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Er hat nicht nur unser vollstes Vertrauen, er hat unser Super-Vertrauen.
(Karl-Heinz Rummenigge)
Leben heißt sterben lernen.Endlose Wochen im Griff des Gilb: Soll man aufgeben? Sich gewöhnen? Verzweifelt aufbegehren? Sich weiter schonen? Mal richtig reinhauen? Noch mehr Kamillentee trinken? Oder doch lieber Bier?
(Rocko Schamoni)
Einen Monat mag es her sein, da besuchte ich drei Herren. Es war brechend voll, viele junge Menschen waren da und wild entschlossen, sich zu amüsieren. Sie kannten die 80er sehr gut, aus diesem Film, und schrien begeistert an den richtigen Stellen: Oh-oh-oheho!
Später kam einer der Stars zu uns ins Raucherabteil. Freundlich bescheiden saß er am anderen Tisch und bewahrte Haltung, während er blond umschwirrt und umzwitschert wurde. Gegen gegen die intensiven Östrogenwolken hatte der dichte Qualm dabei keine Chance.
Das war nur so halbgut, einigten wir uns, das geht mal durch als Gag, dann muss aber vorbei sein, und hoffentlich werden die damit nicht so erfolgreich. Es ist nämlich so: Lustige Technopartyhengste gibt es genug. Ich aber will griesgrämig und verhärmt im Publikum sitzen. Tanzende und jubelnde junge Menschen stören da nur.
Ein paar Tage darauf sah ich einen jungen Mann im Supermarkt einkaufen. FRAKTUS stand auf seiner Mütze, und mir wurde klar: Die Gefahr besteht, dass wegen Menschen wie diesem jetzt nur noch Bumsmusik von denen kommt: Metafiktional und doppelironisch, aber doch Bumsmusik. Auf dem Heimweg summte ich traurig das tröstende Lied.
Ich gilbte weiter, ließ die diesjährige Strunkerlesung vorbeiziehen, es hatte einfach keinen Sinn. Hast du guten Sex gehabt?, bloß weil diese Wangenröte nicht weichen will. Latentes Schwitzen, latentes Räuspern, ich träumte mir einen U-förmigen Verlauf statt dieser ewigen Dürre.
Der umschwärmte Rocko trat wieder auf, alleine hatte ich ihn noch nie gesehen und wagte die erste abendliche Unternehmung seit damals. Er kann lustigen Quatsch machen und schön vorlesen. Ganz unerwartet gut aber gefielen mir die Musikstücke: Fast schon liedermacherhaft, zu zweit mit akustischen Gitarren, ernst und melancholisch. Das teilte ich nachher auch dem Radiomann mit, der mir beim Rausgehen das Mikrophon hinhielt. "Aha, auch mal jemand, der die Lieder gut fand", sagte er.
Hat es dir auch so gut gefallen, fragte ich anderntags die Kollegin, die ich im Publikum bemerkt hatte. Das war nur so halbgut, meinte sie, der hat lustige Sachen vorgelesen, aber das Gesinge, das war langweilig.
Geschmackssache. Für mich die Grundierung, die den albernen Quatsch der drei Herren erst kulturell wertvoll und tröstlich macht, Resonanzboden bietet, Fallhöhe schafft. Deshalb schließe ich mich des charmanten Rockos letzten Worten des Abends an: Fuck Fraktus.
Und Fuck the Gilb.
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To
'Matensa'latoma
'Tensala'tomaten
'Salato'matensal'at
To'matensa'latoma
'Tensala'tomaten
'Salato'matensal'at
Gra
'Natapfel'saftgrana
'Tapfelsaft'granatap
'Felsaftgra'natapfel'saft
Gra'natapfel'saftgrana
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Ich muss ja irgendwann das Bad neu machen, und da war gerade diese Fliesenausstellung.






Hier langen sie wirklich zu, da kostet schon der Parkplatz mehr als eine Ferienwohnung, und man kann nur raten, in welche der Schlangen man sich stellen muss, um irgendwann ahnungslos stammelnd vor der genervten Kassiererin zu stehen, neben deren Fenster endlich ein winziges und kaum entzifferbares Zettelchen unterschiedlichste Preise listet (wofür aber gelten die?) und die schließlich unter Augenverdrehen den nicht geringen Eintritt entgegennimmt, dabei in wirklich abfälligem Ton immerhin noch mitteilend, dass man zunächst zwei Stunden warten, dann aber unbedingt und pünktlich an diesem und jenem Eingang sein muss.


Trotzdem bin ich froh, dass ich das gesehen habe, wenn auch nach der elend feuchtkalten Wartezeit im Laufschritt und deshalb geradezu schmerzhaft oberflächlich.

Und das Bad muss noch warten. Aber ein Anfang ist gemacht.







Hier langen sie wirklich zu, da kostet schon der Parkplatz mehr als eine Ferienwohnung, und man kann nur raten, in welche der Schlangen man sich stellen muss, um irgendwann ahnungslos stammelnd vor der genervten Kassiererin zu stehen, neben deren Fenster endlich ein winziges und kaum entzifferbares Zettelchen unterschiedlichste Preise listet (wofür aber gelten die?) und die schließlich unter Augenverdrehen den nicht geringen Eintritt entgegennimmt, dabei in wirklich abfälligem Ton immerhin noch mitteilend, dass man zunächst zwei Stunden warten, dann aber unbedingt und pünktlich an diesem und jenem Eingang sein muss.


Trotzdem bin ich froh, dass ich das gesehen habe, wenn auch nach der elend feuchtkalten Wartezeit im Laufschritt und deshalb geradezu schmerzhaft oberflächlich.

Und das Bad muss noch warten. Aber ein Anfang ist gemacht.

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Im Spanischunterricht, ungefähr gleichzeitig mit dem Gerundium, lernte ich, dass Andalusien schön und arm ist. Ein rückständiges Agrargebiet - klar: mit turismo -, aber es überwogen Bilder von kargen Olivenhainen und armen Bauern mit Eseln.
Vorweg: Ich habe eine schöne Woche gehabt. Trotzdem bin ich irritiert. Das geht damit los, dass ich für ein Taschengeld anreisen konnte. Das geht damit weiter, dass der Mietwagen knapp seine Kosten decken mag. Und es hört nicht damit auf, dass die Ferienwohnung hinterhergeschmissen war.
Klar: Vorsaison. Klar: Lockangebot. Klar: Mischkalkulation. Vielleicht auch: Glück gehabt. Aber wie kann so etwas auf die Dauer funktionieren?
Spanien ist in der Krise, die Arbeitslosigkeit enorm, da müssen sie vielleicht billig vermieten - aber woher kommen diese geleckten, nagelneuen Siedlungen überall? Es wirkt wie in der ehemaligen DDR, als willkürlich Geld irgendwohingeschüttet wurde, die neugepflasterten Dorfplätze und komischen Marmorbrunnen plötzlich. En Andalucía: Kaum mal eine leere Plastiktüte am Straßenrand, selten mal ein verfallendes Haus, klar eingegrenzt die alten Hotelburgsünden. Statt dessen alle 20 Meter ein öffentlicher Mülleimer, Edelstahlduschen am täglich gesäuberten Strand. Und eine Disney-Siedlung nach der anderen.
Jaah, das ist da unten an der Küste, das ist wegen der Touristen, aber fahr doch mal ins Landesinnere. Gut! Dann nehmen wir mal diese abgelegene Gebirgsstrecke, vor der im Reiseführer gewarnt wird, weil sie so schlecht sein soll.
Jedoch! Jede Straße, jede Autobahn sieht nagelneu aus, da rumpelt nichts, da ist nur satter, dunkler Asphalt, man hört kaum sein Reifengeräusch, da sind überall schnurgerade und makellose Leitplanken: Tonnen von Stahl, der doch so teuer geworden sein soll. Alles sieht aus wie frisch gebaut, und ich frage mich, ob die EU hier kürzlich ein paar Infrastrukturmilliarden abgeworfen hat. Wenn ja: Muss es diese Strecke sein, auf dass die Touristen noch komfortabler vom Strand ins malerische Bergdorf fahren können?
Ach, deshalb ist der Flug so billig. Ach, und wart lieber mal die Schlussrechnung vom Mietwagen ab. Und der Vermieter wird schon wissen, was er tut: Besser als Leerstand, oder?

Wisst ihr was: Mir hat es da gefallen, die Landschaft beeindruckend, die weißen Dörfer schön, der Kaffee in den Bars grandios, aber es bringt mich ins Grübeln, sind das Angst- oder Sumpfblüten, und wenn es irgendwann richtig kracht, wundert mich das nicht.

Vorweg: Ich habe eine schöne Woche gehabt. Trotzdem bin ich irritiert. Das geht damit los, dass ich für ein Taschengeld anreisen konnte. Das geht damit weiter, dass der Mietwagen knapp seine Kosten decken mag. Und es hört nicht damit auf, dass die Ferienwohnung hinterhergeschmissen war.

Klar: Vorsaison. Klar: Lockangebot. Klar: Mischkalkulation. Vielleicht auch: Glück gehabt. Aber wie kann so etwas auf die Dauer funktionieren?
Spanien ist in der Krise, die Arbeitslosigkeit enorm, da müssen sie vielleicht billig vermieten - aber woher kommen diese geleckten, nagelneuen Siedlungen überall? Es wirkt wie in der ehemaligen DDR, als willkürlich Geld irgendwohingeschüttet wurde, die neugepflasterten Dorfplätze und komischen Marmorbrunnen plötzlich. En Andalucía: Kaum mal eine leere Plastiktüte am Straßenrand, selten mal ein verfallendes Haus, klar eingegrenzt die alten Hotelburgsünden. Statt dessen alle 20 Meter ein öffentlicher Mülleimer, Edelstahlduschen am täglich gesäuberten Strand. Und eine Disney-Siedlung nach der anderen.

Jaah, das ist da unten an der Küste, das ist wegen der Touristen, aber fahr doch mal ins Landesinnere. Gut! Dann nehmen wir mal diese abgelegene Gebirgsstrecke, vor der im Reiseführer gewarnt wird, weil sie so schlecht sein soll.

Jedoch! Jede Straße, jede Autobahn sieht nagelneu aus, da rumpelt nichts, da ist nur satter, dunkler Asphalt, man hört kaum sein Reifengeräusch, da sind überall schnurgerade und makellose Leitplanken: Tonnen von Stahl, der doch so teuer geworden sein soll. Alles sieht aus wie frisch gebaut, und ich frage mich, ob die EU hier kürzlich ein paar Infrastrukturmilliarden abgeworfen hat. Wenn ja: Muss es diese Strecke sein, auf dass die Touristen noch komfortabler vom Strand ins malerische Bergdorf fahren können?

Ach, deshalb ist der Flug so billig. Ach, und wart lieber mal die Schlussrechnung vom Mietwagen ab. Und der Vermieter wird schon wissen, was er tut: Besser als Leerstand, oder?

Wisst ihr was: Mir hat es da gefallen, die Landschaft beeindruckend, die weißen Dörfer schön, der Kaffee in den Bars grandios, aber es bringt mich ins Grübeln, sind das Angst- oder Sumpfblüten, und wenn es irgendwann richtig kracht, wundert mich das nicht.
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Geschlagenheit
Schwitzewallungen
Kübelkeit
Frostulsionen
Hustenwurf
Ausfluenza
Zuckbeschwerden
Intubationszeit
Bader-Meinhof-Wanne
Blutdruckmesse
Mutti Vitamin
Ritalin C
Frisch erpresst
Zwei Arztermin und viel Betruhe
Pimpfausweis
Kropfweh
Erkältungsbart
Heißausbruch
Zylonentee
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