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Zu den schönen Momenten im Leben zählt es, wenn das junge Mädchen während einer langen Autofahrt plötzlich vorschlägt, Lieder von einer ganz bestimmten englischen Band zu singen und diese dann zu übersetzen. Sie hat diesen Ohrwurm, She Loves You, und was singen die da eigentlich. Nun, hebt man da an, genau dieses sei ja eines von zwei Liedern, die die Beatles auf Deutsch veröffentlicht haben, einige Zeit nach den Originalen und wohl weniger aus Spaß daran als auf Druck der Plattenfirma, jedenfalls aber könne man mal die beiden Versionen vergleichen, das sei gar nicht so uninteressant, denn auch wenn Sie liebt dig vom Titel her erst mal identisch sei, anders als eben Komm, gib mir deine Hand vs. Ich will deine Hand halten, so gebe es da doch einige Differenzen, das eine sei ein fröhlich-ungestümer Pop-Text, das andere dagegen doch ziemlich schlagermuffig. Bei dem anderen Lied z.B., da merke man es gleich, "Oh du / Bist so schön / Schön wie ein Diamant / Ich will / Mit dir gehn / Komm gib mir deine Hand", bei allem Reimzwang - das klinge nun mal wesentlich naiver und jugendfreier als "Oh please / Say to me / You'll let me be your man / And please / Say to me / You'll let me hold your hand", und dann erarbeitet man sich den Text und hilft mit ein paar Vokabeln aus, "You know it's up to you / I think it's only fair/ Pride can hurt you, too / Apologize to her" - eine tolle Zeile, in der deutschen Version dagegen nur ein schlaffes "Du musst jetzt zu ihr gehn / Entschuldig dich bei ihr / Ja das wird sie verstehn / Und dann verzeiht sie dir", vom schmerzhaften Stolz keine Rede. Dass da einer zu seinem Freund spricht, ihm sagt: Du glaubst, du hast deine Liebste verloren, ihm dann berichtet, was sie gesagt hat und schließlich einen Rat gibt - das bekommt man während der nächsten 50 km heraus und kann gleich noch überlegen, was der stärkere Text ist: "Sie sagt, du hast sie so verletzt, dass sie fast den Verstand verloren hätte. Aber jetzt weiß sie, dass du keiner von denen bist, die (absichtlich) jemandem wehtun": das holpert. "Du hast ihr weh getan / Sie wusste nicht warum / Du warst nicht schuld daran / Und drehtest dich nicht um": das langweilt.
Und wie es mich freut, dass es sie nicht langweilt, und wie sie alles ganz genau wissen will und dann fragt, wie Let It Be eigentlich gemeint sei, das könne ja "Lass es sein" heißen, und ich ihr ins Wort falle und sage: Wie glücklich machst du mich, dass dir das auffällt! Das werde ja noch heute in jedem zweiten Artikel völig falsch verwendet, es sei eben nicht: "Lass es bleiben, vergiss es" gemeint, sondern das Gegenteil, "Lass es (so) sein, lass es geschehen", was mir übrigens selbst lange nicht klar war, aber, wenn man den restlichen Text hernimmt, auch gar nicht anders sein kann: Kommt Mutter Maria in schwieriger Zeit und dunkler Stunde etwa an und sagt: Vergiss es!? Da lacht man wieder ein paar km weiter und überlegt, dass das Lied mit den absteigenden Klavier- und Orgelnotenfolgen ohnehin so etwas Kirchlich-Religiöses an sich hat.
Das mit dem Jude will sie wissen, das ist übrigens auch etwas, das ich lange nicht wusste, bis ich irgendwann über den Schauspieler Jude Law stolperte und mir klarmachte, dass das wirklich ein Vorname ist und nicht sowas wie "Kumpel" o.ä. bedeutet, und beim Übersetzen warne ich, das sei nicht ganz so einfach, ein paar Zeilen könne man nicht so wörtlich nehmen, das sei schon etwas lyrischer, und dann kommt man zu dieser Stelle: The movement you need is on your shoulder, was soll das eigentlich heißen, und wie Paul McCartney mit dem Lied ankam und beim Vorspielen zu John Lennon sagte: Das ändere ich noch, das ist erst mal nur Füllstoff, und John angeblich sagte: Unbedingt so lassen, ich weiß genau, was du damit meinst! Und dass ich es auch nicht genau sagen kann, aber ich auch das Gefühl habe, dass ich diese Stelle gut verstehe.
Natürlich eignen sich McCartneys Texte ganz besonders gut fürs Übersetzen, kleine Geschichten wie She's Leaving Home, aufs Schönste durchstrukturiert - oder die einfach nur wunderbare nostalgische Szenerie von Penny Lane, wo der Friseur Fotos von allen Kunden in seinem Schaufenster zeigt - of every head he's had the pleasure to know, was für eine komplizierte und zugleich wunderschöne Formulierung. Der Banker wartet am Ende, wenn alle Figuren noch mal auftauchen, auf seinen Haar- oder Bartschnitt (trim), nicht etwa, wie ich lange glaubte, auf die Straßenbahn (tram), da ist das mit dem Walross von John doch wesentlich schwieriger, da muss ich noch mal drüber nachdenken, wir sind ja auch schon fast da.
Und wie es mich freut, dass es sie nicht langweilt, und wie sie alles ganz genau wissen will und dann fragt, wie Let It Be eigentlich gemeint sei, das könne ja "Lass es sein" heißen, und ich ihr ins Wort falle und sage: Wie glücklich machst du mich, dass dir das auffällt! Das werde ja noch heute in jedem zweiten Artikel völig falsch verwendet, es sei eben nicht: "Lass es bleiben, vergiss es" gemeint, sondern das Gegenteil, "Lass es (so) sein, lass es geschehen", was mir übrigens selbst lange nicht klar war, aber, wenn man den restlichen Text hernimmt, auch gar nicht anders sein kann: Kommt Mutter Maria in schwieriger Zeit und dunkler Stunde etwa an und sagt: Vergiss es!? Da lacht man wieder ein paar km weiter und überlegt, dass das Lied mit den absteigenden Klavier- und Orgelnotenfolgen ohnehin so etwas Kirchlich-Religiöses an sich hat.
Das mit dem Jude will sie wissen, das ist übrigens auch etwas, das ich lange nicht wusste, bis ich irgendwann über den Schauspieler Jude Law stolperte und mir klarmachte, dass das wirklich ein Vorname ist und nicht sowas wie "Kumpel" o.ä. bedeutet, und beim Übersetzen warne ich, das sei nicht ganz so einfach, ein paar Zeilen könne man nicht so wörtlich nehmen, das sei schon etwas lyrischer, und dann kommt man zu dieser Stelle: The movement you need is on your shoulder, was soll das eigentlich heißen, und wie Paul McCartney mit dem Lied ankam und beim Vorspielen zu John Lennon sagte: Das ändere ich noch, das ist erst mal nur Füllstoff, und John angeblich sagte: Unbedingt so lassen, ich weiß genau, was du damit meinst! Und dass ich es auch nicht genau sagen kann, aber ich auch das Gefühl habe, dass ich diese Stelle gut verstehe.
Natürlich eignen sich McCartneys Texte ganz besonders gut fürs Übersetzen, kleine Geschichten wie She's Leaving Home, aufs Schönste durchstrukturiert - oder die einfach nur wunderbare nostalgische Szenerie von Penny Lane, wo der Friseur Fotos von allen Kunden in seinem Schaufenster zeigt - of every head he's had the pleasure to know, was für eine komplizierte und zugleich wunderschöne Formulierung. Der Banker wartet am Ende, wenn alle Figuren noch mal auftauchen, auf seinen Haar- oder Bartschnitt (trim), nicht etwa, wie ich lange glaubte, auf die Straßenbahn (tram), da ist das mit dem Walross von John doch wesentlich schwieriger, da muss ich noch mal drüber nachdenken, wir sind ja auch schon fast da.
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