Mumien, Analphabeten, Diebe.
Du hast's gut, du hast dein Leben noch vor dir.
Donnerstag, 12. März 2009
Ersatz gesucht
nnier | 12. März 2009 | Topic In echt
Gehen wir's an. In wenigen Tagen ist's ohnehin vorbei mit dem Gesöff aus der Melittamaschine, die letzten Coins wollen noch verbraucht, eventuelle Überbleibsel an an zukünftige Exkolleginnen vererbt werden oder ins Schatzkästlein der Erinnerung wandern.







Ersatzkaffee. Testen wir uns also in den folgenden Monaten durchs Angebot. Beginnen wollen wir mit einer Dose Biogran Landkaffee, einem Kaffeesurrogatextrakt, seit knapp 2 Jahren abgelaufen, so dass das eigentlich feinstaubige Pulver deutliche Zeichen der Verklumpung aufweist.

Wir geben 2 gehäufte Kaffeelöffel in eine Bechertasse, rühren gewissenhaft um und achten besonders darauf, dass die Klümpchen sich auflösen. Diese, davor sei schon vorab gewarnt, nehmen sonst eine lakritzartige Konsistenz an und setzen sich in jeden verfügbaren Zahnzwischenraum, um von dort aus unangenehme Zichorie-Aromen zu verströmen.

Das Getränk färbt sich erwartungsgemäß dunkelbraun bis schwarz, der Duft ist kräftig, auf der Oberfläche bildet sich eine Andeutung von Schaum.



Geschmacklich kann das Produkt durchaus punkten. Zwar hat es mit Kaffee nichts zu tun, doch durchaus kräftige Röstnoten zu bieten. Die Bitterstoffe kommen zu ihrem Recht, ärgerliche Süßungsmittel sind offenbar nicht enthalten, so dass davon auszugehen ist, dass sich das Produkt nicht in erster Linie an eine kindliche Zielgruppe richtet - ein Eindruck, der im übrigen auch durch die Gestaltung der Verpackung unterstrichen wird.

Auf einer Skala von 10 ("Oh mein Gott! Jetzt nicht aufhören!") bis 1 ("HUALP!") geben wir dem Biogran Landkaffee eine solide 4 ("Knäckebrot soll ja auch gesund sein").

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Mittwoch, 11. März 2009
Urks
nnier | 11. März 2009 | Topic In echt
Aus dem Fenster sah ich eben drei kleine Jungen auf der Straße herumtollen. Sie rasten begeistert mit ihren Rollern durch die Gegend und jagten sich. Dann verbargen sie sich hinter den parkenden Autos und riefen: "Deckung! Er hat eine Bombe! Amok! Amok!"

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Dienstag, 10. März 2009
Wildfremde lagen sich lachend in den Armen
nnier | 10. März 2009 | Topic In echt
Ich stand mal an der Tankstelle, als ein sonnenbebrillter toller Hecht seinen aufgemotzten Turbo hinter mir extrem aufheulen ließ, mit quietschenden Reifen an mir vorbeiraste und dem ich, die Zapfpistole in der Hand, fassungslos hinterhersah.

Ich kannte einen, der musste abends stundenlang mit dem Auto um den Block fahren. Nur so, erklärte er, und nicht anders schlafe sein Kind irgendwann ein.

Auch die anderen Tankstellenkunden waren sehr erschrocken. Man sah sich stirnrunzelnd, kopfschüttelnd an, während der Wagen auf der Hauptstraße weiter beschleunigte.

Ich kannte einen, der ist von keinem Wecker aufgewacht. Vor wichtigen Terminen, wenn er unbedingt früh aufstehen musste, schloss er den Staubsauger an eine Zeitschaltuhr an. Das Geräusch habe ihn schon als Kind zuverlässig aus dem Bett gejagt, wenn die Mutter am Samstagmorgen durch sein Zimmer kam.

Man hörte dann einen ganz lauten Knall. Der Hecht war an der roten Ampel auf ein stehendes Auto gerast.

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Sonntag, 8. März 2009
Zzz
nnier | 08. März 2009 | Topic In echt
Das brennt dir voll die Fresse weg, Alter!
Ich bin mal wieder im Kino eingeschlafen. Das alles hat seine Wurzeln in jener Zeit, als ich nachts arbeitete und überladene Kleintransporter durch Harz und Eichsfeld jagte. Tagsüber schlief ich. Wenn ich gegen Abend erwacht war, geduscht und Kaffee getrunken hatte, fuhr ich in die Stadt, um in der Innenstadtmensa das warme Abendessen zu frühstücken. Dann begann der nächtliche Arbeitstag. Aber das erzähle ich ein andermal.
Das gibt'n Donnerschlag!
Hatte ich mal frei und war zum Kino verabredet, geschah es in dieser Zeit fast sicher, dass ich während des Films einschlief. Mein Rhythmus war ein anderer. Ich genoss es geradezu, mich von der Dunkelheit umfangen zu lassen, die Sitze waren weich und bequem, und langsam verlor ich die Filmhandlung aus den geschlossenen Augen, hörte noch ein Weilchen zu und schlummerte ein. Manchmal legte ich mich dann quer zu den Sitzen auf den Boden. Doch, der Film habe mir gut gefallen. Nein, das hätte ich nicht mitbekommen, da hätte ich schon geschlafen. Doch, es sei ein schöner Abend gewesen, gerne wieder, versicherte ich regelmäßig und meinte es auch so.
Wir sind doch leise!
Kino und Schlafen, eine Kopplung, die sich auch nach all den Jahren nicht so einfach lösen lässt. Bei David Lynchs Inland Empire bin ich am Ende weggenickt. Beim Baader Meinhof Komplex waren meine letzten Gedanken: "Oh nein ... jetzt kommt auch noch die ganze Landshut-Entführung ...", bevor ich entschlief. Und nun habe ich Watchmen gesehen. Die Vorlage ist einer der ganz wenigen Superheldencomics, mit denen ich etwas anfangen konnte. Und auch als Film hat's mir insgesamt gefallen. Dennoch musste ich mir die entscheidenden Zusammenhänge erzählen lassen, denn ich bin während des finalen Showdowns eingeschlafen.
Was willst du denn, komm mit nach draußen!
Der Film ist allerdings auch sehr lang und hat eine Pause. Und wenn zwei Minderbemittelte im riesigen Saal sitzen, sich penetrant und laut unterhalten, auf freundliche Hinweise aggressiv reagieren und einem die erste Hälfte des Films doch halbwegs versauen, braucht man nur abzuwarten. Denn dann geht das Licht zur Pause an.
- Wie, ist der jetzt vorbei?
- Komisches Ende!
Sie sind wirklich nicht wiedergekommen. Und so habe ich einen ziemlich guten Film mit entscheidenden Schwächen gesehen. Bis ich eingeschlafen bin.

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Samstag, 7. März 2009
Beim Kulttur
nnier | 07. März 2009 | Topic Musiq
Ob ich auf meine alten Tage noch meinen Musikgeschmack erweitere? Oder zum Besucher von Kleinkunstbühnen mutiere? Wenn einen der Zufall mal in ein kleines Konzert verschlägt, das man von selbst nie besucht hätte, man sich mit 30 oder 50 anderen Besuchern im Kulturverein einfindet und dort, das obligatorische Glas Rotwein in der Hand, der dargebotenen Musik des Duos Taksim lauscht, dann staunt man, wie reich und vielfältig die Musik ist, die man einer (Bass-)Klarinette und einem Akkordeon entlocken kann. Die Musikerinnen heißen Ulrike Lorenz und Mariska Nijhof. Leider finde ich nicht viel an Hörbeispielen. Eins hier. Und das hier:



Besonders haben mir aber die Stücke gefallen, die mit der Bassklarinette gespielt wurden. Das klang ein wenig so wie der Anfang im hier eingebundenen Filmchen.

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