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Ich erinnere mich an eine Folge von Manni, der Libero, in der eine übereifrige Mutter die Trikots und Hosen der ehrgeizigen Jungfußballer nicht nur gewaschen, sondern auch akkurat gebügelt hat.
Das aufstrebende Team kommt vor Scham fast um, als es mit Bügelfalten in den Sporthosen auf den Platz tritt und dort vom Gegner verhöhnt wird.
Ich musste daran denken, als man am vergangenen Wochenende vom Auswärtsspiel nicht nurein 0:8 eine ehrenvolle Niederlage, sondern auch einen Berg gebrauchter Fußballkleidung nach Hause brachte.
Dass ich die bügeln würde, musste niemand befürchten. Ich verbrachte allerdings eine unruhige Nacht, bis ich aus einem Traum hochschreckte, in dem der Persilmann und Clementine mich hämisch angrinsten: "Du hast weiße Trikots mit violetten Hosen und ebensolchen Stutzen in die Trommel geschoben - müssen wir mehr sagen?"
Von Schreckensvisionen gepeinigt wälzte ich mich für den Rest der Nacht hin und her und eilte, kaum dass der Morgen graute, in den Keller, um zaghaft das Bullauge zu öffnen und durch die vorgehaltenen Hande einen Blick auf die Bescherung ...
Man muss auch mal Glück haben. Morgen ist das nächste Spiel. (Jetzt nur nicht die Sachen hier vergessen!)

Das aufstrebende Team kommt vor Scham fast um, als es mit Bügelfalten in den Sporthosen auf den Platz tritt und dort vom Gegner verhöhnt wird.
Ich musste daran denken, als man am vergangenen Wochenende vom Auswärtsspiel nicht nur

Dass ich die bügeln würde, musste niemand befürchten. Ich verbrachte allerdings eine unruhige Nacht, bis ich aus einem Traum hochschreckte, in dem der Persilmann und Clementine mich hämisch angrinsten: "Du hast weiße Trikots mit violetten Hosen und ebensolchen Stutzen in die Trommel geschoben - müssen wir mehr sagen?"

Von Schreckensvisionen gepeinigt wälzte ich mich für den Rest der Nacht hin und her und eilte, kaum dass der Morgen graute, in den Keller, um zaghaft das Bullauge zu öffnen und durch die vorgehaltenen Hande einen Blick auf die Bescherung ...

Man muss auch mal Glück haben. Morgen ist das nächste Spiel. (Jetzt nur nicht die Sachen hier vergessen!)
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Waschverfahren, bei dem 80 bis 100 fertige Jeans zusammen mit rauhen Steinen in großen Waschtrommeln behandelt werden.Es gab diese Zeit. Sie war nicht lang, aber es gab sie. Ich trug stonewashed.
Einige Jahre davor, die Streifenhosen - das habe ich mich nicht getraut. Lieber unauffällig bleiben mit den ewigblauen Röhrenjeans! Und noch früher, die Jeans mit den weißen Nähten (gesteigert: mit extra aufgesetzten, schmalen, weißen Stoffstreifen auf den Nähten), die sind an mir noch vorbeigegangen. Ein Mitschüler trug die Sachen seines älteren Bruders auf. Ich hätte nicht mit ihm tauschen mögen, denn weiße Nähte oder gar weiße Stoffstreifen, die extra aufgesetzt sind, die konnte man nur in einem schmalen Zeitkorridor tragen. Zwei Jahre später waren sie ein Stigma. (Gibt es das schon als Modelabel? Stigma? Ich kriege da gerade eine Idee!)
Ich bin mir nicht sicher, ob es damals schon so schlimm war mit der Ausgrenzung durch Kleidung. Aber das Thema existierte. Auch bei uns, an der oh-so-sozialen Gesamtschule, war es extrem wichtig, sich "richtig" zu kleiden, und damit meine ich nicht nur die korrekte Friedensbewegungsausstattung mit Jutetasche, besticktem Kittel und Ökoschuhen, und auch nicht die Abgrenzungskleidung, mit der man kundtut, Teil einer Jugendbewegung zu sein (damals i.W. Punk, Popper). Sondern ich spreche von den ganz normalen Kindern, die selbstverständlich sehr genau registrierten, wer wieviele Streifen auf dem Turnschuh, wer das rechte Fähnlein an der Gesäßtasche der Jeans hatte oder eben nicht hatte. Und neben den Marken spielten natürlich auch Modezyklen eine große Rolle, plötzlich gab's knallbunte Bundfaltenhosen (traute ich mich nicht), hohe Basketballschuhe mit einem Stern (durfte ich haben), und irgendwann dann plötzlich die unregelmäßig gebleichten stonewashed-Jeans, die ich damals wirklich cool fand und kaufte.
Ich ergänzte meine Garderobe durch eine Jeansjacke, die ebenfalls stonewashed war. Und somit übrigens auf eine Weise behandelt, die bei außerirdischen Beobachtern wieder einmal das Äquivalent eines Runzelns auf ihrem Äquivalent einer Stirn hervorgerufen haben dürfte: Die komischen Primaten da, erzählen sich dann Andorianer und Zylonen beim Drink, die färben Stoffe, stellen daraus Kleidung her - und legen die Kleidung dann in ätzenden Kloreiniger! Da können sie sie ja gleich sandstrahlen, ha ha!
Oper ist eine Gelegenheit, den Smoking auszuführen. Und Marius ist die Gelegenheit, die Stonewashed-Kombi auszuführen. Ich war nie ein Fan, aber schon damals wurde man schräg angesehen, wenn man bei den ersten Takten von Mit Pfefferminz bin ich dein Prinz auf Feten nicht in Begeisterung ausbrach. Und wenn dann Westernhagen und Nina Hagen und Roger Chapman (glaube ich) und Rory Gallagher (kannte ich schon damals nicht) die kleine Universitätsstadt beehrten, im Jahnstadion auftraten, dann dachte man schon darüber nach, mal hinzugehen. Auch ohne Geld. Denn, überlegte man weiter, jetzt mal ernsthaft: Geld bezahlen? Tsss! Wir wissen doch, wie's geht!
Tatsächlich war es in all den Jahren kein Problem gewesen, die Heimspiele des 1. SC Göttingen 05 auch ohne gültige Eintrittskarte zu besuchen. Das Stadion war überdimensioniert, ein paar hundert Zuschauer verloren sich darin, es gab einen weitläufigen Zaun, dies- und jenseits an vielen Stellen von Bäumen gut blickgeschützt, so dass man mit Räuberleiter und einem beherzten Sprung unbehelligt das Stadioninnere erreichen und sich dann diskret unter die Zuschauer mischen konnte.
Außerdem wollten wir das Konzert erst gegen Ende besuchen, wenn es schon längst dunkel wäre - was also sollte das Problem sein!
Das Problem waren die vielen Security-Mitarbeiter, die alle hundert Meter postiert waren, das Problem waren die aggressiv bellenden Hunde, die sie mit sich führten, und das Problem waren die sehr hellen Scheinwerfer, die man am Zaun montiert hatte. Wir spazierten also äußerst unauffällig (Hände in den Taschen! Pfeifen! In die Luft gucken!) ums Stadion, schätzten die Lage als kritisch, doch nicht ausweglos ein und guckten uns schließlich eine Stelle aus, an der wir es trotzdem wagen wollten. Hier gab es besonders viele Bäume, dichtes Unterholz, und auf der anderen Seite, im Innern des Stadions, ging es ein gutes Stück zwischen dichten Büschen bergauf. Das sollte zu schaffen sein!
"Nimm mich mit / zeige mir den Weheg", sang Westernhagen gerade, als wir uns ein Herz fassten, den Zaun überwanden, wütende Schreie eines außen (puh!) entlangpatrouillierenden Sicherheitsdienstlers und Hundegebell hörten, wie von Sinnen durch den dichten Bewuchs rannten, uns den Hügel hinaufkämpften, durch die Büsche schlugen, die nassen Zweige ins Gesicht bekamen, fast oben waren, ständig wieder nasse Zweige zur Seite bogen und endlich Menschen sahen. Viele Menschen. Sie standen, obgleich das Konzertgeschehen hinter ihnen stattfand, uns zugewandt und sahen direkt in unsere zerschundenen, nassglänzenden Gesichter.
Hatte ich eigentlich erwähnt, dass es ein richtig trockener Sommer war? Ich frage nur. Also der nassen Zweige wegen. Richtig nass waren die! Und es hatte seit Tagen nicht geregnet!
Die Menschen sahen uns an. Sie grinsten blöd. Sehr blöd. Ausschließlich Männer, übrigens.
Wir starrten uns an, sahen auf unsere nassen Hände, suchten verzweifelt, aber erfolglos rauhe Steine und eine große Waschtrommel. Dann liefen wir ins Publikum und lauschten Marius.
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Ich hab's ja angekündigt: Ich will mal Lieder von Paul McCartney präsentieren, die mir nicht gefallen.
Andererseits habe ich da gerade eine CD laufen, und ich dachte mir, das wäre ja auch ein interessantes Thema: Lieder von Paul McCartney, die mir gefallen.
Das Grillengeräusch stört mich allerdings gerade und die Stille ist mir auch etwas peinlich. So wie auf Geburtstagen mit zu vielen Menschen, die sich untereinander nichts zu sagen haben, bis jemand sich räuspert und sagt: "Ich mach dann mal etwas Musik an"; also drücken Sie doch bitte nebenbei den Knopf hier, ja?
Paul McCartney erzählte übrigens anlässlich seiner unerwarteten Comebacktournee 1989 (Danke! Danke!) mal von einem Alptraum, den er angeblich hatte: Er steht auf der Bühne, spielt Yesterday, aber die Leute drehen sich um und gehen. Er ruft: "Wartet!" und spielt Long Tall Sally. Und sie gehen.
Mich erinnert das an einen traurigen Abend. Es muss in Verden oder einem ähnlichen Speckgürtelkaff gewesen sein, irgendwann Anfang der 90er, ich hatte mir ein Auto geliehen und das ganz tolle T-Shirt angezogen, auf dem die vier Pilzköpfe* in psychedelischer Siebdruck-Optik à la Warhol abgebildet waren. Denn: Tony Sheridan trat auf! Wahnsinn, oder?
Das ist aber auch wieder schön draußen, heute!
Manche Leute stehen ja auf alles, was irgendwie lateinamerikanisch-spanischsüdländisch klingt. Die wippen dann mit den Füßen, ayayayayyyy, arriba, Salsa, Cuba Libre, Buenavista, so Sachen. Ich bin da eher ein schwieriger Kandidat - hege zwar keine prinzipielle Abneigung, dennoch ist das normalerweise nicht meine bevorzugte Musik. Mir gibt das nichts. (Als Kind mochte ich das hier. Aber das zählt nicht.)
Und dann ist auf McCartneys Album Chaos and Creation in the Backyard von 2005 so ein Sommerliedchen - entzückend!
Schon auf dem 1989er Album Flowers in the Dirt gab's ein süßliches, nahezu kitschiges Stückchen, das ich, wenn ich alleine war (schließlich hatte man damals noch einen Ruf zu verlieren), begeistert mitgesungen habe. Distractions heißt es und besticht nicht zuletzt durch eine wunderschöne Spanische Gitarre. Die Streicher sind dick aufgetragen und passen perfekt.
Auf dem erwähnten Chaos and Creation in the Backyard spielt McCartney übrigens wieder einmal die meisten Instrumente selbst. Hier hat er sich ein wenig helfen lassen:, das ich, wenn ich alleine bin,; und reden wir von Soundklischees - na und? Es ist eine schöne Melodie, geschmackvoll instrumentiert, und dann traut er sich sogar mal wieder ins Falsett:
--
*Was für ein blödes Wort.
Andererseits habe ich da gerade eine CD laufen, und ich dachte mir, das wäre ja auch ein interessantes Thema: Lieder von Paul McCartney, die mir gefallen.
ZirpDieses zu Tode gerittene Soundklischee gefällt mir persönlich ja immer wieder. In jedem zweiten Film wird es eingesetzt: Jemand steht auf der Bühne und erwartet Applaus, erzählt einen tollen Witz, macht einen begeisterten Vorschlag, das Publikum jedoch starrt ihn stumm an und man hört die Grillen zirpen.
Zirp
Zirp
Das Grillengeräusch stört mich allerdings gerade und die Stille ist mir auch etwas peinlich. So wie auf Geburtstagen mit zu vielen Menschen, die sich untereinander nichts zu sagen haben, bis jemand sich räuspert und sagt: "Ich mach dann mal etwas Musik an"; also drücken Sie doch bitte nebenbei den Knopf hier, ja?
Paul McCartney erzählte übrigens anlässlich seiner unerwarteten Comebacktournee 1989 (Danke! Danke!) mal von einem Alptraum, den er angeblich hatte: Er steht auf der Bühne, spielt Yesterday, aber die Leute drehen sich um und gehen. Er ruft: "Wartet!" und spielt Long Tall Sally. Und sie gehen.
Mich erinnert das an einen traurigen Abend. Es muss in Verden oder einem ähnlichen Speckgürtelkaff gewesen sein, irgendwann Anfang der 90er, ich hatte mir ein Auto geliehen und das ganz tolle T-Shirt angezogen, auf dem die vier Pilzköpfe* in psychedelischer Siebdruck-Optik à la Warhol abgebildet waren. Denn: Tony Sheridan trat auf! Wahnsinn, oder?
ZirpIch meine, der Tony Sheridan! Beat Brothers! Star Club! My Bonnie! Wahnsinn, oder?
Zirp
Zirp
ZirpEs war ein schlechter Auftritt vor gelangweiltem Bierzeltpublikum, er war nicht gut beisammen, er beherrschte sein Instrument nicht, das zu Beginn noch enthusiastische Publikum wandte sich langsam ab, am Ende saß man in Gruppen mit dem Rücken zur Bühne und ignorierte das dortige Geschehen nach Kräften.
Zirp
Zirp
Das ist aber auch wieder schön draußen, heute!
Manche Leute stehen ja auf alles, was irgendwie lateinamerikanisch-spanischsüdländisch klingt. Die wippen dann mit den Füßen, ayayayayyyy, arriba, Salsa, Cuba Libre, Buenavista, so Sachen. Ich bin da eher ein schwieriger Kandidat - hege zwar keine prinzipielle Abneigung, dennoch ist das normalerweise nicht meine bevorzugte Musik. Mir gibt das nichts. (Als Kind mochte ich das hier. Aber das zählt nicht.)
Und dann ist auf McCartneys Album Chaos and Creation in the Backyard von 2005 so ein Sommerliedchen - entzückend!
Schon auf dem 1989er Album Flowers in the Dirt gab's ein süßliches, nahezu kitschiges Stückchen, das ich, wenn ich alleine war (schließlich hatte man damals noch einen Ruf zu verlieren), begeistert mitgesungen habe. Distractions heißt es und besticht nicht zuletzt durch eine wunderschöne Spanische Gitarre. Die Streicher sind dick aufgetragen und passen perfekt.
DistractionsWer weiß, vielleicht kann man das ja irgendwo finden und anhören? Kein Lied für jeden Tag, gewiss! - auch ich mag nicht alles immer gleich gerne. Pfirsichbowle, sozusagen: Passt nicht immer, aber wenn, dann passt sie richtig.
Like butterflies are buzzing 'round my head,
When I'm alone I think of you
And the life we'd lead if we could only be free
From these distractions.
Auf dem erwähnten Chaos and Creation in the Backyard spielt McCartney übrigens wieder einmal die meisten Instrumente selbst. Hier hat er sich ein wenig helfen lassen:
Paul McCartney - Classical guitar, bass guitar, piano, harmonium, gong, cymbal, triangle, vocalsUnd was kommt dabei heraus? Ein süßliches, nahezu kitschiges Stückchen
Jason Falkner - Classical guitar
Joey Waronker - Bass drum, bongos, shaker
If I could even find the words to tell herA Certain Softness.
I wouldn't want to anyway
Cause that would only break the spell
And you know very well, I couldn't betray her
--
*Was für ein blödes Wort.
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Es ist möglicherweise Zeit für ein offenes Wort.
Nachdem ich den Ausstieg aus der Galeere gerade noch geschafft und mich ans Ufer gerettet habe, verfüge ich zwar über deutlich mehr Tagesfreizeit.

Aber, auch wenn ich bisher noch keinen Nervenzusammenbruch oder wenigstens eine Gallenoperation vorzuweisen habe, ich muss mich doch ein wenig meiner Restauration widmen.

Es ist ja nicht nur das Knie.

Es ist vor allem diese abgrundtiefe Müdigkeit.
Und so werde ich noch eine Zeitlang mehr radeln - und weniger bloggen.

Heute habe ich mir schon mal meine Einlagen versiegeln lassen.

Nachdem ich den Ausstieg aus der Galeere gerade noch geschafft und mich ans Ufer gerettet habe, verfüge ich zwar über deutlich mehr Tagesfreizeit.

Aber, auch wenn ich bisher noch keinen Nervenzusammenbruch oder wenigstens eine Gallenoperation vorzuweisen habe, ich muss mich doch ein wenig meiner Restauration widmen.

Es ist ja nicht nur das Knie.

Es ist vor allem diese abgrundtiefe Müdigkeit.
Und so werde ich noch eine Zeitlang mehr radeln - und weniger bloggen.

Heute habe ich mir schon mal meine Einlagen versiegeln lassen.
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alors là !(Gruß an monnemer!)
qu'est ce qui lui a pris ?
peut etre la pire de ses chansons!
Où est le soleil?
Dans la tête.
Travaillez!
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