Was mich zu Tode langweilen kann, sind Berichte von Leuten über irgendwelche Computerprobleme.
Ich z.B. habe seit Jahren einen Firmenlaptop, den ich zu Hause und am Arbeitsplatz nutze. Um nicht täglich Netzteil, Tastatur, Maus, Netzwerk, Monitor, Kamera, Headset und weitere Peripherie an- und abstöpseln zu müssen, verwende ich im Büro eine Dockingstation: Nicht so ein plumpes Ding wie früher, in das man den Laptop mechanisch eingerastet hat - nein, ein schlankes Kästlein liegt da, welches über ein einziges USB-C-Kabel den Laptop mit Strom versorgt und zugleich sämtliche Daten all dieser anderen Anschlüsse hin- und herschickt. Da habe ich anfangs schon gestaunt, ernsthaft: So ein schlankes Kabelchen mit solch einem winzigen Stecker schleust den gesamten Netzwerkverkehr durch, auch wenn große Dateien gestreamt werden, beschickt die zahlreichen Monitorpixel mit ihren Grafikdaten und überträgt in umgekehrter Richtung noch das eigene Kamerabild in eine Videokonferenz. Bemerkenswert! Und dass man höllisch aufpassen muss, damit sich dieser DÄMLICHE Stecker nicht auch nur einen Mikrometer in seiner Buchse bewegt und somit sämtliche Verbindungen unterbricht, z.B. weil man seine Kaffetasse vorsichtig am anderen Ende des Schreibtisches abstellt, oder ans Telefon geht, oder hustet, oder sich irgendwie im Stuhl bewegt, daran gewöhnt man sich.
Mich interessieren derlei Geschichten nicht die Bohne. Dieses Lamentieren, als hätte man das alles nicht schon tausendmal gehört! "Bei mir im Büro hat was nicht funktioniert! Und dann hat es der Support nicht hinbekommen!" Ja, Wahnsinn. Auf Partys unbedingt das Weite suchen, wenn jemand so anfängt. Mein Tipp.
Jahrein, jahraus tippe ich also zufrieden vor mich hin, wechsele zwischen den verschiedenen Programmen und Fenstern routiniert mit Alt+Tab, habe meine Taskleiste voll im Griff und nutze gerne den größeren Desktop auf dem flachen Bildschirm im Büro, komme aber auch mit dem geringeren Platzangebot zurecht, wenn ich das Gerät tatsächlich als Laptop nutze. Lediglich im Hinterkopf stellt sich manchmal die Frage, ob so ein zweiter Monitor nicht doch von Nutzen wäre, aber früher hatten wir sowas auch nicht.
Kaum sind ein paar Jahre vergangen und alle anderen Kollegen haben längst zwei oder drei Monitore, ordert man also auch einen zusätzlichen Bildschirm und gewöhnt sich so schnell daran, dass man sich nach wenigen Tagen fragt, wie man jemals mit nur einem Monitor arbeiten konnte, schau!, wie viel angenehmer ist es doch, diese Exceltabelle zu sehen, während du in dem anderen Programm arbeitest! Und das Copypasten ist so viel schöner, wenn du direkt vergleichen kannst und nicht noch mal hin- und zurückwechseln musst, weil du doch nie ganz sicher sein kannst, ob du den letzten oder den vorletzten Wert in der Zwischenablage hattest.
Aber da geht es auch schon los, ein Monitor geht aus und dann der andere, erst nur für Sekunden, dann auch mal Minuten, dann beide zugleich, dann ist wieder alles in Ordnung, dann passiert es öfter und länger und eines Tages stehst du lachend da, holst die anderen und zeigst ihnen das Geflacker: Uuuuund Obacht!, hier, diese Sekunde muss ich erwischen, um den Rechner wenigstens noch geordnet herunterzufahren.
Nur wenige Monate später, in denen du dein Nervenkostüm ruinierst, täglich eine halbe Stunde Arbeitszeit vergeudest, permanent unter deinem Schreibtisch herumkletterst und Kabel umsteckst, andere Dockingstationen ausprobierst, immer wieder alles stromlos machst, neu startest, Monitore tauschst und versuchst, auch nur irgendeine Logik zu finden, regelmäßigen Besuch vom technischen Support bekommst, der wiederum Kabel, Monitore und Dockingstationen über Kreuz tauscht, dabei am Ende nur noch etwas von "schlechtem Karma in diesen Räumen" murmelt, wird beschlossen, dass es Zeit für einen neuen Laptop ist: Der alte kann wohl auf Dauer doch nicht so viele Pixel gleichzeitig beschicken, oder ist es die Dockingstation, oder sind es die Monitore, weil drüben an dem anderen Platz ging es doch, oder?
Ich mag mein neues Gerät, es ist ein schöner und robuster Laptop, und wenn man ihn an die neue Dockingstation anschließt und ein wenig wartet, zeigt oft einer der Monitore irgendwann ein Bild, bzw. manchmal auch der zweite, nur dass dann das Bild vom ersten total unscharf wird, und der technische Support sich das nicht erklären kann, schlechtes Karma!, aber lass uns mal willkürlich alle Tasten an den Monitoren ein paarmal drücken und die beiden Monitorkabel vertauschen, guck mal, jetzt geht es, aber frag mich nicht warum.
Auf eine Art ist ja beruhigend, dass diese durchrationalisierte Welt ihre letzten Geheimnisse nicht preisgeben will, und ich bin durchaus hoffnungsvoll, nur dass dieser VERDAMMTE Stecker genauso wacklig in seiner Buchse steckt wie eh und je, ich meine, halloooo, vielleicht auch mal zuhören!? Hallooo!? Ich bin doch noch gar nicht bei der Stelle mit den Updates angekommen, weil Windows 11 hat, hallloooo? Jemand zu Hause? Ich erzähle sonst gerne noch mal von vorne!
Pff. Manche Leute. Da fällt mir ein, damals auf Klassenfahrt
Ich z.B. habe seit Jahren einen Firmenlaptop, den ich zu Hause und am Arbeitsplatz nutze. Um nicht täglich Netzteil, Tastatur, Maus, Netzwerk, Monitor, Kamera, Headset und weitere Peripherie an- und abstöpseln zu müssen, verwende ich im Büro eine Dockingstation: Nicht so ein plumpes Ding wie früher, in das man den Laptop mechanisch eingerastet hat - nein, ein schlankes Kästlein liegt da, welches über ein einziges USB-C-Kabel den Laptop mit Strom versorgt und zugleich sämtliche Daten all dieser anderen Anschlüsse hin- und herschickt. Da habe ich anfangs schon gestaunt, ernsthaft: So ein schlankes Kabelchen mit solch einem winzigen Stecker schleust den gesamten Netzwerkverkehr durch, auch wenn große Dateien gestreamt werden, beschickt die zahlreichen Monitorpixel mit ihren Grafikdaten und überträgt in umgekehrter Richtung noch das eigene Kamerabild in eine Videokonferenz. Bemerkenswert! Und dass man höllisch aufpassen muss, damit sich dieser DÄMLICHE Stecker nicht auch nur einen Mikrometer in seiner Buchse bewegt und somit sämtliche Verbindungen unterbricht, z.B. weil man seine Kaffetasse vorsichtig am anderen Ende des Schreibtisches abstellt, oder ans Telefon geht, oder hustet, oder sich irgendwie im Stuhl bewegt, daran gewöhnt man sich.
Mich interessieren derlei Geschichten nicht die Bohne. Dieses Lamentieren, als hätte man das alles nicht schon tausendmal gehört! "Bei mir im Büro hat was nicht funktioniert! Und dann hat es der Support nicht hinbekommen!" Ja, Wahnsinn. Auf Partys unbedingt das Weite suchen, wenn jemand so anfängt. Mein Tipp.
Jahrein, jahraus tippe ich also zufrieden vor mich hin, wechsele zwischen den verschiedenen Programmen und Fenstern routiniert mit Alt+Tab, habe meine Taskleiste voll im Griff und nutze gerne den größeren Desktop auf dem flachen Bildschirm im Büro, komme aber auch mit dem geringeren Platzangebot zurecht, wenn ich das Gerät tatsächlich als Laptop nutze. Lediglich im Hinterkopf stellt sich manchmal die Frage, ob so ein zweiter Monitor nicht doch von Nutzen wäre, aber früher hatten wir sowas auch nicht.
Kaum sind ein paar Jahre vergangen und alle anderen Kollegen haben längst zwei oder drei Monitore, ordert man also auch einen zusätzlichen Bildschirm und gewöhnt sich so schnell daran, dass man sich nach wenigen Tagen fragt, wie man jemals mit nur einem Monitor arbeiten konnte, schau!, wie viel angenehmer ist es doch, diese Exceltabelle zu sehen, während du in dem anderen Programm arbeitest! Und das Copypasten ist so viel schöner, wenn du direkt vergleichen kannst und nicht noch mal hin- und zurückwechseln musst, weil du doch nie ganz sicher sein kannst, ob du den letzten oder den vorletzten Wert in der Zwischenablage hattest.
Aber da geht es auch schon los, ein Monitor geht aus und dann der andere, erst nur für Sekunden, dann auch mal Minuten, dann beide zugleich, dann ist wieder alles in Ordnung, dann passiert es öfter und länger und eines Tages stehst du lachend da, holst die anderen und zeigst ihnen das Geflacker: Uuuuund Obacht!, hier, diese Sekunde muss ich erwischen, um den Rechner wenigstens noch geordnet herunterzufahren.
Nur wenige Monate später, in denen du dein Nervenkostüm ruinierst, täglich eine halbe Stunde Arbeitszeit vergeudest, permanent unter deinem Schreibtisch herumkletterst und Kabel umsteckst, andere Dockingstationen ausprobierst, immer wieder alles stromlos machst, neu startest, Monitore tauschst und versuchst, auch nur irgendeine Logik zu finden, regelmäßigen Besuch vom technischen Support bekommst, der wiederum Kabel, Monitore und Dockingstationen über Kreuz tauscht, dabei am Ende nur noch etwas von "schlechtem Karma in diesen Räumen" murmelt, wird beschlossen, dass es Zeit für einen neuen Laptop ist: Der alte kann wohl auf Dauer doch nicht so viele Pixel gleichzeitig beschicken, oder ist es die Dockingstation, oder sind es die Monitore, weil drüben an dem anderen Platz ging es doch, oder?
Ich mag mein neues Gerät, es ist ein schöner und robuster Laptop, und wenn man ihn an die neue Dockingstation anschließt und ein wenig wartet, zeigt oft einer der Monitore irgendwann ein Bild, bzw. manchmal auch der zweite, nur dass dann das Bild vom ersten total unscharf wird, und der technische Support sich das nicht erklären kann, schlechtes Karma!, aber lass uns mal willkürlich alle Tasten an den Monitoren ein paarmal drücken und die beiden Monitorkabel vertauschen, guck mal, jetzt geht es, aber frag mich nicht warum.
Auf eine Art ist ja beruhigend, dass diese durchrationalisierte Welt ihre letzten Geheimnisse nicht preisgeben will, und ich bin durchaus hoffnungsvoll, nur dass dieser VERDAMMTE Stecker genauso wacklig in seiner Buchse steckt wie eh und je, ich meine, halloooo, vielleicht auch mal zuhören!? Hallooo!? Ich bin doch noch gar nicht bei der Stelle mit den Updates angekommen, weil Windows 11 hat, hallloooo? Jemand zu Hause? Ich erzähle sonst gerne noch mal von vorne!
Pff. Manche Leute. Da fällt mir ein, damals auf Klassenfahrt
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