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Mein Freund A. bestand darauf, dass es bei Kampfstern Galactica einen Starbrooke gebe. Ich kannte die Serie nicht, war jedoch in den Sommerferien dem Namen Starbuck begegnet, als ich wie immer bei meinen Großeltern die für mich aufbewahrten Fernsehzeitungen des vorangegangenen Jahres durchgelesen hatte. Genau!, sagte er, als ich buchstabierte: S-T-A-R-B-U-C-K - das heißt Starbrooke! Ich musste ihm wohl glauben, schließlich kannte ich die Serie nicht.
Dann wieder: Brooke Shields, ihr Kinder heute wisst ja gar nicht, wie einen die durcheinanderbringen konnte, also ich meine jetzt nicht wegen Zwei Teenager auf einer einsamen Insel entdecken ihre Körper und dann ah! Ah!, sondern weil man damals noch nicht komplett durchanglisiert war. Dauernd stand in der Bravo etwas von Brooke Shields, man wurde ja sehr früh auf diese heteronormative Schiene gesetzt und mit stereotypen Sexualfantasien getriggert, da kam man gar nicht mehr dazu, sich in Ruhe auszumalen, wie man mit Sabine aus der Parallelklasse in einer Berghütte eingeschneit wird und da gibt es nur ein einzelnes Bett und es ist sehr kalt und ah! Ah!, nein, dauernd diese blaue Lagune. In den Pausen, wenn nach mehrmaligem Aufsagen von "Bo Derek" und "lechz!" noch etwas Zeit übrig war, kam meist jemand mit Brooke Shields an, bloß dass die in der Regel Brocke (dt.) genannt wurde oder bestenfalls mal Broke (engl.), aber als ich mal meiner kühnen Vermutung Ausdruck verlieh, es müsse nach den mir bekannten Ausspracheregeln eigentlich Bruuk heißen, wurde ich verlacht und mein Leben nahm eine unglückliche Wendung.
An all das musste ich heute wieder denken, ah! Ah!, als ich meine Vorstellungen von einem Cafébesuch über Bord werfen musste. Ich hatte erfahren, dass dort der Cappuccino so gut schmecke und war mitgegangen. Kids - das war damals noch anders, man setzte sich hin und es war ruhig und gemütlich, dann kam jemand und fragte, was man trinken wolle, man bestellte und im Hintergrund lief sehr leise Klaviermusik, bald bekam man die Tassen an den Tisch gebracht und sprach manchmal leise lächelnd miteinander. Daran muss die grauhaarige Dame in der Schlange direkt vor mir auch gedacht haben, als sie mit ihrer Teenagertochter da stand und anglisierte Kaffeproduktnamen und Tassengrößen aufsagen musste, sie musste ziemlich schreien über die Kasse hinweg, einen hohen Betrag zahlen und ihren eigenen Kaffeebecher direkt in Empfang nehmen, sich damit in eine zweite Schlange einreihen und gute fünf Minuten auf eine karamelisierte Kaffeespezialität für die Tochter warten, während hinter dem Tresen, vor dem Tresen und an allen Tischen eine so laute und gehetzte Atmosphäre herrschte wie im Schnellrestaurant. Aus einem Solidaritätsreflex heraus bestellte ich laut und deutlich einen Filterkaffee, stand dann aber selber fünf Minuten mit der Tasse in der Hand in der Cappuccinoschlange, weil meine Begleitung die einzigen freien Plätze verteidigen musste, die es am letzten Tisch gab, so voll war das bei Starbrookes.
Tri tra trullala.
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