Mumien, Analphabeten, Diebe.
Du hast's gut, du hast dein Leben noch vor dir.
Samstag, 11. April 2009
66 + 68
nnier | 11. April 2009 | Topic Musiq
Ich war weg. Doch nur im Geiste: dort.

The act you've known for all these years!

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Samstag, 11. April 2009
Statt Karten
nnier | 11. April 2009 | Topic In echt






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Samstag, 4. April 2009
Dese Boots
nnier | 04. April 2009 | Topic In echt
Letzten Donnerstag, so höre ich, seien die Dächer noch weiß gewesen. Ja, ich erinnere mich dunkel. Aber gestern konnte ich die Balkontür öffnen. Draußen war der Frühling.



Bald, müssen Sie wissen, verschwinde ich wieder im dunklen Tann. Ich will nun doch mal sehen, was das Hotel so macht! Der Mann hat gesagt, fünf Riesen bar vorab, er hat da jemanden an der Hand, er ruft mich dann auf jeden Fall an, aber die haben da natürlich auch Funklöcher im Harz, und die sind ja auch total beschäftigt mit den ganzen Arbeiten, alleine schon das Dach und die Fenster, und da werde ich dann einfach mal vorbeischauen und ihnen ein paar Ostereier vorbeibringen.

Ich bereite mich auf eine solche Reise natürlich vor. Gutes Schuhwerk etwa ist im Harz unbedingt vonnöten! Was leider nicht jeder Flachländer beherzigt. Und dann siehst du sie mit ihren Sandalen am Brocken scheitern - Pech gehabt! Dumm gelaufen! Nein, ich kann leider nicht helfen! Aber nehmen sie doch die Rolltreppe! Ha! Ha! Ha! Oder soll ich dem Abdecker bescheid sagen! Ha! Ha! Ha! Also, ich muss weiter! Ich trinke dann im Gipfelrestaurant einen auf Sie!

Ich hingegen besitze ein Paar grobprofilige Wanderschuhe, die ich einst auf der Britischen Insel erstand. Und zwar kurz nach den Doc Martens (eine Erfindung des deutschen Dr. Klaus Maertens, wie ja jeder weiß), die dort vergleichsweise günstig, allerdings nur in ganzen Größen abgestuft feilgeboten wurden, weshalb ich eine fatale Fehlentscheidung traf und mich für das kleinere der beiden infragekommenden Paare entschied. Was noch kein Drama gewesen wäre - für den gepflegten Nachmittagsspaziergang in britischen Industriestädten hätt's allemal gelangt. Gleich am nächsten Tag hingegen eine ehrgeizige Wanderung darin anzutreten - das war die nächste Fehlentscheidung, und noch heute überkommt mich in jedem Schuhgeschäft beim Anprobieren allzu enganliegender Fußbekleidung die schaurige Erinnerung an das rohe Fleisch meiner wundgescheuerten Fersen.



Irgendwann, leider war es längst zu spät, stapfte ich schließlich in blutigen Socken durch die spätwinterlich-hügelige Landschaft, die schwarzen Docs an den zusammengebundenen Schnürsenkeln um den Hals baumelnd, ach, es war ein Elend. Welches aber wiederum zu einer meiner besten Kaufentscheidungen führte (denn es war nicht ratsam, auf die Dauer sockfuß durch England zu laufen, die ließen mich ja schon meiner Hosen wegen nicht ins Restaurant: "Sorry, no ripped jeans here!" - ja, auch ich war einmal jung. Sorry my ass, sucker.)

Was also lag näher, als ein Paar exzellenter und garantiert nicht zu kleiner Wanderschuhe zu erstehen? Man kann bis zu drei Paar Socken übereinander anziehen, findet trotz der zusätzlichen Notbandagierung (extrasaugfähige Papiertaschentücher) immer genug Platz und kann die exzellente Schnürung dennoch so stramm anziehen, dass der Fuß bequem und stabil darin geborgen ist. So gewappnet bezwingt man Mittelgebirge mit einem Lächeln.

Weit über eine Dekade liegt der Erwerb jener treuen Wanderstiefel nun zurück, und ich lasse ihnen, das ist nur recht und billig, regelmäßige Pflege angedeihen. Denn auch wenn Monate oder Jahre zwischen den jeweiligen Einsätzen liegen, wollen die braven Gesellen unterdessen nicht gänzlich ignoriert werden. So genügsam ihr Erscheinungsbild, so anspruchslos ihr gesamtes Wesen - man vergesse nie, was man ihnen zu verdanken hat und künftig noch verdanken wird (denn, dessen bin ich sicher, auch weitere Jahrzehnte werden sie mir treulich dienen), und fette sie also gelegentlich ein. Allzu schmerzlich wäre doch der Anblick brüchig gewordenen Leders oder ausgefranster Nähte. Und wie schmiegsam die Laschen! Wie glänzend das robuste Leder! Der ganze Schuh erblüht aufs Neue und sieht aus wie das rotwangig-glänzende Kind auf der Zwiebackpackung.



Frühling ist's! Und was ist da schon ein Stündchen bei geöffneter Balkontür, dieses opfert man doch gerne und putzt endlich mal Schuhe, war ja höchste Zeit, mach die anderen doch auch gleich.

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Donnerstag, 2. April 2009
Tabakwaren
nnier | 02. April 2009 | Topic In echt
Nicht oft betrete ich solche Läden, denn mein Lottoschein läuft im Abonnement. Was das Rauchen angeht, bin ich erstens eher Quartalsraucher und zweitens sind das höchstens so ein paar am Tag, ausgenommen die Tage, an denen es mehr werden.

Die Bewohner solcher Geschäfte passen sich an ihre Umwelt an. Sie absorbieren die Toto-Lotto-Luft, den Tabakgeruch, die Titelbilder der Knallpresse, sie sehen vergilbt und gegerbt und dehydriert aus, sie hören das ewige "Wieder mal kein Glück gehabt, na, einmal muss es ja klappen" längst nicht mehr, sie reichen den Stammkunden wortlos einmal HB und die BILD über den Tresen. Seit dreißig Jahren stehen sie da von morgens bis abends und machen einmal im Jahr zwei Wochen Urlaub.



Ähnlich wie in manchen Kneipen fühlt man sich oft fremd, wenn man einen solchen Laden betritt, man erinnert sich an Aktenzeichen XY, wenn hölzerne Darsteller einander zuraunen: "Den habe ich hier ja noch nie gesehen!", und man hofft, keinen Fehler zu machen, und man sagt "Einmal die roten Gauloises, normale Packung, bitte", dann wird man geduldet und darf bezahlen. Sagt man nur "Einmal die roten Gauloises, bitte", dann wird man angeraunzt: "Welche Größe?", und dann darf man keinen Fehler machen. (Einmal hörte ich, wie jemand einfach nur "eine Packung Gauloises" verlangte - na, das hätten Sie hören sollen!)

Ich brauchte Feuer. Ich wollte sparen. Ich wollte kein weiteres, überteuertes Einwegfeuerzeug mit Sternzeichen oder Werder-Emblem kaufen. Ich betrat den Laden mit dem Plan, eine Schachtel Streichhölzer zu kaufen.

Innerlich auf das Schlimmste gefasst, stand ich in der Schlange, fragte mich, ob man einzelne Streichholzschachteln überhaupt bekäme, was sie wohl kosteten, ob man geringschätzig angesehen würde, wenn man sonst nichts kaufte, und als ich dran war, fragte ich mit klopfendem Herzen: "Bekomme ich bei Ihnen eine Schachtel Streichhölzer?"



Mit strahlendem Lächeln bejahte die freundliche Verkäuferin und fragte: "Wollen Sie bezahlen oder nicht?"

Dies überraschte mich, und ich antwortete: "Na, Sie stellen ja Fragen! Also, wenn ich so gefragt werde, dann würde ich gerne bezahlen!"

Wieder wurde ich aufs Freundlichste angelächelt, bekam eine Schachtel Streichhölzer in die Hand gedrückt, "Geschenkt!", bedankte mich, wünschte einen schönen Tag und ging.



Die Finger habe ich mir dann richtig gerne verbrannt.

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Mittwoch, 1. April 2009
Ein freundlich Angesicht ist's halbe Zugemüse
nnier | 01. April 2009 | Topic Ja nee
Bei Herrn vert wurde ich neulich auf ein schönes Gemeinschaftsblog aufmerksam gemacht.

Ja, ich bin ein Kindskopf.

Nein, ich bin damit zum Glück nicht ganz allein: Gesichter sieht man überall, wenn man mal richtig hinguckt. Meine ersten Bilder habe ich nun auch beigesteuert.



Ist das nicht ein herziges Kerlchen?

Und er hier guckt doch auch ganz freundlich:



Etwas einfältig isser - aber ein guter Junge.

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