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Ich stand da, in jeder Hand eine Sektflasche, es war der Tag vor Silvester. Ich konnte einfach nichts tun, als der Weihnachtsbaum sich neigte.

Ich stand da, eine Hand im Schritt, es war der Morgen nach Silvester. Ich konnte einfach nichts tun, als der heiße Stein vom Raclette auf dem Boden zerschellte.
Ich stand da, eine flache Kelle in der Hand, es war der letzte Urlaubstag. Ich konnte einfach nichts tun, als die Lasagneform aus dem Ofen rutschte und klirrend zerbrach.
Ich stand da, in der Hand den brodelnden Wasserkocher, es war heute nachmittag. Ich konnte einfach nichts tun, als das Glas auseinandersprang und sich der Inhalt über meine Oberschenkel ergoss.
Das alles könnte einem zu denken geben, ist ja gerade mal Mitte Januar.
Dann aber wieder können einem auch ganz andere Sachen zu denken geben.

Scheiße noch mal. Den Weg kenne ich. Und den Wirt.

Ich stand da, eine Hand im Schritt, es war der Morgen nach Silvester. Ich konnte einfach nichts tun, als der heiße Stein vom Raclette auf dem Boden zerschellte.
Ich stand da, eine flache Kelle in der Hand, es war der letzte Urlaubstag. Ich konnte einfach nichts tun, als die Lasagneform aus dem Ofen rutschte und klirrend zerbrach.
Ich stand da, in der Hand den brodelnden Wasserkocher, es war heute nachmittag. Ich konnte einfach nichts tun, als das Glas auseinandersprang und sich der Inhalt über meine Oberschenkel ergoss.
Das alles könnte einem zu denken geben, ist ja gerade mal Mitte Januar.
Dann aber wieder können einem auch ganz andere Sachen zu denken geben.

Scheiße noch mal. Den Weg kenne ich. Und den Wirt.
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nnier | 11. Januar 2013 | Topic Klar jewesn
ein bösz weib ist ... ein gewixter wettermantel, in dem das wasser der ermahnung nicht eingehet [Q]
Ich sag ja nicht. Ich mein ja nur.
Ich sag ja nicht. Ich mein ja nur.
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Mir war das manchmal zuviel, dieses ehrfürchtige: Bowie, dieses: Er hat sich immer wieder neu erfunden, und als wäre es ein Bestandteil des Weltwissens der Siebenjährigen: Der Thin White Duke! Und: Ziggy!
Natürlich hatten die wichtigen Ereignisse vor meiner Zeit stattgefunden. Ich lernte ihn dann als kreuzbeliebigen Popstar der 80er kennen, mit Poppertolle und Schulterpolstern im Video zu "Let's dance", einem Lied, das ich damals nicht besonders mochte (was sich inzwischen geändert hat), und bevorzugte das schön geradeausgerockte "Modern Love" von derselben LP. Gekotzt habe ich über "Dancing in the Street" mit Mick Jagger, die Schultern gezuckt über "This is not America" mit Pat Metheny, dann kam die Zeit der teuren CDs, als ich mir die Hitsammlung Changesbowie besorgte, woraufhin ich natürlich Major Tom ins Herz schloss ("Can you heeere - am I sitting in my tin can ...") und auch "Heroes" zu schätzen lernte.
Er war mir durchaus sympathisch und als einer von den Guten verbucht, trotzdem wurde ich kein Bowie-Jünger. Ich sah das ja alles irgendwie ein, war aber vielleicht ein paar Jahre zu spät dran, um das Einzigartig-Neue wirklich zu spüren, es war mehr Lexikonwissen: Ein wichtiger Künstler aus dem und dem Grund, und vielleicht sollte man mal die ganzen alten Platten hören.
Gefreut habe ich mich im Kino: "I'm deranged", eröffnete (und schloss) Bowies Bariton den phantastischen Lost Highway von David Lynch, den ich jahrelang als Lieblingsfilm in alle Freundschaftsbücher eintrug. Ein tolles Lied, das mich in der Folge dazu brachte, irgendwann in den 90ern muss das gewesen sein, die CD Earthling zu erwerben, die ich noch heute gerne hervorkrame. Mit diesem Drum-and-Bass-Album mag er für manchen Fan gqr zu peinlich auf den Zeitgeist-Markt abgezielt zu haben (an diese Kritik meine ich mich zu erinnern: Jetzt rennt er der Mode hinterher!), ich aber mag viele dieser dicht strukturierten Stücke* und bin historisch völlig unbelastet.
Und das war's schon! Ich weiß nichts über Tin Machine und warum Glass Spiders so eine schreckliche Tour gewesen sein soll. Aber ich war doch ein wenig neugierig, als es heute von überall her scholl: Es gibt ein neues Lied von Bowie! [Alternativer Link]
Wer muss da nicht an David Lynch denken, an die Hasen bei Inland Empire z.B., einem Film, bei dem ich am Ende eingeschlafen bin, oder an das alte Ehepaar am Beginn von Mulholland Drive, einem Film, für den ich Lost Highway aus den Freundschaftsbüchern wieder herausradierte: Bowie als seltsames Plüschdoppelwesen auf dem Sessel singt mit einer Stimme, die sich entweder bewusst zurücknimmt oder nicht anders kann, einer Stimme, die man eindeutig erkennt und die so altersschwach klingt, dass es mich mal wieder richtig anrührt. Schon schön.
--
*Leider nur als Liveversion mit minderer Tonqualität gefunden
Natürlich hatten die wichtigen Ereignisse vor meiner Zeit stattgefunden. Ich lernte ihn dann als kreuzbeliebigen Popstar der 80er kennen, mit Poppertolle und Schulterpolstern im Video zu "Let's dance", einem Lied, das ich damals nicht besonders mochte (was sich inzwischen geändert hat), und bevorzugte das schön geradeausgerockte "Modern Love" von derselben LP. Gekotzt habe ich über "Dancing in the Street" mit Mick Jagger, die Schultern gezuckt über "This is not America" mit Pat Metheny, dann kam die Zeit der teuren CDs, als ich mir die Hitsammlung Changesbowie besorgte, woraufhin ich natürlich Major Tom ins Herz schloss ("Can you heeere - am I sitting in my tin can ...") und auch "Heroes" zu schätzen lernte.
Er war mir durchaus sympathisch und als einer von den Guten verbucht, trotzdem wurde ich kein Bowie-Jünger. Ich sah das ja alles irgendwie ein, war aber vielleicht ein paar Jahre zu spät dran, um das Einzigartig-Neue wirklich zu spüren, es war mehr Lexikonwissen: Ein wichtiger Künstler aus dem und dem Grund, und vielleicht sollte man mal die ganzen alten Platten hören.
Gefreut habe ich mich im Kino: "I'm deranged", eröffnete (und schloss) Bowies Bariton den phantastischen Lost Highway von David Lynch, den ich jahrelang als Lieblingsfilm in alle Freundschaftsbücher eintrug. Ein tolles Lied, das mich in der Folge dazu brachte, irgendwann in den 90ern muss das gewesen sein, die CD Earthling zu erwerben, die ich noch heute gerne hervorkrame. Mit diesem Drum-and-Bass-Album mag er für manchen Fan gqr zu peinlich auf den Zeitgeist-Markt abgezielt zu haben (an diese Kritik meine ich mich zu erinnern: Jetzt rennt er der Mode hinterher!), ich aber mag viele dieser dicht strukturierten Stücke* und bin historisch völlig unbelastet.
Und das war's schon! Ich weiß nichts über Tin Machine und warum Glass Spiders so eine schreckliche Tour gewesen sein soll. Aber ich war doch ein wenig neugierig, als es heute von überall her scholl: Es gibt ein neues Lied von Bowie! [Alternativer Link]
Wer muss da nicht an David Lynch denken, an die Hasen bei Inland Empire z.B., einem Film, bei dem ich am Ende eingeschlafen bin, oder an das alte Ehepaar am Beginn von Mulholland Drive, einem Film, für den ich Lost Highway aus den Freundschaftsbüchern wieder herausradierte: Bowie als seltsames Plüschdoppelwesen auf dem Sessel singt mit einer Stimme, die sich entweder bewusst zurücknimmt oder nicht anders kann, einer Stimme, die man eindeutig erkennt und die so altersschwach klingt, dass es mich mal wieder richtig anrührt. Schon schön.
--
*Leider nur als Liveversion mit minderer Tonqualität gefunden
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nnier | 07. Januar 2013 | Topic Klar jewesn
[ ] ARD-Fernsehlotterie (Hauptgewinn)
[ ] REAL Musterhaus
[ ] Champignonzucht
[ ] Elbphilharmonie
Christian Wulff [...] habe sich unlängst darüber beklagt, wie schwer es sei, das bundesweit bekannte Gelbklinker-Eigenheim in Großburgwedel zu veräußern. [Q]
[ ] REAL Musterhaus
[ ] Champignonzucht
[ ] Elbphilharmonie
Christian Wulff [...] habe sich unlängst darüber beklagt, wie schwer es sei, das bundesweit bekannte Gelbklinker-Eigenheim in Großburgwedel zu veräußern. [Q]
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Das ist ja nicht von mir, das hat ja der seltsame Mann gesagt, der da seit ein paar Monaten durch die Gegend rennt und sagt: Ist doch meine Sache, womit ich mein Geld verdiene, ihr Loser, und ich will Helmut Schmidt sein, und als Kanzler verdienst du ja praktisch kaum was, und der Kubicki z.B. ist eine coole Sau trotz rosa Hemden und disst ständig seine Partei und der verdient aber hallo, und wenn ich jetzt trotzdem nicht gewählt werde: Ich kann mir schließlich keine Titten wachsen lassen, selber Schuld, werde ich eben Sparkassendirektor. Mir ist übrigens soziale Gerechtigkeit sehr wichtig und speziell die Rechte der Frauen.
Manchmal erinnere ich mich an die Zeit, in der Franz Josef Strauß in Gestalt eines Fernsehers in der Bonner Runde saß. In dieser beigebraunen Umgebung saßen Vertreter der drei Parteien und aus München zugeschaltet FJS, man hätte den Fernseher eigentlich noch auf eine Puppe montieren können, aber auch so war es eindrucksvoll genug. Ich habe mir das immer sehr gerne angesehen. Meine Freunde fanden Politik langweilig, ich aber schaute mir jede Wahlberichterstattung an und fieberte bei den Prognosen mit und bei den Hochrechnungen und Gewinnen und Verlusten und Mandatsverteilungen und vorläufigen Endergebnissen und erdrutschartigen Verlusten und Wählerwanderungen und alten und wohl auch neuen Ministerpräsidenten, die dann Blumen überreicht bekamen und das ist eine bittere Stunde für die Sozialdemokratie.
Das alles ist natürlich passé, und ich weiß nie so richtig, ob mein Kinderkopf die Welt damals bloß einfacher gestrickt hat oder ob wirklich alles komplizierter geworden ist. Vielleicht sind es ja nur rückblickende Vereindeutigungen: Aber es schien tatsächlich um sozialkulturelle Richtungsentscheidungen zu gehen, das machte die Wahlen ja so spannend, Dregger erzählt vom Krieg, Börner muss mit den Grünen, Lambsdorff schwingt die Wirtschaftspeitsche, die Gewerkschaften sind entsetzt, da boten sich bei allem Geheule über "die Politiker" und bei allem Frust über die Grenzen der repräsentativen Demokratie doch deutlich unterschiedliche Ideen, Ziele und Gesellschaftsentwürfe zur Wahl.
Kann natürlich sein, dass ich im Lauf des Lebens schlicht abstumpfe: Fußball interessiert mich schließlich auch nicht mehr. Und so laufen junge Herren in bunten Hosen hin und her, und so findet auch auf der politischen Bühne eine Castingshow statt: Schon lustig, wie die Merkel den adligen Blender losgeworden ist, und wie die Schavan so triumphierend auf das Handy geschaut hat, und nun zerlegt es sie selber, und wie sie den Röttgen abgesäbelt hat: Respekt, und wie sie sich das Lachen verbeißt, wenn die anderen mit einem "Kanzlerkandidaten" ankommen, chrr-hrr-hrr, und wie sie ihre Zweit- und Drittkarrieren vorbereiten, man will ja schließlich Heu einfahren und einen Beraterposten ergattern oder Vortragsreisender werden. Entscheidungen werden anderswo getroffen, verstehen kann man sie eh kaum noch, also bin ich hauptsächlich gespannt, ob sie diese junge Familienministerin drinlassen oder rausschreiben, die kommt immer so ein bisschen different rüber, aber ich stehe ja auf sowas.
Manchmal erinnere ich mich an die Zeit, in der Franz Josef Strauß in Gestalt eines Fernsehers in der Bonner Runde saß. In dieser beigebraunen Umgebung saßen Vertreter der drei Parteien und aus München zugeschaltet FJS, man hätte den Fernseher eigentlich noch auf eine Puppe montieren können, aber auch so war es eindrucksvoll genug. Ich habe mir das immer sehr gerne angesehen. Meine Freunde fanden Politik langweilig, ich aber schaute mir jede Wahlberichterstattung an und fieberte bei den Prognosen mit und bei den Hochrechnungen und Gewinnen und Verlusten und Mandatsverteilungen und vorläufigen Endergebnissen und erdrutschartigen Verlusten und Wählerwanderungen und alten und wohl auch neuen Ministerpräsidenten, die dann Blumen überreicht bekamen und das ist eine bittere Stunde für die Sozialdemokratie.
Das alles ist natürlich passé, und ich weiß nie so richtig, ob mein Kinderkopf die Welt damals bloß einfacher gestrickt hat oder ob wirklich alles komplizierter geworden ist. Vielleicht sind es ja nur rückblickende Vereindeutigungen: Aber es schien tatsächlich um sozialkulturelle Richtungsentscheidungen zu gehen, das machte die Wahlen ja so spannend, Dregger erzählt vom Krieg, Börner muss mit den Grünen, Lambsdorff schwingt die Wirtschaftspeitsche, die Gewerkschaften sind entsetzt, da boten sich bei allem Geheule über "die Politiker" und bei allem Frust über die Grenzen der repräsentativen Demokratie doch deutlich unterschiedliche Ideen, Ziele und Gesellschaftsentwürfe zur Wahl.
Kann natürlich sein, dass ich im Lauf des Lebens schlicht abstumpfe: Fußball interessiert mich schließlich auch nicht mehr. Und so laufen junge Herren in bunten Hosen hin und her, und so findet auch auf der politischen Bühne eine Castingshow statt: Schon lustig, wie die Merkel den adligen Blender losgeworden ist, und wie die Schavan so triumphierend auf das Handy geschaut hat, und nun zerlegt es sie selber, und wie sie den Röttgen abgesäbelt hat: Respekt, und wie sie sich das Lachen verbeißt, wenn die anderen mit einem "Kanzlerkandidaten" ankommen, chrr-hrr-hrr, und wie sie ihre Zweit- und Drittkarrieren vorbereiten, man will ja schließlich Heu einfahren und einen Beraterposten ergattern oder Vortragsreisender werden. Entscheidungen werden anderswo getroffen, verstehen kann man sie eh kaum noch, also bin ich hauptsächlich gespannt, ob sie diese junge Familienministerin drinlassen oder rausschreiben, die kommt immer so ein bisschen different rüber, aber ich stehe ja auf sowas.
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