Mumien, Analphabeten, Diebe.
Du hast's gut, du hast dein Leben noch vor dir.
Ich hatte ihn mir größer vorgestellt
nnier | 20. Dezember 2009 | Topic In echt


Wenigstens kurz schaute ich auch diesmal bei ihm vorbei, denn er vermag mich durchaus zu beeindrucken, das gebe ich hiermit gerne zu Protokoll. Wenn man aus dem Kölner Bahnhof tritt, auf der richtigen Seite, stadteinwärts, denn auf der anderen ist ja das Kommerz Hotel, und da steht plötzlich einfach so ein Dom, dann, es mag daran liegen, dass ich noch nicht so weit in der Welt herumgekommen bin wie andere Menschen, dann jedenfalls staune ich, wozu wir kleines Mensch doch in der Lage sind. Alleine die Planungsleistung, so geht es mir durch den Kopf, ist ja kaum vorstellbar, und ich denke an die Fernsehserie "Die Leute vom Domplatz", die ich als Kind sah und an die ich mich gerne erinnere. Nicht dass ich mir Details gemerkt hätte, die mit dem Dom zusammenhingen, statt dessen weiß ich noch, dass es einen Gumpert gab, der am Ende erschlagen wurde, und jemand sprach: "Warum erschlagen die so einen alten Mann", und es kam die Einführung der Schubkarre vor ("Sie erspart einen Mann!"), außerdem eine Hungersnot und die Plünderung der Kornkammern, und immerzu stand dieser angefangene Dom da herum. Man bekam jedenfalls einen kleinen Eindruck davon, welche Zeiträume vergingen, und jetzt habe ich doch kurz die Suchmaschine angeworfen und muss feststellen, dass meine Erinnerung von puddingartiger Konsistenz ist, denn es war eine fiktive Stadt und alles ganz anders als ich dachte. Am besten schaue ich später auch noch mal nach, bei welcher Band Paul McCartney früher gespielt hat, nur zur Sicherheit.

Beeindruckend jedenfalls, dazu stehe ich, ist dieses aus der Domplatte ragende Bauwerk, und ich dachte schon bei meinem letzten Besuch in dieser Stadt darüber nach, ob es wohl Führungen gebe, bzw. welcher Art diese sein mögen, denn zu gerne würde ich auch einmal Türme und sonstige höhergelegene Bereiche betreten, gerne auch diesen Umgang da oben, und die Höhe ist für meine Begriffe eines Doms durchaus würdig, jedenfalls ist meine unmittelbare Reaktion auf den Anblick des Kirchengebäudes nicht direkt vergleichbar mit der eines gewissen US-Amerikaners, von der mir berichtet wurde und die, sinngemäß übersetzt, über diesem Artikel steht.

Ich als Laie betrete die Kathedrale mit Interesse, aber ohne nennenswerte Vorkenntnisse, ich sehe sie mir an und denke, mhm, aha, interessant, das muss aber alt sein, und man müsste sich mal ein paar Tage Zeit nehmen und alles genau studieren. Immerhin aber hatte ich diesmal das Glück, in fachkundiger Begleitung einen schnellen Gang durchs Innere absolvieren zu können und dabei über das besondere Verhältnis von Höhe und Breite in diesem gotischen Bau (ah! Gotisch! Hätte ich mir denken können!), über die Beiträge Bayerns (Fenster!) und den Einfluss Preußens, über Mosaike auf dem Boden und geschnitzte Christusdarstellungen an der Wand einiges Wissenswerte vermittelt zu bekommen.

Ein ebenso eiliger Gang draußen, einmal rundherum, ließ sich gerade noch so anschließen, und es ist ein Jammer, dass man für die interessanten Dinge nur so wenig Zeit erübrigen kann, so wie auch fürs Schreiben in diesem Blögchen, jetzt, da es schon wieder Zeit wird, über Weihnachtsgeschenke nachzudenken, man kann nicht früh genug damit anfangen, Ihnen würde ich das auch empfehlen, man hat dann zum Schluss nicht so einen Stress, und ich traue mich kaum, hier noch ein paar Impressionen zu verlinken, nicht wahr, und sollten nicht auch wir, oder Sie, oder ich, oder vielleicht nicht?

Rund um den Kölner Dom.

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vert, Sonntag, 20. Dezember 2009, 01:23
meine domführung habe ich seinerzeit mit einem rudel landwirte gemacht, die eigentlich zur betriebsführung von deutz-fahr wollten. so etwas werde ich niemals wieder erleben.

daher habe ich mir für sie den rest angesehen.

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nnier, Montag, 21. Dezember 2009, 14:50
Und die hatten sich alle in der Tür geirrt? So wie manch anderer Besucher, der sein Handy nicht nur nicht aus- oder wenigstens stummschaltet, sondern noch fröhlich hineinkräht? Und dann irritiert guckt, wenn es von irgendwoher "Schhhhh!" macht!? Nächstes Mal weiß ich, was ich denen sagen kann: "Entschuldigen Sie - aber wenn ich Ihnen mal eben den Weg zur Betriebsführung von Deutz-Fahr ...?"

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vert, Montag, 21. Dezember 2009, 15:28
war wohl das pflichtkulturprogramm einer tagesreise über den lokalen landmaschinenhändler... und telefoninos gab's da noch nicht.
(oh, wie schön wär das gewesen: "waas? die konverterpumpe leckt? hättwich, wie mutt loos!")

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damals, Sonntag, 20. Dezember 2009, 01:31
Das Foto verrät Geschmack, und der Text auch. Denn ja, das macht nichts, dass er insgesamt etwas kitschig wirkt und so, als wäre er komplett im 19. Jahrhundert nacherfunden worden. Im Detail ist er doch bewundernswert - und wundern soll man sich, da ist die Herangehenweise als "Laie" (im christlichen wie im professionellen Sinne) und ohne Vorkenntisse die einzig richtige. Denn Preußen hin und Kotze her - Schönheit soll bewundert werden. Das hat sie verdient.

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venice_wolf, Montag, 21. Dezember 2009, 11:24
Beim Schneeschaufeln vor der Garage schaut ma hinunter, da kommt man nicht auf solche Feinheiten. Wobei in Mestre 10cm reichen um absoluten Verkehrschaos verursachen, Bahn und Flüge lahmzulegen, zum Salzstreuen werden Discounter leergekauft, manche versuchen's mit Pfeffer oder paprika, Ketten u. Winterreifen haben nur Profis (und die haben meistens die brillante Idee, sie am Tag wo es schneit montieren zu lassen und somit den ganzen Tag in der Werkstatt, bei Glühwein und Lachen, verbringen)
Aber ich bin ausgerüstet, bis 5 Meter Schnee komme ich zu Fuss problemlos weiter und zur Arbeit (ca 45 Minuten, aber es tut gut am globalen Stau vorbeispazieren)
Und meine Frau hat heute kämpfen und drohen müssen dass ich zumindest die Schneeschue zu Hause lasse, die wären heute ein Bisserl übertrieben gewesen, (aber es kommt ja noch was nach.)

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nnier, Montag, 21. Dezember 2009, 11:39
Was das Salzstreuen angeht, habe ich ausgerechnet, dass man auch Fleur de Sel verwenden kann, es macht keinen großen Preisunterschied und man muss nicht extra zum Baumarkt fahren. Ich hingegen überlegte, aus Umweltschutzgründen lieber ein wenig Split zu besorgen. Was soll so ein wenig Schotter schon kosten, dachte ich, bis ich den Eimer sah und das Preisschild davor. Nun habe ich einfach direkt mit Geld gestreut.

Die Flüge fallen aus, aber zum Glück gibt's ja den Eurotunnel für die, die mal kurz nach England müssen. Ach! Da steht man 14 Stunden unter dem Meeresgrund und wird nicht informiert!? Ach! Das liegt also an dem Temperaturunterschied, warmer Tunnel und draußen so kalt!? Das hätte denen aber auch mal jemand sagen müssen, dass es im Winter manchmal kalt ist! Finde ich.

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jean stubenzweig, Montag, 21. Dezember 2009, 13:21
Ist eben alles schon auf Klimawandel umgestellt.

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