Mumien, Analphabeten, Diebe.
Du hast's gut, du hast dein Leben noch vor dir.
Sonntag, 16. November 2014
71@71:#41
nnier | 16. November 2014 | Topic Musiq
Alles dreht sich immer schneller, und es ist kaum ein Jahr her, dass das Album New herausgekommen ist, schon bekomme ich per E-Mail nahegelegt, eine irgendwie noch mal aufgepolsterte und erweiterte Version zu kaufen mit ein wenig DeLuxe - eigentlich also die Art der Zweit- oder x-ten Verwertung, die man vermeintlichen Klassikern zum zehnten oder 25sten Jahrestag angedeihen lässt, um noch mal ein wenig nachzumelken. Inzwischen nimmt das völllig absurde Formen an, und ich bin mehr als froh, dem Komplettismus vor langer Zeit abgeschworen zu haben: Noch jedes McCartney-Album ist remastered und extended und deluxed wieder- und wiederveröffentlicht worden, ob als edles Hardcoverbuch für die Freunde der physischen Welt oder als App für flinke Fingerwischer.

Als spätes Meisterwerk wurde im Jahre 2005 das Album Chaos And Creation In The Backyard gefeiert, und die Parameter stimmten mich froh: Wenig Band, viel McCartney. Spielte der alte Herr also die meisten Instrumente wieder einmal selbst, und dennoch ist das Album keineswegs ein McCartney III geworden, denn es ging nicht um Heimstudiospielereien, sondern es sollte ein "richtiges" Album werden, für das man einen Top-Produzenten, ebensolche Gastmusiker und bei Bedarf auch Streichorchester herangezogen hat.

Ich bin mit diesem Album nicht wirklich warm geworden, sondern habe die Lobpreisungen wieder einmal als verfrüht und übertrieben empfunden: Mir fehlten da die Melodien, und auch wenn manche Tonfolge und sogar Texte für McCartney-Verhältnisse überraschend düster und melancholisch klingen, so muss das nicht gleich wahnsinnigen Tiefgang bedeuten. Sicher waren da keine schlimmen Ausreißer nach unten, insgesamt ist das Album ein solides Spätwerk aus einem Guss, dennoch ist nach einigen Jahren Liegezeit für mich nicht so viel übriggeblieben, wie die damaligen Jubelchöre verhießen.

Bald sind die zehn Jahre voll, dann kommt die Werbemail, und eines der herausragenden Lieder beim frischen Hören ist für mich nach wie vor A Certain Softness: In der Erinnerung immer stärker kitschverklebt, sind die Latino-Elemente tatsächlich angenehm zurückhaltend eingesetzt und ist der mutig hohe Gesang ein wahrer Schmeichler für meine Ohren.

Platz 41: A Certain Softness (2005)

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(Es ist Ihnen natürlich sofort aufgefallen: Hier gibt es thematische Überschneidungen mit diesem alten Beitag, aber was will man machen.)

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