Mumien, Analphabeten, Diebe.
Du hast's gut, du hast dein Leben noch vor dir.
Schlaf es, Bruder.
nnier | 23. Juli 2010 | Topic In echt
Ich hatte mir irgendwann angewöhnt, in der Mittagspause die Toilette aufzusuchen, von innen zu verriegeln und die Augen zu schließen. Innerhalb von Minuten konnte ich tief einschlafen und, bis auf ein einziges Mal, rechtzeitig wieder aufwachen. Auch bei der Physiotherapie, wenn ich zur Belohnung eine warme Packung Fango um den verspannten Nacken gelegt bekam und fürsorglich in ein Handtuch gewickelt wurde, schlief ich regelmäßig ein und starrte nach zwanzig Minuten komplett verwirrt in das nett lächelnde Gesicht des jungen Fräuleins, das mich sanft weckte.

Ich bin zwei Wochen lang mit dem letzten Sonnenstrahl ins Bett gegangen und habe mich hervorragend ausgeruht, nicht nur beim Bergsteigen. Aber man sagt ja, dass es mit der Entspannung erst richtig rauskommt.

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venice_wolf, Freitag, 23. Juli 2010, 14:34
Wobei es sich bei mir, seltener um gesunden Schlaf, öfter einfach um Erschöpfung handelt.
Wenn ich einmal still sizte bin ich bald weg, wenn es noch dunkel ist, Kino oder so, ganz gefährlich.
In letzter Zeit weniger, aber vor ein paar Jahren da bin ich am Abend nach dem letzten Bissen bald am Tisch eingeschlafen.
Das war besonders kritisch wenn ich irgendwo Auswärts essen war und dann noch eine Autofahrt fällig war...
Heute Abend nach der Arbeit jedoch keine Gefahr denn ein toller Reisebus tut es für mich, ich muss nur wann ich in der Nähe von "Oben" (TM) bin rechtzeitig aussteigen.

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nnier, Sonntag, 25. Juli 2010, 00:11
Gerade beim Autofahren bin ich inzwischen wirklich vorsichtig geworden und mache lieber Schlafpausen, wobei sich diese momentan wesentlich angenehmer gestalten als z.B. neulich auf der Rückfahrt, als ich nach ein paar dringend benötigten Stunden Erschöpfungsschlaf mit Eiszapfen an der Nase wieder aufwachte. Busfahren ist da gar keine schlechte Idee. (Pass nur auf, dass der Fahrer nicht nach Naviationssystem fährt, statt sich an die bewährte Strecke zu halten! Da sollen schon Sachen passiert sein, z.B. dass jemand auf der nächtlichen Rückfahrt von Venedig plötzlich über einen ziemlich hohen Pass fährt statt einfach um den Berg herum ...)

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venice_wolf, Montag, 26. Juli 2010, 13:52
Bei meiner letzten Heim-zu-Heim fahrt verschlug es mich, von Dorf zu Dorf, durch die Ebene und mit grossem Erstaunen (mathematisch jedoch ganz logisch) wurde die Strecke um ganze 40 km kürzer. Noch mehr, die Autobahnkosten, schon von 13,10 auf 8,10 Euro herunterverhandelt, beliefen sich nunmehr auf lächerliche 4,60 Euro.
Und nun die Ueberraschung: als ich am Samstag eben mit Linienbus unterwegs war (der wie beschrieben zukunftsweisend den Intercity Zug ersetzt) und dieser von einem Unfall mit Stau auf der Autobahn informiert wurde, bog er plötzlich von der Autobahn ab und pendelte gemütlich, haargenau die Strecke von Dorf zu Dorf die ich letzmals entdeckte.
Hühner wurden dabei aufgescheucht, alte Leute am Strassenrand nickten, Kinder winkten dem Bus zu.
Bei scharfen Kurven in manchen Dorfzentrum konnte man den Hausfrauen beim Abendessenkochen zusehen, Aeste wischten den Regen von den Seitenfenstern, Wasserlacken schlossen sich nach dem durchfahren wieder gemütlich.
Nur 10 Minuten Verspätung kamen zusammen, die Zugverbindung nach Salzburg wartete halt ein Bisschen.
Nur zwei betagte Frauen schimpften die ganze Fahrt , dass es einmal von Rom nach Wien sogar eine Direktverbindung gab.
Der Bus-Bahnhof von M. sei auch das letzte (wenn man eine stinknormale Bushaltestelle wo durcheinander Stadt-, Ueberland-, internationaler Verkehr abgefertigt wird, zusammen mit wartenden Autos, fehlender Ueberdachung, Fussgänger, Lümmler usw. als Busbahnhof bezeichnen kann) und da musste ich still einverstanden sein, denn der Vergleich mit den Busse in Havana (1998) war angebracht .
Ich wählte die ihnen unbekanntere Sprache um kein Wort zu reden und soviel wie möglich zu beobachten, und zwar von meinem Sitz im ersten Stock von wo man über Zäune, Hecken, Geländer sehen und geographische Verbindungen herstellen kann.
Ich freue mich auf die nächste Fahrt, wo ich mich bewusst auf die andere Seite setzen werde.

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nnier, Montag, 26. Juli 2010, 19:11
Das hört sich gut an! Natürlich abgesehen davon, dass dadurch eine Zugverbindung ersetzt wurde. Aber eine Bitte habe ich dann doch: Sollte der Bus eines Tages ebenfalls nicht um den Berg herum, sondern über ihn hinüber fahren wollen, bitte rechtzeitig dem Fahrer bescheidgeben. Denn es war schon für mich nach einer halben Stunde in der Finsternis auf engster Fahrbahn ohne Markierung, ohne auch nur einem Auto zu begegnen, ohne auch nur ein Haus oder wenigstens Licht irgendwo zu sehen, irgendwann keine angenehme Vorstellung mehr, mit dem Auto liegenzubleiben oder irgendwo umkehren zu müssen. "Schau, haha, wo wir gelandet sind!", munterte ich die Begleitung auf und hoffte, dass man das Adrenalin nicht zu sehr riechen konnte. Und als ich dies nach geglückter Ankunft am nächsten Tage berichtete, erzählte man mir grinsend, dass dies sogar schon Reisebusfahrern geschehen sei, die nach "Navi" fahren wollten, und dass diese dann spätestens in irgendeiner Kurve kurz vor ganz oben hoffnungslos steckengeblieben sind, ja, kein Vor und kein Zurück, bis man mit Kränen und ganz schwerem Gerät angerückt sei ...

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jean stubenzweig, Freitag, 23. Juli 2010, 16:41
Eine warme Packung Schlafes Bruder? Und dann auch noch aufm Klo?

Ach nein. Das ist dann doch zu dämlich. Ich sollte aufhören, spontan sein zu wollen. Aber ich lasse es stehen. Auf daß man es mir ansieht.

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nnier, Samstag, 24. Juli 2010, 12:19
Überalll dort, wo es spontan warm, weich und dunkel um mich herum wird.

Liest doch eh keiner (zur Zeit).

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dosron, Samstag, 24. Juli 2010, 13:44
Nanana?!
:)

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damenwahl, Samstag, 24. Juli 2010, 15:20
Doch.

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lorilo, Samstag, 24. Juli 2010, 18:05
Ähm.

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jean stubenzweig, Samstag, 24. Juli 2010, 21:19
Dieses Land, schrieb Herbert Achternbusch in seinem «Atlantikschwimmer», hat mich kaputtgemacht. Jetzt bleibe ich solange hier, bis man es ihm ansieht. PünktchenPünktchenPünktchen

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nnier, Samstag, 24. Juli 2010, 23:21
@dosron: Tjajaja! @damenwahl: Ah! @lorilo: Hm? @Herrn Stubenzweig: Ein wirklich schönes Zitat, das ich ebensowenig missen möchte wie dieses.

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