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"Macht der jetzt religiöse Musik", wurde ich in den 90ern gefragt, bloß weil ich ein T-Shirt mit diesem Motiv trug. Man merkt daran, wie weit er aus dem popkulturellen Massenbewusstsein verschwunden war: Gewundert hätten die sich jedenfalls nicht.
Mich wiederum wundert, wie unbeliebt das Lied ist: Eines der schlechtesten überhaupt! The guy who wrote Hey Jude wrote this rubbish! Und ich gebe ja zu, dass der Vers "But the biker / Didn't like her" ziemlich übel knirscht.
Es muss irgendwelche Knebelverträge geben, oder da fließt Schweigegeld: Von der Band, die immerhin zwei ausgedehnte Welttourneen zum großen Live-Comeback bestritten und zwei Alben ganz wesentlich mitgestaltet hat, ist seither so gut wie kein Wort zum Thema McC zu hören. Klar, die aktuelle Band kommt um einiges cooler und zeitgemäßer rüber, optisch wie akustisch: Das hat mehr Drive, die können Druck aufbauen oder auch mal nach Garage klingen. Damals hingegen brave Session- und Mietmusiker aus der dritten Reihe, Facharbeiter für die kantenlose Darbietung.
Biker like an Icon is the singularly worst song written since the 15th century.
[Q, in den Kommentaren]
Routiniert ist der Anfang auf der Akustischen, bald kommt die E-Gitarre von dem einen da ins Spiel, der später auch ein feines Slide-Solo liefert. Der Gesang, monoton und Matter-of-Fact in den Strophen, kippt beim kurzen Refrain ins Plärrige, (She loved the) BIKER LIKE AN ICON, das mag ich bei jeder Wiederholung mehr, zumal gegen Ende, wenn Paul doch noch ins Rock-Register wechselt. Es mag gediegene Erwachsenenmusik sein: Für mich ein feiner Song, den auch die Pitch-Bend-Keyboards nicht kaputtkriegen.
Platz 52: Biker Like An Icon (1993)
Mich wiederum wundert, wie unbeliebt das Lied ist: Eines der schlechtesten überhaupt! The guy who wrote Hey Jude wrote this rubbish! Und ich gebe ja zu, dass der Vers "But the biker / Didn't like her" ziemlich übel knirscht.
Es muss irgendwelche Knebelverträge geben, oder da fließt Schweigegeld: Von der Band, die immerhin zwei ausgedehnte Welttourneen zum großen Live-Comeback bestritten und zwei Alben ganz wesentlich mitgestaltet hat, ist seither so gut wie kein Wort zum Thema McC zu hören. Klar, die aktuelle Band kommt um einiges cooler und zeitgemäßer rüber, optisch wie akustisch: Das hat mehr Drive, die können Druck aufbauen oder auch mal nach Garage klingen. Damals hingegen brave Session- und Mietmusiker aus der dritten Reihe, Facharbeiter für die kantenlose Darbietung.
Biker like an Icon is the singularly worst song written since the 15th century.
[Q, in den Kommentaren]
Routiniert ist der Anfang auf der Akustischen, bald kommt die E-Gitarre von dem einen da ins Spiel, der später auch ein feines Slide-Solo liefert. Der Gesang, monoton und Matter-of-Fact in den Strophen, kippt beim kurzen Refrain ins Plärrige, (She loved the) BIKER LIKE AN ICON, das mag ich bei jeder Wiederholung mehr, zumal gegen Ende, wenn Paul doch noch ins Rock-Register wechselt. Es mag gediegene Erwachsenenmusik sein: Für mich ein feiner Song, den auch die Pitch-Bend-Keyboards nicht kaputtkriegen.
Platz 52: Biker Like An Icon (1993)
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Demnächst brauchst du garantiert einen ganz bestimmten Bohrer, Kleber oder Metallbeschlag, und dann hat natürlich gerade kein Baumarkt pleitegemacht, dann zahlst du und rufst: Hätte ich nur!
So meine Nachtgedanken, also bin ich noch mal hingefahren: Schrauben für die nächsten Jahre, ein paar Pinsel, Feuchtraumsteckdosen, gute Ringschlüssel (natürlich war kein 13er mehr da, dafür bräuchte ich ein Abo): Das alles ist generisch und gut und gibt für wenig Geld eine Tüte voll. Richtig arm machen einen aber ganz andere Sachen, die man ganz plötzlich braucht, das Siebdübelset, die Dampfbremsfolie, der Zweikomponentenlack, und all diese hochpreisige Apothekenware wird jetzt mitverramscht: Handgemalte Schilder werben gezielt um "Postenhändler", die sich bitte an der Information melden sollen.
Gewühle, Geschacher, Endzeitstimmung, und die Angestellten mit der gelben Oberbekleidung zeigen bewundernswerte Geduld: Es muss schon eine seltsame Erfahrung sein, wenn das teure Zeug plötzlich nichts mehr wert ist.

Die junge Frau steht zum ersten Mal an der Kasse und muss Rabatte auf Rabatte eintippen. Die erfahrene Kollegin steht bald zum letzten Mal dort und erklärt dennoch so gründlich, als habe das alles noch irgendeine Zukunft. 90% auf alle Weihnachtsartikel! Vor mir tatsächlich ein Ehepaar, den Schiebewagen bis obenhin voll Goldlametta. Und auch der Mann vom Anhängerverleih scheint sich einen langgehegten Wunsch zu erfüllen: Endlich mal pampig zu den blöden Kunden sein, endlich mal ein "Bitte" einfordern. Und wenn es nicht kommt, achselzuckend weggehen.
So meine Nachtgedanken, also bin ich noch mal hingefahren: Schrauben für die nächsten Jahre, ein paar Pinsel, Feuchtraumsteckdosen, gute Ringschlüssel (natürlich war kein 13er mehr da, dafür bräuchte ich ein Abo): Das alles ist generisch und gut und gibt für wenig Geld eine Tüte voll. Richtig arm machen einen aber ganz andere Sachen, die man ganz plötzlich braucht, das Siebdübelset, die Dampfbremsfolie, der Zweikomponentenlack, und all diese hochpreisige Apothekenware wird jetzt mitverramscht: Handgemalte Schilder werben gezielt um "Postenhändler", die sich bitte an der Information melden sollen.
Gewühle, Geschacher, Endzeitstimmung, und die Angestellten mit der gelben Oberbekleidung zeigen bewundernswerte Geduld: Es muss schon eine seltsame Erfahrung sein, wenn das teure Zeug plötzlich nichts mehr wert ist.

Die junge Frau steht zum ersten Mal an der Kasse und muss Rabatte auf Rabatte eintippen. Die erfahrene Kollegin steht bald zum letzten Mal dort und erklärt dennoch so gründlich, als habe das alles noch irgendeine Zukunft. 90% auf alle Weihnachtsartikel! Vor mir tatsächlich ein Ehepaar, den Schiebewagen bis obenhin voll Goldlametta. Und auch der Mann vom Anhängerverleih scheint sich einen langgehegten Wunsch zu erfüllen: Endlich mal pampig zu den blöden Kunden sein, endlich mal ein "Bitte" einfordern. Und wenn es nicht kommt, achselzuckend weggehen.
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1 Konzert + 1 gute Band = Wieviel Spaß?
4 Zigaretten + 5 Bier = Wieviel Aspirin?




Bei diesen Veranstaltungen gehe ich als junger Spund durch, und man soll den Alkoholismus nicht verherrlichen. Rührend aber, wie selbstvergessen der alte Herr mit Großvatergesicht zu der druckvoll hingewummsten Musik tanzt: Lederweste, das weiße Haar schulterlang lächelt er mit geschlossenen Augen und strahlt in dem Komaschuppen mehr Würde aus als ein Banker, Bundespräsident oder Bischof.
Ich vertrage wirklich nichts mehr, da folgt der Bademanteltag auf dem Fuße. Am Tresen verdiente Altrocker, irgendwas zwischen traurigem Suff und Die Kleine Kneipe, auch wenn Uriah Heep aus der Konserve schallen. Man ahnt, das ist auch nicht immer schön. Trotzdem auf dem Heimweg viel gelächelt.
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Das vergesse ich manchmal, dass man sich nur aufs Fahrrad setzen muss und ein paar Minuten treten. Ich vergesse auch manchmal, dass es schon eine neue Bundesregierung gibt. (Pofalla zur Bahn / Schavan in' Vatikan, das immerhin kann ich mir merken.)
Auch ganz vergessen, dass Max Bahr pleite ist und sein Zeug verramscht. Ein Gefühl von Fledderei und längst keine Stehleiter mehr bekommen, aber einen guten 1000-g-Fäustel und drei anständige Schraubenzieher. Drinnen traurige Mitarbeiter, die im Internet rumsurfen und hoffentlich die guten Sachen beiseiteschaffen.
Man könnte natürlich und müsste eigentlich. Dann immerhin habe ich mein Bett tiefergelegt.
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- Eines interessiert mich noch, das mit diesem Musiker, über den haben Sie ja schon immer geschrieben, dieser Paul Mac ... Carthy, nicht?
- McCartney. Paul McCartney.
- Genau. Mhm. Das hat man ja früh bemerkt, nicht wahr, dass der Sie irgendwie beschäftigt, zu Anfang wusste man manchmal nicht so recht, ob das ernst
- Ist ernst. Ist echt.
- Also dass das Ihnen irgendwie sehr viel bedeutet, zwar bin ich manchmal noch nicht sicher, was genau es ist
- Weiß ich auch nicht. Deshalb schreibe ich das ja dauernd.
- Mhm. Mhm. Ich frage, weil das hier ja sozusagen komplett Ihre eigene Veranstaltung ist, nicht wahr, das ist Ihr ganz eigener Raum, und Sie hier völlig frei und genau so wie Sie wollen
- (Trotzig) Mach ich auch!
- Sicher! Unbedingt! Machen Sie das ganz alleine für sich, wie wir's ja auch von Anfang an gesagt haben! Blog like nobody's watching, nicht wahr?
- ...
- Und ich frage deshalb auch ganz wertneutral, gerade weil es ja auch Zeiten gab, in denen Sie hier durchaus von ... anderen Dingen berichtet haben.
- ...
- Also was ich mich gefragt habe, ist, ähm, wo sind diese anderen Dinge, wo sind die jetzt.
- ...
- Also ich finde das sehr gut, wie Sie so für sich vorangekommen sind, wie Sie beruflich und auch in anderen Lebensbereichen ... ich verkürz jetzt mal bewusst: aufgeräumt und für ne neue Klarheit auch gesorgt haben, da haben Sie ja wirklich viel in Ordnung gebracht, das finde ich wirklich sehr gut.
- ...
- Und sicher ist es auch ratsam schon aus Selbsterhaltungstrieb, mit seinen Kräften auch sorgsam umzugehen und hauszuhalten, da haben Sie ja doch so einiges auch zu tragen gehabt.
- ...
- Und es ist natürlich nur eine von mehreren möglichen Sichtweisen, also ich verstehe das total gut, dass Sie dann auch erschöpft sich fühlen oder schlicht mal aufs Sofa legen sozusagen.
- ...
- Aber noch mal gefragt, wo sind diese anderen Dinge jetzt. Wo sind die.
- ...
- Wo ist das alles hin.
- ...
- Also ich hab mal einen ganzen Urlaub lang, auf Amrum war das, einfach dagesessen und aus dem Fenster geguckt.
- ...
- Dagesessen die ganze Woche und einfach rausgeguckt, und das war total OK so.
- ...
- Und vielleicht mögen Sie mal in sich reinspüren, wie sich das anfühlt, wenn Sie so nachspüren den Dingen, den Themen, die es früher alle mal gab. Fühlt sich das OK an, sind die da vielleicht auch ganz zufrieden, wo sie jetzt grad sind. Und warten die da vielleicht auf was, sozusagen, jetzt als Bild.
- ...
- Warten die da und sagen: Der nnier braucht jetzt grad seine Zeit und das müssen wir halt abwarten.
- ...
- Und das müssen wir jetzt aushalten grad. Weil der grad genug andere Sachen zu tun hat.
- ...
- Und irgendwann ist vielleicht auch wieder Zeit für uns und dann kommen wir auch wieder dran.
- ...
- Und bis dahin schreibt er eben über Paul McCarthy, und das ist auch total OK so.
- McCartney. Paul McCartney heißt der.
- Ja. Und über den schreiben Sie, solange und so viel Sie das richtig finden.
- ...
- Und wenn vielleicht wieder andere Dinge da sind, dann schreiben Sie vielleicht wieder über ... andere Dinge.
- Kann sein.
- McCartney. Paul McCartney.
- Genau. Mhm. Das hat man ja früh bemerkt, nicht wahr, dass der Sie irgendwie beschäftigt, zu Anfang wusste man manchmal nicht so recht, ob das ernst
- Ist ernst. Ist echt.
- Also dass das Ihnen irgendwie sehr viel bedeutet, zwar bin ich manchmal noch nicht sicher, was genau es ist
- Weiß ich auch nicht. Deshalb schreibe ich das ja dauernd.
- Mhm. Mhm. Ich frage, weil das hier ja sozusagen komplett Ihre eigene Veranstaltung ist, nicht wahr, das ist Ihr ganz eigener Raum, und Sie hier völlig frei und genau so wie Sie wollen
- (Trotzig) Mach ich auch!
- Sicher! Unbedingt! Machen Sie das ganz alleine für sich, wie wir's ja auch von Anfang an gesagt haben! Blog like nobody's watching, nicht wahr?
- ...
- Und ich frage deshalb auch ganz wertneutral, gerade weil es ja auch Zeiten gab, in denen Sie hier durchaus von ... anderen Dingen berichtet haben.
- ...
- Also was ich mich gefragt habe, ist, ähm, wo sind diese anderen Dinge, wo sind die jetzt.
- ...
- Also ich finde das sehr gut, wie Sie so für sich vorangekommen sind, wie Sie beruflich und auch in anderen Lebensbereichen ... ich verkürz jetzt mal bewusst: aufgeräumt und für ne neue Klarheit auch gesorgt haben, da haben Sie ja wirklich viel in Ordnung gebracht, das finde ich wirklich sehr gut.
- ...
- Und sicher ist es auch ratsam schon aus Selbsterhaltungstrieb, mit seinen Kräften auch sorgsam umzugehen und hauszuhalten, da haben Sie ja doch so einiges auch zu tragen gehabt.
- ...
- Und es ist natürlich nur eine von mehreren möglichen Sichtweisen, also ich verstehe das total gut, dass Sie dann auch erschöpft sich fühlen oder schlicht mal aufs Sofa legen sozusagen.
- ...
- Aber noch mal gefragt, wo sind diese anderen Dinge jetzt. Wo sind die.
- ...
- Wo ist das alles hin.
- ...
- Also ich hab mal einen ganzen Urlaub lang, auf Amrum war das, einfach dagesessen und aus dem Fenster geguckt.
- ...
- Dagesessen die ganze Woche und einfach rausgeguckt, und das war total OK so.
- ...
- Und vielleicht mögen Sie mal in sich reinspüren, wie sich das anfühlt, wenn Sie so nachspüren den Dingen, den Themen, die es früher alle mal gab. Fühlt sich das OK an, sind die da vielleicht auch ganz zufrieden, wo sie jetzt grad sind. Und warten die da vielleicht auf was, sozusagen, jetzt als Bild.
- ...
- Warten die da und sagen: Der nnier braucht jetzt grad seine Zeit und das müssen wir halt abwarten.
- ...
- Und das müssen wir jetzt aushalten grad. Weil der grad genug andere Sachen zu tun hat.
- ...
- Und irgendwann ist vielleicht auch wieder Zeit für uns und dann kommen wir auch wieder dran.
- ...
- Und bis dahin schreibt er eben über Paul McCarthy, und das ist auch total OK so.
- McCartney. Paul McCartney heißt der.
- Ja. Und über den schreiben Sie, solange und so viel Sie das richtig finden.
- ...
- Und wenn vielleicht wieder andere Dinge da sind, dann schreiben Sie vielleicht wieder über ... andere Dinge.
- Kann sein.
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