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"Merkel stürzt Krisenpräsident Wulff", das hat wohl fast jeder zuerst so gelesen. Man soll nicht nach Äußerlichkeiten gehen, deshalb räuspere ich mich auch kurz und sage: Ich konnte dem nie zuhören, dieses Gequetschte, immer unterdrückt Wirkende an seiner Stimme hat mich von Anfang an belastet, ich als Niedersachse lebe ja schon ewig mit dem Mann, das geht noch in Schröders Ministerpräsidenten-Zeiten zurück, und wenn man jemandem zuhört und sich dabei immer selber räuspern muss, macht einen das auf die Dauer ganz unruhig.
Die ganze(?) Geschichte ist bis zum Überdruss diskutiert und ausgebreitet worden, und normalerweise mag ich mich hier nicht zu tagespolitischen Themen auslassen. Einerseits, andererseits. Und aber auch! Ja, wer hat denn! Es waren aber auch gerade. In Zeiten wie diesen. Lassen Sie mich zunächst einmal.
Ich muss trotzdem die ganze Zeit nachdenken. Vielleicht, weil diesmal alle unsympathisch sind. Der gequetschte Präsident. Die Glämmer-Gattin. Der eine sagt zu oft "Einfamilienhaus". Die andere passt zu gut zwischen die Blingblings. Dazu wieder mal der Mann mit der Drückerkolonne, ein Ehrendoktor, der gesellschaftlich geächtet gehört: Jahrelange, persönliche Freundschaften - mein Arsch!
Canossa war wenigstens eine Hausnummer, das ganze Gewinsel im Fernsehinterview dagegen nur peinlich: Einfamilienhaus! Gästebett! Schwierige Familienverhältnisse! Und das Zinsrisiko!, seht, ich bin einer von euch, und ich bin total bescheiden!, wir mussten total viel renovieren!, da schämt man sich für die Krämerseele und kann sich plötzlich viel besser erklären, warum der damals so unerwartet in das langweiligere, aber besser bezahlte Amt gewechselt ist.
Wofür schämt man sich da? Dafür, dass er nicht merkt, wie korrumpierbar er ist? Dafür, dass er so ein geschmackloses Haus hat? Dass er nicht mal richtig geschmiert wurde, sondern bloß einen lächerlichen Zinsvorteil genutzt hat? Oder dafür, dass er sich jetzt so vorführen lässt?
Denn das ist ja das Drama hinter dem Drama: Bei allem ekligen Mitmachen und Dabeiseinwollen, seht mal, ich verkehre mit bekannten Schauspielerinnen, ich bin auf dem Weg zum Emir, ich habe jetzt eine freche Frisur, bei all dem linkischen Bescheidenheitsgetue, Gästezimmer von Freunden auf Norderney, all dem Feigen und Winkeladvokatischen und schlimm Horizontbegrenzten, das er seit Wochen präsentiert und nicht ansatzweise bemerkt: Die noch übleren Figuren sitzen anderswo, da, wo man mit dem Fahrstuhl erst hoch und dann runter fährt und panisches Mailbox-Gezeter auch dann genüsslich weiterreicht, wenn die Entschuldigung vor Wochen akzeptiert wurde.
Der amorphe Vorteilsnehmer ist peinlich, sein Winden und Klammern ein Schauspiel, das ich nicht sehen will. Trotzdem ahne ich das Grauen, das einen befallen muss, wenn Verlegerwitwen Daumen senken und gegelte Menschenvorführer schon mal die Klinge aufblitzen lassen. Wir haben da noch was über Ihre Frau.
Mitleid? Nein, so kann ich es nicht nennen. Aber wir alle bekommen hier ganz nebenbei vorgeführt, dass wir als kleine Klinkerhäusler eben doch nur von ihren Gnaden sind.
Die ganze(?) Geschichte ist bis zum Überdruss diskutiert und ausgebreitet worden, und normalerweise mag ich mich hier nicht zu tagespolitischen Themen auslassen. Einerseits, andererseits. Und aber auch! Ja, wer hat denn! Es waren aber auch gerade. In Zeiten wie diesen. Lassen Sie mich zunächst einmal.
Ich muss trotzdem die ganze Zeit nachdenken. Vielleicht, weil diesmal alle unsympathisch sind. Der gequetschte Präsident. Die Glämmer-Gattin. Der eine sagt zu oft "Einfamilienhaus". Die andere passt zu gut zwischen die Blingblings. Dazu wieder mal der Mann mit der Drückerkolonne, ein Ehrendoktor, der gesellschaftlich geächtet gehört: Jahrelange, persönliche Freundschaften - mein Arsch!
Canossa war wenigstens eine Hausnummer, das ganze Gewinsel im Fernsehinterview dagegen nur peinlich: Einfamilienhaus! Gästebett! Schwierige Familienverhältnisse! Und das Zinsrisiko!, seht, ich bin einer von euch, und ich bin total bescheiden!, wir mussten total viel renovieren!, da schämt man sich für die Krämerseele und kann sich plötzlich viel besser erklären, warum der damals so unerwartet in das langweiligere, aber besser bezahlte Amt gewechselt ist.
Wofür schämt man sich da? Dafür, dass er nicht merkt, wie korrumpierbar er ist? Dafür, dass er so ein geschmackloses Haus hat? Dass er nicht mal richtig geschmiert wurde, sondern bloß einen lächerlichen Zinsvorteil genutzt hat? Oder dafür, dass er sich jetzt so vorführen lässt?
Denn das ist ja das Drama hinter dem Drama: Bei allem ekligen Mitmachen und Dabeiseinwollen, seht mal, ich verkehre mit bekannten Schauspielerinnen, ich bin auf dem Weg zum Emir, ich habe jetzt eine freche Frisur, bei all dem linkischen Bescheidenheitsgetue, Gästezimmer von Freunden auf Norderney, all dem Feigen und Winkeladvokatischen und schlimm Horizontbegrenzten, das er seit Wochen präsentiert und nicht ansatzweise bemerkt: Die noch übleren Figuren sitzen anderswo, da, wo man mit dem Fahrstuhl erst hoch und dann runter fährt und panisches Mailbox-Gezeter auch dann genüsslich weiterreicht, wenn die Entschuldigung vor Wochen akzeptiert wurde.
Der amorphe Vorteilsnehmer ist peinlich, sein Winden und Klammern ein Schauspiel, das ich nicht sehen will. Trotzdem ahne ich das Grauen, das einen befallen muss, wenn Verlegerwitwen Daumen senken und gegelte Menschenvorführer schon mal die Klinge aufblitzen lassen. Wir haben da noch was über Ihre Frau.
Mitleid? Nein, so kann ich es nicht nennen. Aber wir alle bekommen hier ganz nebenbei vorgeführt, dass wir als kleine Klinkerhäusler eben doch nur von ihren Gnaden sind.
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