl den Sicherungskasten (Platz ist da ja genug) absuchen als auch die Verteilerdosen. Wobei ich als fauler Mensch die Relais alle in den Sicherungskasten gepackt hätte.
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nnier,
Dienstag, 31. Januar 2012, 17:29
Jou, im Groben ist das der Fall. Aber gerne findet man auch mal ein paar Verteilerdosen auf halber Höhe, jenseits aller Normen, mehrere nebeneinander, dann schneidet man die Tapete auf und sagt: Aha, hier ist es auch nicht. Aber ich bin fast sicher, dass es hier immer geklackt hat!
venice_wolf,
Mittwoch, 1. Februar 2012, 18:49
Jedenfalls konnten Sie den Elektriker auch mit einer Kartoffelkanone einladen, sich nicht zu entfernen, zumindest solange er das R. nicht ausfindig gemacht hatte
http://www.bild.de/regional/bremen/skurril/mit-kartoffel-kanone-beschossen-22386360.bild.html
http://www.bild.de/regional/bremen/skurril/mit-kartoffel-kanone-beschossen-22386360.bild.html
schneck,
Donnerstag, 2. Februar 2012, 22:56
Zu Meike Schlecker fällt mir auch kein Witz ein.
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txxx666,
Freitag, 3. Februar 2012, 13:48
"Wo treffen sich zwei Kitzler?
Natürlich bei SCHLECKER!"
(Ich geb's zu: schlecht und noch dazu geklaut.)
Natürlich bei SCHLECKER!"
(Ich geb's zu: schlecht und noch dazu geklaut.)
prieditis,
Freitag, 3. Februar 2012, 16:02
Toll, jetzt geistert er wieder rum, der alte "Der Aldi ist tot! -Witz"
cabman,
Freitag, 3. Februar 2012, 16:38
Den kenn ich nicht und ich denke, ich würde den bestimmt auch nicht verstehen.
nnier,
Freitag, 3. Februar 2012, 19:13
nnier,
Sonntag, 5. Februar 2012, 15:50
"Ross"-Mann, nach zwei Tagen kommt er. Es ist ein Ross entsprungen. "A. Schlecker", für den fortgeschrittenen Nachrichtensprecher. Würden Sie bitte auf mein Ohr schaun. Nein, Herr Doktor, das geht doch nicht.
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