Mumien, Analphabeten, Diebe.
Du hast's gut, du hast dein Leben noch vor dir.
Dienstag, 4. September 2012
Powersätze für Psychologen
nnier | 04. September 2012 | Topic Klar jewesn
• "Tritt ein, bring Geld herein!"

• "Und Sie sind ganz sicher, dass Sie das Bügeleisen abgeschaltet haben?"

• "Oha. Das wäre mir aber echt peinlich."

• "Machmer fumzehn Euro bar auf Kralle."

• "Ich träume manchmal auch den größten Scheiß."

• "Vielleicht bilden Sie sich mich ja nur ein!"

• "Sorry, ich bin heute irgendwie depri, aber erzählen Sie ruhig."

(Inspired by)

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Montag, 3. September 2012
Stop, Motion!
nnier | 03. September 2012 | Topic In echt
Das Ende:



Der Anfang:



Dazwischen:





Zwei Stunden:

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Freitag, 31. August 2012
Cutting Edge mit Fearless Feedback
nnier | 31. August 2012 | Topic Klar jewesn
Was dagegen außerordentlich gern gesehen wird, ist das Sitzen auf einer Stuhllehne – wirkt "freundlich und lässig."
Steht hier (Obacht: Link zu B*LD), und man wäre nicht überrascht, wenn die hippe Gehirnwäschefirma ihren smarten Sales-Sklaven im Camp der Empathie auch noch Pfahlsitzen ins Verhaltensrepertoire pressen würde. Feel, felt and fucked! Was für eine ekelhafte Konditionierungsfabrik, Übersetzungsfehler hin oder her.

(Beweisfoto)

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Mittwoch, 29. August 2012
Tooltip
nnier | 29. August 2012 | Topic In echt
Über gutes Werkzeug kann ich mich bedingungslos freuen. Meinen ersten Akkuschrauber, er nannte sich "Faust", kaufte ich mit Anfang 20, nachdem ich im Fernsehen eine Reportage über einen Zimmermann gesehen hatte, der Latten auf einen Dachstuhl schraubte. Bis dahin hatte ich nur normale Schraubenzieher gekannt und jede Schraube mühsam mit der Hand eingedreht. Und nun saß da dieser Zimmerer und versenkte in atemberaubenden Tempo lange, dicke Schrauben, während er lächelnd über seinen Beruf Auskunft gab.

Ich weiß noch, wie ich an einem der ersten Tage im neuen Haus, wir waren gerade eingezogen und ich sollte bald in die Schule kommen, frühmorgens in den Werkkeller lief und ein herumliegendes Brett in die Vorderzange der Hobelbank einspannte. Ich sägte ein paar Stücke ab. Daraus hämmerte ich ein kleines, windschiefes Regal mit zwei Seitenteilen und zwei Böden zusammen, zog krummgeschlagene Nägel nötigenfalls noch einmal halb heraus, dazu nahm ich die Beißzange, bog sie mit der Kombizange wieder gerade und versuchte, sie diesmal senkrecht einzuschlagen.

Wir waren keine Handwerkerfamilie. Die Hobelbank stammte aus einer Werkstatt, in der sie nicht mehr benötigt wurde. Mein Großvater, der als Schreiner angefangen hatte, war lange zuvor in den Möbelhandel eingestiegen. Die Schreiner waren deshalb immer weniger in der Werkstatt beschäftigt, sondern lieferten verkaufte Möbel aus und montierten diese bei den Kunden. So kamen wir zu der Hobelbank und einer Grundausstattung mit Werkzeug.

Als Kind hält man alles für normal: In einem Haushalt gibt es eine Schreibmaschine und im Keller eine Werkbank, und ich musste erst lernen, dass das nicht immer stimmt. Trotzdem war ich verblüfft, als mich ein befreundetes Studentenpaar eines Tages um Hilfe bei ein paar einfachen handwerklichen Tätigkeiten bat: Kannst du deine Bohrmaschine mitbringen? Klar, die hat nicht jeder, und den Akkuschrauber bringe ich gleich mit, einen Hammer habt ihr aber? Nein? Und eine Zange? Auch nicht? Schraubenzieher? Zollstock? Nicht? Einfach ... gar nichts!? Das konnte ich mir nicht vorstellen.

Mit dem neu gekauften Akkuschrauber ging ich erst mal heimlich auf den Dachboden. Dort standen ein paar herrenlose Schrottmöbel herum, an denen ich ihn ausprobierte: Wie dosiert man die Kraft, wie fest muss man beim Schrauben aufdrücken, wie wechselt man Bohrer und Bits? Vorsichtig tastete ich mich heran, begeistert über Kraft und Geschwindigkeit, und ich wüsste zu gerne, wie viele tausend Schrauben ich seither mit diesem Wunderwerkzeug ein- und ausgedreht habe, statt mühsam mit einem Schraubenzieher herumzuwürgen.

Ich habe zu wenig Platz. Der Keller steht voll mit Fahrrädern, Zeug, Sachen und Gerümpel. An einer Wand aber stehen ein paar alte Küchenunterschränke. Darin, darunter, daneben, davor und darauf türmen sich Elektrowerkzeuge, Schraubensammlungen, Sägen und Sandpapier. Es ist ein Wunder, dass ich manchmal tatsächlich eine Unterlegscheibe finde, wenn ich eine brauche. Aber das Verhältnis von der Zeit, die ich benötige, um alles zusammenzusuchen, zu der Zeit, in der ich wirklich arbeiten kann, ist absurd.



"Faust" liegt immer noch da unten, getrennt von Ladegerät und Akku, die garantiert auch noch irgendwo liegen, bloß weiß ich nicht, wo, deshalb musste ich schon kurz darauf einen Nachfolgeschrauber kaufen, ein billiges Baumarktmodell, das weit mehr als ein Jahrzehnt treue Dienste geleistet hat. Erst jetzt macht der Akku schlapp, und seit ich kürzlich ein aktuelles Spitzenmodell mit Li-Ion-Akku in der Hand hielt, bin ich verdorben: Welch eine Kraft! So was will ich auch haben.

Und übrigens eine Hobelbank. Und einen Werkkeller. Aufgeräumt. Dann macht euch auf was gefasst.

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Sonntag, 12. August 2012
Sofort reich in Rente
nnier | 12. August 2012 | Topic Brainphuq
Dieses wird mir regelmäßig per E-Mail von wohlmeinenden Anbietern vorgeschlagen; und ich frage mich gelegentlich, warum ich noch nicht darauf eingegangen bin.

Neulich z.B. hatte ich irgendwas am Ohr, hörte mit dem einen Ohr nicht ganz so gut wie mit dem anderen, also ließ ich das mal lieber checken und lag schon kurz darauf teilentkleidet auf einer dieser fahrbaren Liegen unter einem frischen, weißen Laken. Der freundliche Arzt erläuterte anhand einer Zeichnung, die er schnell aufs Blatt strichelte, die zirkuläre Schnittführung rund um beide Ohrmuscheln, die man dann im ganzen abnehmen und durch haltbare Kunststoffexemplare ersetzen würde.

Wohl hatte ich unterschrieben und der verbindliche Herr war als Kieferchirurg meiner Tochter bislang auch nicht negativ aufgefallen, doch war mir der Gedanke an gefühllose Gummimuscheln in Graubeige dermaßen unbehaglich, dass ich mich räusperte und gegen großen inneren Widerstand zu sprechen begann:

"Ich mache so etwas normalerweise nicht, das müssen Sie mir glauben. Die Schwester vorne beim Unterschreiben hielt es wohl auch nicht für nötig, auf dieses hinzuweisen. Doch war mir bislang nicht bekannt, dass bei dieser Art des Eingriffs das Außenohr komplett geopfert werden muss. Ich würde deshalb gerne auf die Operation verzichten, wenn das möglich ist."

Leicht erstaunt, aber nachsichtig lächelte der Mediziner, "Wir zwingen hier keinen!", und unterschrieben hatte ich ja, das wusste er und das wusste ich, das Geld hatte er demnach sicher und schlurfte vorwurfslos in den Gang, durch den ich gleich darauf hinwegrannte, teilbekleidet, in entgegengesetzter Richtung.

Solche Träume haben vielleicht damit zu tun, dass man im täglichen Rattenrennen immer versucht, mit der Nase über Wasser zu bleiben: Man verliert auf dem Markt einen frisch gezogenen Geldschein und kauft zum Ausgleich 18 Flaschen Flüssigwaschmittel "Black" für die nächsten Jahre im Sonderangebot. Ich meine, die wollen dir die Ohren abschneiden - und du denkst über Geld nach! Bzw.: Sogar im Traum ist dir sehr bewusst, dass du nur deshalb noch von der Liege hüpfen kannst, weil du sowieso bezahlst.

Ich gönne mir gelegentlich eine individuelle Gesundheitsleistung und habe für die nächsten Jahre einen monatlichen Posten auf dem Kontoauszug, der damit zu tun hat, dass eine kieferorthopädische Behandlung im Familienkreis mit besonders guten Materialien und Methoden erfolgen soll. Grundsätzlich sehe ich ein, dass nicht alle von allem alles haben können, ich habe kein Problem mit einer Praxisgebühr, auch wenn die existierende Regelung lächerlich ist und nur Aufwand erzeugt.

Aber jetzt werden die ganzen alten Gruselvisionen wahr, jetzt handeln sie mit Organen und sind clever und führen Angebot und Nachfrage zusammen, sie kommen billig an ihre Rohstoffe und fliegen mit einer Niere im Koffer zum solventen Kunden, warum sollte es auch anders sein, Naturgesetz, die einen nennen es Yin und Yang, die anderen Angebot und Nachfrage, und das mit den Träumen ist ja nur nachts.

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